36| Wakeboarden
Camila Cabello - Never Be The Same
Nachdem Shawn und ich uns endlich versöhnt hatten, saßen wir nun in einem Café, welches nicht weit von der Schule entfernt war. Eigentlich hatte er jetzt noch zwei Stunden Unterricht, aber er entschied sich zu schwänzen.
Ich warf einen Blick auf mein Handy und sah, dass Chuck eine Gruppe erstellt hatte. Die Mitglieder waren Liv, Jonathan, Jess, Victoria, Fabian, Shawn, Matt und ich.
„Leute, hab in zwei Wochen am Wochenende spontan die Bude frei. Bock auf ein Wiedersehen?", schrieb er.
„Ist irgendwas lustiges passiert oder warum bist du so am grinsen?", fragte Shawn verwirrt und nippte an seinem Getränk.
„Chuck hat eine Gruppe gemacht und fragt, ob wir in zwei Wochen können, weil er Sturmfrei hat", erklärte ich.
„Okay, dann kannst du für mich auch zusagen", antwortete er neutral und ich nickte.
„Shawn und ich können", schrieb ich in die Gruppe und legte mein Handy wieder beiseite.
,,Hast du Lust zu mir zu kommen? Meine Eltern kommen soweit ich weiß erst heute Abend", fragte er mich nun, woraufhin ich nur nickte.
,,Wie weit ist es von hier?", fragte ich, nachdem ich schon aufgestanden war.
,,Gute fünfzehn Minuten", erwiderte er und stand ebenfalls auf.
Nachdem wir durch eine saubere und ziemlich normal aussehende Gegend gelaufen waren, standen wir also vor seinem Zuhause. Shawn schloss die Tür des relativ groß aussehenden Haus auf und uns kam ein braunhaariges, junges Mädchen entgegen.
,,Sienna, das ist meine Schwester Aaliyah und Aaliyah das ist Sienna", stellte Shawn uns vor.
,,Hi", grinste sie mich an und ich begrüßte sie zurück.
,,Ich bin bei Mishyia", verabschiedete sie sich und stolperte aus der Tür.
Wir gingen wenige Minuten später in die obere Etage des Hauses und betraten sein Zimmer. Eingerichtet war es wie die typischen Jungenzimmer und mir fiel sofort seine Gitarre auf, die rechts von seinem Bett hing.
„Ist das deine einzige Gitarre?", fragte ich Shawn, während er wahllos im Raum herumstand.
„Ja, die hab ich mal auf einem Flohmarkt erstanden", entgegnete er grinsend und kratzte sich im Nacken.
Als ich mir sein Zimmer einmal angesehen hatte, setzte ich mich auf das Fußende seines Bettes, um zu warten, was als nächstes passierte.
„Ich habe in einer Stunde Training, hast du Lust mitzukommen?", fragte er und breitete sich auf der anderen Seite des Bettes aus.
Ich nickte nur und öffnete meinen Dutt, während ich plötzlich nach hinten gezogen wurde.
„Du musst doch nicht da vorne hocken", raunte er in mein Ohr und zog mich zur Hälfte auf ihn drauf
„Was, wenn doch?", grinste ich und setzte mich wieder auf.
„Pff", erwiderte er nur und fuhr sich durch die Haare.
„Wie sollen wir eigentlich mit Matt umgehen?", kam es mir plötzlich in den Sinn.
„Ich werde ihm eine reinhauen", murmelte er mit einem aggressiven Unterton.
„Das ist auch keine Lösung", entgegnete ich.
„Doch. Ich mache ihm klar, dass er sich nicht an dir zu vergreifen hat und damit hat sich die Sache", schlug er vor und ich verdrehte nur die Augen.
„Eine Schelle von mir hätte er aber auch verdient", erwiderte ich achselzuckend und ich legte mich wieder zu ihm.
„So gefällst du mir", grinste er und schlang seinen Arm um mich.
***
Eine Stunde später saß ich dann unten am Ufer und sah Shawn dabei zu, wie er über das Wasser glitt.
Mein Training würde auch übermorgen beginnen und ich freute mich schon, endlich wieder auf dem Wasser zu sein.
Die nächste Meisterschaft war schon in fünf Monaten und bis dahin lag noch hartes Training vor mir.
„Hey", begrüßte mich jemand plötzlich von der Seite.
„Hi", grinste ich und Shawn wollte einen Arm um mich legen.
„Vergiss es, so nass wie du bist", erwiderte ich lachend und rückte ein Stück weiter in die andere Richtung.
„Mir egal", entgegnete er und zog mich wieder zurück.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und lehnte mich dann doch gegen ihn.
„Das nächste Mal komme ich zu deinem Training mit", sagte er und blickte auf das Wasser.
„Das ist schon übermorgen, also wird es wohl eher wann anders", antwortete ich und lachte.
„Kannst du eigentlich wakeboarden?", fragte er plötzlich und sah mich begeistert an.
„Nein, surfen ist eher meins", grinste ich.
„Komm, ich zeig's dir", sagte er plötzlich und zog mich hoch.
„Hey Jack, hast du was dagegen, wenn ich mir Ausrüstung für sie aus der Umkleide nehme?", rief er einem Typ zu, der nicht älter als 24 zu sein schien.
„Ist kein Problem", erwiderte er und blickte einmal von oben nach unten an mir herab.
„Bin sofort zurück."
Zwei Minuten später warf er mir einen Neopren Anzug, einen Bikini und einen Helm entgegen und noch geschätzt zwanzig andere Dinge.
„Zuerst ziehst du die beiden Sachen an", wies er an und deutete auf den Bikini und den Neopren Anzug.
„Und wo?", fragte ich und hob eine Augenbraue.
„Du kannst dich dahinten umziehen", er zeigte auf eine Umkleide weiter hinten. „Aber da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte", hört ich ihn leise murmeln.
Dafür fing er sich einen Schlag gegen die Brust ein, aber er hielt meine Hand fest.
„Oder sehen werde", fügte er mit dem breitesten Grinsen hinzu und jetzt holte ich mit der anderen Hand aus, die er jedoch auch festhielt.
„Idiot", murmelte ich nur und machte auf dem Absatz kehrt.
Ich hörte ihn noch leise Lachen und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich wieder zurück zu Shawn und nahm meine Kleidung mit. Anschließend bereite er mich mehr oder weniger darauf vor zum ersten Mal zu wakeboarden.
„Okay und jetzt gehst du in die Hocke", erklärte er mir den Start und ich fuhr zum ersten Mal über das Wasser, bis ich dann nach wenigen Metern das Gleichgewicht verlor.
„Super", rief mir Shawn zu und reckte beide Daumen in die Luft.
Ich lachte nur und begann noch ein paar Versuche.
„So schlecht bist du gar nicht", grinste er und startete selbst noch einmal seine letzte Runde.
***
Gegen frühen Abend standen Shawn und ich wieder vor seiner Haustür, nachdem wir mit allem fertig geworden waren bei der Wakeboardbahn.
„Meine Eltern scheinen wieder da zu sein", sagte Shawn, als er einen Blick auf die Einfahrt warf.
Ich atmete einmal durch und ging nach Shawn hinein. Eigentlich hatte ich keine Probleme Eltern von Freunden kennenzulernen, aber bei Shawn war es dann doch etwas anderes.
„Keine Sorge, sie werden dich lieben", raunte er mir in's Ohr und grinste mich an.
„Sei still", zischte ich und er drückte einmal meine Hand und meinte es dieses Mal ehrlich aufmunternd.
„Mom, Dad, das ist Sienna, eine Freundin", stellte er mich vor. Seine Eltern saßen im Wohnzimmer auf der Couch und sahen schienen sich zu unterhalten.
„Hallo", begrüßte ich sie freundlich und reichte beiden die Hand. Beide beäugten mich interessiert und lächelten mich schlussendlich an.
„Habt ihr Hunger?", fragte seine Mutter schließlich und sah uns fragend an.
„Natürlich", schoss es aus Shawn heraus und ich schmunzelte.
„Meine Mom ist eine sehr gute Köchin", ergänzte er und klatschte begeistert in die Hände.
„Ich mach euch was, wenn das Essen fertig ist, ruf ich euch", lächelte sie uns an.
„Dankeschön", erwiderten Shawn und ich gleichzeitig, woraufhin wir uns angrinsten.
Wir waren wieder oben angekommen und ich setzte mich auf seinen Schreibtischstuhl. „Hast du was dagegen, wenn ich kurz duschen gehe? Ich beeil' mich, versprochen", fragte er.
„Alles gut", erwiderte ich und wartete nun, bis er fertig mit dem Duschen war.
***
pizzatogo
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