14| Muffindieb
Paramore - Decode
Ich hatte mich zu Liv gesellt, die wie ein Wasserfall pausenlos redete und mich mit Informationen zumüllte. ,,Liv es reicht", meinte ich vorsichtig, als sie mir nun zum dritten Mal ihre Liebe zu ihrem Lieblingssänger verdeutlichte, indem sie rumquiekte und rumzappelte.
,,Ich überlasse sie dann mal dir", stand ich grinsend auf und drückte Chuck meinen leeren Teller in die Hand, weil ich unter 'kranken Schutz' stand, wie ich soeben beschlossen hatte. Chuck warf mir einen verzweifelten Blick zu und Liv grinste verwirrt drein. Gerade als ich fast mein Bungalow erreicht hatte, kam mir Shawn entgegen.
,,Hey Sienna!", wollte er mich stoppen.
,,Hi", ich drehte mich um und begrüßte ihn.
,,Gehts dir besser?", fragte er schmunzelnd und blickte extra langsam an mir herunter.
,,Es geht. Durch Chuck habe ich die beste Krankenversorgung", erwiderte ich gespielt arrogant, weil er nun mal 'schuld' war, dass ich die Erkältung meines Lebens hatte.
,,Ich kann es bestimmt noch besser als er", raunte er mir ins Ohr, wie auch immer er plötzlich hinter mir stehen konnte.
,,Nein danke. Kein Bedarf", grinste ich und bevor ich mein Bungalow betrat, strich ich ihm leicht über den Oberkörper.
,,Du machst mich verrückt", murmelte er hinter mir und machte auf dem Absatz kehrt, um Essen zu gehen.
Siegessicher grinsend ließ ich mich auf mein Bett fallen, welches daraufhin ein unschönes Geräusch von sich gab, und schloss die Augen.
***
Zwei Stunden später wurde ich dann von Liv geweckt, die mit mir in die 'Stadt' laufen wollte. Weil ich sowieso nichts zu tun hatte und frische Luft mir bestimmt gut tun würde, ließ ich mich von ihr überreden und tauschte die Jogginghose gegen eine Jeans.
,,Fertig?", fragte Liv.
,,Fertig."
Als wir gerade losgehen wollten trafen wir auf Chuck und Shawn, die unbedingt mitwollten. Liv und ich hatten nicht besonders große Lust darauf, weswegen wir in einem passenden Moment wegliefen.
***
In der Stadt angekommen war das einzige, was wir antrafen, ein kleines süßes Cafe und eine unbelebte, graue Straße. Auskennen brauchte man sich hier also nicht wirklich, dachte ich, bis Liv mir erklärte, dass es etwas belebter war, wenn man um die Ecke ging. Dort waren nämlich noch Dinge wie ein Bäcker oder ein kleiner Schreibwarenladen. Ziemlich langweilig also.
,,Und was wollen wir jetzt hier?", fragte ich sie ein wenig verwirrt.
,,Die Frau aus dem Cafe bäckt die perfektesten Muffins aller Muffins", klatschte sie begeistert in die Hände.
,,Ähm okay?", murmelte ich verwirrt und trat über die Türschwelle. Die Ladenbesitzerin nahm uns erfreut darüber, dass jemand in ihr Cafe kam, in Empfang und nahm unsere Bestellung auf. Bis Liv plötzlich aufstand und kaum eine Sekunde später Shawn und Chuck breit grinsend vor mir standen.
,,Willst du mich verarschen?", pampte ich Liv gespielt beleidigt an.
,,Hast du uns denn gar nicht vermisst?", meinte er gespielt verletzt und legte einen Arm um meine Schulter, nachdem er sich auf der Bank neben mir niedergelassen hatte.
,,Dich nicht, aber Shawn", scherzte ich, woraufhin sich Chuck verletzt eine Hand aufs Herz legte und Shawn sich nun auf der anderen Seite neben mich setzte.
,,Und was ist mit mir?", meinte Liv dann, die auf der anderen Seite von uns saß.
,,Ich liebe dich doch", grinste Chuck über beide Ohren, stand auf und setzte sich neben sie.
,,Ich liebe mich auch", sagte sie trocken, aber ich konnte ihr Grinsen, welches sich leicht über ihre Lippen schlich, genau sehen und blickte sie wissend an.
Wir wurden unterbrochen, als die Besitzerin des kleinen Cafes zu unserem Tisch kam und mir und Liv unsere bestellten Muffins brachte.
,,Wollen die jungen Männer auch etwas?", fragte sie freundlich.
,,Nein danke, ich teile mir den Muffin mit meiner entzückenden Freundin", erwiderte Shawn grinsend und deutete auf mich.
,,Nie im Leben", entgegnete ich und nahm den Muffin so in meine Hand, dass Shawn nicht an ihn dran kam.
,,Und was ist mit Ihnen?", fragte sie nun Chuck, obwohl ich nicht verstand, warum die Frau die Jungs siezte, weil die beiden nun wirklich nicht so ernst zu nehmen waren.
,,Ich nehme auch so einen Blaubeermuffin wie Sienna", antwortete er der Frau mit einem lächeln.
Sie nickte und ging wieder hinter den Tresen. Shawn schaffte es dann doch irgendwie meinen Muffin zu bekommen und klaute mir ein Stück.
,,Hey!", meinte ich beleidigt.
,,Hi wie gehts dir? Öfter hier?", nahm er mich sehr wenig ernst und machte sich noch einen Spaß draus, dass er soeben meinen Muffin geklaut hatte.
,,Du schuldest mir 'nen Muffin", erwiderte ich, bevor ich ihn beleidigt ignorierte.
,,Schenk ich dir zum Geburtstag", murmelte er und grinste, woraufhin ich bloß meine Augen verdrehte.
,,Was ist eigentlich mit den Workshops?", fragte ich schmunzelnd.
,,Wir haben nur noch morgen und übermorgen und nächste Woche dann neue", erklärte Liv und ich nickte verstehend. Nächste Woche würde es wahrscheinlich komplett neue Angebote geben, also keine Kochkurse und sowas mehr, zum Glück.
Wir wurden erneut unterbrochen, als die Frau Chuck seinen Muffin brachte und er ihn dankend annahm.
,,Mhh dasch isch scho lecker", sagte er extra vor meinen Augen, weil ich ja nur einen halben Muffin essen konnte.
***
Nachdem wir aufgegessen und bezahlt hatten machten wir uns auf den Rückweg, weil es schon bald Abend wurde und wir uns alle paar Stunden mal melden mussten, besonders weil ich ja als 'krank' galt. Liv und Chuck liefen vor mir und Shawn und unterhielten sich, als wären sie in ihrer eigenen Welt. Shawn und ich hingegen schwiegen nur und wechselten ab und zu ein paar Worte.
,,Warte mal", zog er mich plötzlich am Handgelenk zurück.
,,Ähm was ist mit den anderen?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue, aber ein Blick zu ihnen gab mir Antwort genug, weil ihnen nichtmal aufgefallen war, dass Shawn und ich stehengeblieben waren und er mich sozusagen gerade entführt hatte.
,,Heute Abend wieder beim Felsen?", fragte er mich mit kaum weniger als drei Zentimetern Abstand zu meinem Gesicht.
,,Ich brauche heute Abend mal ein wenig Ruhe, sonst bin ich morgen noch kränker", presste ich gerade noch so hervor.
,,Dann setz ich mich meinetwegen zu dir ins Bungalow", entgegnete er und fügte noch "Ich will den Abend einfach nur mit dir verbringen", hinzu.
,,Um halb Acht am Felsen?", fragte ich nun, weil ich mich innerhalb zwei Sekunden entschieden hatte mich doch mit ihm am Felsen zu treffen.
Er nickte bloß und während er mich anstarrte, fuhr seine eine Hand durch meine Haare. Als er dann realisierte was er da tat, ließ er von mir ab und lief plötzlich vollkommen normal weiter.
Musste man diesen Jungen verstehen?
***
pizzatogo
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