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36. Kapitel

Wer auch immer dieses Baumhaus gebaut hatte, Gott verdammt nochmal segne dich. Ich hörte Rio oben bereits auf den Holzboden krachen und zog mich ganz schnell und ehrlich gesagt, mit schon sehr viel Mühe hoch.

Wir konnten uns nicht ewig von der Polizei verstecken, aber zuerst musste ich wissen, wie unsere Chancen standen. Dario war ganz bleich und er hatte glasige Augen. Er sah so aus, als würde er gleich die Fahne abgeben. «Verreckst du gerade?», fragte ich ihn, als ich mich gegenüber von ihm hinsetzte und mir mein Gesicht rieb. «Denke schon...»

Er hustete, hielt sich die Nasensonde, die ihn störte und vergrub dann sein Gesicht in den Händen. «Endlich», murmelte er dann nur und ich warf einen kleinen Kieselstein, der sich von meinem Schuh gelöst hatte, gegen Dario. «Halt die Schnauze. Ich warne dich.» Ein schwaches Lächeln. Mehr bekam ich nicht, aber wenigstens war es etwas.

«Wir befinden uns nun richtig in der Zwickmühle. Das Wegrennen hat bewiesen, dass du doch Scheiße gebaut hast. Hast du doch, oder?» «Ich habe in dieser Nacht nicht gedealt. Ich war per Zufall auch dort.» «Aber du hast konsumiert?» Er verzog das Gesicht und zuckte mit den Schultern.

«Natürlich», seufzte ich. Aber damit hätten wir arbeiten können. Sie beschuldigten ihn fürs Dealen und Körperverletzung und wenn er es gar nicht getan hatte, hätten wir das so aussagen und dafür kämpfen können. Aber mit dem Wegrennen hatten wir uns es jetzt echt versaut. Oder konnten wir das noch immer irgendwie lösen? «Wenn das so ist, können wir das doch der Polizei so beichten. Oder was ist jetzt los?»

Dario blieb still und schaute kurz auf seinem Handy was nach. Er zuckte danach nur unsicher mit den Schultern. «Wir gehen mit ihnen zur Wache und lassen uns testen. Fertig.» Klang eigentlich ziemlich einfach und unkompliziert, doch Darios Blick verriet mir, dass es doch nicht so einfach war. Ich konnte nichts Anderes als Wut verspüren, als mir einsackte, was nun das Problem war. «Dein scheiß ernst?! Du bist gar nicht clean, oder?!»

Er blieb still und mied meinen Blick. «Du warst es nie?!» Er presste seine Lippen aufeinander und biss sich dann verloren auf die untere. Klar, ich liebte diesen Jungen, doch am liebsten würde ich ihm jetzt eine scheuern, denn jetzt hatten wir echt ein Problem. Wenn er clean wäre, hätten wir darauf bestehen können, dass er seit Februar gar nichts mehr nahm und deswegen auch nicht dealen war.

«Tut mir leid.» Ich verdrehte meine Augen und schielte runter zur Straße, wo ein Beamter durchlief. Er suchte uns. «Bei mir musst du dich nicht entschuldigen», zischte ich und zeigte auf ihn. «Du bist jetzt derjenige, dem das Juvenile blüht!» Sein Ausdruck hatte schon etwas Weinerliches an sich, doch er blieb nur still.

Wir würden uns stellen müssen, doch wie konnte ich vermeiden, dass Darios Strafakte noch mehr anwuchs? Ich rieb mir die Stirn und dachte nach. Es gab wirklich keine Lösung, die ihn ganz aus der Sache herausholen konnte, aber es musste doch etwas geben, um die Situation etwas entschärfen zu können.

«Wir gehen jetzt da runter und-» «No! Willst du, dass die mich wegpacken?!» «Bei allem Respekt, das hast du dir selbst verbockt! Und umso länger wir uns verstecken, desto schlimmer wird es für uns beide ausgehen! Wir gehen jetzt da runter und lassen uns festnehmen!»

Dario fiel es sehr schwer, mit der Polizei zu kooperieren. Vor allem auch, weil sie uns vor 20 Minuten versucht hatten anzugießen. Mein Dad sah mich eher wütend an und Santiago konnte wahrscheinlich selbst schon erahnen, dass er einen guten Anwalt für Dario brauchte.

Wo Taby und die anderen waren, wusste ich nicht mehr. Die hielten sich zum Glück aus der Sache raus. Noch mehr Leute als Rio und ich mussten hier nicht mit dem Gesicht voran in die Scheiße stolpern.

Tony war auch auf der Wache und leider Gottes bekamen wir es dieses Mal nicht so hin, dass sie unsere Tests fälschen konnte. Ich tat also etwas, was mir mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einiges ab kosten würde. Ich tauschte mein Becher mit Darios aus und setzte mich dann ahnungslos zu Dario, dem sie mit einer Handschelle am linken Handgelenk die Möglichkeit zur Flucht entnommen hatten.

Er war müde, verängstigt und einfach nur high. Ja, jetzt wusste ich auch, warum er heute Dinge gehört und gesehen hatte. «Nach der ganzen Sache hier machst du einen Entzug», flüsterte ich ihm zu, doch er ging nicht darauf ein. «Der ist im Juvi eh schon inbegriffen.»

Mein Vater schien den Umständen entsprechend entspannter als auch schon. Santiago hatte sich auch wieder etwas beruhigt, denn er selbst wusste, dass zu viel Wind in den Segeln auch prächtig kontraproduktiv sein konnte. «Ich meine, warum seid ihr weggerannt?», fragte Dad verständnislos nach und sah mich enttäuscht an. «Ihr wärt jetzt fein raus aus der Sache, wenn ihr von Anfang an mitgemacht hättet.»

«Wären wir nicht, Dad... Also-» Lio seufzte und rieb sich das Gesicht mit der freien Hand. «Ich war in der Nacht dort, habe aber nichts gemacht. Die sind jetzt voll auf mich aus und wollen mich wegpacken.» Santiago lehnte sich nachdenklich gegen die graue, alte Säule, die neben dem Tisch mit den Drogentests stand. Er sah seinen Sohn besorgt und eigentlich schon bemitleidend an.

«Dass du ins Juvi kommst, ist noch nicht sicher», meinte er dann nur und versuchte uns irgendwie Hoffnung zu geben. Mein Vater konnte noch immer nicht verstehen, warum ich mit Dario mitgerannt war und meine Aussage, es aus Liebe und Treue getan zu haben, würde nicht ziehen, weshalb ich mein Mitrennen mit meinem jetzigen Plan in Verbindung brachte.

«Ich habe auch Scheiße gebaut», gab ich leise zu. «Was?» Ich zuckte unbeholfen mit den Schultern und sah rüber zu Dario, der auch nicht ganz verstand, was ich jetzt meinte. «Es war eine Kurzschlussreaktion. Tut mir leid.»

Ein Alarm ging los und ein Beamter trat ein, als würde er die Welt beherrschen. Manche Polizisten hatten einfach das Gefühl, sie seien die Mächtigsten auf der Welt. Er trug Handschuhe und prüfte unsere Drogentests.

Dario verzog sein Gesicht und biss sich wieder in der Unterlippe fest. Ich wusste nicht, was er alles konsumiert hatte, doch gleich würde es heißen, dass ich es getan hatte... «Mister De Moreno, der Test Ihres Sohnes ist wie von Ihnen angekündigt negativ ausgefallen. Herr Damaris, bei Ihrer Tochter haben wir leider einen eher über-positiven Test erhalten. Positiver geht es nicht.»

Darios Blick blieb tief. Ich konnte seine Augen nur schwer durch seine Haare sehen, doch er stand unter Schock. «Wie bitte?!» Mein Vater stolperte fast über seine eigenen Füße, als er sich meinen Test selbst anschauen musste. Ich wagte es nicht, den Beamten oder Dad anzuschauen. «Miss Damaris, können Sie diesen Test erklären?»

Ich rieb mir meine Oberschenkel und verzog meinen Mund. «Ich nehme ja meine Tabletten für meine Anxiety, doch die helfen nicht so gut. Ich wollte eine bessere Wirkung.» Santiago blieb einfach nur leise.

Mein Vater musterte mich eindringlich und nach knappen 20 Sekunden, konnte ich ihn etwas durchatmen sehen. Er seufzte, «Hast du die Tabletten von deiner Mutter genommen?» Ich nickte und sah rüber zu Dario, der sich nicht mehr bewegte. «Ja, und ich weiß halt, wo Dario seine immer herbekommen hat, und war auch mal dort.»

Der Beamte kam auf mich zu. «Wo denn?» «Von-» Ich sah wieder zu Dario und stupste ihn von der Seite an. «Die alten Mitbewohner von deiner Mom, weißt du?» Er nickte nur und sah zum ersten Mal wieder vom Boden auf. Er nannte dem Polizisten die Adresse dieser Leute. Quinn brauchte keinen Ärger zu kriegen und woher Dario das Zeug holte, das er im Moment nahm, wusste ich nicht einmal.

«Es war einmalig. Ich werde es nie mehr tun», schwor ich, mein Vater war stumm gefallen. Er sah mich und Dario ganz ernst an, bis er tief Luft holte. «Noè, das ist jetzt schon das zweite Mal. Denkst du nicht, dass du doch in eine Hilfegruppe gehen solltest? Rede doch mit Leuten, bevor du so einen Mist machst.» Santiago stimmte ihm zu und Dario wurde von der Handschelle befreit.

Ich winkte nur ab und schaute zum Beamten. «Was passiert denn jetzt? Krieg ich eine Strafe?» Dario atmete verkrampft ein und er schaute zum kleinen Fenster. «Das kann ich direkt nicht beurteilen. Es ist ein erstes Mal, was eigentlich für Sozialstunden, eine passende Behandlung was Suchten angeht und sicherlich eine Bewährung spricht.»

Er räumte unsere Tests weg und seufzte, «Und natürlich wird das vermerkt.» Mein Vater kriegte fast einen Kollaps, als er das hörte, doch er riss sich am Riemen. «Und du, junger Mann... Der Vorfall vom Februar wird nochmals genau angeschaut. Bei dir kann ich nichts sagen.»

Ich durfte mit Dad nach Hause, um mich auszunüchtern und Dario wurde ebenfalls wieder freigelassen, doch ihn erwartete die nächsten Tage eine Rückmeldung, was seine Strafe anging.

Ohne irgendetwas abgemacht zu haben, folgten uns Santiago und Dario mit dem Auto zu uns nach Hause und dort blieben wir alle erstmals vor der Eingangstür stehen, bis Dario einfach auf dem Vortritt unserer Tür zusammensackte und sich das Gesicht hielt.

Er zitterte und wurde von seinem Vater aufgefangen. Sein Ausdruck war mit Schuld überzogen und er konnte kaum mehr atmen. «Wieso hast du das getan?», brachte er dann nur raus und sah mich komplett verwirrt und verständnislos an. «Du hättest das nicht tun sol-» «Habe ich jetzt aber! Ich habe dir den Arsch gerettet und jetzt gehst du verdammt nochmal in einen Entzug und hörst auf, allen was vorzugaukeln.»

Mein Vater langte nach meinem Oberarm und versuchte die richtigen Worte zu finden. «Ich sollte das nicht okay finden, aber die Situation, die sich jetzt ergeben hat, ist um einiges besser als diese, die zustande gekommen wäre, wenn Noè das nicht getan hätte.» Eben!

Dario schüttelte den Kopf und begann zu husten, weil er am Schlauch angekommen war. Santiago blieb still und schaute einfach zu Dario runter. «Und sie hat recht. Ein Entzug ist nötig. Ich weiß nicht, wie du das wieder hingekriegt hast, in der Wohngruppe zu konsumieren, aber das muss jetzt aufhören. Sonst wirst du dort auch noch rausgekickt. Wenn du es schon nicht für deine Gesundheit tun möchtest, dann tu es jetzt wenigstens für deine Strafakte, die keine weiteren Einträge in Bezug auf Drogen gebrauchen kann.» Rio blieb still und sah mich einfach nur an.

Ich hätte es wissen müssen. Dario wollte nicht, also warum zum Teufel hätte er sich jemals die Mühe gemacht, clean zu bleiben? Mehr konnten wir und das System eigentlich nicht mehr machen. Man gab ihm alles, man versuchte zu helfen, doch er wollte nicht und genau deshalb wurde auch nie was daraus.

Es nervte mich, ehrlich gesagt. Ich wusste, dass er nicht wirklich etwas dafür konnte, doch ins gemein halt schon. Es war nicht so einfach, wie es ausgesprochen war, doch er musste es zumindest versuchen wollen. «Wieso konsumierst du wieder? Was nimmst du überhaupt?» Mein Vater ließ mich wieder los und sah Dario vorsichtig an. «Die Medis von meinen Mitbewohnern... Und halt... Ja, das Basic-Zeug halt. Weed, Alkohol...»

Dad schüttelte den Kopf und seufzte. «Wieso?» «Ich weiß es nicht.» «Was, du weißt es nicht?» «Ich brauche es und fertig!» «Wieso denn? Hilft dir das Programm nicht?» «Doch... Aber-» «Was aber? Weißt du eigentlich, wie sehr du deinem jungen Hirn schadest, wenn du diesen Mist nimmst?! Meine Güte, du wirst heute erst 16! Du bist erst 16!»

Santiago richtete sich das Hemd und holte Luft. «Ich denke, er weiß, dass es nicht gut ist, Marco...» Er hatte recht. «Ich kann es nicht erklären. Ich nehme das Zeug einfach und fertig. Es gibt für mich gar kein ohne.» Aber es musste eins geben. Viel länger würde das so nicht mehr gut gehen.

«Ich suche dir einen Platz in der Entzugsklinik, in der deine Mutter war. Du kannst das Programm auch dort weitermachen. Aber etwas muss gemacht werden und es interessiert mich nicht mehr, ob du es so möchtest oder nicht.» Dario stand auf und schüttelte den Kopf. «Nein, ich-, Eine Chance noch. Bitte, einfach keine Klinik. Ich kann das nicht mehr ab. Ich brauche Freiraum.» «Du brauchst Freiraum, weil du dann deinen Scheiß machen kannst, und das wird dich umbringen.»

Santiago schien nachzudenken. Er wusste nicht genau, was er als Vater nun sagen sollte. Schließlich sah Dario ihn nicht einmal als einer und noch unbeliebter wollte er sich auch nicht mehr machen. «Ich weiß, dass es nicht einfach ist, Dario... Aber das geht so nicht mehr. Egal, was wir versuchen oder organisieren, du findest einen Weg zurück zu deinen alten Gewohnheiten und das darf nicht mehr passieren. Du stehst dir selbst im Weg.»

Es-, Dad hatte recht und ich hatte auch nichts einzuwenden. Ich wusste, dass Dario sich nach Kontrolle und Freiraum sehnte, doch genau diese beiden Dinge, hinderten ihn daran, nüchtern zu werden und bleiben.

Es funktionierte so nicht und um ehrlich zu sein, war es mir lieber, ihn jetzt kurz gehen lassen zu müssen, anstatt ihn dann, wenn er 18 war, immer wieder hinter Gittern besuchen zu müssen. Dario blieb still und wehrte sich auch nicht mehr gegen Dads Vorwürfe und Anforderungen.

Er schwieg und stimmte nur nickend zu, als sein Vater ihm anbot, ihn zurück zur Wohngruppe zu bringen. Er schlang seine Arme eng um mich und flüsterte mir ein leises Danke zu, als wir uns voneinander verabschiedeten.

Ich wollte ihn ehrlich gesagt gar nicht mehr loslassen, doch mir war klar, dass Dad und ich jetzt das ausbaden mussten, was ich für Dario auf mich genommen hatte. Und Rio brauchte Rast. Er sah fertig aus und ich war mir sicher, dass er alle seine Geburtstage hasste, doch dieser hier wahrscheinlich den ersten Platz eingenommen hatte.

Es war vorhersehbar, dass ich Sozialstunden absitzen werden muss, was ich für Dario gerne auf mich nahm und ich würde auch die Geldstrafe an Dad zurückzahlen, in dem ich einen kleinen Nebenjob suchen würde.

Kurz und simpel; Ich fiel todmüde ins Bett als die Uhr 22 Uhr schlug und ich dachte an Dario und seine Zukunft. Hell und fröhlich konnte ich sie mir nicht mehr vorstellen, doch ich hütete Hoffnung in mir. Doch im Großen und Ganzen fühlte ich mich auch gut. Ich hatte heute etwas Gutes getan. Ich war froh, Rio etwas aus der Patsche geholfen zu haben und ich würde es immer wieder blind tun.

Ich schrieb noch kurz Taby und Vicky zurück. Sie hatten gefragt, was alles noch passiert war. Carlos und Arian konnten bis morgen warten. Dads Handy klingelte und ich steckte mir meine Kopfhörer ein, weil ich etwas Musikhören wollte.

Jedoch ging dann auf einmal das Licht in meinem Zimmer an und ich drehte mich zur Tür, die von meinem Vater aufgeschoben wurde. «Noè? Bist du noch wach?» Ich nickte nur und legte die Kopfhörer wieder weg. «Hör mir zu...»

Er hielt noch immer sein Handy in der Hand und kam zu mir ans Bett, wo er eine Hand auf meine Schulter legte. «Dario ist okay. Aber-» Dad rieb sich die Augen und schaute kurz mit wässrigen Augen aus meinem Fenster. «Noè, Dario hat versucht, sich das Leben zu nehmen.»

...

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