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Epilog

Song: Sometimes - Gerry Cinnamon

Connor's P.O.V.

Gierig stopfe ich mir einen Donut in den Mund.
"Hey! Gewöhn dich nicht dran! Wenn ihr euch einfach nur den Mund voll stopft, ohne euch mit mir hinzusetzen, könnt ihr so ein Luxus-Frühstück vergessen", lacht Mom, aber ich weiß, dass sie es durchaus ernst meint.

Kelsey hat gerade eben das Haus verlassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie davor das Gleiche getan hat wie ich.
"Tut mir leid, aber ich bin spät dran. Ich muss noch ein paar Hausaufgaben abschreiben", grinse ich mit vollem Mund und lasse ich mich in eine halbe Umarmung ziehen.

Lindsey rettet mich gerade vor ein paar Sechsen. Meine Fehlzeit hat zu Buche geschlagen und nicht mal die Hälfte der Lehrer zeigt ernstes Verständnis. Ich hänge aber auch nicht gerade an die große Glocke, warum ich zwei Wochen nicht in der Schule war.
Ohne Lindsey und ihre Besuche in den letzten Tagen wäre ich aufgeschmissen.

Sie ist zu einer echten Freundin geworden und manchmal, wenn wir zusammen sind, vergesse ich.
Aber sie wird niemals Abbys Reaktion übertreffen, als ich ihr von Dads Auftauchen, dem Stuhlbein und meinem Blackout erzählt habe.
Sie hat sich für nächsten Monat angekündigt und will zwei ganze Wochen mit uns verbringen.

Nur Abby kann sich eine geliebte Großtante in Texas ausdenken, die viel zu früh und unter tragischen Umständen verstorben ist und um deren Nachlass sich jetzt gekümmert werden muss, um von der Schule beurlaubt zu werden.
"Hallo?! Immerhin wäre mein bester Freund beinahe draufgegangen!", höre ich noch immer ihre Stimme über den Lautsprecher schallen.

Sie war sogar kurz davor nach meinem ersten Anruf bei ihr, ihre Sachen zu packen und sofort zu kommen, aber das konnte ich ihr ausreden.
Immerhin leben wir noch und das Erdgeschoss unserer kleinen Bruchbude sieht auch wieder ganz passabel aus.
Mom bleibt am Tisch sitzen, ihre neue Kaffeetasse mit bunten Farbklecksen vor sich, als ich mich wieder von ihr löse.

Ich schnappe mir noch einen Donut aus der Box und winke ihr damit zu.
"Morgen setze ich mich zu dir, versprochen."
"Ja, ja", seufzt sie.
Sie verdrängt, was passiert ist. Wie auch ich.

Nur Kelsey hat kein Problem, anzusprechen, was passiert ist. Aber laut unserer Therapeutin wird die Phase der Verleugnung noch kommen.
Für sie scheint das Leben in den letzten Tagen irgendwie nahtlos weitergegangen zu sein.
Mom hat irgendwo das Geld für ihre Teilnahme am Theaterkurs aufgetrieben. Das hat für den Moment alle Wunden meiner Schwester geschlossen.

Ich schlüpfe hastig in meine ausgetretenen Schuhe, das süße Gebäck zwischen den Zähnen, Zuckerguss an der Nasenspitze, und knalle die Haustür hinter mir zu, die immer noch genauso wackelt und instabil ist wie vor zwei Wochen.
Nur habe ich jetzt keine Angst mehr, dass jemand kommen könnte, um sie einzutreten.

Dad ist im Gefängnis. Untersuchungshaft, um genauer zu sein. Es kann über ein Jahr dauern, bis es zu einem Prozess kommen wird.
Unser Anwalt sagt, dass er bis dahin wahrscheinlich nicht auf freien Fuß kommen wird.

Und wenn er dem Richter vorgeführt wird, können wir auf eine ziemlich hohe Strafe und lange Zeit hinter Gittern hoffen. Entführung, gefährliche Körperverletzung und jahrelanger Missbrauch.
Der letzte Punkt steht auf der Kippe, weil es keine haltbaren Beweise außer unsere Aussagen gibt und diese Straftat nicht gerade hoch oben im Strafregister steht.

Was Dad lange Zeit hinter Gitter bringen wird, sind sein Alkoholeinfluss hinterm Steuer, das Festhalten gegen unseren Willen und die Drogen, die die Polizei in seinem Kofferraum gefunden hat.

Ehrlich gesagt, ist es mir egal. Ich will ihn nie wieder sehen.
Meine Therapeutin sagt, dass ich eine Menge aufzuarbeiten habe.
Aber daran denke ich nicht, jedenfalls jetzt nicht.
Denn heute ist der erste Tag zurück in der High School nach ... allem was passiert ist.

Der Schulweg stellt sich als die Zeit des Tages heraus, während der ich zu viel Zeit mit mir und meinen Gedanken habe.
Aber die Bilder von Dad, dem fleckigen Teppichboden im Motel, auf dem ich aufgewacht bin und der Rückbank eines Trucks verschwinden vor meinem inneren Auge, als ich die Backsteinfassade der George High vor mir auftauchen sehe.

Das Einzige, was meinen Kopf jetzt noch ausfüllt, ist der Gedanke, dass sich gleich zeigen wird, ob Trace mir erneut leere Worte vorgekaut hat oder nicht.
Etwas nervöser als zuvor straffe ich meinen Rucksack und lege ein bisschen an Tempo zu.
Das laute Stimmengewirr nimmt mit jedem Schritt zu und ich tauche, unsichtbar wie eh und je, in die Menge ein.

Heute wird ein langer Tag und ich muss Lindsey finden, sonst kann ich meine Englischnote vergessen.
Aber meine Augen finden nicht Lindsey, sie finden blaue Augen mit braunen Bruchstücken darin, die mir bereits aus der Menge entgegenblitzen.

Er hat mich reinkommen sehen, er beobachtet mich beim Näherkommen und stößt sich von der Wand ab, als ich den nächsten Schritt mache.
Mein Herz beginnt zu rasen.
"Hey."

Seine Stimme ist warm, seine Haare hängen nicht mehr platt in seiner Stirn, sondern sind wie immer leicht nach oben gestylt.
"Hi", bringe ich nach einiger Verzögerung heraus.
Das hier ist anderes, als wenn wir in meinem oder seinem Zimmer sind. Oder nachts irgendwo draußen.

Und ich habe Angst, dass ich gleich enttäuscht werde und meine Welt auf grausame Weise um mich herum zusammenbrechen wird, da greift Trace nach meiner Hand.
"Ist das okay?"
"Ja", würge ich heraus und dann wird mein Gesicht von einem breiten Lächeln konsumiert.

Ich soll mich nicht kopfüber in schönen Dingen und Momenten verlieren, um das Geschehene zu verdrängen, hat meine Therapeutin gesagt, aber genau das mache ich jetzt und es tut mir nicht im Geringsten leid.
Das hier fühlt sich gut an und ich will nicht an meinen Vater oder meine verzweifelte Mutter denken, wenn ich ihn ansehe.

Er nickt in Richtung Flur, in Richtung meiner ersten Klasse.
Dann setzt er sich in Bewegung und ich blicke geradeaus, um dutzenden Augenpaaren zu begegnen. Einige heruntergefallene Kinnladen sind ebenfalls dabei.
Ich beiße auf meine Wange, um mein Grinsen zu unterdrücken.

Ich kann nicht glauben, dass er das gerade macht. In meinem Bauch befindet sich ein Sturm aus Schmetterlingen. Bis zum heutigen Tag empfand ich diesen Vergleich in Songtexten und Gedichten als äußerst überholt und übertrieben, doch ich kann das Gefühl zwischen meinen Organen nicht anders beschreiben.

Trace scheint wirklich Ernst zu machen. Kein Verstecken mehr.
Und auch, wenn das mit uns nicht klappen sollte, jetzt gibt es für ihn kein Zurück mehr.
Ich will ihn fragen, ob er sich sicher ist, aber er läuft so zielstrebig durch den Gang, vorbei an all den gaffenden Jungen und Mädchen, dass ich gar nicht dazukomme, Worte auf meiner Zunge zu formen.

Als wir sein kleines Rudel passieren, grinsen mir Kenneth und George zu. Kenneth nickt mir sogar zu.
Ich komme mir vor, wie in einem Traum. Besonders als ich Brooks verengte Augen auf mir spüre.
Am liebsten würde ich ihm die Zunge herausstrecken, aber ich beschließe, es wie Trace zu handhaben und ihn geflissentlich zu ignorieren.

Seine dämliche Drohung kann er sich sonst wo hinstecken. Hier hat er den Beweis; er hat keine Macht auf andere Menschen und schon gar nicht auf mich.
Ich hoffe, das Bild, das wir gerade bieten, wird ihn sein Lebtag verfolgen.
"Hast du es dir so vorgestellt?", höre ich Trace fragen und begegne seinen leuchtenden Augen.

Ich schlucke ein paar Mal und schiebe mich durch die erste Tür, vorbei an einer kleinen Gruppe, die uns zur Abwechslung keines Blickes würdigt.
"Ja? Nein? Ich weiß nicht. Ich bin gerade einfach nur ziemlich..."
"Glücklich?"

Ich spüre, wie ich rot werde.
"Ja."
"Gut", sagt er und grinst.
Und mein Herz zieht sich zusammen.

Und dann zieht es sich gleich noch einmal zusammen, da sich Heather nähert, einen Stapel Bücher unter dem Arm, eine ebenmäßige Gesichtsfarbe auf ihren Wangen, wie ich sie schon seit Monaten in dieser Hitze nicht mehr hatte.
Ihre runden Augen finden uns und mein Herz bleibt kurz stehen, da ich mir einbilde, dass Traces Griff sich lockert.

"Hi, Connor. Schön, dass du wieder da bist", lächelt sie mir zu.
Trace zeigt sie die kalte Schulter, er ist gar nicht da.
Verwirrt drehe ich mich nach ihr um, doch Trace zieht mich weiter.
Heather verschwindet hinter einer Reihe Schüler, die uns mit ihren Blicken konsumieren.
Wenn ich nur ein bisschen mutiger wäre, würde ich ihnen zu schreien: Ja, der Footballstar mit mir! Jemandem, den ihr heute bestimmt zum ersten Mal seht!

"Ich habe Heather übrigens erzählt, was ich für ein Idiot bin", flüstert er mir zu und drückt meine Hand zwischen seinen Fingern.
"Das erklärt einiges. Aber ich habe gehört, dass Einsicht der erste Schritt zur Heilung ist", gebe ich spitz zurück.

Seine Hand lässt mich den gesamten Weg über nicht los und mir wird eins klar.
Wir sind nur zwei Teenager, die durch ein Schulgebäude im verflucht heißen Texas laufen.
Wir haben unsere eigenen Geschichten und kennen nur die Seiten des Anderen, die dieser bis jetzt bereit war, zu zeigen.

Trace ist genauso verloren wie ich und muss erst herausfinden, wer er ist, was er will.
Vieles in seinem Leben muss geklärt werden. Ich gehöre dazu.
Und auch vieles in meinem Leben muss geklärt werden. Er gehört dazu.
Aber mit ihm an meiner Hand und einem breiten Lächeln auf unseren Lippen können wir einfach zwei Teenager in einer High School im verflucht heißen Texas sein.

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