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4. Kapitel

Noè kicherte, weil Antonella gebrochen Englisch sprach und ihr versuchte klarzumachen, dass Italienisch die bessere Sprache war. Ich konnte nur meinen Kopf schütteln und mich fragen, was eben in der Dusche los war und warum mir ihr Shirt, das sie zum Schlafen angezogen hatte, nicht mehr gefiel. 

Irgendwie... Keine Ahnung, ich denke, weiterzugehen, lag definitiv in den Karten. Nur wusste ich halt nicht, wie und wann. Noè meinte, es einfach auf uns zukommen zu lassen, ergab am meisten Sinn, doch umso spontaner es kam, desto weniger war ich mental darauf vorbereitet, Noè an mich heranzulassen. Aber das Ganze war jetzt erstmal egal. 

Meine Hilfe war gefragt. «Dille che le insegnerò a cucinare, così potrà cucinarti cose buone.» Ich lachte leise auf und verdrehte die Augen. «Sie sagt, ich soll dir sagen, dass sie dir unbedingt das Kochen beibringen muss, damit du für mich kochen kannst.» Noè lachte auf und schüttelte den Kopf. «Ich kann bereits kochen.» 

«Nein», kam es trocken von Antonella. «Du nicht italienische Küche kennen. Dario viel zu dünn, er musse italienische Küche essen. Gesund und lecker!» Italienisch hin oder her, für mich schmeckte alles nach Waschmittel. 

«Pizza?» Noè grinste verschmitzt auf und meine Großmutter schüttelte den Kopf. «Dio mio, Pizza nicht alles! Gute Pasta! Lasagne! Bruscetta, du musse alles lernen. Sonst Simone sich im Grabe drehen.» Simone? Mein Großvater? 

«Com'era Simone?» Sie drehte sich zu mir und ihr verspieltes Lächeln wurde zu einem sanften liebevollen. «Suo nonno era un uomo molto buono. Ha combattuto per tutti noi e ha perso se stesso nel processo. Sono sicuro che veglia su di voi.» Wenn er tatsächlich über mich wachte, leistete er aber nicht wirklich die beste Leistung. 

Mein Blick sank und ich zögerte. Fragen hatte ich schon, doch-, Ja, wollte ich die Antworten wirklich hören? Noè las den Raum und deutete mir, dass sie sich im Bad fürs Bett fertigmachen würde. Sie sagte Antonella gute Nacht und verschwand. 

Dass sie mich einfach mit ihr hier alleine ließ, konnte ich gar nicht wirklich verarbeiten, denn ich war nicht der Einzige der Fragen hatte. «Stai bene, angelo mio?» Ich zuckte unbeholfen mit den Schultern und rieb mir die linke. 

«Mi dispiace presentarmi qui.» Das tat es mir wirklich. Ihre Tochter war vor Jahren gegangen und nie mehr zurückgekommen und jetzt entschied sich der verhunzte Sohn dazu, hier einfach aufzutauchen und zu nerven. «Perché dispiacersi? Sono felice che tu sia qui! Samantha è una brava persona e sono felice che abbia superato tutto questo. E le sono infinitamente grata per avermi dato dei nipoti. Sia tu che Giorgia.» 

Ich hatte richtig Halsschmerzen. «E tu e Giorgia siete bambini molto forti. Non è facile crescere con una madre tossicodipendente.» Ich schüttelte den Kopf. Das stimmte ja nicht. Ich war nicht mit Mom aufgewachsen. «Non sono cresciuto con mia madre, ma con mio padre.» 

Antonella spannte ihren Kiefer an. «Perché?» «Perché mamma non poteva essere una madre.» Jetzt war sie es, die verkrampft schluckte und sich die Stirn rieb. «Ma ti sei divertito con tuo padre, vero? È americano?» 

«Anche lui è italiano e così il padre di Giorgia.» Ich blieb still und versuchte den Ausdruck von meiner Großmutter zu lesen. Ich hatte keine Ahnung, woran sie dachte. «Non ha risposto alla mia prima domanda.» Ja, hatte ich nicht. Ich wollte ihre erste Frage nicht beantworten. 

Und ich denke, sie war schlau genug, um zu verstehen, wieso das so war. «Sono cresciuta per lo più in una casa o in varie famiglie affidatarie perché io e mio padre non andavamo molto d'accordo.» Noè kam wieder dazu und setzte sich zu mir. 

Antonella konnte mir ansehen, dass ich nicht mehr wirklich darüber reden wollte, weil ich Noè enger an mich heranzog und irgendwie Schutz bei ihr suchte. «Du starker Junge, Dario. Deine Vater vielleicht nicht nett und deine Mutter immer nicht da, aber du da und das wichtig. Ich da auch! Du immer hier willkommen!» 

Noè begann gerührt zu lächeln und langte nach meiner Hand, um über meinen Handrücken zu streicheln. «Und du haben super Freundin. Sie nicht kochen können und keine Geschmack haben, aber sie große Herz haben.» 

Ich wusste darauffolgend nicht wirklich mehr, was ich noch sagen konnte und Antonella nahm die leeren Teller wieder mit runter. Noè hatte richtigen Hunger gehabt und mir bei meinem Teller etwas geholfen, weil ich mich heute etwas schwerer getan hatte. 

«Keine Ahnung, wie es wäre, sich mit Yoda zu unterhalten, aber ich stelle es mir in etwa so vor, wie wenn deine Großmutter Englisch redet.» Noè schüttelte grinsend den Kopf und entfernte sich wieder von mir. Sie musterte mich und langte nach ihrem Handy. 

«Du siehst sehr müde aus. Lass nachher pennen gehen, damit ich dich morgen durch ganz Tropea zerren kann. Ich rufe kurz noch meinen Dad an. Der hat mich schon mehr als 5-mal versucht zu erreichen.» Ich nickte nur und erhob mich vom kleinen, verruchten Sofa, um das ganz kleine, aber feine Schlafzimmer zu betreten. Es war warm und der Ventilator blies direkt aufs Bett, aber Noè wollte das so. Eine Windshow beim Schlafen war auch mal was Neues, aber ich versuchte es zu akzeptieren. 

Ich hörte sie mit ihrem Dad reden und sie erzählte, wie die Reise war und was wir an unserem ersten Abend gemacht haben. Also, sie erwähnte alles, außer den Aussetzer in der Dusche. Ich nahm mir die Zeit und schrieb Gio zurück. Sie hatte mich gefragt, wie ich angekommen war und was ich von Antonella hielt. 

Sie war nett. Ich kannte sie noch zu wenig, um mehr sagen zu können. Aber ich denke, sie und Noè verstanden sich sehr gut. Na ja, mit wem verstand Noè sich nicht? Gab es da überhaupt jemanden? 

Um ehrlich zu sein, plagte mich irgendwie das Gefühl, dass Antonella nur nett war, weil Amallia ihr von mir erzählt hatte. Wenn meine Familie hier schon vorher von mir und Gio gewusst hatte, wieso hatten sie sich aber nie von sich aus gemeldet? 

Klar, Amallia war nach Ohio gekommen, aber nicht für Gio oder mich, sondern für Mom. Vielleicht würde es ihr guttun, wieder hier zu leben. Ich meine, dieser Theo passte mir nicht. Es nervte mich abartig, dass er Mom zu sich genommen und mit ihr eine neue Familie gegründet hatte. 

Ich hatte ein Hirn, ich wusste einfach, dass er von mir nicht viel hielt und hoffte, nur Giorgia öfters sehen zu müssen. Schließlich hatte diese ihr Leben im Griff. Sie hatte Giacomo und zusätzliche eine um einiges bessere Beziehung zu Mom als ich. 

Ich gehörte eigentlich gar nicht mehr zu den Corrados. Mittlerweile hatte ich mich zu sehr von ihnen abgegrenzt. Die anderen begannen zu heilen, Mom ging es immer besser und Santiago fand seinen Weg auch wieder zurück auf die Bahn, seit ich nicht mehr bei ihm lebte. 

Im Großen und Ganzen war es so, dass alle ihren Weg zurück fanden und mich zurückließen, weil ich es nicht auf die Reihe bekam, ihnen zu folgen. Es war so, als würde eine Herde ein Verletztes zurücklassen, weil es sonst die ganze Herde kosten könnte. Und genauso lief das gerade bei mir. 

Noè heilte auch. Nur hatte sie noch nicht ganz verstanden, wie viel einfacher es wäre, es ohne mich zu tun. «Boah, mein Dad musste tausend Fragen stellen.» Ich zuckte zusammen, als Noè hinter mir eintrat und mich von hinten umarmte. «Ich dachte, du legst dich schon hin.» 

Ich schüttelte meinen Kopf und schob ihre Hände von meinem Bauch runter. Ich war gerade zu-, Keine Ahnung, ich wollte ihre Hände gerade einfach nicht spüren. Sie fragte nicht nach und warf sich auf die Matratze, wo sie mit ihren Beinen die Decke in die Höhe katapultierte und sie langsam über sich fallen ließ. 

«Dario?» Sie setzte sich auf. «Kommst du?» Ich zuckte mit den Schultern und schob meine Hände in die Taschen meiner Jogginghose. Im Grunde genommen musste ich mich von allen entfernen, damit es ihnen besser gehen würde. 

Und alle hatten dies verstanden, außer Noè. Sie hing immer noch an mir fest. «Denkst du nicht, dass du vielleicht schon früher als ich wieder zurück nach Marble gehen sollst?» Verwirrung breitete sich auf ihrer Stirn aus, die drei Falten bildete. «Nein, wieso? Ich bin mit dir hier und-» 

Ich biss mir nachdenklich auf die Unterlippe und mied ihren Blick. «Ich gebe mir im Moment echt Mühe. Ich versuche die Gier nach den Tabletten zu ignorieren, die Tatsache, dass ein Sprung vom Balkon alles beenden könnte auch und dass-» 

Noè rutsche runter an den Bettrand und langte nach meinen Händen, doch ich wimmelte sie ab. «Es ist die verfickte erste Nacht hier und ich habe so ein schlechtes Gewissen. Das hier soll Urlaub für dich sein, weißt du? Und ich gebe wirklich alles, ich habe dir von dem Drang im Bad erzählt, ich versuche weniger zu rauchen, ich esse, obwohl ich gar nicht will und das nur, weil ich will, dass du hier Zeit zum Heilen findest. Aber solange ich da bin, wirst du niemals heilen können. Das weiß ich einfach. Ich werde dich immer wieder irgendwie niederreißen. Tabea hatte recht. Ich bin ein verdammtes Monster, was das anbelangt und ich wünschte, ich könnte anders sein und über all diese Dränge und Ängste hinwegsehen, doch am liebsten würde ich einfach nur schreien und jeden wissen lassen, wie verdammt weh alles tut. Ich versuche, das Gute zu sehen. Wir waren heute am Strand und du hattest eine super Zeit, aber an alles, was ich mich erinnern kann, ist, dass ich die Stimmung ruiniert und dich dazu gezwungen habe, hier her zurückzukommen.» Ich musste Luft holen und Noè rackerte sich mühevoll vom Bett hoch, um auf mich zuzukommen. 

«Wir haben zusammen geduscht, doch alles, was mir davon im Kopf herumschwirrt, ist, dass ich dir nicht geben kann, was du verdienst. Wir haben mit Antonella gegessen, doch ich kann mich nur daran erinnern, wie verkrüppelt und mühevoll ich versucht habe, über mich zu reden. Ich tauche hier auf, erzähle meiner Großmutter, was für Schlimmes ich erlebt habe und stelle dann noch Anforderungen, dass sie Mitleid mit mir haben muss. Ich weiß ganz genau, dass sie sich denkt, ich sei ein wehleidiger, verwöhnter Junge. Die Leute hier haben sicher schlimmeres erlebt. Ich-, Ich-,» 

«Dario, jetzt atme doch mal durch. Woher kommt das alles?» Sie langte nach meinen Wangen und streichelte sie mit ihren Daumen. «Du verstehst das nicht, Micina. Es kommt nicht einfach, es ist konstant hier drinnen.» Ich deutete auf meinen Kopf. 

«Ich habe keine verdammte Minute Ruhe. Alles was passiert und was mir gesagt wird, wird zerfetzt und umgedreht. Und in jeder Sekunde, die vergeht, fühle ich mich schlechter. Jeder hasst mich und ist besser dran ohne mich. Meine Mom hat eine neue Familie, Santiago wollte mich nie und Gio und Giacomo sind eine Einheit, die perfekt funktioniert. Du hast deinen Dad, Tabea, Tony und so weiter. Und irgendwie sieht das ganze Bild halt einfach besser aus, wenn ich nicht drauf bin, weißt du?» «Nein, weiß ich nicht. Das Bild ist ohne dich nicht vollständig, Dario.» 

Ich verzog meinen Mund und schüttelte den Kopf. Ich wollte etwas sagen, doch Noè war schneller. «Du bist überfordert und denkst nicht klar nach, Dario. Komm doch einfach mal hier an und lass alles einsinken.» «Ich bin angekommen, aber es hört trotzdem nicht auf, okay?! Noè, ich-,» Ich rieb mir übers Gesicht und versuchte ihren Händen zu entkommen. 

«Es wird mir zu anstrengend. Es wird von Tag zu Tag schlimmer.» «Aber du wirst von Tag zu Tag stärker!» «Stärker, aber nicht besser.» Ich tat es wieder. Ich machte sie wieder einmal fertig. Aber-, Ich lehnte mich mit dem Rücken an den Holzschrank und sank langsam zu Boden. «Verdammt, Noè. Ich will doch schon lange nicht mehr. Ich kann nicht mehr.» 

Sie hockte sich vor mich hin und langte nach meinen Händen, um sie festzuhalten. «Micina, ich weiß, dass du es nicht hören willst, aber ich will mich umbringen. Ich will es schon, seit ich klein bin. Es geht nicht mehr. Es tut mir leid, aber ich verliere meinen Verstand.» Sie blieb still und schaute mich einfach nur an. Allein ihr Blick war pure Qual. 

Ich konnte ihr nicht mehr in die Augen schauen und wollte mich zu einer Kugel zusammenrollen und einfach nur noch verschwinden, doch Noè zog mich auf meine Füße und führte mich schweigend zu unserem Bett, in dem sie sich an mich herankuschelte und mich festhielt. Sie schaute an die Wand und seufzte leise auf. 

«Ich weiß, dass ich jetzt sagen kann, was ich will und es würde nichts bewirken.» Sie legte ihre Hand auf meine Brust, die Stelle und legte ein Bein über meine Mitte. «Und deshalb bleibe ich jetzt einfach so bei dir liegen, bis du dich wieder etwas besser fühlst.»

Ich wünsche mir für Dario echt, dass es aufhört. Hoffentlich findet er eine Lösung, so leben zu können.

Was würdet ihr vorschlagen?

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