Chapter Twentyfour - Plans
Percy Point of View:
„Percy! Verdammt, bin ich froh.", Annabeth warf sich in meine Arme, sobald wir Livias Haus betreten hatten, „Es ist mitten in der Nacht, bestimmt schon zwei Uhr morgens und ihr kamt einfach nicht. Ich habe mir solche Sorgen gemacht!"
Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände, sodass sie mich ansehen musste, „Hey, es ist alles okay, ja. Ich bin zurück und mir geht es gut." Dass mein Kopf immer noch so weh tat, als hätte mich jemand mit einem Laster überrollt, zurückgesetzt und mich dann noch mal überfahren, erwähnte ich nicht. Leider hatte ich die Rechnung ohne meinen Vater gemacht:
„Gut gehen ist wohl was anderes. Percy hat sich ziemlich hart den Kopf angeschlagen. Ihr habt nicht zufällig Nektar und Ambrosia, oder?" Wieder war diese verwirrende Sorge in seiner Stimme zu hören.
„Nein, was ist überhaupt passiert?", fragte Jason. Ich fuhr mir mit einer Hand durch meine chaotischen Haare, bevor ich antwortete: „Äh, wir wurden von einer alten Bekannten im Tempel erwartet und - Au! Was soll das?!", fluchte ich und schlug Travis's Hand von meinem Kopf weg. „Ich glaube, du hast da ne Platzwunde, Perce. Wenn wir kein Nektar und Ambrosia irgendwo herkriegen, müssen wir das irgendwie nähen.", meinte er.
Ich stöhnte und hielt meinen Kopf mit einer Hand, da es jetzt wieder unglaublich weh tat. Annabeth umarmte mich vorsichtig und legte ihren Kopf auf meiner Brust ab, woraufhin ich mein Kinn auf ihrem Scheitel ablegte. „Wer war es denn? Diese alte Bekanntschaft, meine ich?", murmelte sie und ich konnte hören, wie müde sie war. Auch mir fielen langsam die Augen zu. Das Adrenalin, das mich vorhin offenbar wach gehalten hatte, war verschwunden.
„Vielleicht sollten wir das morgen alles besprechen und erst einmal schlafen.", schlug Artemis mit einem Blick auf uns Beide vor. „Das ist eine Hammer Idee!", grinste Hermes, „Wisst ihr, wir Götter schlafen nämlich normalerweise nicht. Haben wir noch nie getan. Es ist eine vollkommen neue Erfahrung für uns müde zu sein."
Ich war mir sicher, dass wir etwas dazu gesagt hätten, aber wir konnten alle nicht mehr. Also verabschiedeten wir uns wieder von den Göttern und gingen auf unser Zimmer.
Ich war eigentlich bereits eingeschlafen, als ich spürte, wie sich jemand neben mich legte. Ich wusste sofort, dass es Annabeth war und zog sie auch gleich zu mir, sodass ihr Rücken an meinem Oberkörper lag.
„Was ist los?", fragte ich mit verschlafener Stimme. Das einzigste Geräusch war Travis's lautes Schnarchen, das durch den Raum hallte. „Ich weiß nicht. Ich bin müde, kann aber einfach nicht schlafen.", flüsterte Annie. Ich brachte nur ein Seufzen heraus und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren, die so typisch nach Apfel rochen.
„Ich habe mich wieder mit Mom vertragen.", erzählte sie. Ich lächelte leicht, „Ist doch toll. Warum kannst du dann nicht schlafen?", „Travis hat sich mit Hermes ausgesprochen und Jason mit Zeus.", sagte sie und ignorierte meine Frage geflissentlich.
Sofort war ich hellwach, als ich verstand, was sie mir damit sagen wollte. Ich setzte mich ein wenig auf und blinzelte in der Dunkelheit. Annabeth seufzte resigniert und richtete sich auch auf. „Dich beschäftigt, was zwischen mir und Poseidon ist?", fragte ich mit erstickter Stimme.
„Percy, ihr solltet wirklich miteinander reden. Er sollte wissen, was letzten Sommer geschehen ist und was er dir angetan hat. Vielleicht ist das Ganze ja nur ein Missverständnis."
„Was soll daran denn ein Missverständnis sein?!", zischte ich so leise, wie möglich, „Es ist, wie es ist. Er kann nicht rückgängig machen, was er gesagt hat.", „Aber er ist dein Vater, Percy! Nach dem Titanenkrieg habe ich in seine Augen gesehen. Sie waren voll mit Stolz und ... Liebe. Und das hat sich nicht geändert. Die Blicke, mit denen er dich ansieht, zeigen immer noch bedingungslose Liebe. Nur sehe ich jetzt auch noch Trauer und Schuld, obwohl er nicht einmal weiß, was er getan hat."
Ich blieb daraufhin still. Mein Vater ist ein Gott und obwohl ich sein Sohn bin, hieß das noch lange nicht, dass er mich auch liebte. Er lebte schon seit über 4000 Jahren und mich kannte er erst seit knapp 18 Jahren. Ich hielt es dann doch für unwahrscheinlich, dass er das tat. Eher noch bei Triton. Ich meine, der ist unsterblich und obwohl ich ihn nicht wirklich mochte, war ich ziemlich neidisch auf ihn. Er konnte viel mehr Zeit mit Poseidon verbringen, als ich und.... Jetzt wurde mir wieder klar, dass ich Poseidon vermisste als meinen Dad.
Annabeth legte mir eine Hand in den Nacken und zog mich zu sich, um mich zu küssen. Sie schien zu spüren, das ich es wieder begriffen hatte. Alette hatte es mir ja auch schon klar gemacht, aber ich habe es wieder weggeschlossen gehabt.
Ihre weichen Lippen trafen auf meine und ließen mich alles wieder vergessen, über was ich mir wieder Gedanken gemacht hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie sie das machte, aber es klappte.
Wir lösten uns viel zu schnell von einander für meinen Geschmack, aber es tat auch einfach gut, sie in meinen Armen zu halten, bis wir einschliefen.
Am nächsten Morgen waren wir alle sehr früh wach und erwischten noch Livia, bevor sie ihren Weg in die Schule antreten konnte.
„Entschuldigt die Frage, Livia, aber habt ihr zufällig Nektar und Ambrosia im Haus?", fragte Jason, als wir gerade wieder das Frühstück vorbereiteten. Die Götter waren, wie ich gehört hatte, wohl ebenfalls schon wach und zogen nur noch ihre römische Kleidung an.
„Ja, warum? Was ist gestern geschehen?", sie hielt in der Bewegung inne, fast schon aus der Tür draußen, drehte dann um und suchte in einem der Regale nach der göttlichen Speise. „Oh, Percy hat nur was auf den Kopf bekommen und es wäre besser, wenn er nicht noch mehr Gehirnzellen verliert."
Ich warf dem Sohn des Jupiter einen wütenden Blick zu, den er nur grinsend erwiderte. Livia reichte mir eine Feldflasche Nektar und Ambrosia, das in einem weißen Tuch eingewickelt war. Ich warf ihr ein Lächeln zu und bedankte mich.
Als das rothaarige Mädchen aus der Tür war, erschienen die Götter. Die Müdigkeit war ihnen ins Gesicht geschrieben. Wieder war es dieselbe Sitzordnung wie gestern, weshalb ich mich wieder neben Poseidon setzen musste.
Ich brach mir eine Ecke des Ambrosias ab und aß es. Es schmeckte immer noch nach den blauen Keksen meine Mutter und in diesem Moment konnte ich gar nicht dankbarer dafür sein. Ich musste mir eingestehen, dass ich sie sehr vermisste.
„Also, was ist gestern passiert?", meldete sich Zeus zu Wort, „Wir haben alle vier Tempel geschafft, während ihr nur einen durch habt."
„Wie gesagt, eine Bekannte hat uns überrascht.", murmelte Poseidon und ich konnte mir vorstellen, dass das ziemlich unangenehm für ihn war. Vor allem, weil Athene dabei war. „Wer?", Alle Blicke lagen jetzt auf uns und ich antwortete: „Medusa."
Sofort machte sich bei den Meisten ein Schmunzeln bemerkbar. Athenes hochnäsiger Blick war kaum zu übersehen. Sie fand es wahrscheinlich irre witzig, dass ihr Erzfeind und sein Sohn ausgerechnet von der Gorgone angegriffen worden waren.
„Wir hatten einen ganz guten Plan.", erzählte mein Vater, „Aber der ist nicht ganz glatt gelaufen. Medusa hat Percy von sich gestoßen und sein Kopf ist gegen eine Säule geknallt. Ich ...habe sie dann geköpft."
„Bei den Göttern, du musstest echt deine Exfreundin umlegen?", kicherte Hermes. „Jedenfalls hat uns jemand in dem Tempel eingesperrt. Vermutlich Ker. Wir saßen ein paar Stunden fest.", wechselte ich das Thema. Ich hatte wirklich keine Lust über die Exfreundinnen meines Vaters zu reden. Im Tempel hatten wir bereits über eine geredet und das war auch nicht angenehm.
„Schon verstanden.", murmelte Jason und warf mir einen Blick zu, der mir sagte, dass er es auch unangenehm fände über Zeus's alte Freundinnen zu sprechen.
Wir erzählten dann noch, wie wir geflohen waren. Natürlich waren alle wieder überrascht, dass ich den Ausgang gefunden hatte. Echt jetzt! Machte ich wirklich so einen dummen Eindruck?!
„Gehen wir heute am besten zur Tempelanlage außerhalb der Stadt.", entschied Athene, „Wir sind alle müde, und dort sind die Tempel nur ein paar Meter voneinander entfernt. Wir hätten uns alle im Auge und könnten schneller was entdecken."
Wir hielten es für einen guten Vorschlag, deswegen war es einstimmig beschlossen: Wir würden zur Tempelanlage gehen.
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