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Song: Savior Complex - Phoebe Bridgers

Trace scheint zu spüren, dass etwas nicht stimmt. Wahrscheinlich steht es mir ins Gesicht geschrieben.Er fragt mich nicht, was ich hier will, er greift sanft nach meinem Handgelenk und dirigiert mich durch den quadratischen Eingangsbereich zu einer weißen Treppe mit Teppichfliesen.

Ich starre auf seine Finger um mein dünnes Handgelenk.
Für die Gedanken, ob ich gerade einen Fehler mache, habe ich keine Kraft. Es fällt mir nur wieder ein, wie ich mich dank Trace wiederholt als dumm bezeichnet habe.
Vor mir, vor der Welt und vor Abby.

Und wie Abby sagte, ich sei nicht dumm, nur gutgläubig.
Und wie sie diese Worte schon einmal gebraucht hat, um mir zu antworten; auf meine Eigenanklage, dass ich dumm sei. Nur war das zu einer Zeit, in der ich Trace noch gar nicht kannte.
Es war, als ich meinem Dad Mal um Mal verziehen habe, dass er handgreiflich wurde, dass er mich beleidigte, dass er mich auslachte.

Als ich Mal um Mal zu ihm zurückgerannt bin, nach dem er einmal Entschuldigung gesagt hat oder am nächsten Morgen so tat, als sei nichts passiert.
Ich habe mich dumm genannt und Abby verneinte.
Gutgläubig. Naiv.

Bin ich auch jetzt naiv, während ich Trace die Treppe nach oben folge und vielleicht in seine nächste Spielrunde mit einsteige, nachdem er vor ein paar Tagen Gefühle mir gegenüber zugelassen hat und das ganz ohne den Einfluss von Alkohol?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass der Teppich unter meinen Füßen weich und sauber ist, dass die Luft in diesem Haus klar und frisch riecht, weil es über eine Klimaanlage verfügt.

Traces Zimmer ist doppelt so groß wie meins.
Sein Bett ist neu, gegenüber steht ein Fernseher mit einer Spielekonsole. Er hat einen Sitzsack, einen schwarzen Schreibtisch, ein Bücherregal, in dem sich auf den ersten Blick mehr DVDs als Bücher befinden.

Ich will Traces Zimmer haben.
Oder vielleicht doch eher Traces Zimmer in meiner Version.
Ich vermisse Farben und würde mir nie lebensgroße Bilder von Footballspielern an die Wände hängen.

"Woher hast du die Adresse?"
"Ich war dabei, als George sie an einen Typen weitergegeben hat, der euch Alkohol besorgen sollte."
Ich schaue auf den hellen Parkettfußboden.
Trace steht ein paar Meter von mir entfernt und plötzlich fühle ich mich unglaublich klein und hilflos. Ich will zurück in seine Arme.

"Trace, mein Vater ist hier. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich sollte wahrscheinlich gar nicht hier sein, aber ich... ich wusste nicht wohin, ich-"
Weiter komme ich nicht. Ich muss die Augen zusammenpressen, um die Tränen zu verdrängen, aber dabei entkommen etliche meinen Augen.

Ich verschränke die Arme vor der Brust und versuche mich selbst zu halten.
Hätte ich es nicht dabei belassen können, dass nur Trace sich so verletzlich vor mir zeigt?
Wobei, er hat mich schon wesentlich öfter weinen sehen.
Und er weiß noch immer, was zu tun ist.

Mit einem Mal steht er neben mir und alles um mich herum wird dunkel. Ich befinde mich unter seinen Armen, die sich schützend über meinem Kopf verschränken und vor allem abschirmen, meine Stirn gegen seine Brust gelehnt.
Er riecht so gut.

Ich presse die Augen noch fester zusammen und gebe keinen Ton von mir, obwohl mein ganzer Körper bebt. Ich bekomme irgendwann kaum noch Luft, aber ich rühre mich nicht.
Und da ist er. Der laute, prägnante Gedanke, der den Raum zwischen meiner Schädeldecke einnimmt: Mache ich gerade einen Fehler?

Nachdem ich ihn habe sacken lassen, fließen die Tränen noch schneller, noch heftiger, weil ich mir selbst vor Augen halte, wie allein und verlasse ich doch bin. Auf der Flucht vor einem Elternteil, der mir fast mehr Angst als der Tod selbst bereitet und das ohne zu einer Person flüchten zu können, der ich zu hundert Prozent vertrauen kann.

Denn auch, wenn ich jetzt hier bin, ich traue Trace nicht, nicht wirklich.
Er ist nur der Einzige, dem ich wenigstens zu fünfzig Prozent traue und der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Und er kennt meine Geschichte, aus einer Zeit, in der ich ihm zu hundert Prozent vertraut habe.

Die Einsamkeit übermannt mich, zieht sich wie ein eisernes Netz um mein Inneres zusammen, bis ich doch den Kopf leicht drehen muss, um Luft zu bekommen.
Meine Existenz ist eine traurige. So traurig, dass ich in den Armen eines Menschen liegen muss, den ich nie wiedersehen wollte und das nur, weil ich so verzweifelt bin, dass ich jemanden brauche, irgendjemanden, egal, wen.

Trace fährt über meinen Rücken, er versucht mich zu beruhigen und ich frage mich, ob er von der Situation überfordert ist.
Dieser Zusammenbruch ist anders, als die Tränen, die er zuvor auf meinem Gesicht getrocknet hat.
Diese Seite hat er noch nicht von mir gesehen.

Ich schiebe ihn von mir, in hektischen Bewegungen wische ich über meine Wangen, meine Augen, meine Nase, meinen Hals, wieder meine Wangen.
"Sorry, ich... Das... Ich wollte dich nicht so überrumpeln."
Ich schniefe und betrachte Trace jetzt mit einigem Abstand.

Seine Wangen sind rot und er stopft sich die Hände verlegen in die Hosentaschen.
"Schon in Ordnung. Du weißt, ich bin nur nicht so gut in diesem ... Trösten."
Ich will den Kopf schief legen und ihn anlächeln, weil es da eine Zeit gegeben hat, in der ich ihm über den Mund gefahren wäre. Weil er unglaublich gut trösten und zuhören konnte. Mir jedenfalls.

Aber ich verharre in meiner Position und sehe ihn einfach an.
"Was ist denn genau passiert?"
Seine Augen huschen über mein Gesicht, zu meinen zitternden Händen und den Flecken in meinem Shirt.

"Ich weiß es nicht genau, aber anscheinend ist mein Vater bei der Arbeit meiner Mutter aufgetaucht. Sie war zu dem Zeitpunkt nicht da, aber die Beschreibung passt auf ihn. Und, und der Namen, den er hat ausrichten lassen. Das heißt in seiner Sprache, dass er uns wieder drohen will, er will alles kaputt machen und wieder an sich reißen und das Schlimme ist, dass er das sogar könnte, wenn er wollte."

"Ich verstehe nicht."
Trace legt die Stirn angespannt in Falten, etwas in seinem Blick hat sich verändert. Er blickt mich äußerst ernst an und lässt sich auf das Bett sinken.
Ich folge ihm nach einigen Sekunden. Meine Beine fühlen sich so an, als ob sie jeden Moment nachgeben würden.

"Er hat immer noch das Sorgerecht, er ist genauso berechtigt, mich und Kelsey zu haben wie unsere Mutter. Und die hat ihm nie gesagt, wo wir hingezogen sind."
Ich erschrecke, als Trace plötzlich nach meinem Knie greift.
"Langsam, Connor, ich verstehe nur die Hälfte."

Das Braun in seinen Augen strahlt so viel Wärme aus, dass ich meine Augen vor ihrem Anblick schließen muss. Ich atme tief durch und erzähle ihm noch einmal die ganze Geschichte und wie alles zusammenhängt; unsere Flucht und wie Mom dadurch vor dem Gericht in Schwierigkeiten kommen würde, wie Dad genau das zu seinen Gunsten nutzen könnte und dass wir nie einen einzigen sichtbaren Beweis von seinen Misshandlungen dokumentiert haben.

Dazu kommentiert Trace: "Aber ihr hättet doch Fotos machen können, dann hättet ihr jetzt wenigstens etwas in den Händen."
Ich schaue ihn emotionslos an.
"Glaubst du wirklich, wir hätten uns hingestellt und gegenseitig unsere Blutergüsse fotografiert? Ich weiß, das kannst du dir nicht vorstellen, aber du fühlst dich so gedemütigt, so wertlos und schmutzig, dass du am liebsten nie wieder dein eigenes Spiegelbild sehen möchtest."

Darüber zu sprechen, fehlt mir nicht leicht. Meine Hände beginnen zu zittern und Trace greift nach ihnen, um mich zu beruhigen, aber ich rede dennoch weiter, ich zwinge mich.
"Ich hätte weder meiner Mutter, geschweige denn meiner Schwester, je meine Wunden gezeigt. Allein der Gedanke, mich vor ihnen auszuziehen und ihnen meinen Körper zu präsentieren, damit sie meinen Zustand dokumentieren können. Nein."

Mir wird schlecht bei dem Gedanken und ich schlucke mehrmals, bis ich sicher sein kann, dass mein Frühstück nicht auf Traces schönem Boden landet.
Erneut ändern sich seine Augen. Dieses Mal möchte ich meine Arme um ihn legen, als ich den neuen Ausdruck in seinem Gesicht sehe.

Es ist die Verzweiflung, die sich widerspiegelt; die Verzweiflung, die man spürt, wenn ein geliebter Mensch leidet und man ihm nicht wirklich helfen kann.
Und ich will zweifeln, glaube im nächsten Moment, dass mir meine brennenden Augen einen Streich spielen, aber nein.

Traces Blick trägt wahrscheinlich die unverfälschlichste Emotion, die ich je in seinem Gesicht gesehen habe.

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Olà!! :)
Diese Szene wird so lang, aber irgendwie muss sie das werden.

Filmempfehlung: Aftersun.
Hab ihn gestern geguckt und bin immer noch geflasht. Wirklich ein sehr, sehr guter Film!

All my Love,
Lisa xoxo

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