Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

5. Kapitel

«Ohne Mitgliedskarte kommen wir nicht weit, weißt du.» Dario nickte und kickte einen Stein vom Gehweg. Wir waren trotzdem auf dem Weg zur Bibliothek. Vielleicht würde mir bis dahin ein Weg einfallen, Dario da reinzubekommen.

Früher war das nicht so gewesen. Vor knapp zwei Jahren durfte man Kommen und Gehen, wie man wollte, doch leider wurde das alles unterbrochen, da es mit der Zeit immer mehr zu dummen Geschehnissen als zum Lesen selbst kam. Nun bat man treue Besucher und Leser dazu, sich eine Mitgliedskarte zu holen.

Um ehrlich zu sein, hatte sich die ganze Aktion ziemlich gelohnt. Es war um einiges ruhiger geworden. «Wir könnten zum Marble gehen», schlug ich dann einfach mal so vor. Es lag Schnee, doch der hatte mich persönlich noch nie stoppen können. «Zum Leuchtturm?» Ich nickte.

Der historische Leuchtturm Marblehead Ohios. Eigentlich nur zu Besucherzeiten betretbar, aber Regeln konnte man auch mal brechen und Anweisungen mussten nicht immer befolgt werden. Hier, in Marblehead gab es nicht viele Einwohner. Weniger als 1'000 sicher. Würde man also die Polizei rufen, hätten wir eventuell ein Problemchen, denn die hatten sonst kaum etwas zu tun und würden sich sicher darüber freuen, uns zu nerven, aber ich schob diesen Gedanken schnell wieder beiseite.

Darüber würde ich mir erst wieder einen Kopf machen, wenn es dann so weit wäre. «Es ist arschkalt», meckerte Dario, was mir zu deuten gab, dass er nicht viel vom Leuchtturm hielt. Ich seufzte, «Ja, in die Bibliothek kommen wir nicht rein. Ich gehe stark davon aus, dass du nicht ins Heim möchtest und den Vorschlag, bei mir zu Hause zu lernen, hast du geschickt, indem du selbst einen Vorschlag gemacht hast, auch umgangen. Also möchtest du dort auch nicht hin.» Ich hielt an der einer Wegspaltung an.

Rechts ging es zum Turm und links zum Dorfinneren. «Ich mag nicht, wie du mich durchschaust», stellte er dann einfach fest und lief trotzig an mir vorbei und schlug den rechten Weg ein. Leuchtturm war es also. Auf seine Aussage hatte ich keine Antwort, weshalb ich nervös einatmete und versuchte, das Thema zu wechseln.

«Lass uns vorher was zu essen holen. Am besten was Warmes, denn es kann schon scheiße kalt beim Turm sein.» «Klar, was möchtest du denn holen?» Nachdenklich ging ich unser Dorf innerlich durch und blieb dann am Waffelstand hängen, der die Waffeln immer wunderschön mit warmer Schokolade und Puderzucker verzierte. «Lass Waffeln holen. Hab Bock auf was Süßes.» «Passt.»

Schweigen trat ein und ich lief unsicher neben ihm her. Das Schlimme war, dass ich ihn Dinge fragen wollte, mit ihm quatschen wollte, doch ich traute mich kaum. Was, wenn ich etwas Falsches ansprach oder ihn vertrieb? Es war allgemein schon ein Wunder, dass er aufgetaucht war und auf mein Angebot eingegangen war. «Hat es eigentlich einen Grund, warum du zugesagt hast?»

Der Grünäugige kramte in seinen Hosentaschen rum, zückte aus der linken ein Feuerzeug und aus der rechten eine Packung Kippen. Er zündete sich eine an, nahm einen Zug und schaute den Rauch ausatmend nach vorn. Der Waffleshop war nicht mehr weit weg. «Du gibst dir Mühe.»

Wieder verließ ein Schub an Rauch seine Lippen und er schaute kurz zu Boden. «Also, du versucht mich normal zu behandeln. Es fällt dir schwer, aber du versuchst es.» «Wie meinst du normal?» Er schnippte die Äsche von der Spitze seiner Zigarette, sah zu, wie sie sich auf dem weißen Asphalt unter uns auflöste und zuckte mit den Schultern.

«Nicht so, wie der Sohn eines Junkies. Nicht so, wie jemand, der aufgrund eines betrunkenen Ficks entstanden ist.» Ich schluckte. So konnte man es auch sagen. «Aber das ist nicht weiter wichtig. Nimmst du die Waffeln mit oder ohne Puderzucker?» Wir hielten vor dem Shop an und ich hing noch immer an seiner Aussage fest. Stimmte es denn? Behandelte ich ihn anders, also normal? Persönlich hatte ich nicht das Gefühl, es zu tun. Oder vielleicht meinte er einfach die Tatsache, dass ich es versuchte. Das musste es sein.

Aber trotzdem hatte ich gewisse Angst, mit ihm zu sprechen. «Noè?» «Eh- Ja, mit, bitte!» Dario lachte auf, als ich energisch aufzuckte und wild durchfahren dem alten Herr entgegenblickte. «Für mich auch.» Er schob dem Dude einen Zehner hin und winkte dann ab. Großzügig, was? «Ist gut, ein Moment, ihr zwei.» «Geben Sie doch bitte auch noch die Quittung mit raus», rief ich dem Herren hinterher, als er im hinteren Teil seines Wagens verschwand. «Warum denn das?»

Ich wandte mich an Dario, der mich verwirrt anschaute und an den letzten Zentimetern seiner Kippe zog. «Damit ich weiß, wie viel meine Waffel gekostet hat. Dann kann ich dir das morgen zurückzahlen.» «Ich habe nicht gezahlt. Wenn du es jemandem zurückzahlen möchtest, dann Santiago. Ist sein Geld.»

Okay. «Ja, dem zahl ich nichts zurück», murmelte ich dann und begann schüchtern zu grinsen, als Dario mich verwundert, beinahe schon etwas beeindruckt ansah. «Du magst den Mann auch nicht?», fragte er. «Ist mir zu selbstsüchtig, der Typ», meinte ich dann bloß schulterzuckend. «Bist schließlich sein Sohn und er behandelt dich wie eine Kakerlake, die er im Kühlschrank gefunden hat und loswerden möchte.»

Seine noch eben verspielte Miene zerfiel. Fuck, ich hatte was Falsches gesagt, oder? «Kühlschrank trifft es ganz gut.» Zum Glück kamen unsere Waffeln, denn hierauf hatte ich nun wirklich nichts gehabt, was ich hätte antworten können. «Ich wünsche euch beiden einen guten Appetit.»

Ich bedankte mich, und nahm die zwei Papptellerchen entgegen. Einen übergab ich Dario, der die Waffel nun mit bösem Blick anvisiert hatte. Ich führte mit meinem Finger etwas von der Schokoladensauce an meine Lippen und ließ sie mir genüsslich auf der Zunge weiter zergehen. Himmlisch.

Dario tat mir gleich, nur blieb er dabei, während ich begann meine Waffel beim Gehen zu essen. Es fiel mir schwer, mich aufs Gehen und Essen zu konzentrieren, aber ich hatte es dann schlussendlich doch unverletzt zum Turm geschafft.

Die Tür war geschlossen, aber das hatte ich bereits gewusst. Die Sicherheitskamera war festgefroren und blickte nur in Richtung Eingang, was es für mich und Dario sehr einfach machte, auf die andere Seite, direkt ans steinige Ufer, das dank dem Leuchtturm windgeschützt war, zu gelangen. Dort warf ich meinen Rucksack an die weiße, oder einst weiße Wand des Turms und hockte mich dann auf die trocknen Steine. Von hier aus hatte man gute Sicht aufs Nebenhaus, in dem sich Personal befand. Ich und Taby hatten früh herausgefunden, dass wir von hier aus so ziemlich alles sehen konnten, ohne selber direkt gesehen zu werden.

Dario tat mir gleich. Er hatte zum Puderzucker gewechselt und aß diesen langsam von der Waffel. Von meiner war nur noch ein, zwei Bissen übrig und in den nächsten 20 Sekunden war sie dann auch ganz weg. Dario atmete zitternd aus und ich konnte zusehen, wie sein ganzer Körper einmal zusammenzuckte. Er fror.

Ich war kurz davor, ihm meinen Mantel hinzuwerfen, doch ich dachte daran, wie das rüberkommen könnte und vor allem, könnte ihm das als Junge doch ziemlich peinlich sein, oder? Um ehrlich zu sein, war es hier wärmer als erwartet. Die Sonne schien an unser Plätzchen und wärmte meine roten Wangen auf. «Hier.» Ich hielt ihm meine Stoffhandschuhe hin, die ich zu dieser Jahreszeit immer im Rucksack hatte, hin.

Der Italiener sah mich unbeeindruckt an. «Deine Hände sind winzig. Meine passen da nicht rein.» Ich zuckte mit meinen Schultern. «Wenig Stoff ist auch Stoff.» Ich warf sie ihm also einfach gegen die Brust und widmete mich meiner Schultasche, da ich wirklich vorhatte, die Mathehausaufgaben zu machen.

Ich musste etwas anderes tun, als darüber nachzudenken, was ich Dario fragen wollte. Im Augenwinkel erkannte ich, wie er kopfschüttelnd in meine tatsächlich für ihn zu kleinen Handschuhe schlüpfte und sein Tellerchen mit der Waffel neben seinen Stein legte. «Kann ich dich was Dummes fragen?»

Mein Kopf schoss hoch. Er hatte eine Frage? An mich? «Nur, wenn du eine dumme Antwort akzeptieren kannst.» Ich grinste verschmitzt. Irgendwie war es angenehm, hier so mit ihm zu sitzen. Ich hatte es mir nicht so vorgestellt. Mir ging das Szenario, wie er und ich irgendwo sitzen und peinlich schweigen würden nie aus dem Kopf, aber zum Glück war es doch nicht so. Ob dies am Weed lag, das er geraucht hatte, war natürlich eine Möglichkeit. Aber ich nahm, was man mir gab.

«Hast du Zugriff auf den Akte- eh nein, die Akten meiner Mutter?» Ich schlucke nervös. «Nicht direkt, nein. Was bräuchtest du denn?» Dario rieb sich seine Hände und sah kurz hinter mir aufs Meer, in die Ferne. Auch er schluckte. «Nichts Spezifisches. Nur wird mir immer alles verheimlicht und kennen tu ich sie auch kaum. Wirklich reden kann man nicht mit ihr und sehen darf ich sie ja eigentlich auch nicht.»

Da hatten wir ihn: Den eigentlichen Grund, warum er mir heute zugesagt hatte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro