🔶️ F Ü N F -> 》Paradise on Earth《 🔶️
Seit fast fünf Stunden saß ich in diesem stickigen Wagen fest. Nachdem wir Virginia passiert hatten, riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam zum Vorschein, die jetzt erbarmungslos auf das Autodach niederprasselte und mich wortwörtlich zum Kochen brachte.
Meine Mutter hingegen war heute die Ruhe selbst. War ja klar, immerhin war sie der Drahtzieher hinter dieser bescheuerten Aktion, die meinen diesjährigen Sommer
prägen sollte.
Der Fahrtwind, der die Strähnen aus meinem hochgesteckten Knoten verzwirbelte, war das Einzige, was mich in dem schwarzen Volvo Excellence am Leben hielt. Ab und an glaubte ich sogar den Geruch von Salzwasser wahrzunehmen. Der Schrei einer Möwe, hoch oben am wolkenlosen Himmel, bestätigte meinen Verdacht, dass der Ozean ganz nah sein musste.
Wie lange war es jetzt her, dass ich zuletzt auf den Outer Banks war? Ich schätzte mal vier Jahre. Oder waren es sogar fünf oder sechs?
Trotz ihrer Sonnenbrille konnte ich erahnen, dass meine Mutter mich im Rückspiegel musterte.
„Abby, jetzt mach doch endlich mal ein anderes Gesicht! Du guckst ja gerade so, als würde ich dich höchstpersönlich ins Exil schleifen."
Fassungslos verschränkte ich die Arme und erwiderte laut: „Tja, da du mich nicht einmal nach meiner Meinung, bezüglich eines Strandurlaubs gefragt hast, fühlt es sich durchaus so an!"
Der Sarkasmus triefte geradezu aus meinem Mund. Ich war von Anfang an gegen den Vorschlag gewesen, drei Monate auf Outer Banks zu verbringen, um dem Bruder meines Adoptivvaters und dessen Familie in ihrem Restaurant zu unterstützen. Meine Position hatte ich in den letzten Wochen durch Hungerstreiks, überlaute Musik und knallende Türen zum Ausdruck gebracht. Zu guter Letzt hatte ich meiner Mutter die kalte Schulter gezeigt und mich auf die Rücksitzbank begeben, als sie mir die Autotür zur Beifahrerseite aufhielt.
„Willst du meine Theorien hören, Mum?"
„Ich bin ganz Ohr."
„Entweder erhoffst du dir, dass ich mich vor Langerweile ins Meer stürze oder du setzt auf den nächsten Hurrikan."
Der sarkastische Tonfall schien meiner Mutter beträchtlich auf die Nerven zu gehen, denn ich konnte ein mattes Augenrollen ihrerseits ausmachen, nachdem sie sich ihre Sonnenbrille ins Haar schob.
„Jetzt übertreib nicht, Abigail. Kildare Island war früher mal sowas, wie deine zweite Heimat."
„Du sagst es. FRÜHER!"
Auch, wenn meine Worte nach außen hin hart klangen, machte sich ein unglaublicher Schmerz in meinem Inneren breit, der mich, wie ein Stich ins Herz traf.
„Elija hätte mich nie weggeschickt."
Der Kloß im Hals nahm mir die Luft zum Atmen und ich hätte am liebsten laut losgeheult. Das feste Schlucken meiner Mutter, während ich den Namen meines Adoptivvaters erwähnte, entging mir nicht. Doch Rachel Carrera fasste sich schnell wieder.
„Onkel Mike freut sich auf dich."
„Mum, würdest du bitte aufhören mit mir zureden, als wäre ich sechs!"
Nun war ich diejenige, die genervt war. Seufzend griff ich nach meinen Kopfhörern. Ich war gerade nicht in der Lage eine Unterhaltung dieser Sorte mit ihr zu führen. Eine Diskussion, in der der ehrgeizige Anwalt in ihr zum Vorschein kam, woraufhin meine Möglichkeit, diese Auseinandersetzung zu gewinnen, schon im Vornherein zum Scheitern verurteilt war.
Doch die drei Knoten im Kabel forderten Zeit.
Den nächsten Kommentar konnte ich mir kurzerhand nicht verkneifen: „Außerdem ist er, dank dir ja nicht mal mein Onkel..."
Es war nicht mehr, als ein Flüstern. Nichtsdestoweniger war mir bewusst, wie sehr es meine Mutter verletzte. Während sie sich ihre Brille wieder auf die Nase setzte, zog ich hektisch an dem Kabel meiner Kopfhörer. Das unvorhergesehene Gefühl der Angst, über die Reaktion der Frau am Steuer, überkam mich.
Ich wollte mich so schnell, wie möglich von der Außenwelt abkapseln und die Ereignisse, der letzten Wochen für einen kurzen Moment aus meinen Gedanken verbannen. Aber dieser bescheuerte Knoten...
„Ich hoffe, dir ist bewusst, dass du nicht vor deiner Vergangenheit weglaufen kannst, Abby White.", entgegnete meine Mutter mit belegter Stimme und ich wusste, dass dies einer der wenigen Augenblicke war, in denen ihre Maske der Beherrschtheit fiel.
Ich konnte mir denken, dass sie von Elija sprach und somit gleichzeitig von meinen eigentlichen Problemen ablenken wollte, woraufhin ich mich jedoch nicht einließ.
„Ach ja? Und, was glaubst du, tue ich dann hier gerade?!", erhob ich aufgebracht die Stimme und der kleine Funken Mitgefühl für meine Mutter erlosch.
„Das ist etwas vollkommen anderes!"
„Hör auf abzulenken! Das ist es nicht."
„Abby...", setzte Rachel Carrera an, doch da löste sich der Knoten.
Nicht nur bei den Kopfhörern.
„Verdammte Scheiße, Mum, meine Freunde sitzen im Knast!!! Und du hast nichts Besseres zu tun, als mich auf eine gottverdammte Insel abzuschieben!"
Meine Theorien, hinsichtlich des Sommeraufenthalts in Outer Banks waren natürlich nur Teil des Protestes. Ich wusste zweifellos, dass meine Mutter mich mit diesem Trip so weitestgehend von New York fernhalten wollte.
Drei Monate lag der Prozess jetzt zurück. Und obwohl ich genauso weitergemacht hatte, wie bisher, spürte ich doch, dass alles anders war. Vor allem nach der Schule keimte das Gefühl der Einsamkeit in mir auf.
Die Burg war nur noch eine baufällige Turnhalle, erfüllt von gespenstiger Leere, unser Lieblingsrapper, „Smoke DZA" war plötzlich ein Rapper, wie jeder andere und die Leidenschaft für Skateboards und Graffiti wurde auf einmal eine Sache für Nebenbei.
Selbst die Taktik meiner Mutter, rund um das Bestehen der Jahresprüfungen mit Auszeichnung ging nicht auf, da ich „nur" mit einer 2 bestand. Dass ich mit Absicht die letzten beiden Aufgaben weggelassen hatte, erzählte ich ihr selbstverständlich nicht.
„Abby, du weißt, wenn es in meiner Macht gelegen hätte, hätte ich alles getan, um deinen Freunden zu helfen. Aber die Beweise waren nun mal eindeutig.", durchbrach meine Mum das Schweigen. ,,Es mag nicht ganz richtig gewesen sein... aber, ich würde es jederzeit wieder tun, um dich zu retten. Abby, du bist meine Tochter."
Daraufhin riss ich meinen Blick von der unendlichen Weite des Meeres, welches sich Links und Rechts von uns auftat, als wir das Festland hinter uns ließen und auf die Brücke auffuhren, die uns direkt auf die Insel vor der Küste North Carolinas führen sollte.
Mein böser Gesichtsausdruck passte sich meiner Tonlage an: „Gratulation, du bist die Mutter des Jahres!"
Die Ruhe, mit der mein Körper auf den Anblick des offenen Ozeans reagiert hatte, war auf und davon. Stattdessen schäumte die pure Wut in mir auf.
„Hör auf so etwas zu sagen! Es geht hier nicht um mich."
„Stimmt, auch wieder wahr. In deinen Augen machen nämlich immer nur die anderen die Fehler im Leben. Um dich dreht es sich nur, wenn du mal wieder davon redest, wie du damals erfolgreich die Kurve, aus deinem versoffenen Leben gekratzt hast!"
Doch meine Mutter ließ sich von meiner großen Klappe und der Wahrheit, die ich aussprach, nicht klein kriegen.
„ABBY WHITE, SO SPRICHST DU NICHT MIT MIR!", hob sie drohend die Stimme, doch ich war noch längst nicht am Ende mit meinem respektlosen Mundwerk: „Eine Sache interessiert mich da noch: Was hast du Chris Brown eigentlich versprochen, damit er meine Anklage fallen lässt?"
Diese Frage brachte meine Mutter derart aus der Fassung, dass sie eine Vollbremsung hinlegte, woraufhin das Auto mitten auf der Brücke zum Stehen kam. Hinter uns setzte wildes Hupen ein, während zahlreiche Wagen uns überholten. Ein Autofahrer, der uns passierte, zeigte meiner Mutter sogar den Mittelfinger, was Rachel Carrera jedoch gar nicht richtig bekam. Völlig entgeistert darüber, was sie gerade getan hatte, versuchte meine Mum hastig den Motor zu starten. Doch ihr beklommener Gesichtsausdruck verriet, dass meine Worte, wie ein Echo durch ihr Hinterstübchen jagten.
,,Weißt du was, wenn ich so darüber nachdenke, will ich es eigentlich gar nicht so genau wissen."
Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf den Straßenrand, als wir die Brücke verließen und auf den Highway 12 abbogen, der die ersten 4 Inseln von Outer Banks miteinander verband.
Das große, blaue Willkommensschild verriet mir, dass es kein Zurück mehr für mich gab. Mein Sommer war besiegelt und all das, was darauf folgen sollte.
„Also dann, Paradise on Earth...", sprach ich verächtlich und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren.
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Trotz dessen, dass ich seit Jahren keinen Fuß mehr auf diese Insel gesetzt hatte, schien sich hier nichts verändert zu haben. Eine halbe Stunde lang passierten wir die Nordstrände der Outer Banks.
Tief in Gedanken versunken glitt mein Blick auf den blaugemalten Ozean. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Hohe Wellen thronten am Horizont und schlugen sich am feinen Sandstrand nieder.
Allein vom bloßen Zusehen breitete sich ein wohliger Schauer über meinem Rücken aus. Dieser Anblick löste Erinnerungen in mir aus. Erinnerungen an meine Kindheit.
Natürlich konnte man in New York ebenso einen Blick aufs Meer riskieren, jedoch konnte man dies nicht mal ansatzweise mit den Outer Banks vergleichen. New York war eine Großstadt. Eine Weltstadt, in der jeder seinen Traum verwirklichen konnte. Und die Outer Banks...
Darauf fiel mir derzeit keine passende Antwort ein. Zu viele Gefühle schwirrten in meinem Inneren umher. Vorfreude, Entäuschung, Spannung... sogar ein kleinwenig Angst schaffte sich einen Platz.
Ich hatte meinen Onkel und seine Familie seit Jahren nicht mehr gesehen. Ob sie mich wiedererkannten? Aber am schlimmsten brannte mir die Frage auf der Seele: Wie würden sie auf die Geschehnisse in New York reagieren?
Wie aufs Stichwort passierten wir das Stadtschild von Kildare, die Heimatstadt meines Adoptivvaters.
Und tastsächlich, es war noch alles genauso, wie bei meinem letzten Besuch.
Figure Eight beanspruchte noch immer, mit seinen blattgrünen Golfplätzen, den prunkvollen Villen mit extra großem Garten, inklusive Pool und Jacht und dem Island Inn Resort die Umschreibung, als die Seite der Reichen und Wohlhabenden.
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Meine Mutter hatte noch nicht mal die Handbremse vom Auto betätigt, da wurde auch schon die Tür zum Carrera-Haus geöffnet und eine dunkelhaarige Frau trat heraus. Ihr, dicht auf den Fersen, folgte ein dunkler, großgewachsener Mann mit Bart.
Anna und Mike.
„Rachel, da seid ihr ja endlich!", rief Anna voller Enthusiasmus und kam mit ausgebreiteten Armen auf uns zu.
Während sich meine Mutter bereits aus dem Auto begeben hatte und strahlend Annas Umarmung erwiderte, setzte ich mich nur langsam in Bewegung. Ein nervöses Seufzen konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen.
„Ich hoffe wir sind nicht zu spät. Wir waren kaum losgefahren, da standen wir vor Philadelphia auch schon wieder im Stau.", plauderte Mum drauf los.
„Nein, ihr seid genau zum rechten Zeitpunkt hier. Ich habe Kuchen gebacken..."
„Sie stand den ganzen Vormittag in der Küche..."
Das Zuschlagen meiner Autotür lenkte Annas und Mikes Aufmerksamkeit auf mich.
„Ich glaub's ja nicht. Ist das die kleine Abby White?!", fragte Anna und lief in meine Richtung, nur um mich zwei Sekunden später in ihre Arme zu ziehen.
Leicht überfordert verschränkte ich meine Finger hinter ihrem Rücken. Schließlich drückte sie mich wieder sanft auf Abstand, um mir ins Gesicht zu sehen.
„Du wirst deiner Mama ja immer ähnlicher.", sprach sie lächelnd und strich mir über die Wange.
Ich wusste nicht, ob ich auf diesen Kommentar hin lachen oder heulen sollte. Angestrengt zog ich die Mundwinkel nach oben. Ich hoffte inständig Anna bemerkte nicht, wie sehr ich mich dabei quälte.
Jetzt löste sich auch Mike von meiner Mutter und wandte sich an mich: „Wie groß du geworden bist, Abby. Na komm her, lass dich umarmen."
„Ich muss schon sagen, wir waren ziemlich überrascht, wegen deines Anrufes, Rachel.", erklärte Mike, nachdem er von mir abließ.
„Das habe ich mir fast gedacht."
Mit einem Schlag verschwand das Lächeln meiner Mutter und plötzlich hatte ich das Gefühl, die Welt um uns herum hörte auf sich zu drehen, als sie leise erwiderte: „Kaum zu glauben, es ist jetzt schon vier Jahre her..."
Erneut machte sich der dicke Kloß in meinem Hals breit. Doch, wenn ich mir so die Gesichter der anderen ansah, schien es ihnen nicht anders zu ergehen.
„Elija war ein Familienmensch.", setzte meine Mum an, wobei sie vor allem Mike tief in seine braunen Augen blickte. „Er hätte das nicht gewollt, wenn wir den Kontakt verloren hätten. Ich dachte mir, so ein Familientreffen bringt uns wieder etwas näher."
Nach diesem Satz verschwand der Kloß auch schon wieder. Das konnte doch nicht wahr sein! Familientreffen?! Ungläubig runzelte ich die Stirn. Das war doch glatt gelogen!!!
„Wir haben sicherlich alle viel zu berichten.", sprach meine Mutter weiter, wobei sie den giftigen Blick meinerseits gar nicht wahrnahm. Oder einfach gekonnt ignorierte.
„Passende Worte zu einem fabelhaften Gedanken, Rachel.", lobte Mike und erwiderte das ermutigte, jedoch auch traurige Lächeln meiner Mutter.
„Na dann, immer nur herein in die gute Stube. Schneiden wir den Kuchen an, bevor sich die Bienen dran zu schaffen machen.", wechselte Anna rasch das Thema, um die bedrückte Stimmung, die in der Luft lag, zu vertreiben.
„Ich helfe den Großstadtdamen beim Gepäck.", rief Mike und machte sich auch schon am Kofferraum zu schaffen.
Während meine Mutter den Kleinkram, wie Handy, Portmoney und Lippenstift in ihrer Handtasche verstaute, stand ich mehr oder weniger nutzlos daneben. Jedoch konnte ich meinen entgeisterten Blick nicht von der Frau, vor mir abwenden.
„Was?", wollte sie wissen, als sie das Stechen schließlich in ihrem Rücken spürte.
Als Mike außer Hörweite war, fragte sie nochmals: „Warum siehst du mich so an, Abby?"
„Familientreffen? Sag mal, willst du mich auf den Arm nehmen?!", zischte ich, als ich meine Worte wiederfand.
„Warum..."
„Du hast kein Wort über den Prozess verloren.", unterbrach ich meine Mutter. „Sag mal, schämst du dich etwa für mich?!"
Meinen fassungslosen Blick erwiderte sie nur mit einem absurden Lachen.
„Abby, das ist doch Blödsinn...", versuchte meine Mutter sich rauszureden, doch das laute Zuschlagen der Autotür zeigte, wie unangenehm ihr dieses Thema schien. Ihren nervösen Zustand nutzte ich aus, weshalb ich aufgebracht wissen wollte: „Und warum hast du Mike und Anna dann nicht den wahren Grund verraten, weswegen ich eigentlich hier bin???"
Ergebend senkte sie die Schultern und erklärte, ebenso aufgeregt: „Abigail, diese Sache ist abgehakt. Das Urteil wurde gefällt. Punkt. Ich wäre dir also wirklich dankbar, wenn du die Vergangenheit ruhen lässt und dich auf das Hier und Jetzt konzentrierst."
„So viel zum Thema, dass man nicht so einfach weglaufen kann." Meine Mutter hatte sich bereits Richtung Haustür begeben, doch nach diesen Worten hielt sie inne.
Seufzend erklärte sie: „Abby, ich habe Anna und Mike nichts gesagt, weil..."
„...du Angst hast dein Image als Mutter und Topanwältin zu verlieren?!"
„...ich dachte, dass es vielleicht beschämend für dich ist und ich möchte nicht, dass du dich hier unwohl fühlst. Elija hätte das ebenso wenig gewollt."
Da waren wir also wieder. Zum, wer weiß wievielten Mal an diesem Tag wurde mein, seit vor vier Jahren verstorbener Adoptivvater in die Konflikte von mir und meiner Mutter hineingezogen. Ein dummer Tick und zugleich der letzte Versuch, dem jeweils anderen ins Gewissen zu reden. In dieser Hinsicht waren Rachel Carrera und ich uns erstaunlich ähnlich.
„Wow, hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber du hast vollkommen Recht."
Doch, wie jedes gute Aufputschmittel verlor auch irgendwann dieses Vorhaben seine Wirkung. Glücklicherweise, denn jetzt konnte ich, nach schlaflosen Nächten, innerlichem Unwohlsein, geprägt von Bauch - und Kopfschmerzen und einer großen Portion an Schuldgefühlen, meinem Ärger gegenüber der Gelassenheit meiner Mutter freien Lauf lassen: „Es ist beschämend für mich, weil die ganze Scheiße, die in den letzten Wochen passiert ist meine Schuld war. Und meine Freunde müssen jetzt dafür gerade stehen... Für mich ist die Sache nicht so einfach abgehakt, Mum!"
Mit jedem Satz wurde meine Stimme leiser. Schlussendlich brachen nicht nur die Tonlage, sondern auch die Dämme, woraufhin sich Tränen in meinen Augen sammelten.
„Abby, Süße,", Anna erschien plötzlich auf der Veranda und verhinderte somit meinen sich anbahnenden, emotionalen Gefühlsausbruch. „Du siehst müde aus. Möchtest du einen Tee?"
„Wenn es keine Umstände macht, hätte ich gerne einen Espresso."
Ich schenkte meiner Tante nur einen kurzen Blick, den ich anschließend wieder auf meine Mutter richtete.
„Einen extra starken, bitte!"
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