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Song: Crush Culture - Conan Gray 

"Ehrlich gesagt, möchte ich das gar nicht wissen. Es wäre mir lieber, wenn wir so tun würden, als wäre das nie passiert", murmle ich.

Er. Unser Vater hat bei Beth angerufen. Weil er nach uns sucht.
Er sucht uns.
Uns war klar, dass er das tun würde.
Jemand mit einem Ego wie er, der immer davon überzeugt ist, dass er und nur er im Recht ist, würde uns nie kampflos ziehen lassen.

Da jeder von uns eine neue Handynummer bekommen hat, hat er es vor ein paar Tagen bei der Schwester unserer Mutter versucht, die nach einem ahnungslosen Schauspiel direkt uns angerufen hat und weinend am Telefon stotterte, dass sie sich nicht von dem Psycho-Ex ihrer großen Schwester zusammenschlagen lässt.

Es liegen schlaflose Nächte hinter uns, Nächte, in denen Mom ihre Schichten verpasst hat und jetzt umso mehr Überstunden machen muss.
Der dicke Kloß in meinem Hals verdrängt plötzlich das bedrückte Gefühl, das Trace auf meiner Brust hinterlassen hat.

"Klar, klar, ignorieren wir es einfach, dass er uns auf der Fährte ist. Ich im Gegensatz zu dir bin lieber vorbereitet, wenn er plötzlich vor der Tür steht."
"Kels..." Ich suche ihren Blick.
"Vielleicht ist es auch besser so, wenn er kommt und uns abholt. Diese Stadt ist scheiße."

Meine Gabel fällt neben meinen Teller.
"Und da würdest du lieber zurück nach Tennessee? Mit ihm?! Nach allem, was wir durchgemacht haben?", frage ich ungläubig.
Meine Schwester überlegt einige Zeit.

"Ja. Warum nicht? Es sieht schließlich nicht gerade danach aus, als ob unser Schicksal unter einem guten Stern steht. Warum sich dann nicht dem stellen, was einen früher oder später sowieso erwartet?"
"Sowas darfst du nicht sagen."

Meine Stimme ist erstaunlich gefasst, als ich das sage. Ein Teil von mir möchte ihr zustimmen, da ich ebenfalls in den letzten Tagen zu einem ähnlichen Schluss gekommen bin.
Aber dennoch wäre es falsch. In schlechten Zeiten den Kopf in den Sand zu stecken, ist in Ordnung.
Aber gänzlich aufgeben, sich ergeben, das geht gar nicht.

Mein Blick fällt über ihre Schulter, die durch den übergroßen Kragen ihres T-Shirts entblößt wird und ich sehe Trace, der keine Ahnung hat, was gerade in meinem Leben los ist.
Ich kann nicht leugnen, dass ich es ganz schön finden würde, wenn ich mit ihm reden könnte, jetzt oder nach der Schule.

Ich habe eigentlich nur Abby, die hinter einem Bildschirm unzugänglich für mich ist und meine Mutter, die mir nicht richtig zuhört.
Mein Blick schweift zurück zu Kelsey, die mich unbeeindruckt anschaut.
"Doch. Sowas darf ich sagen und sowas sage ich auch. Mom hat mich nicht wirklich gefragt, als sie mit uns bei Dad ausgezogen ist. Und sie hat mich auch nicht wirklich gefragt, ob ich in diese Bruchbude am Ende des Highways ziehen wollte."

Ihr Knöchel treten weiß hervor, als sie die Fäuste neben ihrem unangetasteten Mittagessen ballt.
"Und sie hat mich auch nicht gefragt, ob ich mit nach Texas kommen will, in den verfluchten Vorort der Hölle! Also ja, wenn Dad tatsächlich vor unserer Tür auftauchen sollte und mich fragen sollte, ob ich mit ihm kommen möchte, würde ich es mir tatsächlich mal durch den Kopf gehen lassen."

"Du machst ja einen schlimmeren Aufstand, als ich", seufze ich und bin froh, dass wir weit genug weg sitzen, um Zuhörer zu haben.
"Ich habe das Gefühl, als könnte ich manchmal implodieren, Connor. Tut mir leid, wenn ich versuchen will, mit dir darüber zu reden."

Sie ist dabei, aufzugeben. 
Die Aufgabe, sie daran zu hindern, scheint mir zu groß. Ich kann sie verstehen. Das alles ist zu viel. Zudem sie hat Dad selten so erlebt wie Mom und ich. Für sie ist es praktisch normal, dass Meinungsverschiedenheiten auch mal mit Handgreiflichkeiten gelöst werden.
In ihrem Kopf ist vor vielen Jahren etwas kaputtgegangen und ich weiß, dass ich es nicht reparieren kann.

"Da besteht ein großer Unterschied für mich zwischen 'darüber reden' und 'sagen, dass du mit diesem gewalttätigen Arschloch mitgehen willst'."
Ich lehne mich über den Tisch von halte ihrem Blick stand, der mich mal wieder an den unseres Vaters erinnert.

Ich will nicht mehr über ihn sprechen. Ich will nicht mehr auf dieser bekritzelten Bank sitzen und diesen ekligen Fraß mein Mittagessen nennen.
Ich will nicht in Texas sein. Am liebsten will ich mich gar nicht mehr auf diesem Planeten befinden, denn Kelsey hat recht; mein Schicksal, ihr Schicksal, unser Schicksal steht unter einem schlechten Stern.

"Es ist aber die Wahrheit."
"Du würdest Mom das Herz brechen", argumentiere ich.
Darauf scheint sie nichts erwidern zu können. Sie verschränkt die Arme vor der Brust und starrt auf die Tischplatte vor uns.

"Alles, was ich will, ist ein bisschen Ordnung und Normalität in meinem Leben", gibt sie zu.
Ich strecke den Arm nach ihr aus, schiebe ihr Tablett beiseite und lege meine offene Hand vor ihr ab.
"Ich auch", sage ich.
Und sie hat ja keine Ahnung, wie sehr diese Antwort auf mein Leben zutrifft.

Sie hat keine Ahnung, was in den letzten Monaten passiert ist und sie wird es auch nie herausfinden.
Nichtsdestotrotz wünsche ich mir ebenfalls nichts sehnlicher, als Normalität.
Ein Wort, das eigentlich keiner von uns wirklich kennt.

Seit unserer Kindheit ist es laut, unordentlich und chaotisch.
Andere Kinder konnten immer nicht verstehen, was wir ihnen über unser Zuhause erzählten, warum wir plötzlich mitten im Schuljahr auf ihre Schule gewechselt sind, warum ich so oft auf's Gesicht fiel und warum unsere Mutter kein Auto hatte, um uns pünktlich zur Schule zu bringe.

Warum haben wir so komische Kleidung an?
Was ist dieser komische Geruch, den wir hinter uns herziehen?
Warum können wir schon wieder nicht mit ins Kino oder auf Klassenfahrt kommen?
Weil wir arm sind. Weil sich unsere Eltern gerade trennen. Weil mein Vater nie ein Mann großer Worte, sondern Taten war und weil wir Takeaway-Food in unserer Küche lagerten und so gut wie nie die Fenster öffneten, als wir noch mit Dad zusammenlebten.

Ich ziehe meine Hand zurück, als Kelsey keine Anstalten macht, sie zu ergreifen.
Ich seufze tief.
"Sag sowas Grausames bitte nicht. Du meinst es nicht so. Du bist wütend, verzweifelt und das kann ich mehr als jeder andere verstehen. Glaub mir. Aber sag nie wieder so etwas Dummes."

Wieder huschen meine Augen zu Trace, der auf dem Tisch sitzt, die Füße dort, wo sein Hintern sein sollte.
Ich hasse ihn. In diesem Moment hasse ich ihn wirklich. Er steht für alles, was ich nicht habe und wahrscheinlich nie haben werde.

"Connor?"
Ich dirigiere meine Aufmerksamkeit zurück zu ihr.
"Können wir einfach vergessen, dass dieses Gespräch je stattgefunden hat?"
"Lass mich darüber nachdenken... Aua!" Sie tritt mich unter dem Tisch. "Okay, okay. Vergeben und vergessen", lache ich, aber es ist kein echtes Lachen, hierüber kann man nicht lachen, man kann nur so tun, damit es weniger wehtut und man leichter weitermachen kann.

Es ist auch kein echtes Lächeln, dass Kelsey mir zu wirft, als sie aufsteht und sich zum Gehen abwendet und mich mit ihrem Essen zurücklässt.
Dann bin ich wieder allein und den restlichen Tag über vergesse ich manchmal, dass sich tatsächlich andere lebende Wesen um mich herum befinden.
Ich blende sie aus. Bis auf zwei, die meine Augen scheinbar in jeder Menge, und sei sie auch noch so groß, ausmachen können.

Und wann auch immer ich sie sehe, möchte ich mich übergeben. Am besten direkt vor ihren Füßen, damit wir alle etwas davon haben.
Gott, wie sehr ich Paare hasse. Vor allem glückliche Paare.
Genauso unecht wie das Lächeln meiner Schwester ist meine vorgeheuchelte Aufmerksamkeit während der Unterrichtsstunden.

Mein Kopf ist aufrecht, mein Blick nach vorne gerichtet. Ich habe nichts in der Hand, es sei denn wir sollen etwas schreiben und ich nehme die Bewegungen der Anderen um mich herum ausnahmsweise wahr. Meine Augen sind nicht starr auf einen Punkt fixiert, ich kann also nicht träumen.
Ich rege mich nicht, abgesehen von dem wippenden Bein unter meinem Tisch.

Ich bin anwesend. Aber ich nehme nicht teil.
Und diese mentale Abwesenheit tut unglaublich gut, sie ist beinahe wie Urlaub.
Ich sitze nicht in unserem kleinen, neuen Zuhause, das mich nur an den Grund erinnert, warum wir uns mit so einem Niveau abgeben müssen.

Ich befinde mich in einem Klassenraum, außer Sichtweite von blauen Augen mit braunen Bruchstücken darin.
Wenn ich mich lange genug anstrenge, verschwinde ich von der Bildoberfläche und drifte durchs Nichts.
Ich werde eins mit dem Nichts in meiner Brust.

Als ich in dieser Nacht zu Bett gehe und trotz aller guten Vorsetze, früh zu schlafen, hellwach daliege und durch Social Media scrolle, erschreckt mich der hohe Ton meines Handys, der mir verkündet, dass ich eine Nachricht bekommen habe.
Das Nichts in meinem Oberkörper ballt sich zu einem Metallklotz zusammen.

Es tut mir leid, steht da und dann gleich nochmal; Es tut mir leid.
Ich starre auf die leuchtende Schrift, bis ich beschließe, dass es endgültig Zeit ist, schlafen zu gehen.

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'ello. :)
Heute ein etwas längeres Kapitel, weil das von gestern kürzer ausfallen musste :) ... Für meinen Seelenfrieden, definitiv nicht euren *imagine me grinning*

Ich habe endlich mal wieder Fehler hier drin gehabt, die lachwürdig ist:

in den verföuchten Vorort der Hölle! 

auf dieser bekitzelten Bank sitzen

Was ich gestern ganz vergessen habe! Habt ihr das Feuerwerk von London auf YouTube gesehen??
If not... check it out.
Da bin ich doch gleich noch mal mehr proud, british zu sein. Und ich habe gleich noch einen neuen Punkt auf meiner Liste: Einmal das Feuerwerk am London Eye erleben :)

An welchem Ort würdet ihr gerne mal ins neue Jahr feiern?

All my Love,
Lisa xoxo

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