3 - Trauer
An dem Tag, an dem Oskar starb, spielte ich mit meiner Freundin Glimmer an einem kleinen See in Österreich. Wir waren gerade erst aus Italien wiedergekehrt, als wir unseren Urlaub in einem kleinen Tal mitten in Österreich fortsetzten.
Wir teilten uns den Platz auf einem alten Floß und fingen kleine Frösche am Ufer. Das Wasser war sehr kalt, ein Wasserfall mündete fast direkt in dem See und brachte Massen an kaltem Wasser mit sich.
Gerade paddelten wir wieder zum Ufer und betraten das Gras, um erneut Ausschau nach kleinen Fröschen und Kaulquappen zu halten, als Mom hinter uns die Wiese entlanglief. Sie hielt auf uns zu und rief nach mir, als sie in unserer Nähe war.
Ich lief auf sie zu, sie sagte mir, dass ich mich kurz setzen sollte. Ich nahm auf einer der hölzernen Bänke, mit denen man schaukeln konnte Platz und sah sie aufmerksam an. Mom setze sich neben mich. Ich konnte ihrem Blick die Trauer ansehen.
In der nun folgenden Minute erzählte sie mir das, was sie von unserem Nachbarn erfahren hatte. Ich konnte kaum atmen, starrte nur auf das klare Wasser des Sees, der sich unmittelbar vor unseren Füßen erstreckte. Es dauerte einige Sekunden, bis ich realisierte, was mir soeben gesagt worden war.
Die Tränen kamen schlagartig in mir hoch, ich konnte noch immer kaum Luft holen. Ich konnte nicht glauben, was passiert war. Ich wollte es nicht glauben. Wollte nicht glauben, dass ich meinen treuen Freund nie wieder sehen sollte.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wie ich wieder auf mein Zimmer gelangt war. Ich weiß nur noch, dass ich nur auf meinem Bett gelegen habe und die Tränen unermüdlich über meine Wangen strömten.
Wenig später kam meine Mutter mit einem Teller Nudeln in den Raum. Ich hatte das Abendessen ausfallen lassen, doch hatte ich noch immer keinen Hunger. In meinem Kopf spielten sich die ganze Zeit die gleichen Bilder ab. Von einem glücklichen Oskar, wie ich ihm Tricks beibrachte, wie er immer beim Wäsche aufhängen hinter einem auftauchte und sich an die Beine der Person schmiegte. Wie er angerannt kam, wenn man ihn rief. Mit welcher Freude er sich von mir streicheln ließ.
Ich dachte nur an die schönen Augenblicke, wollte sie in meinem Herzen einschließen und den Schlüssel in dem See mit den Fröschen versenken.
Nach einiger Zeit ließ ich mich zum Essen überreden. Er hätte nicht gewollt, dass du wegen ihm hungerst, ging es mir durch den Kopf. Und es stimmte. Er hätte mir nie etwas Böses gewollt, war der beste und treueste Freund gewesen, den man sich wünschen konnte. Er hatte mich getröstet, wenn ich traurig war und hätte sicher nicht gewollt, dass ich seinen Trost vergaß und wegen ihm in Trauer versank.
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