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18

Ich biss mir auf die Lippe und wich unwillkürlich ein wenig zurück. Wollte ich von Tom geküsst werden?
In den Monaten in der Vergangenheit hatte ich oft darüber nachgedacht. Ich hatte keinen Moment der Erkenntnis gehabt oder ein einschlägiges Erlebnis, das mich auf den rechten Pfad geführt hatte. Es war ein Gefühl, ich spürte es. Riddle war für mich mehr als nur Voldemort. Er hatte sich einen Platz in meinem Herzen erschlichen, seine feingliedrigen Finger hereingeschlagen und ließ nicht mehr los. Und ich war von Natur aus ein vernünftiger Mensch. Ich wog Konsequenzen ab und überlegte bevor ich handelte. Eigentlich. Doch jetzt stand ich vor einem Dilemma, saß zwischen den berühmten zwei Stühlen.
Es hatte nicht so sehr mit Devlin zu tun. So sehr es mich auch bedrückte, war er in den Hintergrund gerutscht. Es war nicht so, dass ich ihn nicht liebte, aber er war so weit weg. Dev war so völlig außer Reichweite, das mir die Erinnerung an ihn, beinahe schwammig vorkam.
Was mich verrückt machte, war, dass ich einen jungen Mann mochte, der in meiner Zeit das Äquivalent zum Bösen war. Die Personifikation allen Übels auf Erden, der Hitler unter den Zauberern. Mein Verstand sträubte sich gegen mein Herz. Er verurteilte die Gefühle für Riddle und gab sich die größte Mühe, Riddle jegliche Art von Menschlichkeit zu nehmen, ihn zu einer Figur aus der Geschichte zu machen und seine guten Seiten zu verdrängen.
Denn gute Seiten hatte er. Er passte auf mich auf, war klug und witzig und konnte wahnsinnig charmant sein. Ich hatte Angst, dass diese Seite sich deckend über die andere, gewalttätige und grausame Seite seiner Selbst legte und mich vergessen ließ, wer ich war und warum ich hier war.
Ein Kuss war nur eine Berührung, aber konnte die Bedeutung dahinter dazu führen, dass ich mich völlig verlor?

"Ich kann das nicht", flüsterte ich und entzog mich Riddles Griff. Er starrte mich überrascht an und legte seine Hände um meine Oberarme.

"Was kannst du nicht?", fragte er und senkte den Kopf. Auf seinen dunklen Haaren tanzten die Lichter der Laternen. Mir wurde schlecht, die Musik kam mir plötzlich zu laut und der Geruch im Pub zu beißend vor.
Ich hyperventilierte anscheinend beinahe. Klasse.

"Das mit uns", platzte es aus mir heraus. Und mit einem Satz hatte ich vielleicht meinen ganzen Auftrag in den Sand gesetzt. Acht Monate Arbeit für nichts und wieder nichts. Riddle zog mich zu sich heran.

"Was ist denn nur in dich gefahren?", zischte er und ich schluckte schwer. Mein Atem kam stoßweise und ich riss mich mit aller Kraft von ihm los. Er hatte mich schon einmal angegriffen, wer wusste schon, wie er mit Abweisung klar kam?

"Ich gehe jetzt zurück, Tom. Ich hätte nicht kommen sollen", brachte ich hervor und verließ den Pub ohne mich noch einmal umzusehen.

Eine Stunde später lag ich im Bett und starrte das Deckengemälde an, auf dem die Ritter gerade um den Handschuh einer Lady stritten. Ich hatte mich direkt nach meinem Besuch krankgemeldet und nutzte die Zeit zum Nachdenken. Gerade als ich so richtig schön in Selbstmitleid versank, ging die Tür auf und Riddle trat ein. Überrascht setzte ich mich auf. Ein Junge im Mädchenschlafsaal, Sakrileg.

"Was machst du hier?", fragte ich und klang dabei ziemlich bissig. Riddle kam auf mein Bett zu und bewegte sich dabei so anmutig wie eine Raubkatze. Er war genauso tödlich, das wusste ich.

"Unser Gespräch war noch nicht beendet, Lex", stellte er klar und setzte sich neben mich. Ich rückte von ihm ab. So nahe, wie wir waren, konnte er sicher meinen lauten Herzschlag hören.

"Doch, das war es", erwiderte ich mangelnden Mutes. Riddle lächelte schmallippig und schüttelte nur seinen Kopf.

"Du musst die Anziehung zwischen uns doch fühlen. Denkst du ich habe nicht bemerkt, dass du immer in meiner Nähe bist? Ich weiß, dass du so fühlst, wie ich es tue. Warum also, verdammt, läufst du vor mir weg?", brach es aus ihm hervor und ich bemerkte, dass er Schwierigkeiten hatte sich zu kontrollieren. Ich sammelte all meinen Mut zusammen und sah ihm tief in die Augen.

"Du bist kein guter Mensch, Tom", meinte ich laut und deutlich und sah, wie seine Gesichtszüge entglitten. Auf einmal tat er mir leid, aber er verdiente die Wahrheit.
Riddle ballte die Hände zu Fäusten und beugte sich zu mir vor. Sein Gesicht war gezeichnet von Schmerz und Wut. Keine gute Mischung.

"Und das kam dir vor oder nach unserem Spiel in deinen hübschen Kopf?", knurrte er und ich richtete mich auf. Ich war in den letzten Monaten nur schleppend vorangekommen, ich versuchte es jetzt mit der heftigsten Waffe von allen. Ich war ehrlich. So ehrlich, wie ich sein konnte.

"Du hast Geheimnisse, große Geheimnisse. Und ich kann nur erahnen, was noch unter der Oberfläche in dir brodelt", begann ich, doch er unterbrach mich unwirsch.

"Ach ja? Lex, hörst du dir eigentlich selbst zu?", spottete er wütend und stemmte seine Hände rechts und links neben mich auf die Matratze. Ich weiß nicht mehr, wie es geschah, aber ich verlor das Gleichgewicht und fand mich plötzlich auf dem Rücken liegend wieder. Tom beugte sich über mich, sein Gesicht war angespannt und in seinen Augen funkelte sein Zorn. Ich fühlte mich, als hätte ich eine Porzellanmaske über mir. So wunderschön und doch so starr und unmenschlich. Je näher er mir kam, desto schneller wurde meine Atmung. Aus Anziehung? Vielleicht, aber etwas ganz anderes dominierte meine Gefühlswelt, ich fühlte mich bedroht und ausgeliefert.
"Was soll ich nur mit dir machen? Welche Strafe verdienst du für dein Verhalten?", zischte er und ich zweifelte für keinen Moment daran, dass er es ernst meinte. Ich schlug die Augenlider nieder und presste die Lippen fest aufeinander. Es war, als wartete ich nur seine nächste Handlung ab. Das erste Mal in meinem Leben war ich untätig. Fast konnte ich mich von außen sehen, diese Szene betrachten. Ganz so, als wäre ich bloß ein unbeteiligter Zuschauer, ein Kinobesucher.
Toms Atem an meiner Wange, unsere Körper aneinander, all das war so schrecklich unwirklich.

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