05. Orgel
L O U I S
Endlich!
Der Heilige Abend war da und ich probte bereits am Nachmittag noch einmal an der Orgel für die abendliche Messe. Die Kirche erstrahlte bereits in festlich geschmücktem Glanz und ich schloss kurz die Augen, als ich meine Finger spreizte, bevor ich diese über die Tasten der Orgel gleiten ließ.
Normalerweise stand ich nicht auf diese Art von Musik, aber in einer Kirche gab es nichts Passenderes. Dennoch konnte ich nicht widerstehen und begann den Song 'Smoke on the water' auf der prachtvollen Orgel zu spielen, nachdem ich alle Lieder für den heutigen Abend geübt hatte.
Dabei verfiel ich in einen leichten Rausch.
Ich war derart in den Song vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie jemand die Kirche betrat und erst, als ich das Stück beendete hörte ich das Applaudieren einer Person.
Pater Bonanes Stimme hallte zu mir nach oben: „Bravo, Louis! Wenn du die klassischen Stücke heute Abend auch so toll spielst, kann nichts mehr schiefgehen."
Alter Schwede! Der Pater erstaunte mich immer wieder.
Kurz räusperte ich mich, erhob mich und sprach: „Ich werde mir die größte Mühe geben, Pater Bonane."
„Davon gehe ich aus."
Seufzend begab ich mich nach unten und sah, wie der Pater in Richtung Sakristei verschwand. Umgehend folgte ich ihm und als ich den Raum betrat, wandte er sich direkt an mich: „Ich hoffe, der Messwein ist inzwischen aufgefüllt, Louis."
„Ähm, ja, Pater."
Natürlich hatte ich welchen besorgt, nachdem ich die Flaschen für unseren Glühweinabend dort geplündert hatte.
Zufrieden begann Pater Bonane mit den Vorbereitungen für die heilige Messe und nach und nach trudelten meine Freunde ein, die an diesem Abend ihren Dienst als Ministranten absolvierten.
Mit lautem Hallo begrüßten wir uns und Eleanor zwinkerte mir zu.
„Denk daran, nachher bekommst du dein Weihnachtsgeschenk", flüsterte sie mir ins Ohr. Ich hatte keine Ahnung, was sie damit bezweckte und war mehr als nur gespannt darauf.
Einer nach dem anderen warf sich das liturgische Gewand über und als alle bereit waren, nickte unser Pater zufrieden.
„Louis, Abmarsch an die Orgel, denn es geht gleich los."
Obwohl ich auf der Empore saß, strömte mir der Geruch von Weihrauch und Myrre entgegen, während ich auf der Orgel die ersten Töne anschlug. Der Einmarsch der Ministranten und des Paters begann und ich das erste Stück beendete, begann der Gottesdienst.
Meine Einsätze kannte ich im Schlaf und betete, dass alles bald vorbei sein möge, damit ich mein Geschenk endlich bekam. Die Predigt dauerte heute etwas länger, aber das war an Weihnachten normal, Wie auf heißen Kohlen sitzend, rutschte ich auf dem Schemel hin und her, zählte innerlich bis hundert und dann kam endlich wieder mein Einsatz.
Die Eurachistifeier rauschte an mir vorüber, ebenso die Danksagung und als endlich das Schlussgebet erfolgte, machte ich drei Kreuze.
Die Menschen verließen die Kirche und ich meinen Platz auf der Empore. Eilig stürmte ich in die Sakristei, um meinen Freunden ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen.
„Frohe Weihnachten, Louis", kam es mir entgegen und ich grinste breit.
„Sobald ihr euch umgezogen habt, geht es nach draußen und ich schließe die Kirche ab", meinte Pater Bonane und alle nickten. Unser Pater verschwand nach draußen, um mit den Leuten zu reden und ihnen ein frohes Fest zu wünschen, da zog Eleanor mich plötzlich mit sich.
Wir landeten in einem der Beichtstühle und ich vernahm ihr Kichern an meinem Ohr.
„Was tun wir hier?", flüsterte ich mit klopfendem Herzen.
„Warten, bis Pater Bonane gegangen ist. Wir lassen uns einschließen."
„Bist du verrückt?" Eindeutig hatte Eleanor Alkohol konsumiert, sonst würde sie nie auf dieser Idee kommen.
„Nein, bleib locker. Ich habe einen Ersatzschlüssel. Wir kommen später hier raus."
Oh mein Gott!
Was zur Hölle plante sie?
Bei all der Aufregung musste ich zugeben, dass ihr Plan perfekt war und sie alle Vorkehrungen getroffen hatte, damit nichts in die Hose ging.
Mit angehaltenem Atem warteten wir, bis Pater Bonane zurückkehrte und dann die Kirche abschloss. Still und dunkel lag der große Raum vor uns, als wir aus dem engen Beichtstuhl kletterten. Eleanor nahm meine Hand und außer dem Mondlicht, das durch die großen Fenster der Kirche schien, gab es keine Lichtquelle.
Zumindest dachte ich das.
Bis Eleanor plötzlich eine Taschenlampe unter ihrem Gewand hervorholte. Sie leuchtete uns den Weg nach oben, auf die Empore.
„Was machen wir hier?", fragte ich aufgeregt.
Ein Grinsen war die Antwort: „Du kommst deinem Weihnachtsgeschenk immer näher."
Vielleicht versteckte sie das Geschenk ebenfalls unter ihrem Gewand. So musste es einfach sein.
Ein wenig atemlos erreichten wir die Empore und Eleanor zog mich in Richtung der Orgel. „Los, setz dich auf den Schemel", forderte sie mich auf und legte sie Taschenlampe auf den Boden. Diese verbreitete nun ein schummriges Licht, das man von außen zudem nicht sehen würde.
Aufgeregt hockte ich auf dem Schemel, ließ Eleanor nicht aus den Augen und plötzlich begann sie, sich das Gewand über den Kopf zu ziehen. Mit stockte der Atem, als ich sah, was sie darunter trug: die rote Unterwäsche, die ich ihr zum Nikolaus geschenkt hatte.
Mehr als ein „Wow", brachte ich nicht hervor.
Die Unterwäsche stand ihr ganz hervorragend und passte wie angegossen. Sie sah unglaublich scharf darin aus, besser, als ich es mir je in meinen Träumen hätte ausmalen können.
„Louis", flüsterte Eleanor, „willst du mir nicht den BH ausziehen?"
Sie stellte sich neben den Hocker und ich erhob mich langsam. Mit zitternden Fingern versuchte ich den Verschluss des BH zu öffnen und beim ersten Mal misslang das gründlich. Ich bekam diese verfluchten Haken nicht auf.
Als mir das endlich gelang, atmete ich tief aus.
„War das so anstrengend?" Verführerisch erklang Eleanors Stimme in meinen Ohren und ich schluckte.
„Nur ungewohnt", wisperte ich rau.
Ohne Vorwarnung drehte Eleanor sich um, schaute ihn meine Augen, nahm meine Hände und führte diese zu ihrem Höschen.
„Mach weiter, Louis."
Es fühlte sich an wie ein Traum, aus dem ich nicht erwachen wollte. Langsam zog ich den Slip bis zu ihren Knien, dann rutschte er von allein bis zu ihren Knöcheln. Eleanor hob die Füße an, erst den einen, dann den anderen und der Slip landete auf dem Boden.
„Du hast noch zu viel an", raunte sie mir zu und machte sich sogleich an meiner Jeans zu schaffen. Sie öffnete den Reißverschluss und zog das Teil nach unten. Himmel, sie ging ja wirklich ran.
Mein Weihnachtspullover flog durch die Gegend und irgendwann auch meine Boxershorts. Vollkommen nackt standen wir voreinander und ich blickte auf ihre süßen, knackigen Brüste.
Hart schluckte ich, wartete, bis Eleanor etwas sagte, aber das tat sie nicht. Stattdessen trat sie ganz nahe an mich heran und begann mich zu küssen.
Leidenschaftlich, intensiv, lustvoll.
Ich erwiderte ihre Küsse, während das Feuer in mir immer stärker brannte. Kurz lösten unsere Lippen sich voneinander und ich hörte sie stöhnen: „Louis, mach weiter."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.
Irgendwann lagen wir auf dem Boden, spürte dessen Kälte nicht, denn uns beiden war furchtbar warm. Eleanor spreizte ihre Beine und ich drang in sie ein.
„Oh, Louis", stöhnte sie und ich keuchte bei jedem Stoß. Eleanor wickelte ihre langen Beine um meine Hüften und ich gab ihr, was sie wollte.
Direkt vor der alten ehrwürdigen Orgel trieben wir es, bis wir beide im Himmel der Gefühle landeten.
Schweiß tropfte von meiner Stirn, als ich sie in meinen Armen hielt. Sie küsste mich sanft auf die Lippen und sagte: „Frohe Weihnachten, Louis und ich hoffe, du bist mt deinem Geschenk zufrieden."
Das war ich auf jeden Fall.
Später schlichen wir aus der Kirche und ich brachte Eleanor nach Hause.
„Das bleibt unser Geheimnis", meinte sie grinsend.
„Klar, muss ja nicht jeder wissen, dass wir eine Orgie vor der Orgel veranstaltet haben."
Sie begann herzlich zu lachen und sagte: „Ich finde Orgeln und Orgien gehören zusammen.
ENDE
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Hallo meine Lieben, das war nun das Ende der kleinen Weihnachtsgeschichte. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und außerdem ein schönes Weihnachtsfest.
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Wir lesen uns demnächst bei PORT ROYAL wieder.
LG, Ambi xxx
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