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38. Kapitel

Er hatte es überlebt. Das Blut hatte Hannah ohne Probleme nehmen können. Auch, wenn sie nur schwer eine Vene finden konnte, aber Dario war gut damit klargekommen. Schließlich kannte er Schmerz und hatte eine Toleranz gegen ihn aufgebaut. Leider.

Er hockte an seinem Fenster und suchte draußen etwas, um sich zu beschäftigen, denn Dad hatte ihm die Kippen weggenommen.

Da wollte jemand Kippen, Pillen und Weed. Aber ich war mir sicher, er würde ohne auskommen. Auch, wenn mir sein Blick in meine Richtung gerade, etwas anderes sagte.

Was mich und meine Laune anging, konnte ich nichts dazu sagen. Mom hatte mich, als Dad mit Dario um die Zigaretten gestritten hatte, zu sich geholt und um ehrlich zu sein, war ich sehr von ihrem sanften Umgang mit mir überrascht gewesen.

Sie hatte mir natürlich gesagt, dass dies inakzeptabel gewesen war und ich sowas nie mehr bringen sollte, weil es sonst sehr böse für mich und meine Rechte ausgehen würde, aber schlussendlich war sie einfach glücklich darüber, dass es mir gutging und ich wieder hier war.

Sie schien sehr müde, was schlechtes Gewissen in mir aufkommen ließ. Neben Dario hatten sie auch andere Kinder und Jugendliche, die Hilfe brauchten und mit meinem eigenen Verschwinden hatte ich alles nur noch stressvoller gemacht.

«Weißt du, warum ich die Akte von meiner Mom zu Beginn wollte?» Ich sah auf und traf Darios Augen, die sich in meine bohrten. Mehr als meinen Kopf schütteln, tat ich nicht.

«Wollte ihre Geschichte kennen. Wie ist sie nach Amerika gekommen? Warum so jung? Wie ist sie an die Drogen geraten? Was ist ihr Lieblingsessen? Ihre Lieblingsfarbe? Hat sie einen Lieblingsfilm? Was für Musik mag sie? Hat sie Geschwister? Ist sie allein gekommen? Wenn nein, wo sind die anderen? Wo ist der Rest meiner Familie? Habe ich Großeltern? Woher aus Italien komme ich ursprünglich? Habe ich Cousins und Cousinen? Könnte ich nach Italien und zum Rest meiner Familie gehen?»

Er rieb sich seinen Nacken. «Würde es mir dort besser gehen? Würde man mich dort überhaupt wollen? Und was ist mit der Familie von meinem Vater? Wissen die von mir? Weiß überhaupt jemand von mir?» Ich schluckte. So viele Fragen und keine einzige konnte ich ihm beantworten.

«Ich weiss nichts über meine Familie. Und jeder sagt mir immer, dass das so am besten ist? Warum? Kommt meine Mutter aus einer Mafia-Familie? Oder waren alle schlimme Junkies? Warum darf ich nichts wissen? Wann kann ich mal länger als 5 Minuten mit meiner Mom über Dinge sprechen, die sonst Tabu sind? Wann darf ich meine richtige Mutter haben? Will sie mich überhaupt? Kommt nicht so rüber.» Ich holte Luft, um zu antworten, doch Mom regte sich im Türrahmen und seufzte betrübt aus.

Sie hatte alles gehört. «Du kommst aus Tropea. Das ist ein Dorf in Kalabrien. Dort ist es wunderschön. Karibisch blaues Meer, endlose feine Sandstrände, die unter einzigartig bemalten Hausfassaden liegen. Es gilt als einer der schönsten Dörfer ganz Italiens. Es hat dort sehr viele Touristen, aber die Leute lieben es dort. Die Corrados hatten ein riesiges Restaurant. Es gehörte deinem Großvater, doch leider ging er bankrott. Den genauen Grund kenne ich nicht.» Darios Augen klebten förmlich an Mom.

Er schaute drein, als würde er Gold und Diamanten vor sich haben. Seine Augen glitzerten vor Neugier. «Dein Großvater Simone Corrado verlor an Kraft und Wille. Der Alkohol nahm ihn ein und eines Tages auch seine inneren Dämonen. Er hat sich das Leben genommen.» Erbte man psychische Krankheiten? Nein, oder? Keine Ahnung.

«Deine Großmutter Antonella verkraftete das nur schwer und deine Mutter und ihre fünf Geschwister mussten diesen großen Verlust irgendwie ausbaden. Sie hatten nicht nur ihre größte Einnahmequelle, sondern auch ihren Vater verloren. Deine Mutter ist die Jüngste der Familie und ist zusammen mit ihrer großen Schwester Amallia und dem ältesten Bruder Cristian nach Amerika gekommen, um hier Geld zu verdienen. Sie war nur ein Jahr jünger als du, Dario.» Mir fehlten die Worte.

«Doch so eine Schönheit wie deine Mutter, mit dem endlos langen roten Haar und den verzaubernden grünen Augen, geriet hier schnell in die falschen Hände. Sie kam von der Bahn ab und ich denke, wie es ausgegangen ist, ist euch beiden bewusst. Sie verlor den Kontakt zu ihren Geschwistern und ihrer Mutter. Ihre Prioritäten haben sich geändert. Die Sucht zu Pillen und Alkohol nahm sie ein. Und dann kam Giorgia zur Welt. So fanden wir deine Mutter, da uns gemeldet wurde, dass ein obdachloses 16-jähriges Mädchen ein Baby bei sich hatte und nicht dazu imstande war, dafür zu sorgen. Dann, nur zwei Jahre später, kamst du zur Welt. Dich hat sie drei Jahre lang vor uns versteckt. Und, als sie 21 war, haben wir dich gefunden und ja. Jetzt, 12 Jahre später, deine Mutter ist 33 Jahre alt und tiefer als je zuvor in der Sucht gefangen.» Ich weinte. Ich hatte dies nicht gewusst. Ich hatte nicht gewusst, was für ein scheiß Leben Samantha bis jetzt gehabt hatte.

Dario rührte sich nicht. Ich konnte ihm ansehen, wie er alles zu verarbeiten versuchte. «Das heißt, ich habe noch eine Familie?», fragte er leise. Seine Stimme brach und glich einem ängstlichen Flüstern. «Ja, doch wir konnten die Geschwister deiner Mutter nie finden und erreichen. Vielleicht sind sie zurück nach Italien gegangen.» «Wenn ich Familie in Italien habe. Warum habt ihr mich dann zu meinem Vater gebracht? Weißt du, was ihr mir damit angetan habt?»

Mom schüttelte ihren Kopf und ihr Gesichtsausdruck wirkte verängstigt. «Wir dachten, dein Vater wäre die beste Variante, weil er dir, was dein Blut angeht, neben deiner Mutter, am nächsten liegt.» Dario schüttelte seinen Kopf und lachte höhnisch auf, «Blut macht seine Qualitäten als Vater nicht aus.»

Mom schielte in meine Richtung und ich deutete ihr, darauf einzugehen. Sie sollte Dario fragen. Sie musste nachfragen und ihm zu zeigen, dass sie es wissen wollte. Wenn sie dies nicht tun würde, wäre das für sie eine Chance weniger, jemals mehr über Dario erfahren zu können.

«Was hat er dir angetan?» Wieder ein Lachen von Dario und er suchte instinktiv nach einer Kippe und als er keine fand, verdrehte er seine Augen. «Er wollte es nicht mit mir teilen.» «Was wollte er nicht teilen?» «Sein Leben... Sein Essen.» Sein Blick sank und augenblicklich wirkte er blasser als eben. «Er hat alles, was er mir zum Essen gegeben hat, vergiftet, bis ich mir beinahe die Organe ausgekotzt habe.»

Er hatte es gesagt. Von allein. Ohne meine Ermutigung oder Hilfe. Ich konnte meine Freude nur schwer kontrollieren. «Und jetzt...» Er sah mich an und ich konnte einen Film von Tränen in seinen Augen erkennen. Aber er strahlte irgendwie keine Trauer aus. Mehr Furcht oder Respekt.

«Jetzt kann ich nichts mehr essen, weil ich sonst erbrechen muss.» Während er das sagte, schaute er mich und nicht Mom an. Und ich schenkte ihm ein warmes, erfreutes und vor allem stolzes Lächeln.

Ein weiterer Schritt. Er hatte einen weiteren Schritt gewagt und jemandem von der Ursache seiner Anorexie erzählt. «Das- Dario, es tut mir so unendlich leid. Ich wuss- Es tut mir leid, dass wir das nicht bemerkt haben.» Mom verlor Tränen und ich nahm sie in den Arm.

Sie musste dies hören, doch einfach konnte das für sie auch nicht sein. Schließlich wollte sie immer das Beste für Dario und durch ihre und Dads Entscheidung war Dario bei Santiago gelandet, was ihr sicherlich Schuldgefühle gab. Doch, eben. Sie konnte es nicht wissen.

«Du konntest es nicht wissen. Ist schon okay.» «Nein, ist es nicht. Dario-» Er winkte ab und schaute dann zu mir. Ungewissheit. Er wusste nun nicht mehr, wie weiter. Er hatte es ihr gesagt, kam jetzt aber nicht mit ihren Gefühlen und Worten klar.

Aber ich lächelte nur und erhob mich von meiner Mutter. Wie sich das anhört, xD. «Wäre es möglich, dass du mir, wenn du dich dazu bereit fühlst, alles erzählst, was Santiago getan hat? Ich würde gerne alles sammeln, um dann etwas dagegen zu unternehmen. Er soll dafür bestraft werden.»

Das waren die schönsten Worte, die ich seit Langem von Mom zu hören bekommen hatte. Pures Gold. Und ich nickte Dario ermutigend zu, was ihm half, sich zu überwinden und zuzustimmen. «Es ist wichtig, dass Santiago sich über die Auswirkungen seines Handelns bewusst ist.»

Gut, dass Mom hier derselben Meinung war wie ich. Und ich hoffte, Dario spürte, wie gut es ihm tat, sich zu öffnen. Er war nicht dazu verdonnert worden, alles selbst zu überwinden oder für sich zu behalten.

Genau deswegen gab es Leute wie meine Eltern, die sich schon ihr ganzes Leben lang hierfür einsetzten. Für die Gemeinschaft. Für die Leute, die es nicht wissen. Sie wissen nicht, dass sie nicht die einzigen sind.

«Übermorgen wird ein Bett im Krankenhaus frei. Also, es ist schon mehr als ein Bett.» Sie lächelte sanft und versuchte Darios Regungen in seinem Ausdruck, die auch mir nicht ganz klar waren, zu verstehen. «Es ist nicht dasselbe wie das letzte Mal. Du hast ein Zimmer in der psychiatrischen Abteilung. Eigentlich wie hier, nur halt etwas kontrollierter, weil sie dich schützen wollen. Du wirst sicher wieder eine Nasensonde bekommen und dich dann sicher mal alle zwei Tage mit Kelly treffen. Es wird auch Esszeiten geben, doch lass dir Zeit. Nimm an ihnen Teil, aber lass dich nicht unter Druck setzen. Lass dir nicht die Größe deiner Schritte vorschreiben. Gehe dein eigenes Tempo. Iss dann oder das, was du möchtest.» Das klang doch gar nicht so schlimm, oder? Also, ich denke nicht.

Doch Darios neutrale Reaktion deutete mir, dass er versuchte zu verstecken, wie scheiße er das fand. Kontrolle. Er hasste sie. Warum? Wahrscheinlich, weil er sie selbst schon längst verloren hatte.

«Was selbstverständlich ist, ist, dass sie dich nüchtern behalten werden. Das wird nicht schön für dich. Das weiß ich und ich möchte dir nur mitgeben, dass du es schaffen wirst. Egal, wie schlecht es dir am Anfang gehen wird, du wirst an diesen Punkt kommen, wo es von Tag zu Tag wieder einfacher werden wird.» Diese Kontrolle, die sie über ihn haben werden, wird ihn vor sich selbst schützen. Da war ich mir sicher.

Er kam kaum einen Tag ohne Pillen oder Weed aus. Wie es beim Alkohol aussah, wusste ich nicht. Und rauchen tat er, wenn er die Möglichkeit dazu hatte, alle 20 bis 30 Minuten. Woher er die Kippen hatte, blendete mir nicht ganz ein.

«So wie ich deinen Arzt verstanden habe, werden sie bei dir auf so viele Medikamente wie auch nur möglich verzichten, da du schon eher eine Tendenz zu Suchtverhalten aufweist. Du wirst deine Antidepressiva bekommen und sicherlich etwas, um dich langsam von den Benzos loszubekommen.»

Dario schluckte und dieses Mal schaffte er es nicht, vor uns zu verstecken, wie unschön er das fand.

Er war überhaupt kein Fan von den Plänen, die sie für ihn hatten.

Ich hätte NIEMALS die Geduld, die Noè hat. Ich schwör, wenn Dario wieder streiken würde, würde ich die Wände hochgehen xD

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