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Kapitel 23

- etwa eine Woche später -

Heute gehe ich das letzte Mal für eine lange, lange Zeit von etwa neun Monaten zur Schule. Die letzte Woche war ich zwar auch nicht mehr hingegangen - so hatten Cinderella und ich es schließlich besprochen - doch heute musste ich noch einmal hin für die Klausur in Mathe. Connor hat die ganze Zeit versucht wie besprochen mit mir zu lernen, aber er hatte die letzten Tage selbst viel für die Polizeiakadenie zu lernen. Dennoch habe ich zum ersten Mal in Mathematik das beruhigende Gefühl, dass ich halbwegs alles verstanden habe. Ausnahmsweise kann ich alle Formeln, das beinhaltet die pq-Formel, die Scheitelpunktform, die faktorisierte Form, die allgemeine Form, beziehungsweise die Nullstellenform und so weiter und so fort. Als ich den Raum betrete, nickt mir der Lehrer kurz zu. Ohne ein Wort - er unterrichtet Mathematik, da bin ich doch nicht nett zu ihm - und der Würdigung eines Blickes gehe ich an ihm vorbei und nehme neben einer Schülerin Platz, die meines Wissens nach schlau ist. Hinter meinem Rücken höre ich den Lehrer genervt schnaufen. Hach, wie schön, dass niemand weiß, dass ich heute die nervige Merida bin. Hihi. Genau genommen bin ich immer nervig und das gefällt mir meistens an mir.
Auf meiner anderen Seite sitzt ein anderer Schüler. Auch er ist glaublich ziemlich intelligent. Heißt, ich habe mir eine der besten Plätze für den heutigen Tag ausgewählt. Zwischen zwei klugscheißerischen Strebern kann die Klausur nur gut ausgehen. Seit einigen Monaten werden Unterrichtsstunden wie Mathe nicht mehr nach Geschlechtern getrennt unterrichtet.
Sobald es klingelt, verteilt der Lehrer die Zettel. Der erste Teil ist hilfsmittelfrei, was bedeutet, wir müssen nachdenken, ohne jegliche Hilfe vom Laptop oder einem Formelbuch. Unser Mathelehrer klatscht in die Hände, gibt uns dadurch den Startschuss. Ich drehe das Blatt um und lese mir die Aufgaben durch. Shit. Was ist das für ein beschissener Mist? Nullstellen berechnen. Da muss man doch die Gleichung nach null umstellen und dann diese doofen Äquivalenzumformungen machen. Oder? Ich glaube schon. Aber natürlich bekomme ich das ausgerechnet heute nicht hin. Ich versuche es, doch irgendwie erscheinen mir die Rechenwege nicht mathematisch sinnvoll genug. Ich kritzle alles durch und versuche es erneut. Derselbe Mist. Am liebsten würde ich meinen Kopf auf den Tisch schmettern. Wie heute morgen. Heute morgen war ich noch so im Schlaftrunk, dass ich mit dem Kopf voraus gegen die Tür gebrettert bin. Am besten hätte ich noch öfter gegen die Tür laufen müssen, dann hätte ich die Klausur nicht schreiben müssen, aber ich hatte bis jetzt ein gutes Gefühl dabei. Bis jetzt. Der Zusammenknall mit der Tür war d'art laut, dass ich selbst König Charming aus seinem Schlaf gerissen habe. Rotkäppchen und Cinderella waren bereits wach, weil sie eh jeden Morgen mit uns dreien - Connor, Ylvie und mir - gemeinsam am Tisch frühstücken. Zu Anfang war das dermaßen ungewohnt, dass ich morgens auf dem Bett saß und wie eine hochnäsige Prinzessin auf mein Frühstück gewartet habe. Zu Hause haben wir fast nie als Familie zusammen am Esstisch gesessen.
Mir läuft die Zeit für den ersten Teil davon. Ich überlege, was ich sonst selten tue. Die Nullstellen müsste ich bei einer Quadratischen Funktion, also einer Parabel im Graphen, einfach finden können. Daher mache ich das. Ich zeichne auf die Schnelle, die mir die Zeit für den ersten Teil noch gibt, einen Graphen mit der Parabel zu der vorgegebenen Funktion. Wieder überlege ich. Die Parabel ist nach rechts verschoben. Fertig. Parabel gezeichnet. Das war gar nicht richtig schwer. Na gut, vielleicht doch, wenn man bedenkt, dass die Aufgabe war, es rechnerisch zu lösen, aber ich bin wenigstens zu einem Ergebnis gekommen. Ist das nicht das, was zählt? Gedanklich zucke ich mit den Achseln. Soll mir doch egal sein. Der Teil mit den Hilfsmitteln wird bestimmt besser funktionieren. Zuletzt, wir haben noch vier Minuten, traue ich mich an die zweite Aufgabe heran. Hier muss es rechnerisch gelöst werden - und oh Mist, es gibt noch zusätzlich eine gewisse Aufgabe eins b, die ich bis jetzt übersehen hatte. Schnell setze ich mich daran, lese diese. Fuck, eine weitere Parabel, die senkrecht zu der anderen sein soll. Was war nochmal senkrecht, was waagerecht? Fuck, fuck, fuck. FUCK! Was mache ich denn jetzt? Donnere ich meinen Kopf vielleicht doch lieber auf den Tisch? Verlockend schaue ich auf den Tisch nieder. Soll ich? Oder soll ich nicht?
„Die Zeit ist vorbei. Schreibt euren letzten Satz zu Ende. Ich sammle ein und gebe euch einen Lernstick plus das neue Arbeitsblatt. Wenn ich euren ersten Aufgabenteil habe, könnt ihr den Laptop mit dem Stick starten."
Entmutigt lasse ich den Kopf hängen. Es würde nichts bringen meinen letzten Satz zu beenden, wo ich ja ohnehin keinen hatte. Der blöde Lehrer, der viel zu schwere, viel zu beschissene Aufgaben gibt, geht schnurstracks an mir vorbei. „Äh, hallo", mache ich ihn auf mich und meinen vergessenen Zettel aufmerksam. „Oh", macht er, kehrt zu mir zurück. Er gibt mir einen Stick, den ich in meinen Laptop stecken muss, damit ich nicht im Internet die Lösungen erspicken kann, und sammelt nun auch mein Blatt ein. Während er die der anderen einsammelt, stöpsel ich den Stick ein und drücke gleichzeitig meinen Anschaltknopf mit der Entertaste. Schon wieder klatscht der Lehrer in die Hände, sobald allesamt ihren Laptop startklar vor sich stehen haben, als Zeichen dafür, dass wir starten dürfen. Wenn wir wollen, dürfen wir vorher Fragen stellen. Leider habe ich den Zeitpunkt verpasst und habe mir bisher nur die dritte Aufgabe angesehen. Die vierte bis sechste noch nicht. Deswegen habe ich keine Fragen. Noch nicht. Hoffentlich darf ich später nochmal Fragen stellen. Wie: Wieviel Zeit haben wir noch? Hat er gerade gesagt wieviel Zeit wir haben werden? Ich sollte dringend den Lehrern mehr zuhören, bevor ich mein eigenes Ding durchziehe.
Also Aufgabe drei. Drei a besteht darin, herauszufinden, ob die Gleichung, die wir nun am Laptop modellieren dürfen, zu der Textaufgabe passt. Es geht darin um einen Weitspringer, dessen Flugbahn mit dieser Parabel beschrieben wurde. Überraschenderweise bekomme ich es schnell hin. Dem Term gebe ich einfach bei GeoGebra ein. Dort finde ich Nullstellen und das Extremum oder sowas in der Art. Beides wähle ich für diese Parabel aus und tada, ich habe die Stellen, wo man die Nullstellen finden kann plus den Punkt, wo der Sprung am höchsten ist. Zack, nächste Aufgabe. Drei b. Ebenso fertig. Leicht verwundert über die rasche Lösung - oder ist es doch bereits ziemlich spät? - begebe ich mich an c. Bum! Da haben wir es. Einen Funktionsterm für die Flugbahn eines Fußballes finden. Es hätte ja auch zu schön sein können. Nochmal schaue ich mir die vorherigen Aufgaben von eins an. Mit dem Term von vorher versuche ich meinen eigenen auf die Reihe zu bekommen. Ich schreibe ihn auf, überprüfe ihn in GeoGebra. Komplett falsch. Komplett, komplett falsch. Kacke. Ich streiche den Term durch, Versuche es erneut mit einem anderen. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich mich sputen sollte. Sicherheitshalber frage ich den Lehrer nach der Uhrzeit. Zwanzig Minuten nur noch. Grquirlter Scheißdreck, das wird verdammt eng. Aufgabe vier bis sechs liegen noch vor mir. Ich starre den Bildschirm finster an. Wieso will mir Mathe nicht gelingen? Frustriert überfliege ich die nächsten Aufgaben. Auch nicht besser. Ich versuche mich dennoch erst an den anderen. Es funktioniert nicht. Jetzt gerate ich allmählich definitiv in Zeitdruck. Neben mir meldet sich der Streber. Der Lehrer sieht ihn erst nicht und als er ihn dran nimmt, mault er den schlauen Schüler an, die Zähne auseinander zu bekommen. Ich kenne den Schüler und er spricht halt so. Lass ihn doch, Herr Lehrer, meine Güte. Manchmal verstehe ich Lehrer nicht. Ohnehin werde ich nie schlau aus denen. Zu gerne würde ich diesem Lehrer die Fresse polieren. Darf ein Lehrer sich so eine Frechheit einem Schüler gegenüber erlauben? Egal wie die Antwort auf die Frage ist, es ist ungerecht.
Konzentration zurück auf das Blatt heften, Merida, ermahne ich mich selbst. Ich schaue zurück auf die vielen noch unbeantworteten Aufgaben. Darf ich mich auf der Toilette übergeben? Ich mag nicht mehr. Meine Hände zittern - ohne Scheiß. Zum ersten Mal in Mathe dachte ich, ich hätte alles in der kurzen Zeit, die ich nur zum lernen hatte, verstanden. Tja, falsch gedacht. Ich konzentriere mich noch ein letztes Mal. Noch ein letztes Mal. Dann bin ich Zuhause, also in Cinderellas Schloss. Hirn, streng dich an! Polynom! Da kommt mir der Geistesblitz. Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen?
Bloß wie ging das nochmal? Ich schaue mir GeoGebra genauer an, gebe die Punkte in der Tabelle an und überlege. Überlege nochmal. War das nicht Befehl Einsetzen? Versuch gescheitert. Auf Anhieb versuche ich es mit etwas neuem. Hat ebenfalls nicht funktioniert. Da sehe ich das kleine Feldchen und mir geht ein Licht im Geiste auf. Ich markiere die Punkte und dann irgendwas mit zwei Variabeln und tata, ich habe einen wunderbaren - hust, eher grässlichen - Term für die Aufgabe. Mit diesem Polynom oder den zwei Variablen arbeite ich auch Aufgabe vier ab. Kurz bevor ich damit fertig werden kann, beendet unser Lehrer die Bearbeitungsphase. So schnell ich kann schreibe ich die restlichen Lösungen an. Den Lehrer, der direkt vor meinem Tisch Wache hält, bemerke ich zuerst nicht. Meine Kehle braucht etwas zu trinken. Schnell trinke ich noch einen Schluck, vielleicht auch um ihn zu ärgern, dann gleiten meine Finger für heute hoffentlich das letzte Mal über das Blatt. "Kein Wunder, dass Sie nicht fertig werden, wenn sie elendig lange zum trinken brauchen."
Ich könnte auch einfach noch langsamer schreiben, um ihm zu ärgern... oder ihn umbringen... Durchaus zwei Möglichkeiten, finde ich. Finster starre ich ihn an, bis er mir das ihm dargebotene Blatt aus der Hand reißt. Übertreib Mal nicht, Junge. Vor allem Pass mit deinen bescheuerten Sprüchen auf. Das letzte Mal hatte ich ihn extra brav gefragt, ob ich etwas trinken dürfte, bin sogar extra dafür aus dem Raum gefangen. Woraufhin er gesagt hatte, dass ich das nicht brauche und fragen bräuchte ich bei ihm auch. Können sich diese dummen Leute Mal entscheiden?!
Während ich meine Sachen zusammenpacke, höre ich einige Mädchen - vielleicht sind darunter auch ein paar wenige Jungs - heulen, schluchzen, wie auch immer. Das würde ich am liebsten auch machen, wenn ich nicht so wäre, wie ich bin. Heulen passt nicht zu mir.
Ich ziehe den Stick und überreiche ihm den hirnamputierten Lehrer mit grimmigen Blick. Das waren ganz andere Aufgaben, als ich sie gelernt habe. Außerdem habe ich nicht Mal genug Zeit für die letzten beiden Aufgaben gehabt, wobei ich diese eh nicht hinbekommen hätte. Die waren wohl für die Oberoberstreber oder die, die jährlich an einer Matheolympiade teilnehmen. Nicht für Normalos, die kaum das Fach beherrschen. Was für ein Dreckskerl! Ich muss sagen, ich hätte noch viel gemeinere Beleidigungen, die ich ihm an den Kopf werfen könnte für diese beschissener Arbeit.
Die Klasse verlasse ich mit eiligen Schritten. Bloß weg hier. Um den Schülern, die wegen der Klausur gerade heulen, nicht in die Augen schauen zu müssen, scrolle ich durch die Nachrichten auf meinem Handy. Meine Mutter hat mir viel Glück gewünscht. Glück bringt dabei nichts. Nicht Mal Magie, die eh nie existiert hat. Was mein Herz jedoch höher schlagen lässt, ist eine Nachricht von dem Wolf. Vor zwei Stunden hat er mir nochmal viel Glück gewünscht und eben eingegangen war: Wie ist die Arbeit gelaufen?
Durch ihn fange ich an zu glauben, dass die Arbeit schon irgendwie gut ausfallen wird. Vielleicht, ganz vielleicht gibt es ja doch sowas wie Magie.

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