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10. Kapitel

Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass Noè nein sagen würde. Ich dachte, ich hätte sie auf meiner Seite, aber nein... Na ja... Irgendwie hatte sie halt schon recht, doch ja... Ich wollte sie einfach bei mir haben. 

Ich meine, mein Leben war chaotisch und kam entweder kaum vom Fleck oder raste mit über 300 km/h durch die Gegend. Es gab kein richtiges dazwischen. Mein Dazwischen, meine Mitte und meine Ruhe waren nun mal Noè. Wenn sie da war, ging es mir so viel besser. 

Ich hatte mich so an sie und ihre Hilfe, ihre Worte und ihre Berührungen gewöhnt. Dass ich mit ihr wohnen wollte, war also keine Überraschung. Mir war schnell klar, dass ich das wollte. Nur mit ihr. Ob ich allein wohnen wollte... Keine Ahnung. Ich war mir da nicht so sicher. Plus, ich war doch erst 16 Jahre alt... 

Ich machte mir Sorgen, weil ich nicht mehr zurück in das Wohnheim konnte. An mir klebte mittlerweile nicht nur Chaos, eine psychische Krankheit und Impulsivität, nein, inzwischen folgten mir auch Millionen von Augen und das konnte ich den anderen im Heim nicht antun. 

Die dort brauchten Ruhe, mussten gesund werden und ja... Diese Ruhe vermisste ich auch. Sehr sogar. Ich würde sie auch brauchen. Ich gab mir echt Mühe und biss mich tapfer durch, doch wäre Lex nicht da oder Noè, die letzten Tage nicht aufgetaucht, wäre es nicht mehr lange gegangen, bis es mir den Deckel vom Topf gejagt hätte. Und dieses Lügen nervte so abartig. 

Man... Und jetzt hatte mir der Arzt auch noch eine Ruhepause verdonnert. Und jetzt? Ich war hier nur im Hotelzimmer eingesperrt und konnte nicht raus. Nicht allein, zumindest. Lex wollte das nicht mehr. 

Giorgia hatte bis spät Uni und ich... Ich versuchte verzweifelt an meinem Album zu schreiben. Ansonsten würde Barbara mich töten. Noè hatte auch Schule und Vicky war gerade auch nicht erreichbar. Lex schlief auf meinem Sofa und-, 

Mein Handy begann zu klingen. Diesen Namen hatte ich nicht erwartet. Marco Damaris... Ich wollte Lex nicht wecken und schnappte mir meine Zimmerkarte, um mich in den Flur verziehen zu können. «Hmm?», ging ich ran und Marco klang ganz aufgeregt. 

«Noè ignoriert mich. Ist sie bei dir? Kannst du sie mir geben?» Dachte mir schon, dass er mich nicht meinetwegen anrief. «Die hat Schule und ist seit Längerem nicht mehr bei mir...» «Ach... Sag' mal, habt ihr beide nochmals übers Zusammenziehen geredet?» Meine Augenbrauen sprangen einmal in die Höhe. Woher wusste-, ach, Noè hatte mit ihm darüber geredet, oder? Einen Ratschlag von Papa einholen? 

Jetzt wusste ich auch, wieso sie nein gesagt hatte. Marco war doch sicherlich dagegen und hatte ihr das ausgeredet. «Ja, hast es ihr perfekt ausgeredet.» «Überlegt es euch doch bitte-, Was? Ausgeredet? Sie hat nein gesagt?» «Ja, hast gute Arbeit geleistet...» 

«Also. Erstens, sie hat diese Entscheidung selbst getroffen und zweitens, weißt du auch, dass es die richtige ist.» Ich blieb still. Klar, wusste ich das. «Und Dario, ihr seid noch so jung...» «Weiß ich schon. Sie hat dasselbe gesagt. Sonst noch was, Marco? Bin nicht wirklich gut gelaunt.» 

«Ja, ich wollte eigentlich auch mal dir darüber reden. Ich meine-, wie ernst meinst du es denn wirklich mit Noè?» «Huh?» Ich hockte mich im Flur auf den Boden und lehnte an der Wand an. «Ja, zusammenziehen und so. Ist dir bewusst, was für ein Signal du ihr da sendest? Denkst du auch um die nächste Ecke? Ich muss zugeben, das mit dem zusammen Wohnen und so klingt sehr stark nach einer vereinten Zukunft. Ist dir bewusst, was du Noè da versprechen würdest?» 

Ich kam nicht ganz hinterher, weshalb ich stumm blieb. «Mir ist wichtig, dass du dir der ganzen Sache bewusst bist. Weißt du, was sie sich wünscht? Kannst du ihr das geben? Könnt ihr Kompromisse eingehen? Wie funktioniert das mit deiner Karriere und ihrem Studium?» Fragen über Fragen und er merkte nicht einmal, wie krass er mir unter die Haut ging damit. 

«Ich stelle dir eine Ja oder Nein-Frage, Dario. Ganz einfach.» Ich hing noch immer an seinen ganzen anderen Fragen fest. «Kannst du dir eine gemeinsame Zukunft mit Noè vorstellen? Eine Zukunft, eine Ehe und vielleicht auch Kinder? Wenn nicht, kannst du ihr nicht das geben, was sie sich irgendwann mal wünscht.» 

«Marco...» «Es tut mir leid, Dario. Du weißt, ich halte sehr viel von dir und bin stolz auf dich, aber ich weiß, was sich Noè für die Zukunft wünscht und ich weiß auch, dass sie sich diese mit dir wünscht. Und wenn du ein guter, korrekter junger Mann bist, kannst du einsehen, wenn du's ihr nicht bieten kannst, dass du sie gehen lassen sollst. Halt' sie bitte nicht zurück. Also, ja oder nein?» Ich musste verkrampft herunterschlucken. 

«Das kann ich nicht beantworten, Marco. Plus, du hast es doch eben gesagt; wir sind noch so jung. Wieso kommst du auf einmal mit so einem Mist an?» «Weil ich meine Tochter kenne und sehe, dass sie sich bereits festgelegt hat. Sie hat sich für dich entschieden.» Und er wollte nun, dass ich mich gegen sie entschied, weil er sie nicht mehr umstimmen konnte, oder was? 

«Wie gesagt, ich kann dir diese Frage nicht beantworten.» «Wieso? Bist du dir noch nicht sicher, was du später willst?» «Nein, das ist es nicht.» Ich meine, das war es auch, aber ja... «Was denn?» Mir hing ein Kloß im Hals fest, doch ich bekam die Antwort doch noch verkrampft raus. Auch, wenn meine Stimme brach und meine Augen wässerig wurden. «Ich kann das nicht beantworten, weil ich nicht weiß, ob ich's überhaupt so weit schaffen werde. Ich weiß nicht, ob's mich dann noch gibt.» 

Ich hörte Marco schwer atmen, bis er bloß meinen Namen aussprach. «Dario...» Mitleid, Besorgnis. «Ich kann Noè keine Zukunft versprechen, weil ich nicht einmal weiß, wo ich morgen sein werde.» Ich rieb mir schnell die Augen trocken und holte Luft. 

«Ich weiß doch auch, was sie sich wünscht. Und ich bin mir bewusst darüber, dass ich ihr Vieles nicht geben kann. Das sag' ich ihr doch schon, seit wir zusammen gekommen sind. Aber sie bleibt. Sie hat Hoffnung und die kann und will ich ihr nicht nehmen.» «Weil es auch deine ist, nicht wahr? Ihre Hoffnung ist deine Hoffnung.» Wenn man es so sagen wollte, klar. Unrecht hatte er nicht. 

«Ich weiß bloß, dass es mit Noè einfacher und schöner ist. Und, dass ich es mit ihr länger durchhalten kann.» «Ich kann dich verstehen, Dario. Aber ich hoffe, du kannst auch mich verstehen. Noè ist mein Ein und Alles. Ich möchte, dass sie glücklich ist und vor allem bleibt.» Ja, und vielleicht war sie jetzt glücklich mit mir, aber das würde sie nicht für immer sein. Das wollte er mir indirekt sagen. 

«Ja... Sorry.» «Du musst dich nicht entschuldigen. Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Ich bin für euch beide da. Ich werde da sein, wenn ihr tatsächlich diesen Weg einschlagen werdet und ich werde auch da sein, wenn ihr euch dagegen entscheidet.» Lieber wäre ihm die zweite Variante. 

Mir wurde das ziemlich unangenehm, weshalb ich mich dazu entschied, ein noch heikleres Thema anzusprechen. Wenn ich Marco schon am Hörer hatte, konnte ich das gleich fragen. «Wo ist meine Mom? Sie meldet sich nicht mehr bei mir und ignoriert mich.» 

Und allein, weil ich Marco überrumpelt und stockend einatmen hören konnte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. «Und lüg' mich nicht an», fügte ich hinzu. «Dein Ruhm hat sie etwas von der Spur gebracht. Aber sie arbeitet gut an sich selbst und ist gesund und in Sicherheit.» 

Zwischen den Linien lesen, konnte ich mittlerweile verdammt gut. «Sie hat sich was gespritzt, oder?» Marco zögerte. «Wann?», fragte ich hinterher. «Vor paar Wochen. Sie war für kurze Zeit in der Klinik und ist jetzt wieder draußen und auf gutem Wege.» 

«Und wieso sagt man mir das nicht? Ich dachte, sie ist wütend auf mich. Ist sie das? Habe ich etwas falsch gemacht?» «Nein, nein. Dario, du weißt, dass Rückfälle dazugehören. Sie hatte einen, aber steht wieder auf den Beinen.» Ich verspürte diesen Druck auf der Brust und musste stark husten. Mein Herz raste und meine Lunge schmerzte. 

«Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich dafür schämt und dich und Giorgia nicht enttäuschen wollte, weshalb sie sich fürs Schweigen entschieden hat. Gib ihr etwas Zeit. Sie meldet sich sicher bald wieder.» Ich musste wieder husten, doch rieb mit hastig die Brust aus. 

«Bist du okay, Dario?» «Ja. Ja, erhole mich von einer Erkältung. War es bloß ein Rückfall oder erlitt sie eine Überdosis? War es Heroin?» «Rückfall und Heroin. Sie hat es selbst gemeldet.» Lex war aufgewacht und kam auch in den Flur. Er musterte mich verwirrt, bis er sah, dass ich am Telefonieren war. 

Aber viel länger konnte ich das Gespräch mit Marco nicht mehr halten, denn meine Brust machte immer weiter zu und ich hatte bereits vor Minuten kapiert, dass es nicht an der Nikotinüberdosis lag. Mein Husten, meinte ich. Mir fehlte Luft, weil mich Angst einnahm. Schmerz? Konnte man es Schmerz nennen? Enttäuschung? 

Wieso verheimlichte sie mir das? Vertraute sie mir nicht? Ich meine, dachte sie, ich würde sie deswegen hassen oder so? Früher vielleicht, aber mittlerweile... Keine Ahnung. Sie ist meine Mutter. Egal, wie sehr sie mich enttäuschen oder verletzen würde, ihre Gesundheit wäre mir doch niemals egal. Ich wollte, dass sie gesund blieb und lange leben würde. 

Egal, wie scheiße alles in der Vergangenheit war, ihr Tod würde niemals einfach so an mir vorbeiziehen. Es würde mich brechen. Ich meine, ich bin nicht blöd, ihr seid nicht blöd. Ich hing an ihr. Wem wollte ich überhaupt etwas vorspielen? Ich hing an meiner Mutter. 

Und allein nur schon gehört zu haben, dass sie einen Rückfall hatte, verbreitete mir panische Angst, weil ich mich davor fürchtete, sie wieder den Drogen abgeben zu müssen. «Alles gut?» Ich nickte und ließ mich von Lex auf die Beine ziehen. Ich rieb mir nochmals die Brust. «Worum ging's?» «Noè.» 

Ich folgte ihm ins Zimmer und räumte meine geschriebenen Texte weg. Im Bad versuchte ich mir den Stress vom Gesicht zu waschen, doch er brannte sich nur noch fester in meine Haut. Ich stützte mich schwer atmend am Waschbeckenrand ab und schwankte etwas vor und zurück. Ich versuchte, den Boden unter mir zu spüren, den Verstand nicht zu verlieren und bei Sinnen zu bleiben. 

Es würde wohl nie ein Ende nehmen, was? Ich hatte eine winzig kleine Chance auf Frieden gehabt und stand nun in den Song-Charts. Ich wollte Noè dieses verdammte Familienleben irgendwann mal vielleicht schenken können, doch ich wusste, es würde nie so weit kommen. Nicht nach der ganzen Scheiße hier. 

Und jetzt auch noch das mit meiner Mutter. Ich wollte das hier nicht mehr. Ich wollte kein Sänger sein. Ich wollte nicht beobachtet, kritisiert und verehrt werden. Das passte nicht. Es war falsch. Ich hatte mir meine letzte Chance auf ein normales Leben ruiniert. 

Klar, konnte ich das alles abbrechen und aus dem Rampenlicht verschwinden, doch dann hätte ich gar nichts mehr. Und die Musik. Ich mochte die Musik. Nein, ich liebte sie sogar. «Dario?» Ich schrak auf und erblickte meinen Betreuer im Türrahmen lehnen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange er mich schon beobachtete. 

«Bloß eine kleine Stressattacke», beruhigte ich ihn. «Auch die kleinen sind unschön. Kann ich helfen?» Ich schüttelte den Kopf und rieb mir nochmals übers Gesicht. Aber nein, er musste mich ablenken. Ablenkung war gerade sehr gefragt. «Lenk' mich ab.» 

«Was verspürst du gerade?» «Das ist die falsche Art von Ablenkung! Das, was ich verspüre, ist gerade das verdammte Problem!», wurde ich ungewollt lauter und ich richtete mich wieder gerade auf, um zurück ins Zimmer zu flüchten. 

Lex folgte mir ruhig. «Was möchtest du heute Abend machen?» «Das, was ich verspüre.» Keine gute Antwort, ich weiß. Lex verstand und warf mir meine Jacke zu. «Tja, SVV und Suizid sind aber keine Optionen. Wir gehen raus.» Ich versuchte ihm zu vertrauen und zog mir einen Hoodie und dann die Jacke über. 

Ich konnte meine Turnschuhe kaum binden, so sehr zitterten meine Hände, aber ich schaffte es dann doch noch. Lex hielt mir eine Sonnenbrille hin und zog mir meine Kapuze über den Kopf. «Blick und Kopf tief, bis wir es von hier weggeschafft haben, verstanden?» Ich nickte und schob mein Handy in meine Jackentasche. Blick und Kopf tief konnte ich gut. Es beschrieb mein ganzes Leben bis hier hin.

Marco so: Ich kann Noè nicht umstimmen, deshalb mache ich Dario klar, dass er nicht der Richtige ist für sie, damit er die Entscheidung übernimmt.

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