Dreiundzwanzig
Changbins POV
Felix musste an etwas denken. So aufgelöst hab ich ihm im Café gesehen. Schrecklich. Und da meine Wörter nichts in den Jungen auf der Toilette auslösten, mussten Taten für sich sprechen. Ich weiß, dass Felix jetzt in Panik ausbricht, weil ich ihn küsste, aber er wird jetzt die Schuldgefühle für einen Moment vergessen können. Die Trauer von unseren Freunde lastete schwer auf seinen Schultern. Sofort riss sich Felix von meinen Lippen los. Entsetzt starre er mich an. „WAS SOLL DAS?!, fauchte er mich an. Hysterisch wischte er sich über die Lippen, bis sie noch mehr rosa wurden, als sonst. „Verdammt, wieso hast du das getan?! Du weißt doch ganz genau, dass ich niemand berühren kann!"
„Deswegen hab ich es auch getan. Vergiss nicht, dass ich dich immer noch liebe." Felix wischte sich weiter über die Lippen, sodass ich schon Angst bekam, dass er sich die hübschen Lippen verletzen könnte. Die Haut um sie herum wurde schon wund. Er drehte sich um und stellte das Wasser an. „Shit..." Felix wischte sich den Mund mit Wasser ab. „Mach das nie wieder!", sagte er aufgebracht, nachdem er einigermaßen mit der Sauberkeit seiner Lippen zufrieden war.
Ich konnte aber nicht anders. Wie gesagt, liebe ich Felix immer noch und ich hab ihn nicht nur geküsst, weil er andere Gedanken bekommen soll, sondern einfach, weil ich nicht länger sehen, wie er sich an Schuldgefühlen verlor. Ich wollte ihm zeigen, dass ich ihn schon längst verziehen hab. Schon lange. Dass er mich fast umgebracht hatte, existierte nicht mehr in meinem Kopf. Nur noch die Liebe zu ihm. Felix war immer noch aufgebracht wegen dem unerwarteten Kuss, Fassungslosigkeit war noch auf seinen Gesicht geschrieben. „Das kann ich dir nicht versprechen", sagte ich ernst. Seine Lippen zu küssen war ein Sache, die ich nicht länger widerstehen konnte. Sie waren so weich gewesen. So zart. Felix rieb sich wieder über die Lippen und machte sie dadurch noch wunder. „Bitte hör auf deine Lippen zu verletzen."
„Sag mir nicht, was ich machen soll!", schrie er mich aufgebracht an. „Doch, sonst verletzt du dich nur weiter." Was auch stimmte. Felix verletzte sich nur selber. „Wieso geht dieses Gefühl nicht weg?!", sagte er verzweifelt und Er schaute mich einfach an. Als würde ich eine Antwort für sein Problem kennen. „Welches Gefühl?", fragte ich deswegen, musterte ihn besorgt. Wenigstens lies er seine Lippen in Ruhe. Trotzdem leuchteten sie in einem zarten Rot. „Nachdem du mich geküsst hast....."
„Fühlst du dich schmutzig, weil ich dich geküsst hab?" Felix nickte. „Mehr als das....ich spüre deine Lippen immer noch auf meinen. Wieso geht das nicht weg?" Vorsichtig fasste er sich an die Lippe. Es gab da eine Option, eine Erklärung, die aber bestimmt nicht so war, wie ich sie im Kopf hatte. Vielleicht mochte Felix insgeheim den Kuss, konnte es aber nicht herausfinden, weil die Zwänge in seinem Kopf so real waren. Vielleicht war es aber auch nur reines Wunschdenken. Felix atmete tief durch. Bestimmt war er immer noch in Panik gefallen. Zumindest so tief, dass er sich nicht rühren konnte. Er stand wie eingefroren vor mir. „Binnie....ich will, dass das Gefühl aufhört...es ist schlimmer als der Sauberkeitszwang.... es fühlt sich so an..als ob ich mich an etwas sehne."
Nach was könnte er sich sehnen? Ein normales Leben ohne seine Zwänge? Bestimmt. Ich sehne mich nach seinen Lippen. Sie nochmal zu küssen wäre alles für mich in dem Moment. Felix jedoch würde nur weiter in Panik fallen. Da hatte er sich doch gerade erst etwas beruhigt. Das konnte ich nicht nochmal machen. Trotzdem zogen mich seine Lippen magisch an.
„Vielleicht sehnst du dich nach mir", sagte ich aus reinen Spaß und lächelte frech. Ich wollte die Lage etwas lockern, was ich aber nicht geschafft hab. Felix schaute mich immer noch mit so einer Ernsthaftigkeit und Intensität an, dass mein Lächeln sofort verschwand. „Denkst du das?", fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. Es könnte gut möglich sein, dass sein Unterbewusstsein sich nach seinen Freund, mich, sehnte. Langsam kam er mir näher, streckte seine Hand nach mir aus und legte sie mir sanft auf die Schulter. Was macht er da? Wie ist das überhaupt möglich? Wie? Sein Gesicht war jetzt so nah, dass ich ihn fast küssen konnte. Dann machte er etwas, was ich von ihm nie erwartet hätte: Er küsste mich zurück. Mein Herz schien zu explodieren. Felix küsste mich wirklich. Auch wenn ich seine Lippen kaum spüren konnte, waren sie präsent. Leider kann ich meine Hände nicht um ihn legen. Das würde ihn nur erschrecken Nach seinem sanften Kuss löste er sich von mir.
„Die Panik ist weg...."
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