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Siebenundzwanzig

Dieses Mal muss ich nicht lange überlegen, um Harry den Helm abzunehmen und diesen direkt aufzusetzen.

„Freut mich, dass ich nicht wieder meinen natürlichen Charme einsetzen muss, um dich zu überzeugen", lacht Harry, während er bereits dabei ist, es sich vorne auf dem Moped bequem zu machen.

„Das hat nichts mit deinem Charme zu tun", scherze ich und Harry hebt skeptisch die Augenbrauen. „Das größte Charisma hat noch immer Molly selbst", erkläre ich.

Einen kurzen Augenblick überlegt Harry, um mir dann breit grinsend zuzustimmen und liebevoll seinen Roller zu tätscheln. Ich steige hinter ihm auf das Gefährt. Leider ist mein heutiges Kleid zu eng, wodurch ich nicht wie beim letzten Mal einen Knoten in den Stoff machen könnte.

„Warum trage ich immer ein Kleid, wenn ich anschließend auf Molly steige", frage ich mich selbst laut.

„Vielleicht magst du es, den Fahrtwind zu spüren", lacht Harry und als er meinen strafenden, aber nicht ganz ernst gemeinten Blick bemerkt, hebt er entschuldigend die Hände.

„Du könntest dich ja wie eine Dame auf einem Pferd hinsetzen", überlegt Harry stattdessen laut und versucht mir auf diesem Weg eine Alternative aufzuzeigen.

Doch diese Möglichkeit scheint mir dann doch zu waghalsig, also bleib ich schlussendlich bei der altbewährten Variante. Bevor wir losfahren, ermahne ich Harry jedoch, dass er sich gar nicht umdrehen soll. Mein Kleid ist recht weit nach oben über meine Oberschenkel gerutscht und es wäre mir unangenehm, wenn er mich so sehen würde.

Harry schwört auf das Wohl von Molly und somit glaube ich ihm, dass er sich an sein Versprechen halten wird.

Meine Arme schließe ich wieder um seinen athletischen Oberkörper. Wie auch schon bei unserer letzten gemeinsamen Fahrt genieße ich seinen Geruch und die Wärme. Trotzdem ist etwas anders. Beim ersten Mal war ich viel zu sehr von meiner Angst vor dem Neuen abgelenkt. Hatte während der gesamten Tour die Augen fest zusammengekniffen und Stoßgebete in den Himmel geschickt, dass uns nichts passieren mag. Doch heute sehe ich wie die Lichter an uns vorbeiziehen, als wir die Straße entlangfahren. Kann von der Seite aus erkennen, dass Harry ein zufriedenes Schmunzeln zeigt. Eines, wie es im Augenblick auch bei mir zu sehen ist. Ich genieße das Gefühl, einen Moment lang frei zu sein und mich nur auf das Jetzt zu konzentrieren und alles, was so furchtbar schiefläuft einfach auszublenden.

Nach einer Weile verlässt Harry die Hauptstraße und biegt auf einen befestigten Weg ab, der direkt in die Berge und Wälder der Insel zuführen scheint.

„Wo fährst du hin?", frage ich zum ersten Mal, da Harry wohl doch nicht, wie ich zuerst angenommen habe einfach nur eine Runde drehen will, sondern augenscheinlich ein Ziel ansteuert.

„Ich will dir etwas zeigen", ruft er mir gegen den Fahrtwind zu und ich weiß, dass ich nicht weiter fragen muss, da Harry mir sicherlich nicht verraten wird, wo es hingeht.

Doch der Fahrer ergreift noch einmal das Wort.

„Streck mal die Arme zur Seite aus", fordert er mich auf und ich frage ihn perplex ob er will, dass ich vom Moped falle.

Als Antwort erhalte ich ein Lachen und Harry verspricht mir, dass er das Tempo drosseln wird, damit mir nichts passiert und sofort merke ich, dass er langsamer wird.

„Ich mach das nicht", beharre ich weiterhin auf meiner Entscheidung und verstärke den Griff um seinen Oberkörper.

„Wenn du es nicht machst, dann mach ich es", stachelt er mich weiter an und nimmt bereits einen Arm vom Lenker, um mir zu verdeutlichen, wie ernst es meint.

Erschrocken reiße ich die Augen auf und rufe ihm schon beinahe hysterisch zu, dass er wieder beide Hände zum Steuern nehmen soll.

„Machst du es?", fragt er mich nur noch ein weiteres Mal und ich kann das Grinsen aus seinen Worten heraushören.

„Nein", bleibe ich bei meiner Meinung und zu meiner Verwunderung lässt Harry wirklich den Arm sinken.

Erleichtert atme ich aus und lasse den Kopf ohne darüber nachzudenken gegen seine Schultern sinken. Ich kann ein Glucksen vernehmen, bevor Harry mir selbstsicher erklärt, dass er mich schon nach dazu bekommen wird, dass ich etwas waghalsiger werde. Ich lächle nur, einfach, weil er mein „Nein" fürs erste akzeptiert hat.

Wir fahren immer höher und die Luft wird merklich kühler, während der Wald am Straßenrand immer lichter wird. Auf dieser Route mitten in den Bergen ist um diese Zeit kaum jemand unterwegs. Ganz selten kommt uns ein Auto entgegen, während Molly langsam den Berg hochkriecht.

Eigentlich sollte ich mir Gedanken machen, wo Harry mich hinbringen könnte. Denn zu einem kleinen Prozentsatz besteht schließlich die Möglichkeit, dass es sich bei Harry um einen psychopathischen Frauenmörder handeln könnte. Über das Knattern von Molly hinweg teile ich ihm meine Gedanken mit. Doch anstatt über diese irrsinnige Idee zu lachen, senkt Harry nur bedrohlich seine Stimme und erklärt mir, dass meine Sorgen durchaus berechtigt sein könnten. Weil er mich erneute ärgern möchte, bohre ich ihm meine Nägel in den Brustkorb, um ihn so aus der Reserve zu locken.

„Aua", jammert er daraufhin theatralisch und ich höre auf damit ihn weiter zu malträtieren, stattdessen streiche ich besänftigend über die geschunden Stellen.

„Ich bin natürlich kein Mörder, dann hätte ich doch schon längst eine passende Gelegenheit genutzt, um dich zum Beispiel von einer Felsenklippe zu stürzen", erinnert er mich an unser letztens Treffen und ich nicke zustimmend.

„Oder aber", führt Harry seine Erklärung fort und biegt derweil mit dem Moped auf einen kleinen Parkplatz ab, welcher von einer Steinmauer umgeben ist, „ich entführe dich mitten in den Nationalpark auf einen einsamen Parkplatz."

Mit diesen Worten lässt er den Motor von Molly verstummen und dreht sich in meine Richtung, um mir sein herausforderndes Grinsen zu präsentieren.

Ich sehe mich um. Es ist finster. Keine Straßenlaternen, kein Auto in der Nähe und keine Menschenseele weit und breit ist in Sicht. Wir sind vollkommen alleine und mein Herzschlag wird schneller.

„Du verarschst mich", flüstere ich, obwohl hier niemand ist der es hören würde, selbst wenn ich schreien würde.

Seine grünen Augen mustern mich intensiv, bevor sein charmantes Lächeln mit den Grübchen zurückkehrt und ich mich dadurch bereits merklich beruhige.

„Natürlich verarsche ich dich Vicky. Aber wenn du mir unterstellst, dass ich ein Mörder sein könnte, dann musst du mit dieser kleinen Retourkutsche meinerseits rechnen."

„Das habe ich wohl irgendwie verdient", schmunzle ich erleichtert und fordere ihn nun auf, wieder weiterzufahren.

Doch Harry schüttelt nur den Kopf und erklärt mir, wir wären angekommen. Verwundert auf der Suche nach etwas, was er mir hier draußen in der Einöde zeigen möchte, steige ich so elegant es mir in dem Kleid möglich ist von Molly und sehe mich um.

„Aber hier ist doch nichts", breche ich schließlich die Suche ab und sehe zweifelnd zu Harry, der nun hinter mir steht.

„Du konzentrierst dich auf die falschen Dinge", antwortet er ruhig und legt zwei seiner schlanken Finger unter mein Kinn, um sanft meinen Kopf Richtung Himmel zu bewegen. „Manchmal muss man die Perspektive ändern, um zu erkennen, wo das wirklich Schöne auf einen wartet."

Über uns glitzern Millionen Sterne am Firmament. Einer heller als der Andere. So strahlend und funkelnd, wie ich sie in einer Großstadt wie Berlin nie sehen könnte. Nicht einmal, wenn ich raus nach Brandenburg fahre und auf den Dörfern in den Himmel sehen würde. Die Lichter der Stadt überstrahlen einfach die Natur und dadurch wird vielen solch ein atemberaubender Blick wohl verwehrt bleiben.

„Das ist wahnsinnig schön", gestehe ich ehrfürchtig und starre noch immer Richtung Himmel.

„Ich wusste, dass es dir gefallen wird", flüstert Harry mir zu und sein warmer Atem streift meine Wange.

Noch immer bin ich völlig fasziniert von dem, was ich über uns sehen kann. Das Naturschauspiel lenkt mich so sehr ab, dass ich kaum mitbekomme, wie Harry mich langsam Richtung Mauer führt, die den Parkplatz von der Umgebung abgrenzt.

„Bevor du noch Probleme mit deinem Nacken bekommst lass uns hier oben hinlegen."

„Wie fürsorglich", lobe ich diesen Gedanken und lege meine Hand in seine, welche Harry mir hilfsbereit hinhält, damit er mir auf den Vorsprung hochhelfen kann.

„So bin ich einfach. Ein Gentleman durch und durch", antwortet er mir selbstironisch.

Ich lasse diesen Satz so stehen und lege mich wie von Harry vorgeschlagen auf den trockenen Boden. Meine Arme verschränke ich hinter meinem Kopf. Es ist zwar unbequem, aber der nun noch bessere Blick in den Himmel entschädigt dafür allemal.

Eine Weile liegen wir schweigend da. Es herrscht absolute Ruhe um uns herum. Nicht einmal ein Tier kann man hören, oder das Rauschen der Bäume, da diese so weit oben nur noch spärlich vorkommen.

Auch Harry hat die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und sieht ebenfalls ehrfürchtig in den Himmel. Immer wieder ziehen dünne Schleierwolken am Firmament vorüber. Unsere Ellenbogen berühren sich und ich merke immer mehr, wie ich beginne, mich richtig zu entspannen.

„Kennst du dich mit Sternbildern aus?", frage ich Harry und drehe meinen Kopf leicht in seine Richtung.

In dem wenigen Licht hier draußen wirken seine Gesichtszüge noch markanter als ohnehin schon. Kurze Bartstoppeln sind an seinem Kinn und seinen Wangen zu erkennen. Harry ist ein schöner Mann und muss dafür nicht mal besonders viel tun, überlege ich bis er mit seinem Arm nach oben deutet.

„Ja natürlich", antwortete er selbstverständlich und zeigt auf eine kleine Gruppierung Sterne. „Dieses Sternbild heißt, das niesenden Einhorn", erklärt er vollkommen ernst, woraufhin ich ein ungläubiges Schnalzen mit der Zunge von mir gebe.

„Ehrlich?", forsche ich weiter nach und Harry nickt voller Überzeugung und fragt mich ob ich das Horn des Fabelwesens denn nicht erkennen kann.

„Man braucht viel Fantasie", erklärt der junge Mann neben mir neckend.

Noch einmal sehe ich mir das Sternbild an, bevor ich Harry mit einem Lachen erkläre, dass ich immer dachte, dass das was er mir als das Horn eines Einhorns verkaufen will, der Griff vom großen Wagen ist. Eines der wenigen Sternbilder, die auch ich mühelos erkennen kann. Nicht ganz unbegründet drängt sich mir der Verdacht auf, dass es Harry da nicht anders zu gehen scheint.

Unbeeindruckt davon, dass ich ihn entlarvt habe, winkt Harry nur ab.

„Der Name ist doch langweilig. Das ist das niesende Einhorn", erklärt er noch immer selbstsicher und grinst mich freudig an. Mir bleibt kaum etwas anderes übrig, als ebenfalls breit zu lächeln.

„Jetzt im Moment bist du glücklich, oder?", erkundigt er sich völlig unverblümt und dreht sich mit seinem Körper auf die Seite, um mich besser ansehen zu können.

Nach kurzem Überlegen nicke ich. Doch für Harry scheint diese Antwort etwas zu zögerlich zu sein. So, dass er mich fragt, was mir denn fehlen würde.

Mittlerweile ist mir auf dem Boden zusehends kälter geworden. Also setzte ich mich auf und reibe mit den Händen über meine Arme, welche noch immer nur mit meiner dünnen Strickjacke bedeckt sind.

„Dir ist kalt", vermutet Harry völlig richtig und ehe ich mich versehe, ist er aufgestanden und auf dem Weg zurück zu Molly. Ich rutsche bis zum Mauervorsprung und lasse meine Beine baumeln, um besser beobachten zu können, was er nun vorhat. Zu meiner Verwunderung klappt er den Sitz des Mopeds nach oben und zum Vorschein kommt eine kuschelige Decke.

„Hast du die immer dabei?", frage ich verwundert, als er damit wieder zu mir kommt.

„Klar, wer weiß wozu es gut ist", antwortetet er unbekümmert und ich stelle mir unweigerlich die Frage, wie oft er vielleicht schon mit Valeria hier oben war.

Harry unterbricht meine negativen Gedanken, indem er sich erneut neben mich setzt.

„Darf ich?", erkundigt er sich höflich und will mir verdeutlichen, dass er die Decke sowohl um sich als auch um mich legen möchte.

Ich nicke, da auch ihm sicherlich kalt ist. Denn im Gegensatz zu mir trägt er nur ein kurzärmeliges Shirt. Etwas umständlich bemüht sich Harry die Decke um uns herum auszubreiten. Ich helfe ihm dabei und schlussendlich sitzen wir eng aneinander gerückt auf der Mauer.

Seine Nähe wird mir schlagartig bewusst, als er sich mir zuwendet und ich trotz der Dunkelheit jedes kleine Detail in seinem Gesicht erkennen kann.

„Alles in Ordnung?", erkundigt er sich.

Doch anstatt zu antworten starre ich nur auf seine sanft geschwungenen Lippen, wie sie sich bewegen und als er mit der Frage geendet hat, er einen winzigen Moment lang seine Unterlippe einzieht und zwischen seine Vorderzähne klemmt. Ein kurzer Augenblick kaum der Rede wert und dennoch beginnt es in mir zu kribbeln.

„Vicky?", flüstert er und ich sehe direkt in seine Augen. Auch sein Blick huscht nach oben und ich frage mich, ob auch er mich beobachtet hat.

Mein Herz klopft wild, als Harry sich kaum merklich, ob bewusst oder unbewusst ein Stück zu mir lehnt. Es handelt sich nur noch um wenige Zentimeter die uns trennen. Die Kälte, welche ich bis eben noch gespürt habe, ist wie verflogen. Stattdessen ist mir fast schon unerträglich heiß. Nur, dass diese Hitze in meinem Inneren lodert und mich verbrennt. Ich will wissen, wie es sich anfühlt Harry ganz nahe zu sein. Möchte spüren, ob sich seine Lippen so gut anfühlen, wie sie aussehen. Ob ich bei Harry diese Empfindungen spüre, von denen man immer in all den Romanen lesen kann und es mit ihm wirklich so anders ist, wie es mir mein Herz versucht einzureden.

Mein Handeln wird nur noch von dem Wunsch gesteuert, dem Mann, der mich, in diesen Sekunden, mit seinen wunderbaren grünen Augen so intensiv ansieht endlich richtig nahe sein zu können.

Ohne über die Konsequenzen nachzudenken höre ich zum ersten Mal auf das, was mein Herz verlangt und überbrücke die wenigen Zentimeter, die Harry und mich bisher noch getrennt haben.



Ich würde sagen damit hat sich Vicky doch zum ersten Mal entschieden. Die Frage ist, wird sie zu ihrer Entscheidung stehen können und vorallem wird sie akzeptiert werden?

Was glaubt ihr, wie reagiert Harry auf Vickys Kuss?

Bitte das Sternchen nicht vergessen und danke, dass es euch gibt.

Anni

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