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| 8. Kapitel |




Charlotte saß schon um zehn Minuten vor neun im Basta, hatte sich einen Kakao bestellt gehabt und der Kellnerin schon davon berichtet gehabt, dass sie wohlmöglich mit einer anderen Frau den ganzen Tag hier verbringen würden. Zwar sah die Kellnerin leicht genervt aus, doch sie konnte Charlottes Laune nicht vermiesen. Zuerst wollte sie sich wie sie es auch bei Mr. Beaufort immer tat, einen Block und einen Stift vor sich legen, doch Patrick hatte ihr empfohlen gehabt, etwas viel professioneller aussehendes zu nehmen. So durfte sie sich für den heutigen Tag seinen Tablet ausleihen und sie hatte, als sie ihre Wohnung verlassen hatte, immer wieder nachgeschaut, ob sie auch wirklich den Ladekabel für das Tablet mitgenommen hatte. Jetzt saß sie hier, neben sich eine Tasse dampfender Kakao, vor sich das aufgeklappte Tablet mit der Tastatur. Sie war vorbereitet. Sie schob kurz ihre Brille auf ihrer Nase zurecht, zog den himmlischen Duft von schwarzem Kaffe in die Nase und betrachtete entspannt die Gänseblümchen mit dem Löwenzahn, den man hier als Dekoration hingestellt hatte. Sie hoffte inständig es würde alles gut werden.

Als sie wieder auf ihre Uhr am Handgelenk sah, war es schon kurz nach neun und sie starrte wie gebannt auf die Tür des kleinen Stübchens und wann immer die Tür gegen die Glocke kam, sah sie voller Freude hinauf, doch musste jedes Mal enttäuscht wieder in sich zusammensinken, als sie bemerkte, dass es nicht Lola war. Es war der fünfte Kakao und das 62 erreichte Level von Candy Crush als ihr klar wurde, dass Lola nicht mehr kommen würde. Sie sah wieder auf ihr Handy, doch es hatte ihr niemand geschrieben und als sie in den Chat von Lola nachschaute, konnte sie blaue Häkchen erkennen, aber keine Antwort. Es war 15:27 Uhr, als Charlotte das Basta verließ und traurig in die strahlend helle Sonne trat und den gesamten Weg wieder zurück nach Hause laufen musste.


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,,Ah, ich habe sie vermisst, Charlotte!" Mr. Beauforts Stimme drang nur gedämpft zu ihr und sie selber setzte sich lustlos auf den Stuhl vor ihm, während sie hinter ihm wieder die strahlend helle Sonne sehen konnte. Widerliches Wetter. Eigentlich wollte sie heute gar nicht zu diesem Termin kommen, sie wollte sich am liebsten in ihrem Bett verkriechen und sich selbst verurteilen, dass sie so dumm gewesen war und Lolas Worten glauben geschenkt hatte. Sie hätte es besser Wissen müssen. ,,Ohh, das scheint ja jemand von der Sonne geküsst worden zu sein." Ein spitzbübisches Lächeln schlang sich auf seine Lippen und er sah sie neckend an. Sie war nicht einmal in der Stimmung ihm zu Wiedersprechen oder sich mal wieder Gedanken in ihrem Kopf zu sammeln, sie wollte sich einfach nur noch selber bemitleiden. Ihr standen nur noch ein paar Termine mit ihm offen und bis dahin wäre es unmöglich für sie, alles von ihm aufdecken zu können, wenn alle so still wie eine Mauer waren. Ein seufzen kam von ihm aus und sie sah zu ihm auf. Sein Blick war fast schon mitleidend und sie wollte nur wieder raus aus diesem hässlichen Raum, sie wollte weg von ihm und seinen ganzen bescheuerten griechischen Erzählungen. ,,Ich kann verstehen, warum sie so traurig und am Ende ihres elenden Lebens aussehen." Sie zog nur eine Augenbraue in die höhe und sah ihn emotionslos an. ,,Ach ja?" Fragte sie lustlos. Er sollte doch bloß aufhören zu reden. ,,Ja, ich meine, wer kleidet sie eigentlich? Gollum?" Genervt sah sie ihn wieder an. Was war falsch an ihrer Kleidung? Sie trug eine stinknormale Jeans und ein normales Shirt, okay vielleicht war ihr Shirt eben riesig und darauf waren vielleicht alle Marvel Superhelden drauf. Aber was war daran falsch? ,,Um Gottes Willen, dass habe ich mir schon gedacht. Dieses Shirt sieht ausgewaschen aus und ich bitte dich, sowas tragen kleine pubertierende Freaks." Er nervte sie so unglaublich, er sollte doch bloß seine verdammte Klappe halten. Mit seinem straßenköterblonden Haaren sah er kein Deut besser aus. Ihre Hände ballten sich unbewusst zu Fäusten zusammen. Sie fing nur noch Hass ihm gegenüber zu empfinden. ,,Mal ganz ehrlich, wenn du Kleidungstipps von mir annehmen würdest, wie das Shirt vorne zusammenknoten, mal deine Jacke an den Ärmeln hochkrempeln, bla bla bla, dann sähe es alles schon viel zivilisierter aus. So hat doch jedes Kind Angst vor dir." Sie wusste nicht genau, seit wann er vom Sie zum Du überging, aber es gefiel ihr nicht, es gefiel ihr ganz und gar nicht. ,,Von dir lasse ich mir bestimmt keine Tips geben, sonst weiß ich ja wo ich am Ende landen werde." Ihre Wut hatte sie im Griff, sie fühlte sich wie ein Rausch, sie wollte ihn am liebsten anschreien, die Kamera anschreien und diese verdammte Sonne anschreien. Er sah sie stumm an. Seine Miene hatte sich verhärtet und wäre sie nicht in ihrem Wahn voller Wut, dann hätte sie gemerkt, dass er sich von ihren Worten hat verletzt gefühlt, aber sie bemerkte es nicht und verurteilte ihn noch mehr. ,,Außerdem, lass endlich den Scheiß mit deinem -" Sie stockte, fuchtelte mit ihren Händen wild vor ihrem Gesicht herum. ,,Mit deinem kack Ikarus, oder deiner Pandora. Ich heiße nämlich Charlotte. Ich buchstabiere es dir sogar, damit es in deine Birne hinter diesem kack blonden Haaren. C-H-A-R-L-O-T-T-E! Das ist verrückt! Du bist verrückt!" Sie sah ihn mit vor Wut glitzernden Augen an und ihre Knöcheln an ihren Händen traten schon weiß hervor. ,,Du bist widerlich. Und die Kinder würden nicht vor mir, sondern nur vor dir Angst haben." Sie hatte unbewusst ihre Stimme erhoben, spürte wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, sie wollte keine Schwäche vor ihm zeigen, wollte nicht, dass er wusste, wie sehr sie der zerplatze Wunsch von dem Job bei der Times zu schaffen machte. Wie sie die anderen bei sich dort immer wieder hörte, dass sie schon längst dabei waren, ihren Bericht zu korrigieren und sie selber zu dumm war, um überhaupt etwas herausfinden zu können. Sie fühlte sich dumm, hoffnungslos und als Versagerin. Ihre einzige Hoffnung war Lola gewesen, aber die Familie Stevens war nicht mehr aufzufinden. Sie hatte in ihren erbärmlichen 25 Jahren nichts außer Verluste hervorbringen können. Schnell atmend stützte sie sich mit ihren Ellenbogen vor ihr auf dem Tisch und drückte mit ihren Fäusten fest gegen ihre geschlossenen Augen. Sie konnte die stummen Tränen nicht mehr zurückhalten und schämte sich. Sie schämte sich gerade so unglaublich sehr vor ihrem Ausbruch. Als ihre Atmung sich beruhigt hatte, wollte sie nicht ihre Fäuste von ihren Augen nehmen, sie wusste, dass sie wieder nur Tränen hervorbringen würden. ,,Es tut mir leid, Miss Bamford. Ich hätte nicht so weit gehen dürfen. Entschuldigt. Die Zeit hier im Gefängnis hat mich nicht gerade zu einem Gentleman gemacht." Seine Stimme klang wie Watte durch sie hindurch. Sie wollte nicht mehr aufblicken, sie schämte sich so sehr und sie war kein bisschen vorangekommen mit dieser Handlung ihrerseits. Sie hat sich damit nur ins Aus geschossen. Sie fühlte sich so unglaublich dumm. Sie versuchte den Kopf zu schütteln, wollte sich bei ihm entschuldigen, aber es ging nicht. Ihr Kopf lastete wie ein Anker auf ihren Fäusten. Nichts schien mehr in ihr vorzukommen, außer dieser Scham. ,,Können Sie mir etwas verraten?" Seine Frage stand leer in diesem kahlen Raum und sie antwortete nicht, sondern wartete nur ab. ,,Gibt es wirklich Kinder, die sich nicht vor Ihnen fürchten? So viel Pfeffer wie Sie haben, hui, da würde ich als kleiner Bengel schon längst hinter sieben Bergen sein." Es war ein Kichern, dass sie stoppen ließ. Ihre Gedanken wurden leer, sie war verwirrt. War er denn nicht unglaublich sauer auf sie? Müsste er nicht Wutentbrannt auf sie losgehen? Oder waren es wieder ungerechte Vorurteile ihrerseits gewesen? Ein dicker Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet und sie nahm endlich ihre Fäuste von ihrem Gesicht und streckte ihre steif gewordenen Fingern. Langsam sah sie zu ihm auf, spürte das Licht der Sonne oder doch das Licht der LED Lampe auf ihrem Gesicht und öffnete langsam ihre Augen, wobei sie bemerkte, dass die restlichen Tränen sich einen Weg auf ihre Wangen bahnten. Sie sah direkt in seine sturmgraue Augen, die sie wie immer leblos anblickten, doch auf seinen Lippen hatte sich ein liebliches Lächeln gesetzt und er sah sie aufmunternd an. Sie war überfordert, sie hätte ihn, diesen Mann im orangenen Overall und mit den Hand und Fußketten niemals so eingeschätzt. Charlotte fühlte sich mies, sie fühlte sich ihm gegenüber beschissen. ,,Und?" Sie sah ihn nochmal an, sah zu seinem Aschfahlen Haaren, die wegen der Sonnenstrahlen hinter ihm, fast durchsichtig erschienen und dieses fast durchsichtige Haar sah so sanft aus, als wäre es aus der feinsten Wolle Geweben wurden. Sie schluckte erst einmal, dann zweimal und schließlich dreimal, bis sie sich zutraute, endlich wieder ein Wort über ihre nun trockenen Lippen zu lassen. ,,Natürlich gibt es ein Kind." Antwortete sie ihm leise und mit brüchiger Stimme. Schwach, dachte sie sich, sie war so verdammt schwach. Wo war ihre Würde nur hin? Doch Mr. Beaufort schien sich nichts daraus zu machen und sah sie nun nur überrascht an, so als hätte sie nicht erst zuvor einen kleinen Ausbruch der Emotionen gehabt und sie war ihm irgendwie sehr dankbar dafür. ,,Ach ja? Wieso kann ich Ihnen das nicht glauben?" Das er wieder angefangen hatte sie zu Siezen, fühlte sie sich unglaublich schlecht, doch das war sie selber Schuld gewesen. ,,Weil Sie ein skeptischer Mann sind." Ein Grinsen schlich sich über seine Lippen und sofort legte er seine Hand vor seinen Lippen, damit man sein spitzbübisches Grinsen sehen konnte. ,,Aber ich dachte ich wäre ein widerlicher und verrückter Mann. Sie sollten sich mal entscheiden." Sein Kichern war es, der sie zum Lächeln brachte, doch der Scham blieb ihr nicht verborgen, er hatte sich in sie eingenistet, wie eine lästige Fliege bei Nacht. ,,Es war nicht so gemeint." Und im selben Moment merkte sie, wie lächerlich diese Art der Entschuldigung war. Ihre Augen huschten wieder zu ihm und ihr Herz war in der Reue am ertrinken. ,,Ist schon Okay. Jeder hat mal einen schlechten Tag, dass ist völlig normal." Lässig winkte er mit seiner Hand ab, doch seine Worte ließen sie noch schuldiger fühlen. Ihr Blick wanderte durch den Raum, nur nicht um in seine Augen schauen zu müssen. Auf einmal fiel ihr Blick auf die Kamera in der Ecke des Raumes, die ein rotes Licht hatte, was also bedeutete, dass sie am aufnehmen war. Verdammt, dachte sie sich nur, die Wachleute haben wohl alles mit angesehen. Wegen ihrer eigenen Dummheit schlug sie sich Kopfschüttelnd an die Stirn. ,,Alles in Ordnung ?" Sie schaute wieder zu ihm auf und war verzweifelt, wäre sie doch heute bloß zu Hause geblieben. ,,Die Kamera... sie haben wohl alles mit angesehen..." Unwohl rieb sie sich über ihre Arme, ihr war plötzlich so eisig geworden und sie fing schon wieder an, auf ihren Lippen zu kauen, obwohl sie schon wieder so trocken waren. Sie müsste sich diese Angewohnheit wirklich abgewöhnen. Plötzlich hörte sie ein klirren, wie von Metall auf Metall, sofort haschte ihr Blick zu Mr. Beaufort und sah wie er fluchend   eine Hand in ihre Richtung gestreckt hatte, so als ob er ihr Gesicht berühren wollen würde, doch die Handschellen hielten ihn kurz davor ab. Überrascht sah sie zu ihm, wie er schnell seine Hand wieder zurück nahm und zur Seite sah, um ihrem Blick zu entweichen. Hatte er gerade ernsthaft versucht gehabt, sie im Gesicht zu berühren? Mit geweiteten Augen sah sie zu ihm, vielleicht war dieses Straßenköterblond doch gar nicht so hässlich. Eigentlich stand ihm das gut, sehr gut sogar. Ihre Wangen verfärbten sich rot, sie wusste aber nicht weswegen. Zu viele, schon so viele Gefühle sind schon heute mit ihr durchgegangen. Sie hörte wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde, hörte ein mal das klacken, sah ihn an, sah wie er kurz bei jedem Klacken kurz, fast schon unmerklich zusammenzuckte. Dann nahm sie ihre kleine Tasche, stand auf und drehte sich um. Was war das gerade nur bloß?

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