Kapitel 27
Also gut, schwerere Frage: Rugby oder Football?"
„Fußball", kommt es von ihm wie aus der Pistole geschossen.
„Ich meine American Football."
„Dann nehme ich keins davon. Beides zu brutal."
„Du willst Polizist werden, oder?", ich gähne hinter vorgehaltener Hand. Das Gespräch wechselt allmählich von lustig zu gähnend langweilig.
„Ja, das heißt nicht, dass ich Brutalitäten toll finde, weißt du."
„Dann muss das Leben als Polizist ziemlich öde sein", entschließe ich aus unserem Wortwechsel.
„Nö, nicht wirklich", meint Hunter, der sich zu uns gesellt. „Was macht ihr?" Höre ich da etwa Eifersucht heraus? Haben die Freunde der beiden vielleicht recht? Es war nicht von mir gemeint, dass ich etwas dagegen hätte, wenn ein Junge etwas mit einem andern Junge anfängt. Bisher kannte ich das einfach nur noch nicht, dass Jungs aufeinander stehen. Jetzt weiß ich wie das ist. Genau dasselbe wie, wenn sich zwei verschiedene Geschlechter ineinander verlieben. Sterbenslangweilig.
„Reden. Was ist mit dir? Wo ist Lia?"
Die Gestik sowie die Mimik von Jay haben sich verändert, er scheint verunsichert, schiebt sich immer wieder die Brille noch höher auf die Nase, obwohl das gar nicht mehr geht. „Wer ist Lia? Oh, ach ja. Die macht sich an deinen Freund ran", sein Blick fällt prüfend auf mich. Ich strecke ihm die Zunge raus. „Connor ist nicht mein Freund."
Er wechselt einen Blick mit Jay. „Sie weiß genau über wen wir reden. Komisch, oder? Ich tippe auf ganz großes Liebeskino."
Daraufhin zeige ich ihm einen Vogel. „Vergiss es. Selbst wenn ich auf Connor stehen würde, was ich nicht tue, könnten wir niemals zusammen sein."
„Wieso?", fragen beide gleichzeitig. dieser Moment gäbe einen genialen Schnappschuss ab.
„Zu verschieden", brumme ich. Warum sind wir erneut bei diesem Thema angelangt?
Grimmig schaue ich zu Jay. Kann er mir nicht aus der Situation helfen? Der zuckt bloß mit den Schultern. Toll, ganz große Hilfe. Wirklich. Hunter kniet vor mir, legt mir seine Hand auf das Bein. „Keine Sorge, er hat sie abgewimmelt, hat sowas gesagt wie tanze nur mir Merida." Nur mit mir? In meinem Bauch kribbelt es merkwürdig. Bestimmt hat das nur mit der Schwangerschaft zu tun.
„Ich mache mir keine Sorgen, Hunterlein.", flehentlich sieht Jay mich an. Nach unserem Gespräch hat er also Angst, dass ich mit Hunter über ihn rede und die beide ärgern möchte. Kaum merklich schüttel ich zu seiner Beruhigung den Kopf. „Connor ist ein Freund. Nicht mehr, nicht weniger." Leider. - Was denke ich da?! Hör auf, Gehirn, das zu denken, du hättest lieber in Mathe da sein sollen.
Heidi kommt auf uns zu gelaufen. Och nö. Nicht noch mehr Menschen. Tief ein un ausatmen, Merida . Alles gut. Vielleicht müssen alle nur ein bisschen mehr Alk trinken, dann wird der Abend doch noch besser. Daran glaube ich fest. Ob Connor mir böse wäre, wenn ich seine Freunde mit Alkohol versorge? Ich würde das Zeugs ja nicht selbst trinken, das habe ich jetzt schließlich kapiert, dass das wegen dem Hosenscheißer in meinem Bauch nicht klappt. „Wer hat Lust, Karaoke zu singen?"
Ich grinse in mich hinein. Mir kommt da eine geniale Idee. Wenn Hunter meint mich mit dem Wolf zu ärgern, dann muss er auch mit den Konsequenzen klarkommen. Für Jay tut es mir leid. „Merida, machst du mit?"
Erst will ich ihr sagen, dass sie das komplett vergessen kann, aber dann habe ich eine noch bessere Idee von einer Planänderung. „Ja. Ihr auch, oder? Na klar, kommt mit."
Obwohl die zwei sich wehren, schaffe ich es, Hunter und Jay mit uns in Richtung Minibühne zu schleifen. Hunter heult mich bereits voll, dass ich das büßen werde, spätesten dann, wenn ich wegen seiner Stimme Ohrenkrebs erleide. Jay ist ganz still geworden. Alter, die haben ja mehr einen Stock im Arsch, als ich zu Anfang bei Heidi angenommen hatte. „Wer singt mit wem?", stellt Connors Halbschwester die Frage, auf die ich gewartet habe.
„Merida, wollen wir zusammen nicken, äh ich m-meine singen?", fragt mich Jay, in seiner Frage liegt eine dringliche Bitte, das Stottern weist auf seine Nervosität hin. Er hat erraten, was für ein Spiel ich hier plane. Hunter noch nicht.
In der Hoffnung Heidi spricht meine Sprache, werfe ich ihr einen Blick zu, der zu verstehen geben soll, was ich plane. Sie scheint wirklich zu verstehen und nickt. „Ich möchte gerne mit Merida singen, okay, Jungs? Singt ihr dann zusammen? Ihr habt freie Liederwahl."
Hunter nimmt es auf die leichte Schulter, hat noch nicht verstanden, was wir hier gerade planen. Jay versinkt immer tiefer in seinem Pullover. Der arme. Ja, das meine ich sogar ernst, er tut mir richtig leid, doch jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der erste steigt auf die Bühne, gefolgt von Jay, der einige Meter Abstand von seinem Mitstreiter auf der Bühne hält. Manches Mal habe ich mich heute schon gefragt, wie der Polizist werden will. Heidi steht bei Peter, die beiden sind wohl für die Liederauswahl zuständig. Sie macht einen Daumen hoch in meine Richtung. ES wundert mich. Was hat sie angestellt? Ich werde es gleich herausfinden. Richtig. Hunter flucht bereits: „Das, nein. Das sind alles schnulzige Lieder. Wollt ihr mich verarschen?!"
„Wie wäre es mit start of something new?", schlägt sie, an ihren Freund geschmiegt, vor.
Von der Bühne aus sehe ich wie Hunter ihr den Stinkefinger zeigen möchte, es sich dann aber wegen Peters tötenden Blick verkneift. „Was wollen wir singen, Jayjay?", ruft der Trottel. Jayjay, ernsthaft?
Der Angesprochene ist vollends verstummt. Es war eine blöde Idee von mir. Irgendwie fühle ich mich schlecht, das ist ungewohnt. Sonst interessiert es mich nicht, ob meine Mitmenschen wegen mir leiden. Soll ich auf die Bühne gehen und einspringen? Soll ich? Soll ich nicht? Was ist die beste Variante? Warten und über den Auftritt lachen? Im Normalfall würde ich genau das machen, auslachen, aber heute möchte ich das nicht. Heute bin ich ein anderer Mensch. Ich werde auf die Bühne gehen. Mit diesem gefassten Entschluss und dem traurigen Blick von Jay, der definitiv meinem Gewissen galt, gehe ich in die Richtung der Bühne. Jay erfasst mich mit seinen Augen, die bis eben an den Boden geheftet waren und macht große Augen. Tja, davon stand nichts in der Klatschpresse. Ein Hochgefühl umgibt mich. Ich mache zum ersten Mal für eine andere Person etwas Gutes. Doch bevor ich dort oben ankomme, sagt Hunter etwas, den Namen des Liedes glaub ich und fängt an zu singen. „There are days, I wake up and I pinch myself. You're with me, not someone else. And I'm still scared, yeah, I'm scared that it's all a dream... 'Cause you still look perfect as days go by. Even the worst ones, you make me smile. I'd stop the world if it gave us time"
Jay guckt mich nicht mehr an, schüchtern schaut er weg von mir, vom Publikum, weg von Hunter. Doch Hunter wartet auf Jays Einsatz. Hat der Kerl es denn immer noch nicht verstanden? „'Cause when you love someone...", singen nun beide gemeinsam. Überrascht schaue ich auf die Bühne. Jay ist aus seiner Komfortzone gekrochen. Man sieht, je mehr er von dem Lied mitsingt, desto höher geht sein Kinn. Er überwindet seine Schüchternheit, wird immer mutiger, immer selbstbewusster. den Text des Songs scheint er in- und auswendig zu kennen. Darüber muss ich schmunzeln. Deswegen hat sich Hunter für den Song entschieden. Irgendwie cute. Habe ich es immer noch nicht verstanden? Die beiden sind ineinander verliebt und wer kann das nicht besser erkennen, als die besten Freunde, so schräg sie auch sein mögen?
Das Lied endet. Plötzlich steht Heidi neben mir und oben auf der Bühne passiert etwas. Die beiden - Hunter und Jay - stehen sich gegenüber, noch immer im Rausch, schauen sich tief in die Augen. Keine Ahnung, ob sie es dem Rausch zu verdanken haben, doch der schlaksige Junge stellt sich auf die Zehenspitzen, hat die Lippen gespitzt. Wir anderen halten den Atem an. Selbst ich. Dann küsst der schlaksige Junge Hunter. Wir, ich eingeschlossen, jubeln. Der kräftige Bursche legt die Arme schützend um den Küsser. Die beiden geben ein wirklich süßes Paar ab. Oh Gott, ich brauche dringend Alkohol, aber ach nein, da war ja was. Was ist nur mit mir los? Die Hormone. Die Hormone sind schuld, am besten schiebe ich es darauf, dieses Entzücken. Heidi neben mir kreischt vor Freude. „Du hast es geschafft, woran wir und die zwei jahrelang gescheitert sind! DANKE!!!"
„Nichts zu danken."
„Doch", mischt sich Peter ein. „Der Mist ging schon viel zu lange so."
„Das stimmt", gibt Connor, der gerade dazu gekommen ist, seinen Senf dazu. „Hier für dich was zum Trinken."
Er will mir ein Glas reichen, was ich aber erneut verneine. Diesmal ist es Cola. Nicht besser, wenn man auf Alk hofft, den man nicht anhaben kann. Heidi mustert die Szene. „Ihr zwei seid als nächstes auf der Bühne dran."
Schnell schüttel ich den Kopf, sodass sich meine Gehirnmasse mitdrehen muss. „Eigentlich wollte ich ja mit dir singen", mache ich einen Vorschlag, den sie sicherlich nicht ausschlagen wird.
Aus den Lautsprechern kommen seltsame Geräusche. Bestimmt küssen sich die zwei Verliebten über dem Mikrofon, da brauche ich nicht nachgucken. „Willst du mit mir ausgehen, Jayjay?", hören wir auf einmal aus den Lautsprechern die Stimme von dem Kraftburschen.
„Wenn du mich nicht so nennst, JA!"
Dann hört man Schmatzgeräusche, da verziehe ich angewidert das Gespräch. Warum muss man sich in aller Öffentlichkeit küssen? „Halt mal", Heidi gibt ihren Becher ihrem Freund, um besser ein Foto von den zwei Knutschenden auf der Bühne machen zu können. Oh Mann, ist das nicht etwas too much? Ich meine, muss das wirklich sein? Man hört wie sie ein paar mal mit dem Handy ein Foto knipst, bis sie sich zurück in unsere Mitte stellt. Sie zieht mich beiseite und fragt mich, welches Lied wir singen wollen. Da ich keine Ahnung habe, zucke ich ratlos mit den Achseln. „Kennst du Wannabe von den Spice Girls?"
„Na klar." Meine Kindheit wäre traurig, wenn ich den Song nicht kenne würde. „Wollen wir den nehmen?"
„Jepp."
„Supi, ich sage Peter Bescheid. Jungs, macht ihr die Bühne frei? Jetzt sind Mer und ich dran", an mich gewandt raunt sie mir zu: „Darf ich dich Mer nennen?"
„Von mir aus." Mer nannte mich bisher nur meine beste Freundin Bellina, aber mir soll's recht sein.
Wir steigen auf die Bühne, unterdessen verlassen die Jungs die improvisierte Minibühne. Peter reckt die Daumen in die Höhe, stößt dem Wolf in die Seite. Hunter und Heidi schlagen ein, er über die Bühne gebeugt, sie selbstredend von der Bühne aus. Der Song beginnt, ich wiege, nein, schwinge die Hüften zur Melodie. Heidi fängt zuerst mit dem Singen an, danach folge ich. Wir rocken zusammen die Bühne, singen, tanzen ausgelassen, lachen und lassen die Sau mächtig raus. „Slam your body down and wind it all around. Slam your body down and zigazig ah...If you wanna be my lover", trällern wir das Lied der Spice Girls. Für unseren Auftritt ernten wir Applaus. Heidi wirft sich mir in die Arme, ergeben lege auch ich meine Arme um das verrückte Mädel. Womöglich könnte nach dieser Aktion wirklich eine Freundschaft entstehen. Cool wäre es, solange sie die piepsige Stimme, die Umarmungen, alles aufdringliche ablegen kann. Auf einmal spüre ich einen kalten Atem in meinen Rücken, ihr Blick starrt an irgendeine Stelle hinter mir. Die schlimmsten Horrorszenarien spielen sich in meinem Kopf ab. Mor'du hinter mir. Der kalte, stinkende Atem passt. Will ich mich überhaupt umdrehen, dem Tod direkt ins Gesicht blicken? Ich habe nämlich vor nichts Angst, außer vor dem Bären... Will ich nicht lieber mit den Gesichtern meiner Freunde sterben? Ja. Meine Antwort lautet ja. „Was ist h-hinter mir?", stottere ich vor Angst.
„Ich", beinahe bekomme ich einen Herzinfarkt. Mit Schwung drehe ich mich zu der männlichen Stimme um, dabei reiße ich meinen Arm ebenso schwungvoll mit und verhaue ihn. Es ist Padraig MacLeodan. Shit. Wie konnte er mich finden? Meine neue Freundin will mich dazu drängen, die Bühne zu verlassen. Peter hat sie bereits von der Empore runtergehoben. Hunter klettert zu mir herauf, stellt sich beschützend neben mich. „Was willst du hier, FatLeodan?"
Die Beleidigung ist mir bisher noch nie in den Sinn gekommen. Danke, Hunter! Kennt Hunter ihn? Zur Antwort, als hätte er meine Frage bemerkt, nickt er mir zu. Oder er meint es als Zeichen, dass ich die Bühne verlassen soll.
FatLeodan fässt sich entnervt an die Stirn. „Wie oft noch, Fettbacke?", schmeißt Padraig zurück. „Für dich MacLeodan. Komm, Merida, wir vergessen ganz schnell, dass du dich mit diesen skurrilen Typen abgegeben hast." Seine kalte Hand greift nach meiner Hand. Ich winde mich, will nicht mit ihm mitgehen. „Padraig, das sind meine Freunde und ich will, dass du uns nicht nur in Ruhe lässt, aufhörst zu beleidigen, sondern auch jetzt verschwindest."
„Merida, Schätzchen, wir gehören zusammen, wann siehst du das endlich ein? Wir lieben uns, werden heiraten. Und du wirst es mit mir treiben, um mir Erben zu schenken. Verstanden? Jetzt zier dich nicht so."
„Aua, das tut mir weh!"
Connor springt galant auf die Bühne, landet perfekt auf den Füßen. Was an diesem Typen ist bitteschön nicht perfekt? „Hast du nicht gehört? Es tut ihr weh, lass sie los", verlangt er keine Sekunde zu spät. Doch, weil Padraig ein riesiges Arschloch ist, gehorcht er dem Wolf natürlich nicht. Pech gehabt, würde ich sagen. Connor stürzt sich auf ihn und verpasst ihm einen Kinnhaken. Perfekt. Der Typ ist perfekt, von Dagda persönlich auserkoren, auf die Erde geschickt zu werden.Eigentlich ist er ein Gott - genau das ist es. Aber die Doofbacke lässt das selbstverständlich nicht auf sich sitzen und verpasst meinem Wolf eine. Ich schreie auf. Connor geht zu Boden. Ich lasse mich neben ihm nieder. „Connor", murmel ich in sein nach Wald duftendes Haar. Nur noch zur Hälfte bekomme ich mit wie das Chaos hinter uns ausbricht. Der Wolf schlägt die Augen auf und greift nach meiner Hand. Ich erlaube es ihm - für heute, denn seine warme Hand tut gut. Seine Finger streicheln beruhigend über meinen Handrücken, sein Blick ist auf mich gerichtet. Viel zu schnell ist dieser magische Moment - habe ich magisch gesagt? es gibt keinerlei Magie nirgendwo - vorüber. Der Wolf rappelt sich hoch, tippt etwas in sein Handy ein und zieht mich mit sich weg von dem Trubel. Will er seine Freunde alleine zurücklassen? Wie angewurzelt bleibe ich stehen. Dass er seine Freunde für mich im Stich lässt, kann ich nicht verantworten. Auf gar keinen Fall. Nein. „Bitte komm, Sommersprösschen. Denen passiert nichts. Wenn wir im Wagen sitzen, schreibe ich ihnen eine WhatsApp, okay?"
Macht er sich keine Sorgen um seine Freunde? Macht er sich etwa mehr Sorgen um mich? Oh nein, bitte nicht. Aber nicht nur wegen dem Windelscheißer, oder? Heidi kommt uns hinterher gelaufen. Heidi kommt uns hinterher gerannt. Connor nimmt seine Halbschwester in Empfang. „Alles gut?"
„Ja, verschwindet ihr nur besser von hier. Unser Hunterlein kümmert sich um alles", mit diesen Worten dreht sie sich wieder um und will gehen, doch ich halte sie auf. „Es tut mir leid, was passiert ist. Besser ich komme nächstes Mal nicht mehr."
„Bist du verrückt?", sagen beide wie aus einem Munde, dann lachen sie. „Merida, es war ein wirklich toller Abend. Wir alle würden uns freuen, wenn du wiederkommst. Das letzte Geschehen ist nicht deine Schuld, ja? Bis später." Sie wirft uns eine Kusshand zu und verschwindet hinter dem nächsten Gebüsch. Der Wolf drängt mich ins Auto, dorthin, wo ich vor dem Arschloch sicher bin. „Danke Connor für deine Fürsorge", flüstere ich in die Stille sowie die Dunkelheit des Autos hinein. Niedergeschlagen lässt er den Kopf hängen. Habe ich etwa falsch gemacht? Wenn ja, was? Manchmal wäre es leichter, die Gedanken von Jungs lesen zu können. Habe ich mich nicht vernünftig bedankt? „Was ist, Wolfi?"
„Nichts", tut er es als unbedeutend ab. Seine Gefühle, seine Gedanken waren für mich noch nie unbedeutend. Auch wenn ich mir dauernd versuche, das Gegenteil einzureden.
„Ich sehe doch, dass was ist."
„Es ist nichts, okay, Merida? Mir geht es grandios", wütet der Wolf. Schreien ist doch sonst nicht seine Art. Was ist nur los mit ihm? Genau das meine ich. Genau das ist der Grund, warum wir nicht zusammen sein können. Ich ermuntere ihn zu Sachen, die er ansonsten, ohne mich nicht machen würde. So wie er es normalerweise bei mir macht, lege ich meine Hand behutsam auf seine Schulter. Zusammenreißen muss ich mich, um ihm nicht das T-shirt, das sexy über seine harten Muskeln spannt, vom Leibe zu reißen. Schluck. „Was ist los, Conni?"
Er stützt seinen Kopf in seine Hände. „Ich war wohl etwas zu überfürsorglich, was?" Ein Grinsen umschmeichelt seine Lippen. Ich lecke mir über meine Lippen. Dieses Grinsen.... weiße Zähne, rote Augen... muskulös... heiß, leidenschaftlich... das ist die Sorte von Typ, auf die ich stehe. Das ist der Connor-Typ. „Nur ein bisschen, aber du hast ja recht. Noch was zu trinken hast du bestimmt nicht, oder?"
Lachend schüttelt er den Kopf. „Du hast Glück, ich habe gerade etwas Wasser dabei. Wieso? Was bekomme ich dafür?", er setzt ein Pokerface wie ein richtiger Geschäftsmann auf.
„Ich habe Kopfschmerzen", erläutere ich den Grund.
„Ich würde ja zu gerne selbst schuld sagen, aber ich tue es nicht."
„Weil du ein fürsorglicher, liebenswürdiger Mann bist", schmeichle ich ihm. Was denn? Ich möchte unbedingt die Flasche Wasser in die Finger bekommen. Außerdem meine ich jedes einzelne Wort ernst. Er lächelt. „Und wie steht's um eine Belohnung?"
„Wie wäre es mit einem gesunden Kind?", hauche ich.
„Gebongt. Die Flasche gehört Ihnen. Sie sollten darüber nachdenken, Königin oder etwas in der Art zu werden", zwinkernd reicht er mir die Flasche, was meine Gefühle ganz schön aufwühlt. Gierig trinke ich einige Schlücke, bis meine Augen mir drohen zuzufallen, weil ich müde werde. Doppel-Gähn. Ich setze die Flasche ab und mache es mir an seiner Schulter bequem. Kurz darauf fallen mir meine Augen komplett zu und ich schlafe an seiner Schulter ein. Im Schlaftrunk kriege ich noch halb mit wie ich sein Shirt vollsabbere und er mich in unser Bett trägt.
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