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Kapitel 6

Bevor sie mir nochmal sagt, wie sehr sie mich lieb hat, fallen ihr ihre braunen Äuglein zu und nach kürzester Zeit ertönt ein kleines niedliches Schnarchen. Vorsichtig decke ich sie zu, bleibe aber noch liegen, um sie nicht zu wecken. Durch meine Position sehe ich das Licht von dem Flur in Thalas Zimmer scheinen und Anna, die am Türrahmen lehnt. In ihrem Blick lese ich die Frage, ob ihre Tochter schläft. Lächelnd nicke ich, während sie sich vom Rahmen abstößt und auf mich zukommt. Liebevoll küsst sie erst Thalas Stirn, dann meine. „Komm."
Ich lasse mir von ihr aufhelfen. Unterdessen kommt Kristoff ins Zimmer. Ich beobachte sein Gute-Nacht-Sagen. Keine Ahnung warum, aber ich sehe mir gerne an, wenn sie ihren Kindern ein Gute Nacht wünschen. Das erinnert mich an längst vergangene Zeiten, wo meine Mutter das bei mir gemacht hat. Ich bin danach heimlich ans Fenster geschlichen, um Kays Hand zu halten. Wir haben uns lange angesehen und zwischendurch miteinander getuschelt. Im Sommer haben wir uns die Rosen angesehen und über den Psalm, den meine Mutter mir beigebracht hatte, nachgedacht. Die Rosen, sie blüh'n und verwehen,
Wir werden das Christkindlein sehen! Im Winter haben wir uns überlegt, dass die Schneeflocken kleine weiße Bienchen sind, die durch die Gegend schwirren. Am nächsten Morgen haben wir dann unseren Opa gefragt, ob es stimmte, denn er war für uns ein Alleswisser. Er lachte, denn wir hatten es erfasst. Die Schneeflocken waren kleine Bienen. „Gibt es denn auch eine Königin?", hatte Kay aufgeregt gefragt. Auch da hatte er noch genickt und es bejaht. Natürlich weiß ich, dass es nicht stimmt, aber ich möchte dennoch gerne daran glauben, denn es verbindet mich mit meinem Opa und ihn möchte ich mit seinen prägenden Zitaten ehren können. Irgendwann lagen wir wegen mir nur noch nachts wach - ich hatte Angst. Vor allem im Winter. Ich fürchtete, die Schneekönigin würde kommen. Er aber meinte heldenhaft wie er war, er würde mich beschützen. Er würde uns alle vor dieser Eishexe beschützen. Tja, bis er derjenige war, der vor ihr beschützt werden musste. Es war ein schönes zu Bett gehen. Ich fühlte mich wohl, geborgen und geliebt. Selbstverständlich hatte ich das zu der Zeit anders gesehen. Ich wollte unter gar keinen Umständen ins Bett gehen. Kay durfte eine halbe Stunde später als ich ins Bett und das fand ich echt unfair. Ich meine, er war nur zwei Jahre älter. Zwei Jahre! Also habe ich abends stets auf ihn gewartet. Aus meinem Zimmerfenster habe ich zugesehen, wie Kays Mutter ihm einen Kuss gab und dabei so viel Liebe verströmt, dass mir, die die ganze Zeit gefroren hatte, ganz warm ums Herz wurde. Ich glaube, unsere Mütter wussten, dass wir länger aufblieben, doch sie sagten nichts dazu. Aber einmal war es besonders schlimm. Ich hatte einen halben Herzinfarkt bekommen, denn seine Mutter hatte sich ganz urplötzlich zu mir umgedreht und ich muss euch sagen, unsere Zimmer waren nicht weit voneinander entfernt. Eigentlich waren unsere zwei Häuser ein ganzes einzelnes, dennoch gab es ein Fenster zwischen uns, wahrscheinlich damit wir kommunizieren konnten.
Anna begleitet mich zur Tür. „Alles gut bei dir? Du bist ungewohnt still."
„Bei mir? Alles gut. Mir geht's gut. War nur in Gedanken."
Sie legt den Kopf schief. „Deine Eltern?"
„Ja", gestehe ich mit gesenktem Kopf. Ich will nicht, dass sie denkt, dass ich unzufrieden bin. Ich liebe es, bei Anna und Kris zu sein, ihre Kinder zu babysitten, aber ich vermisse auch meine verstorbene Familie.
„Dafür musst du dich nicht schämen, Liebes. Ich habe meine Eltern verloren. Ich weiß, wie das ist. Ich bin glücklich. Das heißt aber nicht gleich, dass ich sie vergesse oder dass ich mir einen anderen Ausgang der Geschichte wünsche. Ich bin dankbar für meine Schwester, meinen Kris, meine Kinder und dich und Kay. Dankbar bin ich für jeden einzelnen von euch. Kristoff hat seine Familie nie kennengelernt. Und? Er wünscht sich manchmal sicherlich auch etwas anderes, wie zum Beispiel seine Eltern, aber erkannt genauso wenig daran ändern wie wir zwei und trotzdem ist er glücklich. Zumindest hoffe ich das mal. Bist du glücklich, Schatz?" Meine Tante sieht verliebt zu ihrem Mann hoch, der einen Arm um ihre Taille gelegt hat und noch genauso über beide Ohren verknallt aussieht wie an ihrem ersten Tag. Sie macht einen Kussmund in seine Richtung.
„Darauf muss ich glaub ich nicht antworten."
Beide umarmen sie mich und küssen meine Stirn. Zum Abschied winke ich ihnen zu. „Farvel så længe - bis später! Ach ja, Thala wünscht sich eine Piratenprinzessin zum Geburtstag!", rufe ich.
„Was ist das?"
„Ich schicke dir eine Zusammenfassung über WhatsApp."
„Okay, Farvel så længe! Grüß deinen Bruder lieb von uns, ja?"
„Mach ich, versprochen. Außer er ist wie immer verhindert."

💙

Die Nachricht, die ich auf dem Weg von Arendelles Schloss bis zu Milles Schloss namens Snelås - was übersetzt Schneeschloss bedeutet - getippt habe, hat bisher nur einen Haken. Na vielleicht treiben meine Tante und mein Onkel genau das, was mich gleich Zuhause erwarten wird. Und ja ich liege vollkommen richtig. Sobald ich die Tür aufschließe, ertönen lautes Gestöhne sowie übelst lautes Geschrei. Angewidert verziehe ich das Gesicht. „Hallo!", rufe ich bloß in Richtung des Schlafgemachs der Königin. Ich hoffe einfach Mals, sie tun es heute nicht an einem abstrusen Ort, sondern wenigstens in ihrem Bett. So wissen sie, dass ich wieder im Haus bin und sie sich keine Sorgen machen brauchen, falls sie das je vorhatten.
„Oh Ja, meine leckere dreckige snebær!", höre ich Kay, wie er seine Freundin als Schneebeere bezeichnet. „Ja, ja, oh ja, gib's mir!"
Würg. Ich glaube, diesmal muss ich wirklich gleich kotzen und das ist nicht übertrieben. Ausnahmsweise werde ich das jedoch wohl dürfen. Erstmal ziehe ich mir meine Jacke aus, damit die nichts von meiner Kotze abbekommt. Dann lege ich meine Mütze in den Schrank und schlüpfe aus den Stiefeln. Meine Jacke hänge ich auf den Ofen. Auf dem Weg hierher bin ich nämlich mit dem Gesicht voran im Schnee gelandet und lag einige Zeit erstmal da, bis ich mich hochgerappelt hatte. Mal wieder ein Tollpatsch. Wie immer. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich statt auf den Weg auf mein Handy gestarrt habe, aber mich lässt das Gefühl nicht los, dass es einen anderen Grund gibt. Hm, vielleicht bin ich einfach viel zu müde gewesen, um den Rückweg unversehrt zu überstehen. Hauptsache ist, ich bin dabei nicht auf einem Stein gelandet, sodass eine bleibende Wunde hätte entstehen können. Bevor ich ins Bett krieche, koche ich mir erstmal einen wärmenden Kakao.
Als ich mich umdrehe, um meinen Weg in die Küche für einen einzigen Kakao anzutreten, erschrecke ich. Kay steht vor mir. Er hat seinen Schlafanzug an, doch sein Oberteil ist falsch herum. „Hej, søster." Søster bedeutet Schwester. Mit einem eher aufgesetzten Lächeln will er mich umarmen. Allerdings halte ich ihn auf Abstand. „Hej, wie geht's?"
Verwundert kneift er die Augen zusammen. Er scheint zu überlegen. Ja, was hat sie denn bloß? Tja, das wüsste er wohl gerne, dabei ist es leicht es sich zu erschließen. Er hatte gerade Sex, da will ich mich von ihm nicht in den Arm nehmen lassen. „Gut", lautet meine knappe Antwort. Ich möchte nur noch eine heiße Schokolade schlürfen und das am besten bevor Mille dazu kommt. Doch zu spät. Da ist die Herrin des Hauses bereits. Mit den Worten „N'Abend, Gerda-Süße. Wir haben uns gedacht, du isst bei Anna und den Kids mit, deswegen ist von den Pariserbøf nichts mehr übrig."
Pariserbøf? Ist das Kays Ernst? Er weiß, dass das mein Lieblingsessen ist. Es ist ein französisches Brot, auf das ein Rinderhackfleisch-Steak gelegt wird. Obendrauf können dann noch rohes Eigelb oder andere Zutaten gepackt werden. Dafür gab es bei Anna zum Nachtisch Wienerbrød, ein leckeres Blätterteig-Gebäck. Trotzdem sehe ich ihn enttäuscht an. Natürlich hat er nur Augen für Mille, nicht für mich.
„Kein Problem", wiegel ich es lügend ab. Ich möchte bloß in mein Zimmer, mich weinend unter meiner Bettdecke verkriechen und mit meinem besten Freund, dem Kakao, meine Serie um Prinz Wilhelm und Simon zu Ende schauen. Momentan lief sie noch auf Netflix, aber bald wollte einer der Gründer von Sagflix, die Streaminganbieter zusammen führen, damit man nicht etliche Versionen brauchte. Sagflix ist für das Streamen von Filmen über Sagengestalten, Netflix kommt aus der Menschenwelt. Jetzt sollen alle Filme aus der Menschenwelt zu Sagflix übergehen. Mir gefällt Sagflix. Es ist nicht nur eine Mischung aus dem Ende von Netflix sowie dem Wort Sagen, sondern auch klingt es, als würde man sagen, jemand soll etwas ganz flix sagen. Ich finde das übelst lustig, dabei bin ich ich wahrscheinlich der einzige Mensch.
Ich quetsche mich an den beiden umschlungenen Körper vorbei und versuche auf keinen Fall ihren Sexschweiß einzuatmen. Dafür halte ich mir extra die Nase zu, sodass mein Gesicht längst rot geworden ist. Sobald Kay das sieht, schüttelt er den Kopf. Mille sieht mich lange an. Mir wird langsam mulmig zu Mute. Was habe ich falsch gemacht, außer mich vor diesen Gerüchen zu schützen? Wird sie wieder böse?
„Du bist ja ganz eisig. Was ist passiert?"
„Äh, entschuldige bitte, hast du mal raus gesehen? Es schneit", beantworte ich ihre Frage zögernd. Woher weiß sie, dass ich ganz eisig bin? Das ist teilweise gruselig. Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt mit dieser Frau, die meinem Bruder hätte töten können, in einem Haus lebe. Wegen meinem Bruder, beziehungsweise für meinen Bruder, aber allmählich fange ich an diese Entscheidung zu bereuen.
„Ich weiß, Gerda. Aber du bist kälter als normal und gut für dich ist. Bist du in den Schnee gefallen?", mitfühlend will sie meine Stirn betasten. Argwöhnisch ziehe ich meinen Kopf zurück.
„Äh nein. Für wen hältst du mich?"
Kay begutachtet meine Jacke. „Sie ist in den Schnee gefallen", meint er. Blöde Petze! Ich sollte unbedingt ausziehen. Madelen würde mich bestimmt unterstützen. Zur größten Not ziehe ich bei Marshmallow ein. Oder bei Anna. Irgendwo werde ich einen Platz finden. Oder ich suche mir eine eigene Wohnung, dann könnte ich wenigstens mehr von der Außenwelt mitbekommen.
„Lüg mich nicht an, Süße. Ich will dir nur helfen. Wenn du mich lässt, Kubist du morgen wieder kerngesund." Was auch immer sie vorhat, nein. Ich schüttel kräftig den Kopf. So sehr, dass mein Schädel brummt. Ich bin nur in den Schnee gefallen. Kein Grund, Stress zu machen oder ihre Fähigkeiten zu benutzen oder was ihr sonst für mich vorschwebt. Nein, danke. Ich verzichte freiwillig. Doch Mille wäre nicht die Schneekönigin, wenn sie auf eine wie mich hören würde. Sie nimmt also meine Hände und im nächsten Moment wird mir erst eiskalt, dann tierisch warm, dann heiß. Alles innerhalb einer Minute. Wie macht sie das nur? Jetzt fühle ich mich gut, richtig gut. „Du solltest schlafen gehen."
„Hatte ich vor, bevor ihr mich aufgehalten habt. Ich wollte mir nur eine Decke und einen Kakao holen."
Mein Bruder tauscht Blicke mit seiner Freundin aus, dann verschwindet er, nur um kurz darauf mit einer Decke im Arm zurückzukehren. Am liebsten würde ich die Decke ausschlagen, aber das sähe noch komischer aus. „Danke", sage ich mürrisch und nehme sie entgegen. Selbstredend halte ich nach zwei Minuten auch noch eine Kaffeetasse mit einem brühend heißen, köstlich duftenden Kakao in der Hand, den Iva auf die Schnelle für mich zubereitet hat. Iva ist eine der Angestellten. Sie seihet müde aus, so als hätte mein Bruder sie eben aus ihrem Bett geholt. Die Arme. Entschuldigend sehe ich zu ihr, sodass die anderen beiden nichts davon bemerken. Ihr Blickt zeigt eine Mischung aus Freundlichkeit und Genervtheit. Als Mille sie zu, Schlafengehen entlässt, atmet sie erleichtert aus. „Ach und bitte geleite Gerda vorher noch in ihr Zimmer."
„Das kann ich übernehmen."
„Wir müssen noch etwas klären", bestimmt sie. Oh Mann. Warum hat sie immerzu die Oberhand? Die noch größere Frage ist wohl eher, wieso mein Bruder das zulässt. Zwischenzeitig geht mir der Gedanke durch den Kopf, er stünde weiterhin unter ihrem Bann. Möglich wäre es definitiv.
„Godnat, søster."
„Godnat, brormand - Bruderherz." Egal wie sehr er mich verletzt, egal wie oft er mich noch enttäuschen mag, er ist und bleibt mein Bruder, da kann niemand etwas dran ändern, keiner dieses Band erschüttern.

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