Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Über das Geboren worden sein

Es gab Menschen, die liebten ihren Geburtstag. Sie liebten es einen ganzen Tag lang der Mittelpunkt des Freundes und Familienkreises zu sein, sich von jedem beglückwünschen zu lassen und Unmengen von unnötigen Ramsch geschenkt zu bekommen.

Ich hasste meinen Geburtstag. Ich verstand den Sinn dahinter einfach nicht. Alle Leute feierten dich für etwas, dass du nicht mal selber getan hattest. Immerhin wurde man geboren, man hatte sich nicht selber geboren.

An meinem ersten und einzig wahren Geburtstag hatte ich nichts Weltbewegendes getan, das in irgendeiner Weise gefeiert werden müsste. Ich hatte nur in einem dieser Glaskasten- Dinger gelegen und geschlafen. Die halbe Stunde nach meiner Geburt in der ich glitschig und schleimig mit hochroten Kopf und strapazierten Stimmbändern in den Armen meiner Mutter gelegen und mir ohne ersichtlichen Grund die Seele auf dem Leib geschrien hatte, mal nicht mitgerechnet. Und dafür wurde man im Nachhinein jedes Jahr aufs Neue gefeiert, während die Mütter, die eigentlich die ganze Arbeit und die Schmerzen dabei hatten, uns von vorne bis hinten bedienen durften, uns Kuchen backten und uns reichlich beschenkten. Es tat mir leid, aber ich verstand es einfach nicht.

Zusätzlich kam meinem chronischen Geburtstagshass noch gelegen, dass ich es hasste im Mittelpunkt zu stehen, immer nur völlig unnötiges Zeug geschenkt bekam, sowieso von Natur aus schon eine ausgeprägte Abneigung gegen größere Versammlungen oder Feiern hatte. Aber auch die Tatsache, dass all die alten verstaubten Erinnerungen an meine Mutter und all die Geburtstage an denen sie noch teilgenommen hatte, hochkamen, war nicht zu verachten.

Ich konnte mich kaum an ihr Gesicht erinnern, trotzdem wusste ich noch wie glücklich ich damals gewesen war. Erschreckend zu wissen das selbst so ein zynischer Arsch wie ich glücklich sein konnte, wenn er es wollte. Eigentlich gehörte ich zu diesen Menschen die nur glücklich sind, wenn sie unglücklich sind.

„Cornelius, mach endlich diese beschissene Tür auf!" Sammy hämmerte schon seit gut fünfzehn Minuten an meine Schlafzimmertür und durchkreuzte somit ziemlich effizient mein Vorhaben einfach meinen Geburtstag zu verschlafen.

„Verpiss dich, Sammy." Murrte ich, den Kopf unter meinem Kissen vergraben.

„Ich breche diese verfickte Tür auf, wenn du nicht sofort daraus kommst." Nur Sammy schaffte es Flüche niedlich klingen zu lassen.

„Mach doch." Erwiderte ich provozieren. Erwartungsvoll blickte ich meine Zimmertür an. Keine Sekunde später vernahm ich den dumpfen Aufprall von Sammys Schulter an meiner Tür, ein komisch knirschendes Geräusch, das ganz sich nicht von meiner Tür stammte, und die darauffolgenden schmerzhaften Laute meines kleinen Freundes. Oh ja, der Panzerriegel hatten sich sowas von gelohnt. Sammy hatte mich für verrückt erklärt, als ich damals, in einem Anflug von Paranoia, einen Handwerker angeheuert hatte mir dieses Zusatzschloss an meine Schlafzimmertür anbringen zu lassen, doch ich könnte wetten, dass er mich in diesem Moment dafür verfluchte.

Die erste Frage die Sammy mir beim Anblick des Querriegels gestellt hatte, war ein verwirrtes „Warum?". Auf diese einfallslose Frage war schnell eine Antwort gefunden: „Natürlich damit niemand einbrechen kann!" Ich wusste noch, dass ich den Kopf über ihn geschüttelt hatte, als wäre er ein kleines Kind dem man die Welt erklären müsste. Seine zweite Frage ließ mich allerdings stocken. „Wäre es dann aber nicht schlauer gewesen dieses Ding an die Eingangstür unserer Wohnung anbringen zu lassen, anstatt an deiner Zimmertür?" hatte er gefragt. „Scheiße. Das hab ich irgendwie nicht so ganz durchdacht. Aber warum sagst du das auch erst jetzt und nicht bevor ich dem Handwerker fast Vierhundert Euro hingelegt habe, damit der das Scheißteil anbringt?!" Nachdem der Handwerker mir erklärt hatte, dass er rund zweihundert Euro nehmen würde um dieses Ding abzuschrauben und an der Eingangstür anzubringen, ganz zu schweigen von den Löchern die in meiner Tür durch die Schrauben entstanden waren und wegen denen man am besten gleich die ganze Tür ersetzen sollte, hatte ich beschlossen, dass mein Zimmer, wohl der Einzige sichere Raum in unserer Wohnung bleiben würde. Naja ich konnte soweit damit leben.

„Verdammte Scheiße!" fluchte Sammy weiter auf der anderen Seite der Tür herum. „Maggie ist gleich wieder zurück und wenn ich ihr erzähle, dass du dich in deinem Zimmer verschanzt, dann kannst du ganz schon was erleben." Drohte er mir und klang dabei genauso wie früher, als er seinem großen Bruder Emanuel  immer damit gedroht hatte ihre Mutter zu rufen, wenn er nicht sofort aufhörte ihn zu ärgern.

„Wirklich? Du drohst mir mit einer fünf und sechzig Jahre alten Dame? Das wäre fast schon lustig, wenn's nicht so erbärmlich wäre." Lachte ich.

„Jaja, noch lachst du. Aber du weißt, genauso gut wie ich, zu was diese kleine Frau alles fähig ist. Zudem hast du ihr versprochen deinen Geburtstag zu feiern und ich will nicht in deiner Haut stecken, wenn sie mitbekommt das du gelogen hast." Ich wusste er hatte Recht und eigentlich hatte ich ja auch gar nicht vor, mich vor meinen Geburtstag zu drücken und mein Versprechen zu brechen. Ich hatte schon immer zu meinem Wort gestanden und plante auch nicht dies in Zukunft zu ändern, doch es sprach ja nichts dagegen, das ganze Geburtstags Gedöns ein wenig aufzuschieben solange es noch irgendwie ging. Außerdem liebte ich es einfach Sammy zu ärgern.

„Aufgepasst, Kinderchen! Tante Maggie ist zurück." Flötete Maggie gutgelaunt, kaum dass sie die Wohnung betreten hatte. Soviel zu aufschieben solange es geht.

„Maggie! Gott sei Dank bist du da. Du glaubst nicht was Cornelius..." Er verstummte, als er sah wie ich durch meine Zimmertür trat und beide freundlich anlächelte.
„Na, hast du alles gefunden was du gesucht hast?" fragte ich Maggie und nahm ihr die Einkaufstüten ab um sie in die Küche zu tragen.

„Außer ein paar Kleinigkeiten hab ich alles, dann muss ich einfach ein wenig improvisieren." Erzählte sie, während sie mir in die Küche folgte. Sammy blieb mit ungläubigen Blick einige Sekunden im Flur stehen, ehe er uns wutentbrannt hinterherstampfte.

„Willst du mich verdammt nochmal verarschen? Ich habe fast eine halbe Stunde auf dich eingeredet, um dich aus deinem verfickten Zimmer zu bekommen und mir beim Versuch deine verschissene Tür aufzubrechen wahrscheinlich die Schulter gebrochen. Und kaum das Maggie die Wohnung betritt kommst du scheiß Bastard aus deinem Zimmer und tust so als wäre nichts gewesen?!" Umso mehr er sich in Rage redete umso röter wurde sein Gesicht und es fiel mir zunehmend schwerer ein Lachen zu unterdrücken.

„Hey Sweety, was hatte ich dir gesagt? Schimpfwörter sind nur was für Erwachsene!" belehrte ihn Maggie mit diesem mütterlichen Tonfall. Ich konnte mich nicht mehr halten und musste lachte.

„Ich muss in meinem früheren Leben ein Serienkiller gewesen sein, um das hier zu verdienen." Rief er aufgebracht und stürmte in sein Zimmer, kurz darauf wurde seine Tür mit einem lauten Knall zugeschmissen.

„Du weißt, dass du dich nachher bei ihm entschuldigen musst!" teilte Maggie mir mit, während sie die Einkaufstaschen ausräumte.

„Warum nur ich? Dein Spruch gerade war auch nicht wirklich nett! Aber verdammt lustig." Der letzte Satz hinterließ ein Grinsen auf meinen Lippen. Ich lehnte an der Küchentheke und beobachtete sie dabei wie sie zielstrebig Backzutaten aus meinen Schränken zauberte, von deren Existenz ich bis eben nicht einmal gewusst hatte. Irgendwie war es gruselig, dass sie sich nach zwei Tagen schon besser in meiner Küche auskannte, als ich nach vier Jahren.

„Du bist sein bester Freund." War ihre simple Antwort, als würde es irgendetwas erklären.

„Warum versteht er dann nicht, dass ich manchmal einfach meine Ruhe haben will? Vor allem an Tagen wie diesen." Fragte ich genervt.

Maggie seufzte und ließ von ihrer Suche ab. „Weißt du warum wir zwei uns so gut verstehen, Cornelius?" Sie sah mich eindringlich an, sprach weiter bevor ich antworten konnte. „Weil wir uns so ähnlich sind. Sammy allerdings ist das genaue Gegenteil von dir, deshalb seid ihr so gute Freunde, ihr ergänzt euch. Und das ist gut so, doch manchmal sind genau diese kleinen Unterschiede das Problem warum ihr euch gegenseitig nicht verstehen könnt." Sie machte eine bedeutungsschwere Pause, ehe sie fort fuhr. „Sammy ist ein guter Junge und wahrscheinlich der beste Freund den jemand wie du haben kann. Selbst in den dunkelsten Stunden hat er dich nicht aufgegeben und dir beigestanden. Ich weiß auch nicht warum, aber dieser Tag heute scheint ihm viel zu bedeutete, mehr als dir zumindest. Kannst du dann nicht wenigstens so tun als würdest du dich freuen? Für ihn."

„Du hast ja Recht. Ich werde mich nachher entschuldigen." Seufzte ich schwermütig.

„So ist es brav!" lächelte sie triumphierend und wendete sich wieder ihrem Teig zu. Einige Zeit beobachtete ich sie schweigend und dachte über ihre Worte nach. Sie hatte Recht, mit allem was sie gesagt hatte, das war mir klar. Sammys aufgedrehte und positive Art brachte mich oft zum verzweifelt, dennoch musste ich zugeben, dass es auch manchmal seltsam erfrischend sein konnte und es womöglich gar nicht so schlecht war, dass er mich nicht einfach in meiner kleinen depressiven Welt verkümmern ließ. Ich hatte ihm viel zu verdanken, und auch Löckchen hätte ich ohne ihn nie kennen gelernt, ob dies aber nun besser oder schlechter gewesen wäre, wusste ich selber nicht genau.

„Was wird das für ein Kuchen?"

„Schokoladenkuchen." Antwortete sie und schüttete einen Messbecher Zucken in die Schüssel. Ich war mir sicher, dass meine Augen bei ihren Worten anfingen zu leuchten.

„Ich liebe Schokolade!" stieß ich begeistert aus, was sie zum Lächeln brachte. Aber irgendwie war es keines ihrer warmen Lächeln die sie mir sonst immer schenkte, dieses wirkte so unendlich traurig.

„Schokoladenkuchen war auch immer Jonathans Lieblingssorte." Flüsterte sie laut genug, dass ich sie verstehen konnte.

„Wer ist Jonathan?" Sie hatte diesen Namen mir gegenüber noch nie erwähnt, aber sie sprach auch nur selten von ihrem Leben vor der Straße.

„Er war mein Sohn." Für diesen einen Moment, indem sie mich mit ihren Schmerz Getränken Augen anblickt, konnte ich fühlen, was ich schon lange vermutete, das Maggie unter ihrer rauen Fassade, all ihren Ecken und Kanten, hinter ihrer Gleichgültigkeit, genauso zerbrochen war wie ich. Es tat weh sie zu sehen, so weh das ich es kaum schaffte meine Frage auszusprechen. „Wie... Wie alt ist er?"

„Er war neun. Er ist neun, seit einundzwanzig Jahren nun schon." Ich nickte, wusste nicht wieso.

Sie hatte mir nie erzählt warum sie freiwillig auf der Straße lebte, doch ich hatte immer gewusst, dass etwas schlimmes passieren musste, damit eine bodenständige Frau wie Maggie beschloss nicht länger Teil dieser verkorksten Gesellschaft sein zu wollen.
Nun war klar, dass der Tod ihres Sohnes wohl ein wesentlicher Teil dieses Etwas war. Auch, wenn ich das Gefühl hatte, dass dies noch lange nicht alles gewesen war, fragte ich nicht nach, weil ich spürte, dass sie nicht weiter darüber reden wollte.

„Du solltest dich jetzt wirklich bei dem Kleinen entschuldigen. Nicht das er vor lauter Zorn noch deine Kuscheltiere aus dem Fenster wirft." Jedes Anzeichen von Traurigkeit war aus ihrem Gesicht verschwunden und sie lächelte breit und herzlich. Eindeutiges Zeichen dafür, dass die Fassade wieder stand und der Moment der Verletzlichkeit vorübergegangen war.

„Bin ja schon weg." Ich küsse ihre Schläfe und lächelte kurz. Es war ihr anzusehen, dass sie diese kleine Geste der Vertrautheit sichtlich genoss und gerade jetzt brauchte. Dann ließ ich sie allein in der Küche und beeilte mich in Sammys Zimmer zukommen, nicht das er wirklich noch auf dumme Gedanken käme und Bär etwas antat. Ich besaß mit meinen nun sechs und zwanzig Jahren immer noch ein Kuscheltier. Diesen kleinen Bären namens Bär (ja, man kann meine unfassbare Kreativität schon fast eine Gabe nennen) hatte meine Mutter mir am Tag meiner Geburt geschenkt. Es war schrecklich erbärmlich, dass ich ihn bis heute behalten hatte, doch ich konnte nichts tun, der kleine Junge von damals, der immer noch ein Teil von mir war, klammerte sich mit aller Kraft an den Bären und die damit einhergehende lächerliche Vorstellung der heilen Familie, die er dachte damals zu besitzen.

Ehe ich an seine Tür klopfen konnte wurde diese bereits mit Schwung geöffnet und ein immer noch verkniffen dreinschauender Sammy stand mir gegenüber.

„Es tut mir leid." Murmelte ich.

„Hm, schon okay." Erwiderte er eingeschnappt.

„Wie geht es deiner Schulter?"

„Nicht so gut wie deiner Tür. Aber wird schon wieder." Er war immer noch beleidigt.

„Es tut mir wirklich leid. Wie wäre es wenn wir zur Wiedergutmachung am Wochenende mal wieder einen Film-Marathon starten? Nur du und ich. Du darfst dir auch die ersten drei Filme aussuchen!" Ich lächelte ihn versöhnlich an.

„Egal welche Filme? Sogar Titanic?" Seine Stimme hatte etwas Lauerndes. Er wusste wie sehr ich diesen Film hasste.

Ich atmete einmal tief durch. „Ja sogar Titanic." Erwiderte ich mit knirschenden Zähnen. Dieser kleine rosahaarige Zwerg machte mich fertig.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro