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That's where...


Warum, warum bist du nicht da? Ich hab gespielt, ich weiß - verzeih.
Ich hab' mit meinem Glück gespielt - es ging
entzwei - verzeih.

Es tut so weh, allein zu sein. Drum komm, ich
warte ja.
Sieh, alles wartet nur auf uns: es warten alle

Wege, alle Bänke.
Es warten alle Blumen nur, daß ich sie pflücke
und dir schenke.

Nicht wahr, du kommst? Ich wein nicht mehr. O nein, ich bin ja nicht mehr leer, du kommst gewiß, du kommst geschwind, nur zu mir.
Der Frühling weint. Er weint um uns. Wirst du
ihn ewig weinen lassen?

Du bist so gut. Drum komm zurück - du sollst
mich um die Schultern fassen,
wir wollen glühn so wie im Traum, wir wollen
blühn wie Baum nach Baum aufblühen werden
dicht bei uns.

[Selma Meerbaum-Eisinger, Rote Nelken]


Jimin Pov.

Als kleiner Junge hatte ich vorgehabt, solange wie möglich zu leben.


Ich erinnere mich schwach daran, wie ich, als ich fünf Jahre alt gewesen war, in der Badewanne umgefallen war und den Kopf aufschlug. Ich weiss nicht mehr alles, was danach passiert ist, so genau- aber ich hab noch vor Augen, wie das rote Blut schlierenhaft im Wasser und den vereinzelten Überresten meines Kindershampoo versank. Ich lag wie benebelt da und meine Stirn brannte förmlich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damals überhaupt realisierte, dass das wirklich mein Blut war, aber ich erinnere mich noch genau daran, wie ich meine Hand in das immer noch heisse Wasser getaucht habe um, neugierig wie ich war, das seltsame, rote Gebräu zu probieren. 

Es schmeckte hauptsächlich nach dem künstlichen Melonengeschmack des Shampoos, aber wenn ich mich ganz fest konzentriere, dann spüre ich in meiner Erinnerung auch einen leicht metallenen Geschmack. (Vermutlich ist das der Grund, weswegen ich danach auch ziemlich lange Angst vor jeglichem Metall hatte.)


Ich hatte allerdings nicht viel Zeit, um den Geschmack noch genauer zu ergründen, denn bereits ein paar Augenblicke später kam meine Mutter reingehetzt, liess den Bademantel zu Boden fallen, den sie mir bringen wollte und schrie.

Sie schrie so laut, dass ich instinktiv hastig all das Shampoo und Blut ausspuckte. Danach tauchte ich im lauwarmen Badewasser ab, versteckte den Kopf vollständig unter Wasser, damit ich sie nicht hören musste. Es war mir egal, wie weh mein Kopf tat, es war mir egal, das selbst der Badeschaum oberhalb meines Körpers sich inzwischen komplett rot verfärbt hatte. Das einzige, was mir Angst einjagte, war, dass meine Mutter immer weiterschrie. Schreie bedeuteten, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Und Fehler war nur kurz davon entfernt zu einem Synonym für den Gürtel zu werden. Und das wollte ich nicht. Nein, das wollte ich nicht mehr.

Ich drückte meinen Kopf immer tiefer unter Wasser. Meine Brust begann zu schmerzen, weil sie so sehr nach Luft verlangte. Eomma heulte und versuchte, mich an den Armen zu packen, um mich dazu zu bewegen, wieder an die Oberfläche der hellrotverfärbten Flüssigkeit zu kommen, aber ich wollte nicht. Ich wollte nicht schon wieder etwas Falsches machen.

Ich wollte, dass ich solange unter Wasser blieb, bis ich mir ganz sicher sein könnte, dass ich nie mehr etwas falsch machen würde. Dann würde ich wieder Luft holen...aber erst dann. Ich war erst fünf, aber ich wusste schon ganz genau was ich werden wollte: Perfekt sein.


Danach taucht in meiner Erinnerung ein grosser, schwarzer Fleck auf und als er sich wieder etwas lichtet, lag ich plötzlich in einem weichen Bett und blinzelte verwirrt an die Decke. Dumpf vernahm ich wirres Stimmengemurmel und ich brauchte eine Weile, bis ich überhaupt wieder fähig war, das Gehörte in meinem Kopf zu sinnvollen Wörtern zu bilden. 

"...nur leichte Gehirnerschütterung und Platzwunde. Aber was in aller Welt ist mit dem Jungen los, dass er seinen Kopf solange unter Wasser tauchte? Wir Menschen besitzen einen natürlichen Urinstinkt zum Überleben...ohne den hätten wir gar nicht über einen längeren Zeitraum fortbestehen können. Aber den Kopf unter Wasser zu drücken und selbst wenn man spürt, dass man Luft braucht, nicht aufzutauchen...das ist nicht natürlich und schon gar nicht für ein Kind. Er hätte ernsthafte Schäden davontragen können!"

Das einzige, was mein Gehirn herausfilterte war unnatürlich. Ich kannte das Wort nicht, aber es klang wie einer der Beleidigungen, die die grossen 7-jährigen einander manchmal zuschrien. Ich wusste, wie falsch und frech und dumm ich war...da wollte ich nicht auch noch unnatürlich sein. Mein 5-jähriges ich räusperte sich mühsam, blendete die stechenden Kopfschmerzen aus und sah ungefähr in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. "Mit mir ist nichts los. Rein gar nichts."

Und das stimmte ja auch. Als Kind hatte ich mir ein glückliches, unbeschwertes Leben vorgestellt, mit vielen kleinen, fröhlichen Kinder rund um mich...und wenn ich älter werden würde, dann wären es meine Enkelkinder, die zufrieden lächelnd um mich herum sitzen würden und für die ich, auf einem durchwetzten und behaglichen Sessel hockend, Geschichten erfinden würde. Das waren ganz normale Vorstellungen, nicht die von jemandem, mit dem etwas nicht stimmte...oder?


Als ich dann endlich von dem Spital wieder nachhause durfte, stellte ich mir als Ablenkung von den Schmerzen und weil Eomma und Appa ihre Lippen wieder so komisch aufeinanderpressten, meine zukünftige Frau vor.

Seltsamerweise war das einzige, woran ich denken konnte, wenn ich das Wort Liebe hörte, das wunderschöne Lächeln des Nachbarjungen, also hörte ich ziemlich schnell wieder damit auf, an dieses seltsame Gefühl zu denken. Ich dachte auch nicht mehr an den Jungen von nebenan, meinen damaligen besten Freund...nicht an seine warme Hand um meiner, wenn wir uns miteinander vor den Erwachsenen verstecken und das Blitzen in seinen wunderschönen Augen. Oder wie sehr ich es liebte, wenn ich bei ihm übernachten durfte, weil niemand so gut kuscheln konnte wie er. Ich dachte auch nicht daran, das meine spätere Frau so wie er sein sollte, genauso wie er. Mit dem gleichen Lächeln, den gleichen, weichen Haaren, demselben Humor und gleich starken Drang, von früh bis spät nur als Pirat verkleidet rumzulaufen. Vielleicht- wenn auch nur ganz vielleicht!- sogar auch mit dem gleichen Geschlecht...Nein, an all das dachte ich nicht.

Ich starrte bloss aus dem Fenster und mein Kopf war zwar mit etlichen Verbänden bedeckt, aber ansonsten vollständig leer.

Und ich dachte nicht daran, ich dachte bestimmt nie daran- ich war nicht unnatürlich.


Ich stellte mir damals auch sonst mein zukünftiges Leben nicht so oft vor und schon gar nicht die Person, mit der ich es einmal verbringen würde. Von meinen Eltern wusste ich bloss, dass es eine Frau sein musste -aber wenn ich sie mir vorzustellen zu versuchte, dann war das einzige, das ich sah, ein mir nur allzu bekanntes, wunderschönes Gesicht mit einer eher schlecht als recht aufgemalten Augenklappe, also hörte ich damit auf, viel darüber nachzudenken. Um meine Frau zu finden, hätte ich ja schliesslich noch mein gesamtes Leben lang Zeit und die einzige Währung für Leben, die ich damals kannte, war Ewigkeit.

An den Tod dachte ich sehr lange Zeit nicht; Noch war er für mich damals überhaupt präsent. Es erschien mir ehrlichgesagt auch lange so unrealistisch...dass jeder eines Tages auf -die eine oder andere Weise- zum letzten Mal die Augen schliessen würde. Wenn ich mich ganz fest zurückerinnere, dann gab es vielleicht sogar einmal eine Zeit, in der ich vor dem Sterben fürchtete- aber das ist lange her und mein Gehirn spielt mir oft Streiche. 

Aber selbst, wenn mich das Thema doch mehr beschäftigt hätte...ich hätte es dennoch gut von mir wegschieben können. Als ich klein war konnte ich nämlich eines besonders gut: Die Augen zusammenzukneifen, wenn etwas Schlimmes geschah und es vollkommen auszublenden.

Ich frage mich bis heute noch, ob das zu den Vor- oder Nachteilen des Dasein als Kind gehört.

Bei Monstern unter dem Bett musste ich nur kurz nach meinen Eltern schreien, damit sie mich beschützten. Und als ich mit 11, zwei Monate, nachdem der Nachbarsjunge mit seiner Familie umzog, meinen ersten richtigen Traum hatte (von ihm!), da schrie ich ebenfalls nach ihnen, weil ich so verzweifelt war.

Mein Vater rief wild gestikulierend unseren Hausarzt an, mitten in der Nacht und meine Mutter blickte mich sorgenvoll an. Dieses Bild ist so präsent wie sonst nichts in meinem Gedächtnis: Wie die beiden, nachdem das Gespräch mit Dr. Jeong beendet war, immer noch in ihren blütenweissen Schlafanzügen um mich herumstanden, während ich mich, von mir selbst angeekelt und zitternd vor Angst auf dem schrecklich besudelten Bett zusammenkauerte und sie mich trösteten.

Ich war so unfassbar erleichtert, dass sie mich nicht von sich stiessen. Und froh, weil Dr. Jeong gesagt hatte, dass es einen Weg gab, um meine Krankheit zu heilen. Wenn es das nämlich tatsächlich gab, dann müsste ich nie Gefahr laufen, solch einen abfälligen Blick von meiner Mutter zu ernten, wie sie es Menschen gleichen Geschlechts, die sich ein wenig zu lange umarmten, oft zuwarf. Und ich würde nie, niemals so falsch und eklig sein wie sie.

Sie. Ihren Namen sprach man nicht aus in meiner Welt, selbst wenn mir der Begriff bekannt war. Wenn ich ein anderer, mutigerer Mensch gewesen wäre, dann hätte ich es mir als Jugendlicher vielleicht zu meiner persönlichen Rebellion gemacht, ihn dennoch auszusprechen. Homosexuelle. Homosexuelle. Homosexuelle.

Das klang so seltsam. Fremd.

Meine Eltern hatten mir schon früh beigebracht, dass Fremdes nichts Gutes verhiess. Und ich hatte ebenfalls schon früh gelernt, dass es im Leben immer nur zwei Optionen gab: Zuzustimmen oder sich am nächsten Tag für die vielen blauen Flecken erklären zu müssen.

Kurz nach meinem 13. Geburtstag entschied mein Vater schliesslich, dass die wöchentlichen Besuchen bei Dr. Jeong nicht mehr reichten und schickte mich für fünf Wochen in den Sommerferien in ein Spital. Zumindest glaube ich, dass es ein Spital war, denn meine Eltern wollten mir keine Fragen dazu beantworten und es sah auch ganz anders aus, als das, in das ich mit fünf musste...aber ich hatte inzwischen ja gelernt zu wissen, dass sie mich liebten. Auch wenn sie es nicht so gut zeigen konnten. Trotzdem wollten sie ja nur das allerbeste für mich- dieses Glück hatten nicht alle Kinder.

Also tat ich mein Bestes, um so gut wie möglich für sie zu werden. Auch wenn das Beste noch lange nicht genug war, das wusste ich. Schliesslich liebten sie mich und für Liebe muss man immer etwas tun, auch wenn niemand das sagte. Die Menschen erzählen einem bloss die schönen Dinge vom Verlieben, wenn man klein ist.

Kindern wird allgemein unfassbar früh beigebracht, was scheinbar das Wichtigste ist: Liebe nämlich...nicht Leben. 


Wir bewahren diese Einsicht in unseren Köpfen auf, unseren Herzen. Wir denken zwar nicht immer daran, aber sie widerspiegelt sich in allem wieder, das wir tun und für richtig befinden. Liebe ist das einzige von Bedeutung, sagen wir uns. Nicht Freundschaft, nicht Freiheit- und schon gar nicht Glück, wenn wir es nicht schaffen, das in der Liebe zu finden. 

Erwachsene schwärmen einem auch mit Vorliebe stundenlang von dem aus ihrer Weltsicht nach höchstem aller Gefühle vor und erfreuen sich bereits bei Kleinkindern daran, ihnen zu erzählen, dass sie später unbedingt auch eine Familie gründen zu müssen. Als Mann mit einer Frau und als Frau mit einem Mann und es sollten möglichst noch einen Sohn und eine Tochter dabei herauskommen (als wären die Menschen Vieh, das es züchten galt). Das war eines der Dinge, über die die Ärzte in dem Krankenhaus, an dem ich meine Sommerferien verbrachte, besonders gerne mit mir sprachen. Manchmal wollten sie auch, dass ich ein Bild von meiner persönlichen Traumfrau zeichnen würde und es ihnen zeige.

Meistens habe ich einfach den Kopf meines früheren Nachbar und besten Freundes gezeichnet und schlussendlich noch ein paar lange Haarsträhnen darüber gemalt. Frauen konnte ich mir nun einmal nicht so gut vorstellen, auch wenn ich wusste, wie abscheulich und widerwärtig das von mir war. Nachts fing ich deswegen selbst damit an, auf meine Unterarme zu schlagen, jedes Mal, wenn ich irgendeinen Gedanken an einen Jungen hatte...besonders dann, wenn die Gedanken zu Vorstellungen von einem Jungen wurden, die in den Kopf eines anderen Vertreter des männlichen Geschlechts ganz bestimmt nicht hingehörte. Ich hoffte, dass diese Schläge das gleiche bewirken würde, wie die meiner Eltern- all das Falsche und Unnatürliche aus mir hinauszuprügeln, bis da schlussendlich nichts mehr sein würde, gar nichts.

Keine Fehler, keine Gedanken an gleichgeschlechtliche Personen mehr. Nichts Schlechtes mehr, rein gar nichts mehr.

 Kein ich.


Meine Eltern waren gute Eltern, sie hatten mir beigebracht, was böse war- aber ich wusste auch, dass es schlussendlich an mir lag, alles Schlechte in mir zu zerstören. Ich weiss nicht, ob die, die im Krankenhaus für mich zuständig waren, die Flecken auf meinen Armen bemerkten (die Spitalkleidung, die ich tragen musste ging an den Ärmeln nur bis zu den Ellbogen), aber sie haben jedenfalls nie etwas gesagt.

Liebe und welches Geschlecht genau man lieben sollte war nämlich auch offenbar viel wichtiger als jemandem zu helfen, der einfach nicht mehr weiterwusste.


Ich hatte das Glück, so schlechte Zeichenkünste zu besitzen, dass die Ärzte den Ursprung meiner Zeichnung sowieso nie erkannten und noch mehr Glück, dass die Befähigung zum Gedankenlesen in keinem von ihnen innewohnte. Ich durfte sogar schon nach vier Wochen wieder nach Hause statt nach fünf- aufgrund "guter Führung", wie Dr. Lee meinte.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das mein grösster Moment war oder mein schwächster- als ich wieder zuhause ankam und meine Eltern, um das zu feiern, die halbe Nachbarschaft einluden. Gott, ich erinnere mich noch so gut an den freudigen Gesichtsausdruck meiner Mutter und den stolzen Blick meines Vaters. Ich hatte schon immer gewollt, dass sie mich mal so zufrieden ansehen würden...aber gleichzeitig war ich mir unsicher, ob ich ihren Stolz überhaupt verdient hatte. Meine Eltern sprachen vor ihren Bekannten immer von der schlimmen Krankheit, von der ich nun glücklicherweise geheilt war. Und ich...ich konnte immer noch nicht aufhören, an den Nachbarsjungen zu denken. Das war das Schlimmste. Zu wissen, wie enttäuscht sie von mir wären, wenn sie es wüssten und trotzdem nichts dagegen tun zu können.

Nie etwas dagegen tun zu können.



"Entschuldigen sie...sind sie Park Jimin?"

Ich blickte mit leicht geröteten Augen auf und blinzelte. In letzter Zeit passierte es oft, dass ich so sehr in Gedanken versank, dass ich ganz vergass, wo ich mich befand. Wo war ich dieses Mal?

Meine Augen huschten durch den Raum als seien sie endlich freigelassene Zootiere, die des geradezu absurden Paradoxon zum Trotz nun furchtsam ihre Umgebung erkundeten.

Da war ein dunkelbraunes Sofa, auf dem ich sass und das zuweilen mit ein paar wenigen bunten Kissen versehrt wurde. An den Wänden hingen nichtsaussagende Bilder- im Ganzen entsprach dieses Zimmer dem typischen Klischee eines Warteraums. Ich war in den letzten Wochen in genug gewesen, um das beurteilen zu können. Die ersten paar Male hatten sie noch unterschiedlich ausgesehen. Aber bereits nach einigen Tagen verschmolzen sie alle zu einem- derselben feindlichen und trostlosen Ödnis, in der man sass, um nur ganz selten eine gute Nachricht zu erhalten.

Vor mir sah ich sich eine braunhaarige Frau ungefähr Mitte vierzig, die mich vorsichtig anblickte, so, als könnte ich jeden Augenblick zerbrechen...was ja gar nicht einmal so unwahrscheinlich war. Ich hätte fast bitter aufgelacht- aber ich hatte schon seit Ewigkeiten kein Geräusch mehr von mir gegeben.

Ihre Arbeitskleidung bestand aus einem weissen Kittel...Gott, wie ich Weiss inzwischen hasste. Alles hier war weiss. Die Wände, die Kitteln, die Salle und Ordner, in denen Wichtiges aufbewahrt wurde. Nur die Blumen nicht- die Blumen, die ich von anderen bekam, die rein gar nichts wussten, waren immer rot.

Vor alldem hier hatte ich rot immer als gut empfunden, aber jetzt...ich ballte meine Nägel in meine Handinnenflächen und versuchte mein Bestes, um mich nur auf den Schmerz zu fokussieren.

Ich wollte nicht schon wieder weinen. Ich wollte verdammt noch einmal nicht ständig weinen.

"Mr. Park?" Die Dame vor mir sah mich besorgt an (wie viel sie wohl dafür bezahlt bekam, so überzeugend Mitgefühl zu heucheln?) und schien offenbar mit irgendeiner Reaktion von mir zu rechnen, aber darauf zu warten war vergeblich. Ich hatte schon seit Tagen nicht mehr gesprochen...manchmal, wenn ich nach einem besonders schlimmen Albtraum zitternd aufwachte glaubte ich manchmal sogar, dass ich es gar nicht mehr konnte.  Wie denn auch? Wie zur Hölle sollte man danach auch noch irgendetwas können?

Menschen und ihre Logik waren mir ein Rätsel.

Zum Glück übernahmen auch das Sprechen nach einer Weile die anderen für mich- man musste nur lange genug warten.

Bei dieser Frau schien ich dafür allerdings ziemlich viel Zeit aufwenden zu müssen.


Nach einer Weile, in der ich nichts getan hatte, als sie aus trockenen Augen emotionslos anzustarren, räusperte aber sie sich schliesslich: "Falls sie Park Jimin sind, können sie sich jetzt im Sekretariat-"

Bereits bevor sie zu Ende gesprochen hatte, erhob ich mich so rasch, dass meine Beine, überrascht von der plötzlichen Belastung nach all den Stunden sitzen hier im Warteraum, gleich nachgaben. Ich sackte ein wenig weg, stiess die Hände der Frau, die sich mir behelfend entgegenstreckten allerdings gleich von mir.

"Hören sie", ich räusperte mich, weil ich es mir nicht mehr gewohnt war, zu reden und starrte die Frau finster an, "Ich will ihre Hilfe nicht und es ist mir scheissegal, für wenn sie mich halten, aber sagen sie mir verdammt noch einmal einfach bloss wo Jeon Jungkook ist! Ich war in schon so vielen Spitälern, ich hab so viel gewartet und jetzt ist er hier...Und scheisse, ich...ich kann nicht, ich muss...z-zu ihm-"

Meine Stimme versagte und zum vierten Mal an diesem Tag brach ich in Tränen aus. Verdammte Augen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, wischte mir mit einer abrupten Bewegung die Wangen sauber und krallte meine Nägel danach so fest ich konnte in die weiche Haut meines Gesichtes. Wie konnte ich es ausgerechnet jetzt wagen, zu weinen? Wie konnte ich es wagen, mir anzumassen, dass ich es auch nur ein kleines bisschen verdienen würde, traurig zu sein?

Wenn man traurig war, dann trösteten einem andere. Und das hatte ich verdammt noch einmal nicht verdient.

Shit, ich brauchte etwas Scharfes. Ich musste sehen, wie das Blut aus meiner Haut entwich.  Ich wollte, dass mein Körper sich vor Schmerzen so sehr zusammenkrümmte, dass ich nicht mehr denken konnte. 

Nie mehr irgendetwas Unnatürliches denken und komplett Falsches tun konnte.

Jungkook ist viel zu gut für diese Welt- dafür war er mit dem Gedanken-verdrängen nie klargekommen. Verdammt, ich hatte es doch gewusst. Ich hatte es in seinen Augen gesehen, dass er es nicht wollte- jedes einzelne Mal, wenn wir uns ritzten. Aber ich hab nie etwas gesagt. Nie ein "Hör auf", nie "Du musst das nicht machen. Bitte, bitte mach das nicht...bitte mach dich nicht auch noch kaputt.

Wie konnte ich es mir anmassen zu glauben, das Beste für mich sei auch das Beste für ihn?


Meine Lippen begannen heftig zu zittern und ich krallte meine Fingernägel noch mehr in meine Wangen um mich zu beruhigen zu versuchen. "K-können sie mir bitte einfach sagen, wo er liegt?" 

Die Frau starrte mich noch eine Weile besorgt an und nickte danach langsam. "Wir haben hier keine Zimmernummern, aber ich bringe dich hin."



Wie betäubt lief ich hinter ihr her. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie wir an einig anderen Türen vorbeigingen, die mit ihrem dunkelbraunen und bereits schon leicht verbleichenden Lack alle gleich aussahen. Ich achtete nicht sonderlich darauf. Es klang vielleicht herzlos- aber im Angesicht dessen das mein Freund irgendwo in einem dieser Zimmer lag, war mir die Tatsache, dass in all den anderen vermutlich auch gerade Angehörige weinten, absolut egal.

Jungkook ist sowas nie egal gewesen. Egal, wie schlecht es ihm ging, egal wie Angst die Welt ihm auch machte- er war immer für andere da.

Besonders...besonders für mich.

Ich schluckte und fühlte augenblicklich eine neue Welle von Selbsthass aufsteigen. Verdammt, ich war nicht nur herzlos und falsch- ich schaffte selbst jetzt noch nicht einmal, nicht egoistisch zu sein.

"Sie sind nicht egoistisch."

Verwirrt sah ich zu der Frau vor mir hin, die sich im Laufen leicht zu mir umgedreht hatte und sich etwas nervös räusperte, da sie mich wohl nicht noch einmal erneut zum Weinen bringen wollte. "Ich- sie haben eben vor sich hingemurmelt, wie herzlos und egoistisch sie wären. Viele...viele der Angehörige, die hierher kommen denken so. Aber das stimmt nicht. Ihr seid bloss menschlich."

Sie drehte sich wieder um und blieb nach einigen Schritten vor einer Tür stehen, die exakt gleich wie die anderen aussah, stehen. Ich wunderte mich einen Augenblick, weshalb sie diese Tür so leicht als die seine erkannte, bis mir etwas oberhalb der Türklinke einen kleinen, von blauen Klebern eingerahmten Zettel in die Augen geriet. Er sah aus, als hätte ihn jemand in aller Hast draufgeklebt und die Handschrift war mehr als nur schlampig. Dennoch konnte man nach einigen Augenblicken des Entzifferns das Geschriebene einigermassen entziffern.

Ich krallte meine Nägel unwillkürlich so fest wie möglich in die Innenseite meiner Handballen als ich sah, was draufstand.

"Ausserdem", fuhr die Angestellte fort, die das vorherige Gespräch offenbar für noch nicht beendet erachtete,"...es ist es nicht deine Schuld, Kleiner. Ich weiss, dass ist manchmal schwer zu akzeptieren und ich hab schon mehr Menschen hier erlebt, die sich irgendetwas zusammenfantasierten, bloss, um sich selbst die Schuld zu geben, aber- du warst nicht derjenige, der ihm die Pillen gegeben hat. Das war er ganz alleine."

Ich schluckte schwer und tat mein Bestes, um sie nicht anzusehen. Dass sie mich Kleiner genannt hatte, obwohl das ansonsten immer Jungkook getan hatte, tat weh- aber dieser Schmerz war bei Weitem noch mit der Verzweiflung zu messen, die sich bei ihren restlichen Worten in mir breitmachte. 

"Können sie mich bitte alleine lassen?"

Sie musterte mich noch einen Augenblick prüfend, schien auf eine Zustimmung oder wenigstens eine Antwort zu ihrem vorhin angesprochenen Thema zu warten und verschwand dann mit einem "Ich bin am Empfang, falls sie mich brauchen" wieder in der Richtung aus der wir gekommen waren.


Wieder alleine starrte ich zögerlich die sich vor mir befindende Tür an.

Urplötzlich wollte ich nicht mehr zu Jungkook. Ich wollte einfach nur noch heulend und so rasch wie möglich hier raus rennen und mich von irgendeiner Brücke zu stürzen, um nichts mehr zu spüren. Nicht diese Hilflosigkeit. Und vor allem...ich schluckte erneut, aber diesmal eher um einen neu aufkeimenden Schrei zurückzuhalten...vor allem nicht diese Schuld.

Sie zerfrass mich förmlich.

Aber allerdings...allerdings war ich es meinem Freund auch mehr als schuldig, ihn hier zu besuchen. Nicht nur weil ich ihn liebte (obwohl ich das in Massen tat, die manchmal selbst mir schon unerreichbar schienen.) Sondern vor allem weil es mein Verdienst war, dass er sich nun hier befand. Und egal, wie sehr dieses Wissen schmerzte, für ihn musste es noch viel schrecklicher sein. Ich wollte diese Tür hier nicht öffnen, ich wollte mich nicht noch schuldiger fühlen- was, bei seinem Anblick allerdings wohl unweigerlich passieren würde- aber gleichzeitig wusste ich auch, dass ich es mir nie verzeihen können würde, wenn ich jetzt doch noch einen Rückzieher machte.

Ich schluckte noch einmal zögerlich, schloss danach sowohl meine Hand um den eisernen Türgriff als auch meine Augen und trat ein.

Dann öffnete ich meine Augenlider wieder und sah mich nervös um.

Der Raum war genauso karg eingerichtet wie ich erwartet hatte. Vor mir befand sich bloss eine von der Decke herunterhängende Lampe, deren gelbes Licht sich bloss spärlich im Zimmer verteilte, ein kleines Bett und...Jungkook.

Ich erkannte ihn an seinem dunkelbraunen, langen Haar sofort, obwohl sein Gesicht halb von der Bettdecke verdeckt wurde. Wir beide waren ohnehin schon lange genug zusammen, dass ich mir den Rest seines Körpers auch ohne ihn zu sehen präzise genug ausmalen konnte.

Mein Herz machte unwillkürlich einen kleinen Hüpfer, als ich ihn sah. Ob vor Freude, ihn zu sehen oder schlichtweg Angst wusste ich nicht.


Behutsam bewegte ich mich vorwärts auf ihn zu.

Meine Beine bewegten sich so sperrig und langsam, als wären sie an mir befestigte Holzklötze an, die rein gar nichts mit meinem Körper zu tun hatten. Mein Herz pochte unentwegt- fast so, als wolle es die Lahmarschigkeit meiner Beine mit seiner Schnelligkeit gleich doppelt wettmachen. Und meine Augen...meine Augen konnte ich nicht von dem unter der Decke bloss spärlich erkennbaren Körper abwenden.

Kurz bevor ich ganz bei ihm ankam blieb ich jedoch stehen.

"Hey...Süsser."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich daran dachte, wie sehr mein Jungkook sich vor dem hier allem immer über diesen Spitznamen aufgeregt hatte. Es fühlte sich seltsam an, zu lächeln. Meine Mundwinkel hatten sich schon seit Monaten nicht mehr gehoben.

Ich liess mir unsicher die Hände durch die Haare gleiten und liess meinen Blick weiterhin auf meinen Freund gerichtet.

"W-wie geht es dir? Fuck, dass ist eine dumme Frage, aber...ich wollte nur- ich will nur dass du weisst, wie leid es mir tut. Ich bin ein Idiot, Jungkook...und ein blindes Arschloch."

Mein Freund blieb stumm, deswegen sprach ich weiter.

"Ehrlich, es tut mir so leid. So unfassbar, unfassbar leid! Ich...hätte das nicht tun dürfen, ich hätte nicht über all diese Scheisse reden sollen und schon gar nicht bei dir. Niemand darf jemandem so etwas antun. Niemand."

Ich spürte, wie meine Unterlippe zu zittern begann.

"Ich dachte immer, dass ich mal so enden würde, weisst du? Durch Suizid meine ich. Schliesslich- ach, fuck, ich habe es dir nie erzählt, aber ich habe mich so sehr dafür gehasst. Dafür, ich zu sein. Nicht perfekt. Und weil ich...", verzweifelt kniff ich die Augen zusammen, um das Wasser darin so gut wie möglich zurückzuhalten und versuchte mit aller nur aufzubietenden Kraft, den nächsten Satz auszusprechen, "Weil ich...weil ich nicht...het-hetero...bin."

Meine Stimme zitterte und nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Das war das allererste Mal, dass ich es laut aussprach. Und eine der wenigen Momenten, in denen ich es mir selbst zugestand. 

 Ich hasste mich für die perlenden Tropfen, die, das Innenleben meiner Seele wiederspiegelnd, meine Wangen heute beinahe nicht verlassen wollten und die meine Schwäche verrieten. Ich verachtete mich dafür, dass das der Grund war, weswegen ich die einzige Lösung darin sah, mich gar nicht erst auf das Leben einzulassen und stattdessen ständig nur über den Tod zu reden.  Aber am meisten...am meisten hasste ich mich wohl dafür, dass ich, obwohl mein Verzweiflung über meine sexuelle Orientierung schlussendlich dazu geführt hatte, dass mein Freund überhaupt erst hier lag, ich die Wut auf mich selbst und die Scham darüber, zu welchem Geschlecht ich mich hingezogen fühlte, immer noch nicht abstellen konnte.

"Verstehst du, ich...ich konnte das ab einem gewissen Alter immer so gut verdrängen- aber dann kamst plötzlich du in mein Leben und du- du warst...hast du eigentlich auch nur die kleinste Ahnung, wie wundervoll ich dich bereits bei unserer ersten Begegnung fand?"

Inzwischen tropften meine Tränen scharenweise auf den Boden. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, sie wegzustreichen. Es kamen sowieso wieder neue.

"Dann sind wir zusammengekommen und...solange ich nicht darüber nachdachte, dass eine Beziehung zwischen uns definitiv nicht hetero war, war alles gut. Solange ich nicht nachdachte, konnte ich glücklich sein...und du hast es mir auch so leicht gemacht, die Welt nur noch als wundervoll zu betrachten. Aber mit der Zeit-", ich schluckte, "mit der Zeit fiel es mir immer viel schwerer nicht mehr nachzudenken. Also habe ich versucht, die Gedanken zu betäuben. Wegzuschneiden, als risse das Messer nicht nur meine Haut mit, sondern auch meine Gedanken. Als wäre ich eine Schlange, die sich bloss zu häuten brauchte um wieder als etwas Schönes, etwas Liebenswertes herauszukommen."

Ich lachte bitter auf und meine Stimme verkam immer mehr zu einem leisen Flüstern.

"Den Rest kennst du ja."

Ich seufzte schwer.

Ich war mir zwar nicht einmal sicher, ob er das gerade überhaupt hörte. Aber irgendwie...irgendwie hatte ich nach der Zeit des Schweigens das dringende Bedürfnis, all das hier loszuwerden. Die Kunst, über meine Verzweiflung zu schweigen hatte ich schon viel zu lange perfektioniert. Und ich wollte endlich meine Ruhe finden. Mit mir selbst, mit dem Leben. Sich ständig nur selbst zu hassen oder nach einem endgültigen Ende zu sehnen war auf die Dauer so kräftezehrend. 

"In letzter Zeit, also eigentlich seitdem es passierte, habe ich immer diesen Traum. Ich weiss nicht einmal genau wieso- als wir zwei ein einziges Mal miteinander campen waren, waren auch noch andere dabei und es hat so sehr geregnet, dass wir nach einem Tag bereits wieder nachhause zurückgekehrt sind, aber in meinem Traum waren es nur wir beide. Und du...du bist fast gestorben und ich weiss, wenn ich davon träume immer, dass es nicht echt ist. Manchmal...manchmal habe ich auch eher das Gefühl, es wären deine Träume und ich bastel mir aus dem, was du manchmal geredet hast, einfach so gut wie möglich den Versuch auf, deine Träume verstehen zu können. Dich verstehen zu können. Dabei habe ich das in Wahrheit noch nie wirklich geschafft, oder?" Meine Stimme war inzwischen beinahe nicht mehr zu hören. "Weder bei dir- noch bei Over the rainbow."

Ich räusperte mich. Mein Hals fühlte sich trocken an.

"U-und jetzt...jetzt werde ich nie mehr die Chance dazu bekommen, dich doch irgendwann zu verstehen.."

Ich richtete meinen Blick gen Zimmerdecke und atmete einmal tief durch. 

Ich konnte es nicht mehr weiter hinauszögern...ich war mir nicht einmal sicher, ob ich die Zeit, die mir für das hier zugestattet war, nicht schon längstens überschritten hatte. Und früher oder später...früher oder später würde ich es sowieso tun müssen.

So langsam wie nur irgendwie möglich, bewegte ich mich auf meinen Freund zu. Von dem anfänglichen Herzklopfen war inzwischen absolut nichts mehr übrig geblieben. Da war nur noch Angst. Grosse, alles verzerrende Furcht vor dem Kommenden. Sie wütete in meinem Brustkorb, als wolle sie mich bei einer einzigen falschen Bewegung verzerren.

Nach einigen Schritten kam ich bei seinem Bett an und blieb einen Augenblick unsicher stehen.

Dann zog ich mit einem abrupten Ruck die Decke weg.

Und taumelte sogleich erschüttert ein paar Schritte rückwärts.


Vor mir lag eine fremde Person, die nichts Weiteres tat, als Jungkook verdammt ähnlich zu sehen. Sie beide hatten die gleichen engelsgleichen Gesichtszügen, dass gleichlange Haar und wenn der Körper vor mir den Mund offen gehabt hätte, so hätte ich sicherlich auch die gleichen etwas hervorstehenden Vorderzähnen gesehen, die meinem Freund das betörende Aussehen eines kleinen, niedlichen Häschens verliehen.

Aber gleichzeitig...gleichzeitig war diese irdische Hülle vor mir auch etwas, dass das absolute Gegenteil von ihm verkörperte.

Der Jungkook, den ich kannte, hatte kirschfarbene Lippen, die fast immer von einem sanften Lächeln geziert wurde. Die des Menschen, der nun vor mir lag, waren blass und starr. Die Haut wächsern. Und seine Augen...ich konnte meinen Blick nicht davon abwenden, obwohl sie mich erschaudern liessen. Seine Augen starrten an die Zimmerdecke, als würden sie in dem trostlosen Grau über ihm etwas entdeckt habe, auf das sich die Fokussierung lohnte, obwohl Jungkook Grau immer gehasst hatte. 

Das Schlimmste jedoch war die Leere darin.

Diese endgültige Leere.


Im Leben war mein Freund immer der Schönste gewesen...und dem war hier auch immer noch so, gewiss. Aber der Tod hatte ihn gleichzeitig zu einer von jeglicher Liebe entzogener Statue gemacht, der ich mich emotional ungefähr so viel verbunden fühlte, wie jeder anderen Skulptur auch.

Ich sollte ihn identifizieren, hatte man mir gesagt, nur noch einmal zur endgültigen Vergewisserung...aber wie konnte dieser Mensch die gleiche Person wie mein Freund sein?

Jungkook war Wärme. Er war Liebe, Vertrauen und Verlangen in einem...aber doch nicht das hier!

Das konnte nicht sein- das durfte nicht sein...das hier musste jemand anderes als mein Freund sein. Ja, ja. So war es. Jungkook hatte einen heimlichen Zwillingsbruder, der nun hier lag, aber er selbst...lebte...ER MUSSTE LEBEN!

...leben...er musste...leben...

Leben...


Ich merkte nur nebenbei, wie sehr mein Körper von lauter Schreien und Schluchzern durchgeschüttelt wurde. Oder wie mich nach einer Weile starke Arme von hinten packten, mich sanft hochhoben und wegtrugen. Mir war es egal.

Das einzige, dass ich vor Augen hatte und das mir nicht definitiv nicht gleichgültig war, war Jungkooks starrer Gesichtsausdruck.

Und die beharrlich vor sich hin schreiende Stimme in meinem Kopf hörte sich wie die seine an, als sie gequält und hasserfüllt herauspresste : "Das ist alles deine Schuld, Arschloch."

Du hättest sterben sollen, Jimin, nicht ich.

°°°

Omg. Dieses Kapitel tat so unfassbar weh. Seltsamerweise ist es das allererste Kapitel überhaupt, dass ich für diese Story fertiggeschrieben habe, aber allein das Korrekturlesen hat hier nochmal zwei Monate lang gedauert, weil ich jedes Mal, wenn ich das hier erneut angefangen habe zu lesen, in Tränen ausgebrochen bin wtf xd

But well, ich hoffe euch hat es gefallen und es geht euch gut^-^

Funfact: Eigentlich sollte das hier ein kurzer Oneshot mit höchstens 500 Wörtern werden und jetzt hat diese Story einfach schon fast 25k Wörter...oups? ;-;

 

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