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8. Kapitel

«Verdammte Scheiße!» Mom und Dad gingen auf und ab und ich hockte zwischen ihnen. Dads Büro war unordentlich und auf seinem Schreibtisch standen unzählige leere Tassen nebeneinander angereiht. «Ihr hättet warten sollen!» Dad platze gleich vor Wut. Und ich war der Grund.

«Genau deshalb gibt es sowas, wie Therapeuten und Fachspezialisten, die wissen, wie man auf so eine Person einzugehen hat.» Dad blieb vor mir stehen und sah auf mich herab. Mom rieb sich ihre Stirn. Sie war bis jetzt still geblieben, aber ihr Blick verriet mir, dass sie mich hier nicht verteidigen konnte, es aber gerne tun würde. «Du und Gio hättet zuerst zu uns kommen sollen. Wir wären die Sache ganz anders angegangen.»

Wie denn? «Ach echt, wie denn? Hättet ihr ihn gepackt und gegen seinen Willen festgehalten? Wahrscheinlich schon, oder?» Mom seufzte auf und setzte sich auf die Lehne meines Stuhls. «Ich konnte doch nicht wissen, dass Dario so reagiert. Plus, war es nicht nur meine Idee. Gio wollte vor allem mit ihm reden und wissen, ob es wirklich wahr ist.»

Ich hatte niemals damit gerechnet, diese Seite von Dario zu Gesicht zu bekommen. Und ich und Gio hatten doch keinerlei Chance gehabt, Dario aufzuhalten, wenn er Giacomo bereits zu Boden geschlagen hatte. Wir waren beide mehr als nur ein wenig unter Schock gestanden.

Gio war so erstarrt gewesen, dass Dario ihr einfach den Schlüssel entnehmen konnte, und ich traute mich nicht, irgendetwas zu machen oder sagen, denn Darios Blick, der eklig lange auf mir gelauert hatte, hatte mir genau das klargemacht, was ich vermutet hatte. Er wollte nichts mehr von mir wissen.

Als er die Zimmertür aufsperrte und gehen wollte, hatte er sich kurz am Türrahmen festhalten müssen, denn Schwindel schien ihn eingenommen zu haben. Das war der Moment, indem ich mich wieder getraut hatte, mich zu bewegen, denn ich konnte sehen, wie übel es ihm körperlich ging. Doch er hatte mich nicht näherkommen lassen und war dann aus dem Haus gestürmt.

Und wo er nun war, wusste nur er selbst. Wir befanden uns also in einer Notsituation. Dario war unterernährt, unstabil und allein. Die Gefahr und vor allem die Angst, dass sein Körper ihn im Stich lässt, bevor man ihn finden würde, lag schwer im Raum.

Genau deswegen war Dad auch so wütend. Er hatte Angst um den Jungen, den er aufwachsen sah und plante, es auch weiterhin noch zu tun. «Okay, streiten bringt jetzt nichts. Unsere erste Prio ist, Dario zu finden und ihm zu helfen. Ganz egal, was für Hilfe er braucht. Er wird sie bekommen. Ob er es will oder nicht.» Mom hatte recht, doch der Klumpen in meiner Brust machte es mir schwer, ihr zu antworten. Gestern Nachmittag war doch noch alles super gewesen.

Ich hatte etwas mit Dario gemacht, mir erhofft, ihn doch kennenlernen zu können und dann, am selben Abend hatte ich dann alles aus dem Fenster geworfen. Er war meinetwegen verschwunden. Aber ich hatte doch das Richtige getan, oder?
«Die Polizei konnte bereits sein Handy orten und hat es auch schon gefunden. Es war bei ihm zu Hause. Er hat dort also einen Stopp gemacht. So wie wir ihn kennen, hat er sich wahrscheinlich noch etwas Kohle von Santiago genommen und dann die Fliege gemacht.»

Wie zum Teufel wollte man ihn jetzt noch finden? Es gab null Anhaltspunkte. Ich seufzte. «Es tut mir leid, Dad.» Meine Schultern waren eingefallen, meine Finger klebten vor lauter Sorge, Angstschweiß und Schuldgefühle. «Noè, du konntest nicht wissen, wie er reagiert. Es ist okay. Viel wichtiger ist, dass wir ihn wieder finden. Wir wissen nicht, wann er zuletzt etwas gegessen hat und wie viel sein Körper noch aushalten kann. Es wird heute Nacht eiskalt.» «Aber Mom, Dario ist nicht blöd. Er weiß wahrscheinlich selbst, dass er nicht draußen bleiben kann. Er ist ja sowieso jemand, der Kälte nicht mag.» Ich dachte an gestern zurück, als er gemeckert hatte, wie arschkalt es doch war.

Oder war dies auch nur, weil sein Körper ihn nicht mehr warmhalten konnte? «Du meinst, dass wir draußen gar nicht suchen müssen, oder?» Ich nickte. «Er hat Freunde, die nichts von seinem Zustand wissen und ihn sicherlich bei ihnen übernachten lassen. Ein guter Anfang wäre, erstmals herauszufinden, mit wem Dario am ehesten abhängt.» Ich dachte kurz an Kasim, aber diese beiden schienen nicht gerade gut miteinander auszukommen.

Ich wollte wieder etwas sagen, als es an Dads Tür klopfte. Eintraten zwei Polizisten, die wichtig ihre Hände auf ihren Dienstgurten abstützten und breiter als der Türrahmen gingen. Ein Wunder, dass sie sich nicht ihre Knie grün und blau schlugen. «Herr Damaris?» Der Offizier schaute kurz mich und Mom an und nickte uns freundlich zu.

«Ja, Sir. Haben Sie ihn gefunden?» Ein Kopfschütteln und ein Seufzen. Mehr nicht, doch der zweite Polizist trat vor und nahm ein Dokument hervor. «Wir mussten aufgrund der Gewalttat, die vorgefallen ist, Giorgia Corrado darum bitten, uns eine genaue Beschreibung des Zustandes ihres Halbbruders zu geben. Um es kurzzuhalten: Der Junge war unter alkoholischem Einfluss und-» Der Polizist entfaltete die Papiere und zeigte sie meinem Vater. Mom rückte auch auf. «Sie erwähnte den Geruch von Marihuana.»

Ich atmete laut ein und leider Gottes hatte Mutter dies mitbekommen. Sie wandte sich an mich und deutete mir mit einem mehr als nur bestimmenden Blick, ihr nach draußen zu folgen. «Sag mir nicht, dass du davon wusstest und nichts gesagt hast.» Ich schluckte. Also ich versuchte es zumindest, denn mein Hals hatte zugemacht. Da ging nichts mehr durch. Nicht mal mehr Luft, die ich zum Atmen bräuchte. «Redest du vom Alk oder vom Weed?»

«Beidem!» Ich zog Dads Tür hinter mir zu, um sicherzugehen, dass die Polizei mich nicht hören konnte. «Mom, ganz ehrlich jetzt. Denkst du wirklich, dass ein Junge, der so gut wie auf sich allein gestellt ist und nur selten zu Hause ist, nichts trinkt und nicht raucht?» Mom rückte näher an mich heran und neigte sich ein wenig zu mir herunter. «Sicher weiß ich das. Wir sind ja auch dran, ihm das abzugewöhnen, aber einfach macht er uns das ja nicht. Noch dazu können wir ihn nicht einfach einsperren.» Sie legte eine Hand auf meine Schulter. «Aber hätten Dad und ich gewusst, dass Dario gestern betrunken war, hätten wir einiges anders geregelt. Jetzt haben wir nämlich ein verdammtes Problem, weil wir einen Minderjährigen trinken und rauchen lassen haben.»

Die Tür ging hinter mir auf. Dad und die Polizisten kamen zu uns in den Flur und Dad sah eher nachdenklich aus. «Aber lass das unsere Sorge sein, okay? Noè, mach dir keinen Kopf.» Ich quälte mir ein Lächeln auf die Lippen, doch irgendwie fragte ich mich, was denn jetzt passieren würde. «Wir werden uns bei Ihnen melden, wenn wir den Jungen haben», meinte der Offizier noch kurz, bevor die beiden sich von uns verabschiedeten. Und erst, als sie weg waren, wagte ich es, meine Frage, die schon länger in meinem Kopf herumschwirrte, zu fragen. «Muss hier eigentlich nicht Santiago seinen Kopf hinhalten? Er ist eigentlich für Dario verantwortlich.»

Dad nickte und Mom lachte leise auf. «Das ist genau unser Problem. Er wird uns die Schuld geben und uns ein Problem nach dem anderen zuschieben. Dieser Mann möchte schon seit Monaten nichts mehr mit uns zu tun haben.» Dad nickte und erweiterte Moms Aussage wie folgend: «Noch dazu, sind auch wir verantwortlich, weil wir zeitgleich eine neue Familie für den Dario suchen und so sichergehen müssen, dass er sich korrekt verhält.» Hinter uns ging Rosies Tür auf. Austreten taten Gio, Giacomo und Rosie selbst, die einen bös dreinschauenden Santiago am Arm hielt und mit sich zog.

Giacomo hatte eine aufgeplatzte Lippe und eine Beule, am Kopf, die er sich an Gios Schreibtischkante eingefangen hatte, als Dario ihn mit dem Schlag überrascht hatte und er so zu Boden gegangen war. Wohl sah er nicht wirklich aus. Gio hatte verweinte Augen und eine rinnende Nase. Sie hatte solche Angst. Ich lief auf sie zu und legte einen Arm um sie, um ihr dann sanft entgegenlächeln zu können.

Ich konnte ihr ansehen, wie sehr sie erwidern wollte, doch ihre Sorge um ihren Bruder war stärker als der Wille, mir vorzuspielen, dass es ihr gutging. Genau deswegen nahm ich sie enger in meine Arme und versuchte sie zu beruhigen. So gut es ging, denn auch ich machte mir Sorgen um den Jungen, den ich so gerne kennenlernen und mögen wollte. Doch er machte es uns allen schwer, ihn auch nur ein winzig verstehen zu können.

Aber genau das zeigte mir, dass er jemanden brauchte, nur hatte er diesen jemand noch nicht gefunden und ich betete für ihn, dass er diesen jemand noch vor dem Zusammenbruch seines Körpers finden würde.

Ob er diesen jemand vielleicht schon gefunden hat...

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