Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2. Kapitel

Zusammen mit Xenia, Marla, Diego und Dario saß ich am großen Esstisch in der Station. Xenia und Marla waren hier meine beiden engsten Freundinnen. Ich hatte sie beide, wie auch Dario, in jungen Jahren beim Spielen kennengelernt. Xenias Familie wurde Opfer eines Anschlags, als sie mit ihrer Großmutter zu Hause geblieben war, was dazu führte, dass sie ihre ersten 5 Jahre bei ihrer Granny verbringen konnte, doch leider verstarb diese dann und nun war Xenia hier bei uns.

Ihre Art glich Giorgias, was auch sie zum Knuddeln lieb machte. Sie trug stets eine Blumenkrone, auch im Winter, auf dem Kopf und kleidete sich sehr farbenfroh.

Marla hingegen war ein sehr ruhiges und zurückhaltendes Mädchen, was ihre aller engste Beziehung mit ihrem Handy pflegte. Sie war die Jüngste aus einer Großfamilie aus Rumänien. Wie sie hier landete, war mir nicht ganz klar, sie sprach nicht gerne darüber, aber das hatte ich als Freundin zu akzeptieren. Genau deswegen fragte ich auch nicht weiter nach, sondern begleitete sie im Hier und Jetzt.

Diego kannte ich auch recht gut, jedoch waren wir keine engen Freunde. Definitiv enger als ich und Dario, aber das war nicht wirklich schwer. Er wusste sich nicht zu benehmen, was dazu führte, dass er und seine Eltern in großen Streitereien verwickelt waren. Seine damaligen Nachbarn hatten die Polizei informiert und nun war er auch hier.

«So hier, eine unspektakuläre Gemüse-Bouillon, aber sie wird euch und vor allem dich-», Rosie schob Dario einen Teller zu, «aufwärmen. Schlagt ruhig zu.» Ich nahm meinen Teller dankbar entgegen und griff nach meinem Löffel. Diego war der Suppe schon verfallen.

Marla und Xenia lachten, weil ihm sein Stück Brot in den Teller gefallen war und er nun nur noch einen schweren, tropfenden Klumpen in der Hand hielt und Dario spielte schweigend mit dem Löffel und füllte diesen immer wieder mit der Brühe, um ihn dann wieder im Teller zu leeren. «Kein Hunger?», fragte ich also vorsichtig nach. Er schrak zusammen und ließ seinen Löffel in den Teller fallen.

«Was? Ich?» Ich nickte. «Ich habe schon, bevor ihr mich entführt habt, was gegessen. Also ja, Hunger habe ich nicht wirklich.» «Dario, iss doch. Du hast sicher Hunger.» Rosie setzte sich zu uns an den Tisch und begann selber die Suppe zu schlürfen. «Eh nein, eigentlich nicht.» Er schob den Teller von sich weg und blickte kurz Diego entgegen, dessen Teller bereits leer war. Er trank den letzten Resten. «Mach keine Witze, Schätzchen. Du fällst mir ja noch vom Fleisch, wenn du nichts isst.» Er grinste schüchtern, doch dieses verfiel direkt wieder, als Rosie aufstand und in die Küche ging, um frisches Brot zu holen. Xenia und Marla aßen mehr Brot als Suppe.

«Diego.» Er blickte auf zu Dario, denn dieser schob ihm langsam seinen Teller zu. Er verstand und sie tauschten ihre Mahlzeiten aus. Hastig leerte der Vielfresser auch noch Darios Portion den Rachen runter und als Rosie dann wieder zurückkam, waren alle Teller leer.

Sie lachte, als sie Darios Teller sah und wuschelte ihm durch seine Locken. «Wusste ich doch, dass du Hunger hast. Immer zu widersprechen kommt dir nicht gut, Dario.» Ich blieb still, dachte nach, was ich von dem, was sich mir geboten hatte, denken sollte und traf dann auf Darios Blick.

Er wusste, dass ich ihn und sein Handeln hinterfragte. Meine Vermutung bestätigte sich dann auch, als wir den Tisch abräumten und er mich zur Seite zog, als sich alle anderen bereits wieder verzogen hatten. «Hätte ich das nicht getan, würde ich jetzt noch dort sitzen.» «Du hättest die Suppe auch einfach essen können.» «Ich habe halt wirklich keinen Hunger.» Aha. Meine Augen verzogen sich zu Schlitzen und ich versuchte ihn zu durchschauen.

Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, ob er log oder nicht. «Was hast du denn gegessen?» «Pizza. Mit meiner Schwester.» Weitere Fragen erlaubte er mir nicht und ich konnte nur noch zusehen, wie er die Treppen hoch zu seinem Zimmer ging. Vielleicht sollte ich Rosie doch sagen, was ich eben am Tisch beobachtet hatte. Sie meinte ja auch schon, dass Dario bald vom Fleisch fallen würde.

«Noè, da bist du ja.» Mom kam ins Esszimmer. Sie hatte eben noch in ihrem Büro gesessen und wahrscheinlich mit Bayton gesprochen. «War die Suppe gut?» Ich nickte und lächelte Bayton entgegen, als dieser sich zu uns gesellte. Da war ich wohl richtig gelegen. «Hat Dario auch was gegessen?» Der Mann zückte sein Notizbuch und sah mich auffordernd an.

Okay, irgendwie konnte ich verstehen, warum Dario sich bei ihm nicht wohlfühlte. «Ja, nicht viel, aber er hat was gegessen.» «Gut, das ist sehr gut. Er scheint nämlich keine gute Beziehung zum Essen zu haben.» Ich schluckte den Kloß, der sich inert einer Sekunde in meinem Hals gebildet hatte, nur schwer runter.

Baytons Aussage ließ mich zweifeln. Wenn es schon hieß, dass Dario Probleme mit Essen hatte, sollte ich vielleicht erwähnen, dass er nichts gegessen hatte. Aber vielleicht hatte er wirklich schon mit seiner Schwester gegessen. «Ich geh kurz hoch, Mom. Wann gehen wir nach Hause?» «Wir fahren in 15 Minuten. Dein Vater hat noch einen Fall reinbekommen und wird dann nachkommen.»

Nickend verabschiedete ich mich von Bayton und jagte die alte Treppe hoch. Das aschige Braun, welches sie aussehen ließ, als würde sie unter mir gleich nachgeben, knarrte und quietschte was das Zeug hielt und oben im Gang lief ich geradewegs zur letzten, fadesten Tür, die es hier oben gab.

Xenias Tür war mit Blumen und Postern dekoriert. Marla hatte ein Graffiti, das uns sagte, wir sollten sie nicht stören darauf und Diegos Tür war noch von seiner damaligen Freude an Marvel mit den Avengers bedeckt. Doch Darios Tür. Diese war noch immer so weiß, wie sie die Bauarbeiter gestrichen hatten.

Ich klopfte. «Wer stört?», hörte ich seine Stimme fragen und ich musste leise lachen. Dario so freundlich wie immer. «Noè.» Ich konnte hören, wie Dario aufstand, etwas weglegte und dann die Tür aufmachte. «Und warum störst du?» «Wollte bloß fragen, welche Pizza ihr denn gegessen habt.» «Ja, nein.» Er winkte ab und schlug die Tür wieder zu. «Bayton meinte, du isst nicht gerne.»

«Kann sein, er denkt ja auch, dass ich chronische Depression, PTSD und Anxiety habe.» Daraufhin wusste ich nicht wirklich, was ich antworten sollte. «Hat er diese Feststellungen begründet?» «Nein.» «Und warum denkt er das denn?» Kurz blieb es still, doch Dario öffnete wieder seine Tür und lehnte im Türrahmen. «Weil er sonst nichts zu tun hat. Sonst noch was, Noè?»

Sein Blick wurde spielerisch und sein verschmitztes Lächeln ließ mich mich in meinen Ärmeln vergreifend zurück. Er verschränkte seine Arme vor seiner Brust, doch rieb sich kurz einmal am linken Unterarm, bevor er ungeduldig eine Augenbraue in die Höhe springen ließ. «Ja, was war es für eine Pizza?» Er lachte auf und schüttelte seinen Kopf. «Pizza Tono. Kannst Gio gerne fragen.»

Er sah mir ein letztes Mal in die Augen und ließ mich dann mit einem einfachen ciao allein im Flur zurück. So war es, mit Dario zu sprechen. Kurz, schnell und nur oberflächlich. Mehr ging nicht. War ich nun wirklich so stur und würde Gio anrufen und nachfragen? Vielleicht.

Schließlich juckte mir meine Vernunft in den Fingerspitzen. Mom und Bayton mussten hiervon wissen, doch ich wollte nicht falsch liegen und dann unnötig Kacke an die Wand werfen.

Mit einem letzten Blick an Darios Tür machte ich mich auf den Weg nach unten zu Mom und meiner Jacke. Bayton saß im Esszimmer und schlürfte allein an einem Teller Suppe. Er sah nachdenklich aus. Ich denke, auch wenn er und Dario sich nicht zu vertragen wussten, machte er sich Sorgen um ihn. Definitiv mehr als es der biologische Vater tat. Auch, wenn das nicht schwer war.

Wieder wuchs dieser Kloß in meiner Kehle an und ich schluckte ihn schmerzverzerrt runter. Ich wollte Bayton von meiner Beobachtung erzählen, doch ebenso wollte ich mich da nicht wirklich einmischen. Dario auf meiner schlechten Seite zu haben, war nicht auf meiner Wunschliste. Ich mochte ihn, oder zumindest das, was ich an ihm kannte.

Um ehrlich zu sein, versuchte ich schon seit Längerem, ihn besser kennenzulernen, weil er mir etwas gefiel, doch er und seine Umstände machten dies schwerer, als auf Eiern zu laufen. Es war nicht so, dass er nie Interesse an anderen zeigte, nur tat er dies etappenweise.

Es gab Tage wie heute, an denen er halbwegs freundlich, sarkastisch und gesprächig war. Dann gab es Tage, an denen er an dir vorbeiging, dich keines Blickes würdigte und dann gab es noch die Tage, wo er laut, lustig und locker war. Und es war schwer auf so eine Person einzugehen. Man wusste nie, welchen Mood sie am nächsten Tag mit sich brachte.

«Herr Bayton?» Ich trat vorsichtig an ihn heran und wartete, bis sein Blick auf mir lag. «Dario meinte heute auch noch, dass er mit seiner Schwester essen war. Sie sollen Pizza Tono gehabt haben. Einfach damit Sie es wissen und eventuell Giorgia fragen wollen, ob es stimmt.» Es war nicht mein Task, ihm von Darios Fasten zu erzählen, deshalb ließ ich es auch aus. «Vielen Dank, Noè. Ich werde sicher bei Giorgia nachhacken.» Er nahm eine Serviette zur Hand und trocknete sich seinen Mund. «Meinst du, Noè? Könntest du ihn eventuell ein bisschen im Auge behalten? Ihr versteht euch doch ganz gut, nicht wahr?» Nein, nicht wirklich.

Ich schüttelte meinen Kopf. «Ganz ehrlich, Herr Bayton. Ich denke nicht, dass Dario noch eine weitere Person braucht, die ihn beobachtet. Und falls Sie anderer Meinung sind, kann ich nur sagen, dass ich hier nicht die richtige Person für bin. Dario und ich sind Bekannte, einfache Schulkollegen.» «Wieso hast du mir denn das mit der Pizza erzählt? Wenn er und du nicht mehr als Schulkollegen sind, warum weißt du denn davon?» Ich schluckte.

Bayton wollte etwas von mir hören, nur wusste ich nicht, was es war. Ich war mir im Klaren, dass ich nun auf der Hut sein musste, da ein falsches Wort vielleicht große Auswirkungen haben konnte. «Ich habe ihn gefragt.» Bayton wandte sich nun mit seinem ganzen Körper an mich und schlug sein rechtes Bein über das linke.

Er verschränkte seine Arme auf der Brust und zog eine Augenbraue hoch. «Und warum fragt man ihn so etwas? Welchen Hintergedanken hattest du?» «Keinen.» Er seufzte. «Noè-» Meine Mutter unterbrach ihn und sie trat an meine Seite, um mich daran zu erinnern, dass wir jetzt gehen würden. «Komm, lass uns gehen.» Sie hielt mir meine Jacke hin, stoppte aber in ihrer Bewegung, als sie Baytons Blick, der auf mir lauerte, bemerkte. «Störe ich? Ist etwas passiert?» Ich schüttelte meinen Kopf, zuckte mit meinen Schultern und nahm ihr die Jacke ab.

Bayton merkte mir an, dass ich hiervon genug hatte, weshalb er meinem Schauspiel folgte und auch den Kopf schüttelte. «Nein, alles gut, Fiona. Sag mal, könntest du mir Giacomos oder Giorgias Handynummer durchgeben, wenn du Zeit hast?» Ich wusste ganz genau, was seine Hintergedanken waren. Er wollte Dario nun tatsächlich kontrollieren. «Kann ich machen. Ist es dringend? Geht es um Dario? Soll er bei den beiden wohnen?»

«Es wäre toll, wenn ich sie bis morgen habe. Nein, nein. Ich versuche mir bloß einen Überblick über sein Essverhalten zu gestalten. Noè meinte eben, dass Dario heute mit seiner Schwester essen war. Ich möchte sichergehen und schauen, ob das stimmt.» Mom schaute mich kurz an, doch nickte dann einfach. «Verstehe. Ich werde dir Gios Nummer baldmöglichst schicken. Schönen Abend noch.»

Wir verabschiedeten uns vom Therapeuten und draußen brachte ich es endlich wieder einmal zustande, locker durchzuatmen. Kurz blickte ich in den Himmel und zählte die ersten 4 Sterne, bis mein Blick automatisch seinen Weg zu Darios Fenster, das sperrangelweit offen war, fand. «Mom?» Sie nahm mir den Autoschlüssel ab, schaute mir dann aber aufmerksam entgegen.

«Ja? Ist etwas passiert?» Sie kannte mich und meine Stimmlage so gut, dass sie bereits wusste, dass mir etwas auf dem Herzen lag. Nur ging mich das alles einfach wirklich gar nichts an. Ich hatte nichts in Darios Leben zu suchen, mir stand es nicht zu, andere Leuten über seine Taten zu informieren, da es nicht meine Sache war. «Es geht um Dario, nicht wahr?»

Die Luft, die ich angespannt angehalten hatte, verließ langsam meinen Brustkorb und ich nickte schüchtern. «Es fällt dir schwer, dich nicht einzumischen, wenn es um ihn geht, oder? Du magst ihn.» Bei ihren letzten Worten grinste sie sanft und leicht neckend. Ich verdrehte also bloß meine Augen. «Mögen ist ein starkes Wort, Mom. Ich interessiere mich für ihn. Ich will mehr über ihn wissen und ihn besser kennenlernen, weil er halt eben kaum was zu erzählen hat.» Sie nickte und wir stiegen gleichzeitig ins Auto.

Dad wird wahrscheinlich von Tante Tony nach Hause gefahren werden. «Ganz unter uns, Noè.» Sie startete den Wagen, wandte sich aber an mich, anstatt anzufahren. «Ich bin davon überzeugt, dass er vieles zu erzählen hat, jedoch noch nicht die richtige Person hierfür gefunden hat.» Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. «Und Bayton scheint nicht wirklich der richtige Therapeut für ihn zu sein, aber er sorgt sich trotzdem um ihn.»

«Weißt du, Dario hat mir erzählt, dass Bayton ihn einfach aus dem Nichts mit ganz vielen psychischen Krankheiten diagnostiziert hat, ohne ihm Kontext zu geben oder ihm zu erklären, warum er diese haben könnte.» Ich richtete den Kragen meiner Jacke, da er mir einschnitt. «Und genau solch Verhalten lässt ihn wie ein Projekt, das vollbracht oder ein Problem, das gelöst werden muss, fühlen.»

«Vielleicht hast du recht, Noè. Aber leider ist das nicht unser Salat. Ich würde Dario gerne selber zur Brust nehmen und ihm helfen, doch Bayton weiß bei einem Jungen wie ihm noch eher, wie man vorgehen muss.» Ich verdrehte meine Augen. «Bei einem Jungen wie ihm, Mom? Du hörst dich gleich wie Bayton an.»

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro