Kapitel 16
Song: Share Your Adress - Ben Platt
„Darling, you might think it's too soon, but I can't get you out of my head now. Picturing myself in your room and I wanna be with you 'til I'm dead now. I want your friends to be my friends, I'll make you breakfast in your bed, I want it all with you. And if I'm coming on too strong, it's 'cause I've waited far too long for someone just like you."
Louis überkam die Übelkeit, bevor er an diesem Morgen überhaupt das erste Mal die Augen aufschlug. Er hatte eine unruhige Nacht hinter sich, war mal wieder von einem seiner Albträume aufgewacht und hatte sich erst beruhigen können, als er sich vergewissern konnte, dass Harry auch wirklich neben ihm lag.
Mit stummen Tränen, die ihm vereinzelt die Wangen hinabliefen, war er irgendwann vor Erschöpfung wieder eingeschlafen. Doch unterbewusst zählte er selbst im Schlaf die Minuten herunter, bis Harry ihn am Abend verlassen würde.
Doch er versuche diesen Gedanken noch ein paar Stunden in der hintersten Ecke seines Gehirns zu vergraben, zumindest so lange, bis er schließlich alleine war. Knappe zwei Wochen würden sie sich nicht sehen, bis Harry das nächste Mal in London war, doch danach würden sie sich noch länger nicht sehen, wenn sie erstmal Großbritannien verließen.
„Ich fühle mich so schlecht, dass ich bei deiner ersten Show nicht dabei sein kann", murmelte Louis gegen den Stoff von Harrys Shirt, als sie am Nachmittag kuschelnd auf der Couch saßen. Sie hatten sich gestern den ganzen Tag und auch heute nicht aus Louis' Wohnung bewegt, hatten sich zuhause eingeigelten und waren sich nicht von der Seite gewichen.
„Red keinen Unsinn, Lou. Du hast auch deine Arbeit." Er drückte dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn, ehe er sein Kinn wieder auf dessen Scheitel ablegte. Sein Daumen fuhr weiterhin Kreise auf Louis' nacktem Rücken, wo Harry seine Hand unter sein Shirt geschoben hatte. „Außerdem bist du doch da, wenn wir hier in der O2-Arena spielen und da freue ich mich schon jetzt drauf."
Louis brummte zustimmend und schloss für einen Moment die Augen. „Es wird komisch sein, dich nicht hier zu haben. Meine Wohnung ist viel zu leer ohne dich." Harry verstärkte den Druck auf Louis' Haut, sein Körper wurde erfüllte von einem wehmütigen Kribbeln und plötzlich schoss ihm eine Idee in den Kopf, die ihm selber absurd vorkam. Doch sein Mund war mal wieder schneller als sein Kopf.
„Warum ziehen wir nicht zusammen? So richtig offiziell meine ich." Der Kleinere entfernte sich ein Stück von ihm und sah ihn aus großen Augen an, Verwirrung im Blick. „Wir pendeln doch nur zwischen unseren Wohnungen hin und her, obwohl wir sowieso immer zusammen sind. Das können wir uns doch sparen! Zieh bei mir ein oder ich ziehe hier ein, das ist mir völlig egal. Oder wir suchen uns eine komplett neue Wohnung, vielleicht sogar ein kleines Haus, Hauptsache du bist da." Louis sah ihn völlig perplex an. „Harry, was? Bist-"
„Ich liebe dich. Scheiße Lou, ich liebe dich so sehr, wie ich noch nie jemanden geliebt habe und ich fände es schön, wenn ich mit dem Wissen gehen könnte, dass du Zuhause auf mich wartest, wenn ich wiederkomme." Louis schossen die Tränen in die Augen, die er durch angestrengtes Blinzeln am Überlaufen zu hindern versuchte. Er wollte das, er wollte es so sehr.
„Bist du dir ganz sicher, Love? Geht dir das auch nicht zu schnell?" Harry wusste, warum Louis das fragte und es rührte ihn, wirklich. Er griff nach seinen Händen und brachte sie zu seinem Mund, küsste sie und verschränkte dann ihre Fingern miteinander. „Ich bin mir ganz sicher. Wir sind seit anderthalb Jahren zusammen und das mit Jacob war etwas komplett anderes. Er hat mich nie gefragt, ob er er bei mir einziehen kann, er war einfach da. Aber bei dir ist das anders, Lou. Ich frage dich gerade, ob wir zusammen ziehen wollen, weil ich das möchte. Und dabei ist mir ganz egal, wo wir hinziehen, von mir aus auch in den Müllcontainer um die Ecke. Denn du bist der Inbegriff von Zuhause für mich, Sunshine, du ganz alleine."
Er hörte ein lautes Schniefen und spürte kurz darauf einen Schlag gegen die Brust. „Du kannst nicht so eine schnulzige Scheiße erzählen und dann von mir erwarten, dass ich dich einfach so gehen lassen kann. Fuck, Harry, ich werde dich so vermissen. Ich liebe dich. Ich liebe liebe liebe dich, verdammt und natürlich will ich mit dir zusammenziehen." Er wischte sich über die nassen Augen, bevor er auf Harrys Schoß kletterte, welcher in letzter Zeit zu seinem neuen Lieblingsplatz geworden war.
„Ich vermisse dich auch jetzt schon", flüsterte Harry gegen seine Haare und schlang die Arme fest um sein kleines Klammeräffchen, welches sich an ihm festkrallte.
„I want a key to your house, I wanna pick up your clothes, I wanna clean up your mess. I wanna know where you hide things, wanna be in your photos, wanna share your address. I know, I know it's too soon, too fast, but this could last, I wanna share your address. I know, I know it, it feels like love, so let's shack up. I wanna share your address."
Viel zu schnell brachen sie am Abend zu Harrys Wohnung auf, wo sie bereits im Flur von zwei fertig gepackten Koffern empfangen wurden. Louis seufzte leise und sah zu Harry hinauf, welcher ihm bereits mit trauriger Miene entgegenblickt. „Zwei Wochen, Lou. Nicht mal ganz, 12 Tage. Dann bin ich wieder in London und das eine ganze Woche lang, das schaffen wir. Wir schreiben und telefonieren jeden Tag oder skypen."
Louis nickte, schluckte schwer, um diesen verdammten Kloß in seinem Hals loszuwerden. „Das schaffen wir", wiederholte er leise, um Harrys Worte zu bestätigen, aber wahrscheinlich eher, um sich selber davon zu überzeugen.
Harry ging noch einmal seine komplette Wohnung ab, damit er auch wirklich nichts vergessen hatte und kaum, dass er wieder im Wohnzimmer bei Louis war, klingelte es an der Haustür.
„Nein", rief Louis erschrocken und für einen kurzen Moment kreuzten sich ihre Blicke, ehe Harry aufstand, um die Tür zu öffnen. „Hi, Harry, bist du bereit?", ertönte die Stimme seines Managers und keine Sekunde später erschienen sie gemeinsam im Türrahmen. „Louis." Er nickte dem Braunhaarigen lächelnd zu, welcher sich ebenfalls zu einem kleinen Lächeln durchrang. Er schluckte fest, seine Augen fingen schon wieder verdächtig an zu brennen.
Jetzt war der Moment gekommen. Der Moment, den er seit Wochen fürchtete und den er am liebsten so lange wie möglich hinaus gezögert hätte. „Gibst du uns noch einen kurzen Moment? Ich komme sofort runter", richtete sich Harry an Jeff, welcher nickte, sich einen von Harrys Koffern schnappte und dann mit einer Verabschiedung an Louis nach unten verschwand.
„Komm her, Sunshine." Harry streckte die Hand nach ihm aus und schneller als er gucken konnte, lag der Kleinere in seinen Armen. „Ich liebe dich und wir sehen uns bald wieder, ja? Ich freue mich schon, wenn wir gemeinsam nach Wohnungen gucken können." Harry löste sich aus der Umarmung und streichelte Louis mit dem Daumen über die Wange. Er vermisste das Funkeln in Louis' Augen, doch er konnte es ihm nicht verübeln.
„Ich liebe dich, Harry, vergiss das nicht." Vergiss mich nicht, fügte er in Gedanken hinzu und schluckte erneut den Kloß im Hals hinunter. „Ich bin so stolz auf dich, Baby. Geh und lebe deinen Traum." Er brachte ein ehrliches Lächeln zu Stande, welches Harry erwiderte und dann presste er ihre Lippen aufeinander. Legte all seine Liebe und Zuneigung für den Älteren in den einen letzten Kuss, der ihnen für die nächsten zwei Wochen reichen musste.
Zwei Wochen mochten vielleicht nicht lang klingen, doch für Louis war jeder Tag, den er Harry nicht sehen konnte, einer zu viel und umso schwerer fiel ihm der Abschied. Das und die Angst, dass er nicht mehr zu ihm zurückkehrte.
Schweren Herzen lösten sie sich nach einer Weile voneinander. Harry nahm seinen zweiten Koffer in die Hand, die andere Hand lag an der Türklinke. Mit einem Lächeln im Gesicht, doch wehmütigem Blick, betrachtete er seinen Freund, welcher etwas verloren im Flur stand. „Ich habe mir übrigens einen Pulli von dir geklaut", gestand Harry und biss sich grinsend auf die Unterlippe.
Mit schnellen tapsigen Schritten warf sich Louis noch einmal in seine Arme, drückte ihn fest an sich und sah dann mit geschlossenen Augen zu Harry nach oben, als der Lockenkopf ihm einen Kuss auf die Stirn drückte.
Und dann war der Körper vor ihm plötzlich weg. Mit ihm die Wärme, Geborgenheit und Liebe, doch allen voran sein Harry. Und Louis konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
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Hallöchen, ihr Lieben. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich bin ehrlich, bei diesem und auch beim nächsten Kapitel hatte ich beim Schreiben meinen bisherigen Tiefpunkt... ich war soweit, dass ich es angezweifelt habe, warum ich überhaupt eine Fortsetzung schreibe. Dass das Buch hier Cover Song überhaupt nicht gerecht wird und ich es lieber hätte lassen sollen, um nicht alles zu ruinieren (das denke ich teilweise auch immer noch, aber das lasse ich einfach mal so stehen).. was soll ich sagen, auch solche Zeiten gibt es und gehören wahrscheinlich zum Schreiben dazu.
Wenn ich schon hier im Schreibfluss bin, möchte ich auch eine Sache nochmal kurz erklären: Ich weiß, dass ich ziemlich am Anfang diesen Buches gesagt habe, dass hier nicht viel Drama passieren wird und ihr habt alle mittlerweile gemerkt, dass genau das Gegenteil der Fall ist (auch wenn es so wirklich nicht beabsichtigt war), aber manchmal kann man eben noch nicht soweit voraus sehen/planen 🙈 also stützt auch bitte nicht auf diese (doofe) Aussage von mir! Ich weiß natürlich, dass das von euch nicht böse gemeint ist, wenn ihr etwas dazu sagt oder euch darüber aufregt. Zumindest hoffe ich das 😳
Genug geredet, I'm sorry! Jetzt wünsche ich euch nur noch ein schönes Wochenende und lasse euch etwas Liebe da 😇 -Sarah
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