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43. Kapitel

«Wann verziehst du dich eigentlich wieder?» Noè war an der Uni und ich kam aus der Tonbooth. Ben ließ meine Stimme abspielen und schnitt die Teile zurecht. Lex und Marco hatten es sich auf dem Sofa hinter Ben bequem gemacht.

Meine Frage war an Marco gerichtet gewesen. Offensichtlicherweise. Ihn hier im Musikstudio zu haben, ging mir vollkommen gegen den Strich. Das hier war nicht Bens Studio. Seins war ja in LA. Hier in New York arbeiteten wir mit einem anderen Produzenten zusammen. «Dario, bitte», warnte Lex mich.

Ich langte nach meiner Wasserflasche und zuckte mit den Schultern. «Er ist klarerweise für Noè hier in New York. Da braucht er mir nicht beim Musik aufnehmen zuschauen.» Noès Vater seufzte und sah mich unzufrieden an. Was? Nur, weil ich etwas reifer und erwachsener geworden war, würde das doch nicht heißen, dass ich ihn auf reife und erwachsene Art und Weise hier dulden würde. Schließlich war ich immer noch ich.

Während meine Freundin also an der Uni war und Prüfungen ablegte, musste ich mich mit ihrem unsicheren und beleidigten Vater abgeben, dessen Fresse ich momentan nicht sehen wollte. Vor allem nach letzter Nacht, als er und Lex einfach in unser Zimmer gelatscht gekommen waren. Meine Fresse, wenn die 20 Minuten früher gekommen wären, wäre Marco die Wände hoch.

Er war nicht darauf eingegangen, dass ich mit Noè gelernt hatte. Diese Tatsache wollte er mir nicht gutschreiben. Es mochte dumm klingen, aber ich hoffte, Noè würde gut abschließen, denn sonst würde Marco sicherlich noch behaupten, dass ich kein guter Lernpartner war und Noè immer noch an ihrem Studium hinderte.

Ich hatte nicht gut gepennt. Noè auch nicht, doch wir beide hatten dem anderen nichts darüber erzählen wollen. Wir hatten es nicht einmal angesprochen. Flashbacks hatten mich heimgesucht und Harmony hatte mich die ganze Nacht begleitet. Noè war sicherlich 8-mal aufgestanden und ins Bad gegangen. Ich hatte sie ein- oder zweimal sogar weinen hören.

Ich war mir nicht sicher wieso, aber es überraschte mich nicht. Schließlich würden die Wunden einer verstorbenen Mutter nie vollständig heilen. Um ehrlich zu sein, wollte ich mir nicht einmal vorstellen, wie sich so ein Verlust anfühlte. Ich wollte mir nicht einmal denken, wie krass ich am Rad drehen würde, würden Mom oder Giorgia etwas passieren.

Ich setzte mich zu Lex und schielte kurz zu Marco rüber, der etwas am Handy machte. Ich musste etwas sagen. Auch, wenn nur ungern, hielt ich es für nötig, ihm zu sagen, dass ich mir um Noè Sorgen machte. «Noè braucht dich», meinte ich dann nur ganz leise, aber er hatte mich schon gehört.

«Was?» Ich sah ihm kurz in die Augen und seufzte, «Sie braucht dich. Ihr geht's nicht gut. Mir will sie's nicht wirklich zeigen, weil sie mich nicht damit belasten möchte, aber sie vermisst ihre Mutter. Sie braucht ihren Vater.» Lex schien überrascht. «Und weil wir zwei uns nicht verstehen und sie das Gefühl hat, du bist wütend auf sie, wird sie auch nicht von allein zu dir kommen und dir sagen, dass sie dich braucht.» Nun war es Marco der seufzte. Er rieb sich dabei den Nacken und schien nachdenklich.

Mehr hatte ich nicht zu sagen und ich verzog mich dann wieder zu Ben und dessen Input für die nächste Session. Ich sah durch die Scheibe durch, dass Lex und Marco sich nun unterhielten und ich war kein Meister im Lippenlesen, doch Noè, Fiona und Dario konnte ich sehr gut ablesen. Das betroffene Mädchen schrieb mir dann auch kurz vor 12 und meinte, sie würde nun auch kommen.

Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Prüfung, doch wir alle wussten, dass kein gutes Gefühl meist in einer guten Note resultierte. Und sie hatte das Zeug gut auswendig können, als wir uns letzte Nacht fürs Pennen entschieden hatten. Ich machte mir da keine Sorgen.

Der Stress war ihr jedoch ins Gesicht geschrieben, als sie ins Studio eintrat und ihrem Vater und Lex müde hallo sagte. Sie warf sich auf den Sitzsack neben Ben und band sich ihre langen Haare neu hoch. Ich blieb gute 30 Sekunden an ihr hängen, bis Ben mich daran erinnerte, zu singen.

Mein Problem war, dass ich sehr gut sehen konnte, wenn etwas nicht stimmte, doch meine Unfähigkeit, jemanden darauf anzusprechen und zu helfen, würde niemals schwinden. Ich wollte Noè fragen. Ich wollte wissen, wie ich ihr helfen konnte. Natürlich hatte ich es in der Vergangenheit schon versucht, doch meiner Meinung nach war ich immer gescheitert.

Und auch wenn man mir das nicht ansah, wünschte ich mir doch für meine Freundin, dass sie ihr Verhältnis zu ihrem Vater beibehalten würde. Meinetwegen brauchte sie mit ihm nicht auf Kriegsfuß zu sein. Schließlich hatten Marco und ich ein Problem miteinander und nicht sie mit ihm oder mir. Ich sang die erste Strophe und trat dann vom Mikro weg.

Mein Handy in der Hand. Ich schrieb Noè. «Alles gut?» Sie sah auf, in meine Richtung und nickte sanft lächelnd. Ihre Antwort per Chat, «Ja, hab' einfach nicht so gut geschlafen.» Ich war kurz davor, ihr zu schreiben, dass ich sie gehört hatte, aber löschte meine getippten Worte dann wieder und meinte nur, «Ging mir ähnlich. Verziehen wir uns nachher?» Wieder ein Ja und Lächeln.

Dann aber räusperte sich Marco und sagte etwas. Er bat Noè vors Studio und Lex suchte meine Augen. Er nickte mir zufrieden zu und zeigte mir ganz versteckt einen Daumen hoch. Warum auch immer. Ich war dann ziemlich froh darüber, hier endlich fertig zu sein. Keine Ahnung, mir lagen irgendwie mehrere Steine im Magen und ich verspürte das Verlangen, mich für heute zurückzuziehen.

Noè informierte mich darüber, dass sie sich dazu entschieden hatte, heute Abend mit Marco essen zu gehen. Somit verbrachte ich den späten Nachmittag und auch den Abend damit, Roxy das Spielzeug durchs Hotelzimmer zu werfen. Der Hund ging mir gewaltig auf den Sack, weil ich eigentlich schon lange ins Bett wollte. Aber Roxy schien darauf zu bestehen, mir auf den Keks zu gehen und mich in Anspruch zu nehmen.

Lex war heute Abend auch privat unterwegs. Ich wusste, er versuchte es mir zu verheimlichen, aber er hatte jemanden kennengelernt. Darüber war ich froh. Und im August nahm er dann 3 Wochen Ferien, die er auch verdiente. Er hatte kaum frei und verbrachte seine Zeit sonst immer bei mir, weil ich eben ich war und nicht der einfachste Mensch schien, den man eben mal spontan allein lassen konnte.

Doch das hatte sich geändert. Ich war mittlerweile sehr wohl dazu fähig, allein klarzukommen. Ich wusste mir gut selbst zu helfen und war auch nicht verloren, wenn's mal nicht gut funktionierte oder ich etwas Dummes anstellte. Roxy legte wieder ihre Stoffrobbe vor mich, doch dieses Mal warf ich sie nicht mehr durchs Zimmer. Ich hatte keine Lust mehr.

Ein kurzer Blick in den Spiegel im Bad, setzte mir die Idee, mal eben etwas in den Gym zu gehen, in den Kopf. Hatte ja sonst nichts zu tun. Ich zog mich also um und schlich mich den Flur runter zum Fahrstuhl, als ein anderes Hotelzimmer aufging. Um genau zu sein, war es Setts. Mein Publizist. Doch ich bekam nicht seine Fratze zu sehen, nein. Aurora...

Ich stockte und hielt komplett inne. Mich hatte sie auch ganz und gar nicht erwartet. «Dario?», meinte sie nur und schaute den Flur runter. «Aurora...» Ich suchte ihren Vater hinter ihr im Zimmer, aber er war nicht da. «Was machst du hier?» Sie trug auch Sportkleidung, weshalb ich mich umentschied und doch nicht ins Gym gehen würde.

«Die Zeit totschlagen. Du auch?» Sie sah an mir runter. «Ja...» Kurzes Schweigen. Ich wollte mich aus dem Staub machen. «Lass doch zusamme-,» «No», blockte ich schnell ab. Sie schien zu nett. Ihre letzten Worte an mich, waren keineswegs nett gewesen, aber da kam es jetzt endlich; ihr verbittertes Lächeln.

«Bist also noch genauso ein Arsch, wie vor paar Monaten, als ich für deine Ex hinhalten durfte.» «Ich war ein Arsch, ja. Liegt mir sehr gut einer zu sein. Höre ich oft.» Der Fahrstuhl klingelte, weshalb ich Aurora vom Flur zurück in ihr Zimmer schob und ihr folgte. Die Tür fiel hinter mir zu. «Aber ich habe mich entschuldigt und-,» «Lex hat dich entschuldigt, Dario. Du warst damit beschäftigt, mit dieser Riley rumzumachen.» Ich zögerte.

Ich musste zuerst sortieren, was sie gesagt hatte und was ich sagen konnte. «Es ging mir nicht gut. Ich war nicht ich selbst.» «Ich denke, schlechte Laune und Depressionen können Fremdgehen nicht rechtfertigen.» «Wir waren nicht zusammen!», wurde ich lauter und zeigte auf sie, «Und das habe ich dir dort schon klar und deutlich verklickert.»

Auroras Augen wurden glasig. Was? «Was hat sie, was ich nicht habe?» «Huh?» «Ja, deine Ex? Sie ist wieder da, oder? Ich habe sie gestern gehört herkommen. Was hat diese Noè, was ich nicht habe?» Ich war überfordert. War Aurora traurig? Verletzt?

«Noè und ich haben viel zusammen durchgemacht.» «Ich war also wirklich nur der Platzhalter? Das Pflaster? Du mochtest mich gar nicht?» «Aurora, ich weiß nicht mehr genau, was damals in mir vorging. Du hast es perfekt gesagt, ich war ein Arsch. Der war ich nicht nur zu dir. Nein, auch zu Riley, zu deinem Dad und Lex.»

«Antworte mir doch einfach? Mochtest du mich wirklich gar nicht?» «I-ich, klar mochte ich dich. A-, aber, so funktioniere ich nicht. Ich bin krank. Impulsiv. Und das mit dir war impulsiv u-, und falsch.» «Stimmt es also wirklich? Du bist psychisch krank?» Woher wusste sie-, hatte Sett etwas gesagt? Mein überrumpeltes Schweigen bestätigte ihr ihre Vermutung.

«Und wieso hast du mir das nicht gesagt? Ich wäre doch auch ganz anders mit dir umgegangen!» «Bitte. Ich kann mir das gerade nicht geben.» Ich suchte blind nach der Türklinke hinter meinem Rücken. Das ging nicht gut. Ich musste hier weg. Mein Herz begann zu rasen. «Dario? Alles okay?» Ich nickte nur und wandte mich an die Tür.

«Hat Sett dir das gesagt?» Ich sah die Tür nur verschwommen. «Nein, ich habe es in seinen Unterlagen gefunden. Dass du Borderliner bist und viel Scheiße durch hast.» «Hast du es jemandem weitererzählt? Das darf sonst niemand wissen!» «Ich habe es niemandem gesagt. Aber sag' mir, hast du mich deswegen abblitzen lassen? Aus Angst, ich würde dich danach in einem anderen Licht sehen?» «Nein...»

«Weißt du, ich hätte dich verstanden-, Dario, es tut mir leid.» «Dir muss nichts leid tun. Es war meine Schuld. Ich verzieh' mich jetzt.» Ich drückte die Türklinke runter, doch Aurora schlang ihre Arme um meinen Bauch und streichelte mir über meine Brust.

«Dario, lass bitte darüber reden.» Sie tat wieder dasselbe, wie vor Monaten, als ich ihr gesagt hatte, dass es ein Fehler war und wir uns nicht mehr sehen sollten: Sie rückte mir auf die Pelle, hielt mich fest und das, ohne zu wissen, was sie anstellte und mir antat. Genau deswegen hatte Lex dazwischen kommen müssen.

«Ich habe eine Freundin, Aurora. Bitte fass' mich nicht so an.» Sie war so körperlich, immer auf Körperkontakt aus. Etwas, was ich nicht händeln konnte. Ich wusste, dass sie es keineswegs böse meinte, sondern einfach nicht wusste, was sie mir antat. «Ihr seid also echt wieder zusammen?» Ich löste ihre Arme von mir und nickte, «Ja, und sie kommt gleich. Bitte lass es einfach. Das damals war mein Fehler und ich entschuldige mich dafür, aber bitte lass es endlich fallen und bitte fass' mich nie mehr so an.»

Auroras Hände lauerten auf meiner Brust, doch ich hielt sie fest, um sie zu stoppen. Mir war wichtig, dass sie mir nun versprach, das fallen zu lassen. Ich hatte Noè zurück, es ging mir endlich besser und ich hatte ehrlich gesagt schon genug Stress. Da brauchte ich nicht noch so einen Mist. Das hier war kein TV-Drama mit einem Liebesdreieck. Für sowas war ich nicht zu gebrauchen.

Es klickte hinter mir und die Tür ging auf. Sett stand da. Hinter ihm Marco und Noè, die ihn wohl im Flur getroffen haben mussten. Ich schob Aurora ruckartig von mir weg und diese schaute erschrocken zu ihrem Vater, der jedoch nur mich anvisiert hatte.

Genauso, wie Marco, der durch den Türrahmen preschte und mich am Hals packte, gefolgt von einem Schrei aus Auroras Mund und einem «Dad!», von Noés Lippen.

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