Sum 41 - With Me

Wir hielten die Luft an, bis plötzlich Chuck aus dem Busch neben uns sprang. 

,,Chuck", kreischte ich entsetzt auf, aber er lachte nur auf. Im Dunklen erkannte ich eine weitere Gestalt und als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass es Shawn war. Jedoch schien er nicht so begeistert wie Chuck, sondern sah aus, als würde er nur warten bis sie wieder verschwinden konnten.

Ich hatte das Gefühl, dass Olivia ein Trauma erlitten hatte, weil sie immernoch vor Schreck zitterte. ,,Tut mir leid", murmelte Chuck, aber an seiner Stimme erkannte ich, dass er es nicht wirklich ernst meinte. Shawn hatte sein Handy herausgeholt und leuchtete mit der Taschenlampe zwischen Olivia und Chuck her, aber mich schien er nicht wirklich wahrzunehmen.

,,Habt ihr eine Ahnung wo wir sind?", fragte ich an die beiden männlichen Personen unter uns gerichtet, aber Chuck schüttelte den Kopf und Shawn schien erst gar nicht zu antworten.

,,Fuck ich hab hier kein Internet", zischte Shawn leise und mein Blick schellte zu ihm. ,,Das hast du ja früh bemerkt", rutschte es mir heraus und im nächsten Moment bereute ich es irgendwie gesagt zu haben.

Er stapfte wütend voraus und wir schafften es gerade noch so ihm zu folgen, weil er wirklich schnell lief. ,,Willst du vielleicht noch schneller laufen?", rief ich ihm hinterher und er stöhnte nur genervt auf. Schon wieder, Sienna.

***

Ich hatte keine Ahnung wann, weil mein Handyakku sich irgendwann verabschiedete, aber wir fanden später doch noch zurück. Todmüde, durchgekühlt und nach etlichen Diskussionen zwischen Shawn und mir fielen Liv - siee hatte darauf bestanden sie so zu nennen - und ich in unsere Betten.

Liv's Wecker riss mich aus meinem Träumen und ich drehte mich stöhnend weg, um weiterzuschlafen.

,,Nix da, Madame!", rief eine ziemlich gut gelaunte Liv und riss mir die Bettdecke weg. Frustriert stand ich dann 10 Minuten später auf und schlenderte zum Waschhaus. Im Bungalow hatten wir eine Toilette und ein kleines Waschbecken, aber im Waschhaus waren Duschen, Toiletten und eigene Kabinen mit Waschbecken.

Als Shawn mich sah, nahm sein Blick keine Deutung an und ich schaute schnell weg. Einfach wegschauen und fernhalten, Sienna.

Zum Frühstück gab es Brötchen mit jeder Menge Aufstrich und Müsli. Ich entschied mich für ein Brötchen, welches dick mit Nutella bestrichen war. ,,Heute mal ganz gesund?", fragte Liv lachend und ich stimmte nickend mit ein.

,,Morgen", nickte Chuck uns beiden zu und blickte Liv lange an. ,,Uhh", grinste ich Augenbrauen wackelnd und stach in meinem Essen herum, als er wieder zu Shawn ging. ,,Sei leise", lachte sie leise auf und blickte auf den Boden.
,,Da ist aber nichts, was ich wissen muss, oder?", fragte ich und blickte sie erwartungsvoll an.
,,Nein!", entgegnete sie aufgebracht und ich hob abwehrend meine Hände.

,,Heute werdet ihr in Gruppen den Wald erkunden. Ihr bekommt von uns eine Liste mit Dingen, die ihr suchen sollt. Wir haben eure Namen gestern Abend ausgelost, also dürft ihr nicht selbst entscheiden. Alle die in Gruppe 1 sind, treffen sich bei Tom", erklärte die pummelige Gruppenleiterin von gestern und deutete auf ihn, ,,Gruppe 2 trifft sich bei mir, Gruppe 3 bei Tina, Gruppe 4 bei Alex und die letzte Gruppe bei Samira."

Sobald ich hörte, dass wir ausgelost wurden stöhnte ich genervt auf. Warum zur Hölle konnte man hier kein menschengerechtes Programm für 16-18 Jährige gestalten?

,,Sienna, Adam, Maria, Anna und Shawn in der dritten Gruppe", wurden wir aufgezählt und natürlich wusste ich nicht, zu welchem Gruppenleiter ich jetzt gehen musste. Shawn schien aber Gedanken lesen zu können oder ähnliches, denn er lief schnurstraks auf eine blonde, ältere Gruppenleiterin zu bei der auch die anderen 3 standen.

,,Das hier ist euer Aufgabenzettel", erläuterte uns Tina und drückte mir den Zettel in die Hand. ,,Ihr müsst jetzt Dinge wie ein Blatt einer beschriebenen Baumart finden, bestimmte Tiere und andere Sachen. Dafür habt ihr zweieinhalb Stunden Zeit und dann habt ihr wieder hier zu sein. Eure Smartphones habt ihr wahrscheinlich alle dabei falls etwas sein sollte und damit ihr die Uhr im Blick behaltet."

Als sie fertig war nickten wir und machten uns auf den Weg. Die Gruppen gingen alle an einer Stelle los und ab da spalteten sich die Wege in 5 Richtungen, weil wir natürlich unterschiedliche Aufgaben bekommen hatten.
,,Was müssen wir als erstes suchen?", fragte der andere Junge, ich nehme Mal an Adam, und ich warf einen Blick auf den Zettel.
,,Wir sollen nach einem sommergrünen, längsgeschnittenen Blatt suchen", erwiderte ich und er lächelte mich dankbar an. Warum sollten wir nach Baumblättern suchen?
Das förderte wahrscheinlich nicht sonderlich mein soziales Verhalten.

,,Ich hab es", rief das dunkelblonde Mädchen, welches auch dabei war. Voller stolz hob sie das Eichenblatt hoch und legte es behutsam in die kleine Plastiktüte, die wir dazu bekommen hatten. Adam und ich sahen uns an und rollten beide mit den Augen, wahrscheinlich weil er genauso wenig Lust auf das ganze hier hatte. Shawn und Maria standen ziemlich unberührt daneben und warteten einfach nur, dass es weiter ging.

,,Jetzt müssen wir irgendein Info-Schild über Jäger finden", wies ich an und Adam sah mit mir auf den Zettel. Er stöhnte - genau wie ich - genervt auf und wir trotteten nebeneinander den drei anderen vor uns hinterher. ,,Warum bist du hier?", fragte er plötzlich. ,,Soziales Verhalten und so", antwortete und er grinste wissend. ,,Bei mir ebenfalls", grinste er noch breiter und ich fragte mit hochgezogener Augenbraue : ,,Was hast du angestellt?"

,,Uhm bin beinahe von der Schule geflogen, habe mich 2 mal geprügelt und noch andere Dinge von denen du vielleicht noch nichts wissen solltest", antwortete er etwas verunsichert und ich nickte langsam. Ich war vielleicht ein Rebell, hatte durchaus eine große Klappe, wenn mir etwas nicht passte und sowas alles, aber auf solche Dinge wäre ich wahrscheinlich weniger stolz. Das ist in meinen Augen nicht sonderlich cool.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir endlich dieses Info-Schild erreicht und übertrugen die nötigen Informationen auf unseren Zettel. ,,Jetzt müssen wir eine beschriebene Baumrinde suchen!", rief Maria, das dunkelblonde Mädchen, begeistert und ich seufzte lautstark.

,,Ich verzweifel gleich", murmelte ich frustriert und blickte zu Adam, der übrigens ganze 2 Köpfe größer war, hoch. ,,Eine dreiviertel Stunde ist schon um, Kopf hoch kleine", grinste er und ich lachte auf.

***

Ich hoffe es hat euch gefallen :)

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pizzatogo