45. Kapitel
Über Dario lehnend konnte ich es nicht lassen und mir seinen Hals anschauen. Ich wollte sicherstellen, dass Dads Griffel nicht zu sehen waren. Weiß Gott, wie fest der zugegriffen hatte.
Und ich wollte es eigentlich nicht wirklich ansprechen, aber irgendwie musste es halt doch sein. Ich musste eben doch ansprechen, wen ich gestern Nacht bei Dario gesehen hatte. «Aurora, nicht wahr? Das ist dieses Mädchen, das du kennengelernt hast, als wir getrennt waren.» Rios Schultern spannten sich an.
«Mhm...» Er stand vom Bett auf und begann sich umzuziehen, denn er hatte gleich ein Meeting und ich hatte eine Vorlesung. «Was wollte sie?» Er seufzte, «Bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher.» Ich packte meine Notizen aus und breitete sie auf dem Esstisch aus. «Irgendwie... Keine Ahnung... Sie hat mich auf meine Diagnose angesprochen. Ich habe ihr diese nie erzählt. Setts Unterlagen sind doch wohl nicht unerreichbar für seine Tochter. Ugh, Fuck... Mit Sett muss ich sicher auch noch reden.»
Dario rieb sich nervös das Gesicht und blieb dann vor mir stehen, als würde er stumm nach etwas fragen. Ich verstand. Meine Freundin-Fühler zitterten. Ich schlang langsam meine Arme um seinen Nacken und stemmte mich auf meine Zehenspitzen. «Nur damit du es weißt. Ich denke nicht, dass du mich anlügst, wegen Aurora. Sie schien mir schon etwas zu... touchy-feely, aber ich vertraue dir.»
Er nickte und nuschelte sein Gesicht in meine Halsbeuge und atmete tief durch, während er seine Hände an meine Taille legte und diese sanft streichelte und mich an ihr näher an sich heranzog. «Ich verdiene dein Vertrauen eigentlich nicht, Noè.» «Wieso? Du hast es in dieser Hinsicht echt noch nie gebrochen.»
Er zuckte mir den Schultern und richtete sich wieder auf. Seine grünen Augen blieben an meinen hängen. «Geht's deinem Dad eigentlich gut?» «Es geht so. Ich glaube, ihm hat das gestern echt auch mal die Augen geöffnet. Seine Reaktion auf Aurora und die Tatsache, dass er dich so angepackt hat.» Dario nickte und ließ mich wieder los. «Bin ehrlich gesagt eh überrascht, dass er mir noch nie eine geballert hat. Dachte echt, dass gestern der Tag gekommen war.»
«Ich ertrage viel und zeige viel Verständnis, aber hätte er dich geschlagen, hätte ich mich, glaube ich, verloren.» Dario grinste schwach auf und schüttelte den Kopf. «Einen Schlag würde ich ihm schon erlauben. Ich habe ihm vor Jahren auch schon Fäuste entgegen geschwungen. Bin nicht stolz darauf, aber meine Fäuste hatte ich früher so gut wie gar nicht unter Kontrolle.» Ich blieb still, unsicher, wie ich auf seine Worte zu reagieren hatte.
Ich meine, im Unrecht lag er nicht und schönreden konnte ich das auch nicht, aber trotzdem... Hätte Dad Dario gestern geschlagen. Irgendwie... Ich glaube, ich hätte meinem Vater eine geknallt. Und zwar nicht nur schwach und vorsichtig. Nope. Voller Radius. Komplett ausgeholt.
«Wie lange hast du heute Vorlesungen?» «Was fragst du? Wir teilen uns einen Kalender», grinste ich frech auf und Dario schüttelt Augen verdrehend den Kopf. «Tut mir leid, dass ich dich fragen wollte und Kontakt mit dir suche, anstelle bloß in mein Handy zu glotzen und dort zu stalken, wann du was hast.» Ich kicherte auf und schmiegte mich enger an ihn. «Ich habe nachher 3 Vorlesungen. Ich werde sicherlich bis ca. 17:30 am Laptop festsitzen.»
Darios Hände glitten meine Seiten hoch und runter, während er meine Worte in sich aufnahm und nachdachte. «Ich bin wahrscheinlich auch bis knapp 15:00 Uhr unterwegs. Schau...» Ich spürte seine warmen und angefeuchteten Lippen unter meinem Ohr flüstern. «21:00 Uhr beim Notausgang hinten am Flur, ja? Dort, wo das Treppenhaus ist.» «Ja? Wieso?»
Er schmunzelte in meine Haut und zuckte mit seinen Schultern. «Tja...» «Dario.» Ich wollte hoch in sein Gesicht schauen, doch er nippte bloß an meiner Haut knapp über meinem Schlüsselbein und ließ mich dann los. Ein Zwinkern warf er auch noch hinterher und da konnten wir leider die Schritte außerhalb unseres Hotelzimmers hören, welche uns zu wissen gaben, dass Rio jetzt los und Popstar spielen musste.
Ich schaute ihm noch hinterher und biss mir dabei unschuldig und auch verlegen in die Unterlippe. Was hatte er jetzt wieder vor? Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass seine Aktion soeben nicht für gewisse Wärme in meinem unteren Bereich gesorgt hätte. Ich sprach hier natürlich von meinem Bauch... Joa...
Ich hörte ZOOM aufpoppen an meinem Laptop und wurde ziemlich schnell aus meinem Lust-Film hinausgezogen. Ich hatte jetzt Vorlesungen. Ich musste mich auf anderes konzentrieren und durfte nicht daran denken, dass mein Freund mich heute um 21:00 Uhr ins Treppenhaus zerren wollte und wahrscheinlich wieder Mist vorhatte, dem ich aber nur zustimmen werde.
Und nein, die Stelle an meinem Hals, die von ihm geteased wurde, pochte auch ganz und gar nicht. Ich konnte wetten, Dario hatte wahrscheinlich gar nicht realisiert, was der wieder in mir entfacht hatte. Typisch er.
Die Zeit ließ sich kaum totschlagen. Ich war kurz davor, Periodenkrämpfe vorzuspielen, um mich entschuldigen zu können. Aber das würde die Zeit auch nicht schneller vergehen lassen. Ich saß in der letzten Vorlesung. Aktuell in einem Teamraum, welcher zufällig mit anderen Studenten zusammen gemischt wurde.
Unser Ziel? Man hatte uns ein Szenario mitgegeben. Ein akuter Fall im Zusammenhang mit einem Patienten, der gewisse Symptome aufwies und sich in einer Krisensituation befand. Und wir mussten die Situation sinngemäß entschärfen und wichtige Punkte aufnehmen, um dem behandelnden Arzt vollständige Notizen weiterreichen zu können. «Ich würde sagen, der hat sicherlich PTBS. So wie das hier beschrieben wird, dass er immer wieder dasselbe sagt. Ich meine...» Ich nickte und hörte Cedric zu. So hieß er, glaube ich.
Ich las mir nochmals durch, was beschrieben wurde und merkte gar nicht, wie Dario hinter mir auftauchte und es sich auch durchließ. «Psychose. Ausgelöst durch PTBS.» Er zeigte auf die Worte, die ich bereits gelb markiert hatte. Ich sah zu ihm auf und hob meine Augenbraue an. «Ach? Psychologe Corrado, oder was?» Ich musste schmunzeln und er zwinkerte mir nur zu.
Aber er hatte sogar recht. Die Episode, die hier beschrieben wurde, schien zwar gesteuert von PTBS zu sein, doch äußerte sich in Form einer psychotischen Episode. Woher wusste Dario das? Ich schluckte und schrieb mir seine Worte auf. Er wusste es, weil er dasselbe auch schon erlebt hatte. Seine Episoden und Flashbacks konnten ähnlich auftreten. Vor allem beim Thema Harmony.
«Ist das Dario Corrado?» Meine Teammitglieder hatten ihn kurz in der Kamera gesehen, als er reingekommen war und auch gehört. «Vielleicht», zuckte ich mit meinen Schultern und Dario lachte leise auf. Er begab sich auf den Balkon und zündete sich eine Kippe an. Der Rest der Vorlesung ging dann aber ziemlich schnell um, da ich damit beschäftigt war, Dario beim Rauchen, Ausziehen, Duschen, Anziehen und nochmals Rauchen zuzusehen.
Ich klappte meinen Laptop zu und schrieb mir die letzten Notizen fertig. Wir hatten 17:40 Uhr. Ich überlegte gerade, ob ich gleich durchziehen und noch allein lernen sollte, doch Dario stibitzte mir meinen Stift und legte ihn sich hinters linke Ohr. «So schwer hat sich das gar nicht angehört. Vielleicht hätte ich auch Psycho-Onkel werden sollen.» Ich versuchte an den Stift zu kommen und lachte leise auf. «Psycho-Onkel? Ehrlich?» «Ja. 'Ne Tante bin ich wohl kaum.» Man, der Typ.
«Bist du für heute fertig?», fragte ich dann, als ich seine Wange packte und ihm meinen Stift wieder wegnahm. «Weiß nicht. Schau doch in unserem Kalender nach», zog er mich auf und ahmte mich nach. «Du bist scheiße.» «Und trotzdem bist du hier.» «In der Tat.»
Ich hielt sein Kinn und stemmte mich auf meine Zehenspitze, um ihm den Geschmack vom Nikotin von den Lippen zu küssen. «Mhm... Wie ich es liebe. Marlboro rot.» «Okay... Ouch... Du hast mich geküsst. Nicht ich dich. Du wusstest, worauf du dich einlässt.» «Ja. Und ich tue es gerne immer wieder.» Ich küsste ihn wieder und schlang einen Arm nach dem anderen um seine Schultern.
«Was soll das werden?» «Was denn?» Ich sog etwas an seiner Unterlippe und sah wieder auf in seine Augen, die langsam wieder aufgingen. Er umgriff meine Wange und küsste mich inniger, als er mich enger an sich heran presste. «Mhm...», seufzte er und löste sich dann mir halb geschlossenen Augen von mir. «Womit habe ich mir das hier verdient? Oder willst du etwas von mir?» «Nein. Nein.»
«Aha...» Er glaubte mir nicht wirklich, aber ließ sich weiter darauf ein. Wir taumelten einige Schritte rückwärts. Darios Rücken glitt am Spiegel des Kleiderschranks hin und her, als ich mich enger an ihn drängte und meine Finger in seinem Locken eintauchen ließ. «Wie genau soll mich heute für unser kleines Date kleiden?», atmete ich zwischen unseren Küssen in seine geöffneten Lippen.
Doch da kam mir nur einen tiefes, aber leises Lachen entgegen. Darios angeschwollenen Lippen formten sich zu einem teuflischen Grinsen. «Deswegen also», deutete er auf meine Anhänglichkeit hin. «Versucht Frau Doktor Noè also gerade, sich so Details für heute Abend zu ergattern. Wow... Dreckig. Böse.» Ich musste leise kichern und atmete seinem Kiefer entlang.
«Man muss seine Taktiken stets erweitern. Bin mir sicher, du hast schon Schlimmeres getan.» «Punkt für dich», murmelte er unter mein Ohr, wo er frech an meiner Haut zog. «Aber du kriegst nichts aus mir raus.»
«Kannst du mir wenigstens meine Frage beantworten?» Er lehnte seinen Hinterkopf gegen den Spiegel und sah verspielt, aber doch liebevoll auf mich nieder. «Normal.» «Was?» «Du hast mich schon verstanden.» Normal anziehen? Okay... Ich machte es mir dann aber einfach. Ich schaute mir einfach an, was er trug und der Herr stand um 20:58 Uhr mit einem übergroßen Hoodie und einer Jogginghose inmitten unseres Zimmers.
Na also. Ich schlüpfte in eine bequeme Leggings und beließ ein bei dem Shirt, das ich bereits den ganzen angehabt hatte. «Muss ich mir Sorgen machen?» Neben ihm hergehend, schlenderten wir den Hotelflur runter, am Aufzug vorbei. «Pfft. Wir reden hier von mir, Micina. Natürlich musst du dir Sorgen machen.»
Er schob die Tür auf und machte mir den Weg frei. Skeptisch, aber trotzdem neugierig trat ich ins trübe und leere Treppenhaus, das wahrscheinlich nur vom Hotelpersonal verwendet wurde. Ich wartete an den Treppenstufen. Ready, um mit ihm die Stufen hinabzuwandern, aber nein, er steuerte in die entgegengesetzte Richtung. Nach oben.
«Bist du dir sicher, du packst diese Stufen? Bis wohin gehen wir?» «Ganz oben. Und ja. Du?» «Nein.» Er lachte auf und langte nach meiner Hand. Bis ganz nach oben? Echt jetzt? Wir nahmen eine Etage nach der anderen in Anspruch und ganz oben tauchte plötzlich eine Metalltür vor uns auf. Ich las mir die Schrift darauf durch, während Dario sich neben mir an dem Geländer festhielt und fast zusammenklappte. Opfer...
«Und jetzt?» «Warte kurz.» Er brauchte einige Minuten, doch dann schob er die Tür auf und zog mich die letzten 6 Stufen hoch. Wir waren auf dem Hoteldach. Die Stadt erhellte kilometerweit den Nachthimmel, unten auf den Straßen hörte man Leute reden, Autos Hupen und unzählige Läden schließen.
Dario steuerte geradewegs auf den Rand zu und ich packte sein Handgelenk an. «Was?» «Es hat kein Geländer.» «Aber eine Mauer. Komm.» «Dario...» Er zog mich an sich heran. «Ich will nur dort hin. Nicht direkt an den Rand. Denkst du echt, ich würde dich mit hier hochnehmen, um einen 10 Punkte Kopfsprung vom Dach zu machen?» «Nicht witzig.» «Sollte es auch nicht sein. Komm jetzt, Noè.»
Ich ließ mich widerwillig zu einer kleinen Mauer vor der eigentlichen Mauer schleppen, wo Dario sich gelassen hinsetzte und mir dabei half ihm gleichzutun. «Hat was Schönes, na?» «Was? Die Stadt?» «Yup. Mir gefällt sie von hier oben um Welten besser. Ich sehe alles und keiner sieht mich.» Ich musste sanft lächeln. Da hatte er schon recht.
«Habe ich oft gemacht, als wir getrennt waren.» Ich sah ihm dabei zu, wie er eine kleine Dose voller Cannabis aus seiner Bauchtasche des Pullovers holte und sich mit Rolling-Paper anfing einen Joint zu bauen. «Nachts auf Hoteldächer sitzen und einfach nur zuschauen, wie sich die Welt um einen rundherum bewegt. Hat mir einen Einblick darin verschafft, wie einfach und problemlos die Welt ohne mich weiterdrehen würde.»
Er sagte es so gelassen und ruhig, dass ich zuerst gar nicht realisierte, was er von sich gab. Aber ich blieb still. «Doch... Mir wurde dann klar, dass jedermanns Welt anders aussieht. Meine würde vielleicht unverändert dreinschauen. Aber was wäre dann mit Lex's oder Giorgias Welt gewesen? Würde die auch einfach so weiterdrehen, ohne mich? Und-» «Meine Welt würde zerbrechen. Sie würde sich nicht mehr drehen.» Dario schaute auf.
Er ging nicht wirklich auch meinen Beitrag ein, sondern führte seinen Gedanken fort. «Ich habe gesehen, was mit deiner Welt passiert ist, als deine Mutter gestorben ist. Ich habe gesehen, was es mit Marcos Welt getan hat. Ich habe am eigenen Leibe zu spüren bekommen, was es mit meiner angestellt hat und ich war noch nicht einmal ein naher Verwandter von ihr.»
Den Joint zwischen uns legend, wandte er sich an mich. Wir beide saßen nun gegenüber einander auf der Mauer. Beide im Schneidersitz. «Aber, wenn man an der Kante steht und runterschaut... Dann ist das einem egal. Wenn man das Messer oder die Klinge hält, man denkt nicht an andere. Man denkt an sich selbst, an all die Dinge, die man nicht kann oder erreichen wird. Und erst, wenn du dem Tod in die Augen schaust, realisierst du, was du zurücklässt.»
Unsere Augen trafen einander. «Wolltest du je... du weißt schon... springen?» Dario langte nach dem Joint und rückte näher an mich heran. Unsere Knie berührten einander. «Noè... Nein, wollte ich nicht. Springen wollte ich noch nie, aber ich wäre so gerne so oft einfach nur gefallen.»
Er hielt den Joint zwischen seinen Lippen eingeklemmt, als er ihn anzündete und den ersten tiefen Zug nahm. Ich konnte zusehen, wie seine Brust anschwoll und wieder einsackte, während der Qualm in kleinen Wolken von seinen Lippen schwappte und aus seiner Nase glitt.
«Aber ich wollte dich nicht hier hochbringen, um darüber zu reden, wie sich Suizidgedanken anfühlen. Schließlich weißt du selbst, wie es sich anfühlt, nicht mehr zu können.» Ich beäugte den Joint zwischen seinen Fingern und Dario bot ihn mir dann vorsichtig an. Als ich ihn nehmen wollte, zog er ihn mir weg. «Test nicht bestanden», scherzte er und nahm den nächsten Hit. «Drogen sind nicht gut für dich, Micina.» «Mhm... Klar, Psycho-Onkel Corrado.»
Er schaute in die Nacht hinaus und atmete wenige Atemzüge durch. «Ich wollte diesen Ort mit dir teilen, weil ich hier oben Ruhe und Fuß gefunden habe. Die Hoteldächer wurden zu meinem ruhigen Tempel, denn keine Sau erwartet mich hier oben. Das Einzige, was mich hier oben ab und zu angreift, sind paar angepisste Tauben oder so. Ansonsten ist es hier oben wie... Ein kleiner Moment zwischen... Leben und Tod.» Ich verstand den letzten Teil nicht ganz, aber ich vermutete, dass dies nur für Dario zu stimmen brauchte. Er musste es verstehen. Nicht ich.
«Und also...» Er wühlte in seiner Hosentasche rum und zückte zwei Schlüssel, die ineinander verkeilt waren. «Ich bin ready, wenn du es bist.» Er warf mir einen gegen die Brust. Darauf stand eine Nummer. 182. «Was?» Dario deutete die belebte Straße runter und dann auf ein Penthouse, dessen Lichter an waren, weil Leute Möbel herumschoben.
«Huh?» «Ist zwar nur für mich, aber ein Schlüssel für dich konnte nicht fehlen.» Meine Augen wurden groß. Dieses Penthouse gehörte ihm? Hier in New York? Ich schaute mir den Schlüssel nochmals an. Sprachlos. «Ich weiß, wir warten noch mit dem ganzen zusammen wohnen und so... Aber wenn du Ruhe brauchst oder untertauchen möchtest.» Er zeigte nochmals aufs Penthouse. «Nur zu.»
«What the fuck?» Ich schaute mir den Schlüssel wieder an. «Wann hast du es gekauft?» «Nicht ich. Also... Klar, meine Kohle. Aber Santiago und Lex haben zusammen gesucht und... Gefunden. Ist anscheinend eine schöne Hütte. Mein Dad ist scheiße, aber er ist Architekt, also wird seine Meinung doch einen gewissen Wert haben und das Dach wird uns sicherlich nicht auf den Kopf fallen.»
«Ich kann das nicht annehmen.» «Kannst du sehr wohl. Ist ja nur ein Dach überm Kopf. Ich habe dir keinen Antrag gemacht, oder so. Noch nicht.» Er schaute dann schelmisch zu Boden und stand langsam auf, wieder eine Hand in der Hosentasche, er nahm eine kleine Schachtel hervor.
Mir wurde so abartig heiß, dass ich Wallungen kriegte und dann lachte Dario bloß auf. «Man. Du Arschloch. Das war nicht witzig.» Er hielt nur die Schachtel in der Hand, wo die Schlüssel drinnen waren. «Du hättest dein Gesicht sehen müssen, Micina.» Ich schubste ihn an der Brust weg, als er sich wieder hinsetzte und einen weiteren Hit vom Joint nahm.
«Glaub mir. Mit einem Familiennamen wie meinem würde ich dich niemals verfluchen wollen.» «Lahme Ausrede. Dario Damaris hört sich auch gut an, Bitch.» Ich entnahm ihm den Blunt und nahm einen Hit. Dario grinste auf. Seine spitzigen Eckzähne zur Schau gestellt. Mein liebstes Grinsen von ihm. Das Ehrlichste, welches er bringen konnte.
Zu tief inhalierend, fing ich an zu husten und gab ihm den Joint zurück. «Hat echt was. Dario Damaris», wiederholte er. Ich rutschte noch näher an ihn heran, wir teilten uns die Luft zum Atmen, welche vom Weed eingenommen wurde.
«Dir ist schon klar, wie das letzte Mal ausgegangen ist, als ich dich rauchen lassen habe?» «Yup. Ist aber auch schon mehr als ein Jahr her.» «Werde ich es heute bereuen, wenn ich dich rauchen lasse?» «Hör mal zu, Mister. Mich rauchen lassen? Wer hat gesagt, dass du das entscheiden darfst?» «Ach ja... 'Tschuldige.»
Er sah mir dabei zu, wie ich einen weiteren Zug nahm und wieder Husten musste. Ich rauchte kein Weed. Nicht allein, zumindest. Ich wusste nicht, wie viel ich auf einmal vertrug. «Du fängst an zu heulen.» Ich rieb mir hastig die glasigen Augen. «Inhalieren ist nicht so einfach, wie du es aussehen lässt.»
Dario lächelte und führte den Blunt wieder an seine Lippen. Er hielt Blickkontakt, während er daran sog. Wieder schwoll seine Brust an, doch sie sank nicht mehr ein, nein. Rio langte nach meiner Wange und führte mich an seine Lippen. Ich küsste ihn, spürte den Qualm in mich eindringen und eine Kehrt nur kurz vor meinen Lungen zu machen. Ich konnte es nicht; einen Lungenzug.
Darios Nase blieb an meiner, als wir uns voneinander lösten und in die Augen schauten, der Qualm vorsichtig von unseren Mündern steigend. Mein Bauch verdrehte sich. Ach du fucking scheiße. Dario grinste frech auf und biss sich in die Unterlippe. «Geht auch ohne Husten, huh?»
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