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13 ۵

» Jungkook «

„Du bist gestern erst spät zurückgekommen, oder?", fragte meine Mutter, die gerade am Ofen stand, als ich nach unten kam und die Küche betrat.

Mein Vater saß mit seinem Morgenkaffee am Küchentisch und hatte ihr während des Backens Gesellschaft geleistet.

Ich nickte und lugte interessiert über ihre Schulter.

Sie hatte einen Kuchen gebacken, der noch ganz heiß dampfte und die ganze Küche mit einem köstlichen Geruch erfüllte.

„Es ist wirklich schön zu sehen, dass ihr euch wieder so gut versteht." Sie lächelte. „Ich hole den Kuchen noch schnell aus der Form und dann können wir zu den Kims rüber. Taehyungs Mutter hat mich heute früh angerufen und uns eingeladen. Sie meinte, dass Taehyung dich auch schon eingeladen hat."

„Ja, er hat mich gestern gefragt."

„Du hast uns nie erzählt, was zwischen euch passiert is- Au...!" Mein Vater rieb sich irritiert den Arm, als meine Mutter ihn unterbrach, indem sie ihn geschlagen hatte.

Sie lächelte mich zuckersüß an, als wäre nichts. „Jungkook, möchtest du nicht schon mal vorgehen?"

Ich nickte. „Mn."

Bevor ich komplett aus der Küche verschwand, drehte ich mich noch einmal zu meinen Eltern um.

Meine Mutter funkelte meinen Vater böse an und murmelte etwas davon, dass er nicht solche Fragen stellen sollte.

Ich lächelte.

Danke, Eomma.

_____

Als ich vor Taehyungs Wohnung ankam und an der Tür klingelte, öffnete mir seine Mutter. Da sie schon wusste, dass ich auch kommen würde, strahlte sie mich förmlich an und lud mich schnell ins Innere.

Es stellte sich heraus, dass die Gäste noch nicht da waren.

„Jungkook."

Ich schaute über die Schulter von Taehyungs Mutter und entdeckte ihn hinter ihr. Er war gerade aus seinem Zimmer gekommen und lächelte mich an.

„Geht doch in dein Zimmer. Dein Vater holt gerade deine Großeltern ab und deine Tanten und Onkel werden wohl auch noch ein bisschen brauchen. Stau", wandte Taehyungs Mutter sich an ihn, während sie bereits in Richtung der offenen Küche ging, die mit dem großen Wohnzimmer verbunden war.

Taehyung machte eine wedelnde Handgeste, die mir signalisierte, dass ich ihm in sein Zimmer folgen sollte.

Soweit wir in diesem ankamen, setzte sich der Schwarzhaarige auf sein ordentliches Bett und lehnte sich nach hinten, beide Arme hinter sich abgestützt.

Mein Blick schweifte einmal ganz unbewusst durch den Raum, der sich in den Jahren kein bisschen verändert hatte. Vielleicht lag es daran, dass er ausgezogen war und nur noch selten hier war, was der Fall bei mir war. Trotzdem überraschte es mich, dass ich auf seinem Bücherregal, vor seinen Büchern, noch die Bilderrahmen mit unseren Fotos zu sehen bekam.

Hatte er die Fotos all die Zeit dort gelassen? Selbst in den restlichen drei Monaten, in denen wir so gut wie nichts mehr miteinander zu tun hatten?

Ich zwang meine Augen von den Fotos weg und schaute zu Taehyung, der mich abwartend anguckte.

Ihn in dieser Umgebung zu sehen, in diesem Zimmer, wirkte etwas in mir aus.

Mein Blick wanderte in die Mitte des Raumes, zu dem kleinen viereckigen Tisch.

Mein Herz konnte nicht anders als zu schmerzen. Die Erinnerung an jene Nacht war hier einfach zu stark.

„Jungkook?"

Ich schreckte ein wenig auf und sah mit großen Augen zu ihm. „I-Ich-"

„Setz dich?", fragte er und klopfte neben sich, in seinem Ton schwang dabei etwas Vorsichtiges mit sich, als hätte er genau durchschaut, an was ich gedacht hatte, und hätte nun Angst, dass er mich verletzen könnte.

Ich ging seiner Bitte nach und setzte mich neben ihn aufs Bett.

Um ehrlich zu sein, war ich froh, dass er mich unterbrochen hatte. Ich hatte zwar angefangen zu sprechen, aber eigentlich hatte ich gar nicht gewusst, was ich hätte sagen sollen.

Taehyung wechselte seine Sitzstellung in eine Schneidersitzposition, die Hände vor sich gefaltet. „Danke, dass du gekommen bist."

„Nicht der Rede wert."

Wieder herrschte Stille.

Ich seufzte innerlich. Noch gestern hatten wir uns durch und durch amüsiert, doch jetzt war die Stimmung derartig angespannt, dass man die Spannung förmlich erfassen konnte. Lag das an Taehyungs Zimmer? Und dass wir nichts zu tun hatten?

Über was hatten wir uns damals immer unterhalten? Ich hatte das Gefühl, dass wir früher stundenlang ununterbrochen geredet hatten, dass wir jegliche Wahrnehmung für Raum und Zeit verloren.

Aber jetzt war mir der Raum und die Zeit ein bisschen zu sehr bewusst.

Und ich war nicht in der Lage einzuschätzen, was ich davon dachte, dass es Taehyung scheinbar ähnlich erging.

Freude, dass ich nicht der Einzige war, der es schwerhatte, oder Enttäuschung, dass ich es nicht hinbekam, mich so zu verhalten, dass zumindest er in dem Anschein leben durfte, dass wir wieder beste Freunde waren?

„Taehyung! Jungkook!"

Wir schauten uns gegenseitig an, als wir beide gerufen wurden.

„Meine Familie scheint angekommen zu sein. Gehen wir raus?", fragte er mit einem aufheiternden Lächeln.

Ich nickte, und darauf erhoben wir uns von seinem Bett und verließen sein Zimmer.

In diesem Moment trudelten gerade nach und nach immer mehr Menschen in das Wohnzimmer der Familie Kim. Zwischen den Leuten sichtete ich auch meine Eltern.

Die Männer hatten sich aufs Sofa gesetzt und gönnten sich bereits in ihrer Männerrunde ihr erstes Bier. Taehyungs Großvater saß zwischen seinen vier Onkeln, seinem und meinem Vater. Währenddessen standen die Frauen aufgeregt beieinander. Die Gäste überreichten Taehyungs Mutter ihre Gerichte, die sie mitgenommen hatten, um mit dem Essen zu helfen. Taehyungs Großmutter saß auf einem Barhocker an dem Tresen und lächelte glücklich bei dem Trubel.

Seine Großeltern waren wirklich deutlich seit dem letzten Mal, als ich sie gesehen hatte, gealtert. Doch genauso wie früher strahlten sie, wenn die ganze Familie zusammenkam und sich wiedersah.

Die Kinder, Taehyungs Cousinen und Cousins standen in Grüppchen zusammen. Die Kleinen spielten auf dem Teppichboden und die Größeren unterhielten sich angeregt.

Ich kannte sie alle, aber natürlich stand ich ihnen nicht so nah, dass man sich Freunde nennen konnte.

Taehyung und ich liefen durch die Runde und begrüßten jeden nach dem anderen.

Bei meinem Anblick waren alle äußerst überrascht,

„Jungkook? Oh wow, es ist eine Ewigkeit, seitdem wir dich gesehen haben. Wie geht es dir, Junge?" Taehyungs Großvater lächelte mich freundlich an.

Ich verbeugte mich leicht und lächelte ebenfalls. „Mir geht es gut, Halabeoji. Wie geht es Ihnen?"

Er lachte. „Ach, ich werde älter und bin nicht mehr so fit, aber ich kann mich nicht beschweren."

„Jungkook, studierst du jetzt Wirtschaft, wie du damals wolltest?", fragte einer von Taehyungs Onkel interessiert.

Ich nickte.

„Du müsstest jetzt im sechsten Semester sein, oder?", fragte ein anderer.

„Genau. So wie Taehyung."

„Wenn du deinen Abschluss hast, kannst du mich ruhig mal ansprechen. Ein Freund von mir arbeitet in der Bank."

Ich verneigte mich dankbar. „Danke für das Angebot."

„Oh! Wow, Jungkook ist so erwachsen geworden." Ehe ich mich versah, wurde ich von Taehyungs Tanten umzingelt.

Taehyung selbst wurde zur Seite geschoben und blinzelte perplex.

„Ist er nicht so gutaussehend geworden?"

„Sein Babyspeck ist weg. Ist er so groß wie Taehyung? Yubin, deine und Jaehyuns Gene sind wirklich beeindruckend."

Ich lächelte, doch die Unbehaglichkeit war mir ins Gesicht geschrieben. Nur interessierten sie sich nicht dafür.

Sie bestaunten mich noch eine kurze Weile wie ein Tier im Zoo, bevor Taehyung mich endlich rette und mich aus dem Frauenkreis herauszog.

Als sie endgültig von mir abließen und sich um das Essen kümmerten, atmete ich erleichtert auf.

Taehyung hörte mich und warf mir einen besorgten Blick zu, der zu fragen schien, ob ich okay war. Diesen quittierte ich mit einem aufrichtigen Nicken.

Danach schoben wir den Wohnzimmertisch zur Seite und stellten zwei lange Esstische aneinander, sodass ein ganz langer Tisch sich durch das ganze Wohnzimmer erstreckte, an dem jeder seinen Platz fand. Die Männer an einem Ende, da sie miteinander tranken und eigene kleine Beilagen hatten, um diese mit dem Alkohol zu trinken. Die Frauen saßen an dem anderen und hatten Wein- und Champagnergläser vor sich. Die Kinder, also wir, saßen zwischen ihnen.

Taehyung und ich saßen eher bei seinen zwei Cousinen und drei Cousins, die etwa in unserem Alter waren, die Mütter waren näher zu uns als die Väter.

Zuerst nahm jeder ein paar Bissen, und alles schien friedlich und gemütlich zu sein, doch natürlich konnte ein Familienessen nicht ohne eine bestimmte Frage auskommen.

„Taehyung, hast du mittlerweile eine Freundin?", fragte eine seiner Tanten.

Taehyung, der aus irgendeinem Grund zuerst zu mir lugte, bevor er antwortete, sagte: „Nein, Tante."

„Das ist wirklich unfassbar. Unser Taehyung hat doch so einen tollen Charakter und sieht zudem noch gut aus. Soll deine Tante dir jemanden vorstellen?" Bei ihrem Vorschlag wirkte sie vollkommen enthusiastisch.

Ich fragte mich ehrlich gesagt auch, wie Taehyung bisher noch keine Beziehung haben konnte. Andererseits war ich wahrscheinlich nicht unbedingt unparteiisch, da ich Gefühle für ihn hatte, auch wenn ich versuchte über diese hinwegzukommen.

„Bitte nicht." Taehyung lachte, aber gleichzeitig befand sich etwas in seiner Stimme, das eindeutig ausdrückte, dass er das auf gar keinen Fall wollte.

Seine Worte enttäuschten seine Tanten, während seine eigene Mutter dies nur mit einem Lächeln wegsteckte.

Natürlich blieb es nicht bei ihm. Anschließend erkundigte man sich nach den Beziehungsstatus seiner Cousinen und Cousins. Zumindest derer, die alt genug waren.

Dabei lernte ich, dass zwei seiner Cousinen bereits einen Freund hatten, während nur einer von seinen Cousins eine Freundin hatte. Einer der anderen beiden hatte lediglich mit den Schultern gezuckt, und der andere...

Nun, damit hatte wohl niemand gerechnet...

„Ich bin schwul."

Mit einem Mal wurde es ganz still in dem gerade noch so lebendigen Wohnzimmer. Selbst die Männer, die sich nicht an dem Gespräch der Frauen und der Kinder beteiligt hatten, hielten mitten beim Anstoßen inne.

„W-Was hast du gesagt, Haneul?", fragte seine Mutter entrüstet, scheinbar hatte ihr Sohn dieses Thema vorher noch nicht angesprochen.

Ich guckte ihn mit einem Misch aus Verwunderung und Respekt an.

Seine Miene war völlig gleichgültig, nicht die geringste Sorge oder Unsicherheit. Im Gegenteil, dadurch wirkte er ziemlich stark und selbstbewusst. „Eomma, ich bin schwul. Nicht erst seit Kurzem, sondern seit...vermutlich immer. Da ihr meine Familie seid, wollte ich euch das sagen. Was ihr mit dieser Information anfangt oder wie ihr euch entscheidet, mich in Zukunft zu behandeln, überlasse ich euch. An meiner Sexualität kann sowieso weder ich noch ihr etwas ändern."

Damit aß er weiter und ließ sich nichts anmerken.

Aber als ich auf seine Hände schaute, die die Schüssel und die Stäbchen hielten, konnte ich sehen, dass sie zitterten.

Er hatte also doch Angst.

„Was ist schon dabei? Bist du jetzt etwas Besonderes?", stieß sein Bruder neben ihm hervor und stopfte sich ein Hähnchenstück in den Mund. „Eomma, mach dir keine Sorgen. Ich werde dir und Appa schon Enkelkinder geben."

„Hyung..." Sein Bruder sah ihn mit großen Augen an.

Seine Mutter stieß einen Seufzer aus, schien dabei jedoch weder verärgert noch traurig zu sein. „Es spielt keine Rolle, wen du liebst oder nicht liebst. Für uns wirst du immer unser Sohn sein, den wir bei allem unterstützen."

„Haneul, hast du schon einen Freund? Wenn ja, möchte ich ihn auf jeden Fall kennenlernen", sagte Taehyungs Großvater mit einem Lächeln.

Schon bald lockerte sich die Stimmung wieder. Das Outing war erfolgreich gewesen.

Ich schaute Taehyungs Cousin noch eine ganze Weile nachdenklich an. Er hatte sich wirklich vor der ganzen Familie geoutet. Das war wirklich mutig gewesen. Und die Familie hatte ihn akzeptiert.

Was mich betraf... Ich hatte mich noch nie selbst als homosexual bezeichnet. Nicht einmal allein vor dem Spiegel oder in meinem Kopf.

Offensichtlich war ich es, immerhin hatte ich Gefühle für Taehyung, und Frauen interessierten mich nicht wirklich. Aber genauso wenig interessierten mich andere Männer. War es also nur Taehyung, oder hatte ich einfach nie die Zeit gehabt, um mich herumzuschauen und andere Menschen attraktiv zu finden?

War das nicht sogar noch gefährlicher? Wie besessen war ich bitte von ihm?

Ich verwarf den Gedanken.

Vielleicht sollte ich, soweit Taehyung und ich zurück an der Universität waren, mich mehr mit mir selbst und meiner Sexualität auseinandersetzen. Eventuell konnte das helfen, endgültig über ihn hinwegzukommen.

Während ich völlig in meinen Gedanken versunken war, bemerkte ich gar nicht, dass Taehyungs Blick die ganze Zeit über nur allein auf mir gelegen hatte und er sich kein einziges Mal von mir abwandte.

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Wer kennt solche Familienfeiern nicht? xd

Mei~ 

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