25| Eifersucht?
Sunrise Avenue - I Help You Hate Me
Wir kamen 2 Stunden später völlig außer Atem im Camp wieder an und Liv und ich schnappten uns wie geplant direkt unsere Duschsachen.
Die Dusche fühlte sich unglaublich befreiend an und ich wusste, dass ich morgen trotzdem den Muskelkater meines Lebens haben werde.
Wir kamen nach vielen Minuten wieder gleichzeitig aus der Dusche heraus und erledigten dann beim Waschbecken noch andere notwendige Sachen.
Auf dem Rückweg zum Camp fühlte ich mich komischerweise gar nicht mehr so übel - eher so, als hätte ich wirklich etwas getan und wäre jetzt wieder frisch.
Trotzdessen legte ich mich danach nur in's Zelt und schloss meine Augen.
Geweckt wurde ich dann zwei Stunden später, als sich jemand auf mich warf.
Wie zu erwarten - Chuck.
„Chuck geh runter von mir", stöhnte ich genervt, denn ich hasste es, wenn man meinen Schlaf unterbrach.
„Shawn vermisst dich", quiekte er.
„Wenn er mich doch so sehr vermisst, wo ist er dann?", fragte ich augenverdrehend und Chuck deutete nach draußen.
Ich war trotzdem zu faul aufzustehen und murmelte : „Egal, ich sehe ihn heute Abend sowieso noch einmal."
Chuck hatte aber Recht. Also nicht unbedingt mit seiner Aussage, aber mir fiel auf, dass wir in den letzten Tagen gar nicht mehr so viel miteinander machten. Das war irgendwie schade, dachte ich.
Ich stand also auf, in der Hoffnung die jetzige Situation ändern zu können, sah aber Shawn an den Esstischen wieder mit dem Mädchen von heute morgen reden.
„Wenn er mich ja so unglaublich vermisst, was macht er dann die ganze Zeit mit dem Mädchen dort?", fragte ich Chuck, der allerdings gerade dabei war Liv seine Zunge in den Hals zu stecken.
Na super, dachte ich, und ging aus dem Zelt, auch zu den Tischen. Ich holte mir etwas zu trinken und setzte mich dann zu Shawn. Sienna du musst über deinen Schatten springen, dachte ich und begann eine Konversation mit : „Hey."
„Hey, was machst du hier?", fragte er mich, als er mich endlich bemerkt hatte.
„Liv und Chuck sind gerade miteinander beschäftigt.. und weil ich sonst keine Freunde habe und durstig bin, sitze ich hier", entgegnete ich und sah mir das Mädchen neben Shawn genauer an.
Sie hatte blondes, mittellanges Haar und blaue Augen - also so ziemlich das Gegenteil von mir. Was Shawn an ihr fand wusste ich auch nicht - trotzdem hatte ich kein Recht zur Eifersucht und beließ es mit Vorurteilen.
,,Ehm, ich gehe dann mal", tippte das Mädchen Shawn auf die Schulter und stand auf.
Als sie weg war fragte ich mit einem kühleren Unterton : „Also, wer ist sie?"
„Das ist Amelia. Einfach nur ein Mädchen aus dem Camp, genau wie du auch, denke ich?", lautete seine Antwort und er wirkte mit einem Mal ziemlich unsicher.
„Okay", erwiderte ich stumpf und starrte nachdenklich in die Ferne.
Sein Satz ging mir mehrmals durch den Kopf und ich erhoffte mir irgendwie, dass er mich nicht nur wie ein Mädchen aus dem Camp sah.
Weil ich gegenüber von ihm saß und so merkte, wie mich seine Blicke durchbohrten und das verdammt unangenehm war, stand ich abrupt mit meinem Becher in der Hand auf und ging irgendwo hin. Ich hatte noch nicht wirklich eine Ahnung wohin, aber ich wollte weder zu Liv und Chuck, noch zu Shawn.
Bei einem am Boden liegenden Baumstamm fühlte ich mich aufgenommener, weswegen ich mich hinsetze und wieder nur ins Leere blickte.
Das vibrieren meines Handys unterbrach mich und ich sah, dass mich meine Mutter per FaceTime anrief.
Ich nahm den Anruf an und blickte direkt in die Gesichter von Alessio und Camilla.
„Hey ihr beiden", begrüßte ich sie mit einem warmen Lächeln im Gesicht.
„Sienna! Sienna!", schrie meine kleine Schwester ganz aufgeregt.
Meine Mutter hielt anscheinend das Handy für die beiden und sagte mir auch „Hallo" durchs Telefon.
„Wie geht es euch? Und was verpasse ich Zuhause alles?", fragte ich neugierig meine Geschwister.
„Uns geht es super, aber Mama ist krank", piepte Alessio und im Hintergrund hörte man meine Mutter husten.
„Ihr kümmert euch doch sicher ganz viel um sie und macht keinen Blödsinn?", fragte ich die Zwillinge mit einem kleinen Grinsen im Gesicht. Die beiden machten mich manchmal total glücklich. Sie konnten zwar total aufgedreht und nervig sein und eigentlich hasste ich kleine Kinder, aber mein Geschwister waren wirklich goldwert.
***
Ich hatte noch lange mit ihnen telefoniert, bis ich dann zum Abendessen musste. Meine Laune war deutlich besser als vorher, was auch Liv zu bemerken schien.
Sie deutete mit dem Kopf fragend auf Shawn doch ich schüttelte meinen Kopf heftig. Er war sicher nicht der Grund weshalb ich gerade so gut drauf war und bei dem Gedanken wurde mir gleich wieder komisch zumute.
Egal, dachte ich und kaute weiter auf meinen Nudeln rum.
Liv zuckte bloß mit den Schultern und sah mich entschuldigend an.
Ich war schnell fertig mit dem Essen, weshalb ich dann schon einmal aufstand und zurück in's Zelt ging. Den Rest des Tages hatten wir frei und ich wollte nur noch schlafen.
Mein Handy vibrierte plötzlich und eine unbekannte Nummer schrieb : „Heute Abend um 23:00 Uhr bei den Tischen?"
Ohne groß rumzuraten wusste ich, dass es Shawn war, woher er meine Nummer hatte wusste ich aber nicht.
„Mal sehen", antwortete ich knapp.
„Bitte, ich muss dich sehen."
„Das tust du doch gerade schon und hast du heute auch schon oft gut", lautete meine Antwort und ich seufzte.
Einerseits wollte ich mich mit ihm treffen, weil es echt verdammt gut tat mit ihm zu reden, aber andererseits war ich müde und noch immer beleidigt wegen dem Mädchen von vorhin.
„Bitte komm einfach her..", schrieb er noch, bevor ich nicht mehr antwortete.
Ich wusste, dass er mich gerade auf dem Weg zurück in's Zelt gesehen haben muss und vermutlich auch meine Gesichtsausdrücke inklusive meiner Stimmung.
Liv kam nach einigen Minuten auch endlich nach und bestand dann darauf, dass ich ihr erzählte, was mit Shawn war.
„Eigentlich ist nichts. Er verbringt den ganzen Tag mit Amelia und das soll mir Recht sein, ändern kann ich daran sowieso nichts", antwortete ich emotionslos und wahrscheinlich auch etwas zu übertrieben.
„An deiner Stelle würde ich total ausrasten! Ich meine ihr habt euch schließlich oft genug geküsst, um euch klarzumachen, dass ihr euch mögt", rief Liv empört.
Ich machte eine Bewegung, die ihr sagen sollte, dass sie runterkommen soll. Es musste ja schließlich nicht das ganze Camp mitbekommen.
„Liv, das ist mir zu kindisch. Entweder will er mich oder er lässt es bleiben aber so eine ganze Eifersuchtsnummer klingt für mich ziemlich lächerlich und er muss einfach wissen was er tut", antwortete ich ziemlich entschlossen.
Ich wollte daraus keine große Sache machen. Das Ganze klang wie 0815-Müll nach dem Motto „Oh, er macht sie eifersüchtig, wir müssen alle aufkreischen". Mir war das egal, denn ich war das Gewohnt.
Ich stellte mir einen Wecker auf 22:45 Uhr und machte für die nächsten drei Stunden meine Augen zu.
***
Tut mir leid, dass das Kapitel erst so spät kommt, ich habe aber heute/gestern meinen Geburtstag mit Freunden verbracht und hatte keine Zeit :)
pizzatogo
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