Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Neunundzwanzig

Mit schwitzigen Händen und einem vor Nervosität fast aus dem Brustkorb springenden Herzen, stecke ich die Schlüsselkarte in das Zimmerschloss. Bevor ich die Tür aufdrücke, hole ich noch einmal tief Luft und versuche mich dafür zu wappnen, was mich gleich erwarten wird.

Doch eigentlich ist es kaum möglich, mich irgendwie darauf vorzubereiten. Niall ist in den letzten Tagen für mich unberechenbar geworden und so weiß ich nicht auf was ich mich jetzt einstellen muss. Ob es Tränen, oder Wut sein können, kann ich nicht sagen. Schon gar nicht, wie sich Nialls Ärger über meinen Betrug nach außen zeigen könnte. Geschweige denn, dass ich weiß, wie es dann danach für mich weitergehen soll.

Als ich die Tür einen Spalt öffne, ist es zu meiner Überraschung dunkel im Zimmer. Ich kann lediglich ein Rascheln vernehmen und sehe den Mond das Zimmer erhellen. Mit vorsichtigen Schritten durchquere ich den kurzen Flur und mache mich bereits darauf gefasst Niall wieder auf dem Bett sitzend vorzufinden.

Doch zu meiner Verwunderung ist auch das leer. Das Geräusch, das ich bereits beim Betreten des Zimmers vernommen habe, wird durch die Vorhänge, welche durch die hereinwehende Luft des geöffneten Balkonfensters bewegt werden, verursacht.

Meine angestaute Nervosität verpufft für den ersten Moment. Während ich die kleine Nachtischlampe einschalte, werfe ich einen Blick auf die Uhr und muss feststellen, dass es anders, als ich es vermutete habe, erst kurz nach Mitternacht ist. Niall scheint also noch immer mit seinem Geschäftspartner beschäftigt zu sein.

Ich hingegen dachte wirklich, dass ich länger mit Harry unterwegs gewesen bin. Dieser Abend unter den Sternen kam mir wie eine kleine, perfekte Ewigkeit vor. Jetzt wo ich mich daran zurückerinnere fühlt es sich noch einmal so an, als würde ich die weichen Lippen des jungen Mannes, der mein Gefühlsleben so gehörig durcheinanderbringt, auf meinen fühlen können.

In Erinnerungen versunken lasse ich meine Finger über meine Lippen und Wangen wandern, überall da entlang, wo auch Harrys Finger sich vor nicht allzu langer Zeit befunden haben. Das Gefühl, als würden tausend kleine Ameisen über meinen erhitze Haut rennen, sucht mich heim und ich spüre, wie erneut die Flammen in meinem Inneren beginnen zu züngeln.

Eine Dusche ist genau das, was ich in diesem Moment brauche. Noch im Schlafzimmer ziehe ich mir das staubige Kleid aus und verstaue es in meinem Koffer. Das gute Stück, welches mich immer an den ersten Kuss mit Harry erinnern wird, hat eine Reinigung dringend nötig.

Unter der Dusche sehe ich, wie das Wasser zu Beginn trüb verfärbt von dem Staub der Landschaft im Nationalpark, den Abfluss hinabläuft. Ich lasse mir ausgiebig Zeit beim Einseifen und Haare waschen. Die Ruhe vor dem Sturm ist zwar trügerisch, dennoch lasse ich mich in diesem Moment nur zu gerne davon einlullen.

Wer weiß, vielleicht muss ich nach dem Gespräch mit Niall bereits das Zimmer, wenn nicht sogar das Hotel verlassen. Mir wird bewusst, dass ich keine Ahnung habe, wie es dann in den nächsten Tagen für mich weitergehen soll. Geschweige denn, dass ich weiß, wie es mit Harry weitergehen soll.

Dieses Etwas, das da zwischen mir und diesem Mann ist, hat das überhaupt Zukunft? Kann daraus mehr werden als nur ein Kuss? Erneut frage ich mich, was Harry zu klären hat. Zum ersten Mal, seit ich ihn kennenlernen durfte, hat er den Eindruck auf mich gemacht, als wäre da doch etwas, das ihn kümmern würde, vielleicht sogar Sorgen bereitet.

Muss ich mir eigentlich die Frage stellen, ob seine so offensichtlich zur Schau getragene unbekümmerte Lebenslust vielleicht doch nur eine Seite ist, die er gerne allen Außenstehenden präsentiert. Dagegen kann es in seinem Inneren auch ganz anders aussehen.

Harry hat gemeint, dass ich ihn an sich selbst erinnern würde. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass er sich selbst vor einer langen Zeit meinte. Doch jetzt, wo ich alleine mit meinen Gedanken bin und seine Aura mir nicht die Sinne vernebelt, ich dadurch also wieder klar denken kann, frage ich mich, ob es nicht vielleicht noch immer so ist, als würde er das Glück suchen.

Wie mir schon auf der Fahrt hoch auf den Berg bewusst geworden ist, weiß ich so gut wie nichts über diesen Mann. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung, was ihn dazu veranlasst hat ein Leben als Aussteiger in einer Art Hippiekommune zu leben. Oder was er vor dieser Zeit getrieben hat. Im Grunde weiß ich nichts und Harry scheint auch nicht bereit zu sein, etwas über seine Vergangenheit erzählen zu wollen. Es erweckt eher den Eindruck, als würde auch er etwas verdrängen wollen.

Sind wir uns also vielleicht wirklich viel ähnlicher, als es auf den ersten Blick den Eindruck erwecken würde?

Nach unserem Abendessen hat Harry zu mir gemeint, dass ich mir die Frage stellen soll, ob ich glücklich bin. Vielleicht stellt er sich diese Frage selbst jeden Tag und ist ebenfalls auf der Suche nach der richtigen Antwort?

Es vergeht fast eine halbe Stunde, während ich unter der Dusche stehe und meinen Gedanken nachhänge, ohne zu einer wirklichen Lösung, oder einer Idee bezüglich Harry zu kommen.

Doch vielleicht ist es erst einmal nötig, dass ich mich auf mich selbst und meine Probleme konzentriere, bevor ich mir Gedanken darum machen kann, wie es mit Harry und mir weitergehen soll, oder kann.

Nur eins weiß ich sicher. Ich werde Harry nicht einfach aus meinem Leben streichen können. Denn auch wenn es den Eindruck erwecken könnte, ist er alles andere als ein schlichter Urlaubsflirt.

Dieser Mann hat etwas in mir angesprochen, was mich zum Nachdenken angeregt hat. Natürlich war ich noch nie zufrieden mit meinem Leben und den Umgang mit meiner Familie, aber versucht, etwas daran zu ändern, habe ich dennoch nicht. Oder bisher auch nur ernsthaft darüber nachgedacht. Stattdessen habe ich mich immer dem gebeugt und das getan, was man von mir erwartet hat.

Aber jetzt sehe ich ein, dass ich etwas ändern muss. Dass ich nicht so weitermachen kann, wenn ich zufrieden mit mir selbst sein möchte.

Es wäre einfach nicht fair Niall und mir weiterhin etwas vorzumachen. Der Kuss mit Harry hat mir gezeigt, dass es sich anders anfühlt, wenn man für jemanden mehr als nur Freundschaft empfindet. Wenn da eine Leidenschaft für den Partner ist, die nicht nur auf körperlichen Bedürfnissen beruht.

Niall war offensichtlich wohl nie mehr für mich als mein bester Freund und engster Vertrauert. Auf Drängen meiner Eltern und unserem Umfeld habe ich irgendwann geglaubt, dass es Liebe sein muss, die mich mit meinem Kindergartenfreund verbindet. Doch dem ist nicht so. Niall wird trotzdem immer einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bleiben, aber er kann nicht mein Geliebter sein, und ich nicht seine.

Ich hoffe, dass er meine Beweggründe versteht. Das Gespräch wird nicht einfach werden, aber ich glaube daran, dass auch er begreifen wird, dass das zwischen uns nicht richtig ist - zumindest hoffe ich es.

Niall ist so anders in den letzten Tagen. Sein verletzen Stolz und die Eifersucht, so vermute ich, bringen die schlechtesten Seiten in ihm zum Vorschein.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, kann ich ihm allerdings kaum böse dafür sein und vielleicht hat Niall mit der Behauptung, ich hätte ihm zu dem gemacht, was er nun ist, sogar recht. Das wäre allerdings nur ein Grund mehr, um endlich etwas an dieser verfahrenen Situation zwischen uns zu ändern. Auch, damit Niall wieder zu dem liebevollen und sympathischen Menschen werden kann, der er im Grunde ist.

Gerade als ich mir etwas zum Schlafen übergezogen habe, höre ich ,wie die Zimmertür geöffnet wird. Gedämpft fällt diese ins Schloss und ich höre ein Rumpeln im Flur. Verwundert rufe ich Nialls Namen und erhalte lediglich ein Stöhnen als Antwort. Ein Blick um die Ecke zeigt mir, wie mein Partner gegen die Wand lehnt und sich auf einem Bein hüpfend versucht die Schuhe auszuziehen. Dieses Bild und der dazugehörige Geruch nach Alkohol lassen mich vermuten, dass er ordentlich einen über den Durst getrunken hat.

„Geht es dir gut?", frage ich dennoch und bleibe in einem gewissen Abstand zu ihm stehen.

Mit trüben Augen blickt er zu mir auf.

„Alles bestens", lallt er und zieht das letzte Wort besonders in die Länge.

Sein Lächeln gleicht einer gruseligen Fratze, als er sich wankend erhebt und einen Schritt auf mich zumacht. Vergessen sind augenscheinlich die Schuhe, mit welchen er sich zuvor noch abgemüht hat. Ich will einen Schritt zurück machen, doch Niall ist schneller und bekommt mein Handgelenk zu fassen. Ruckartig zieht er mich zu sich ran, um mich mit verwaschener Stimme zu fragen, ob ich denn artig gewesen bin, wie er es mir aufgetragen hatte. Sein Atem riecht unangenehm nach Alkohol und ich drehe mein Gesicht von ihm weg.

„Wir müssen unbedingt reden", erkläre ich und will mich aus seinem Griff wenden.

Ich weiß, dass es jetzt vermutlich nicht der richtige Zeitpunkt ist, um ihm die Wahrheit zu sagen, allerdings will ich ihn nicht noch ein weiteres Mal anlügen müssen. Niall jedoch scheint andere Pläne zu haben.

„Reden will ich nicht", säuselt er mir mit schwerer Zunge ins Ohr und beginnt meinen Hals mit feuchten Küssen zu übersehen.

Ich will das jetzt aber nicht. Im Grunde will ich gar keinen Sex mehr mit Niall. Es tut uns nicht gut und fühlt sich auch nicht mehr richtig an. Mit all der Kraft, die ich aufbringen kann, versuche ich ihn von mir wegzudrücken. Doch gegen seine muskulöse Statur habe ich, obwohl er betrunken ist, kaum eine Chance. Seine Hände schieben sich, obwohl ich versuche diese festzuhalten unter mein Shirt und den Stoff somit über meine Hüften.

„Niall ich will das nicht", versuche ich zu ihm durchzudringen, während ich gleichzeitig versuche seine Hände in Schach zu halten.

„Ich bin dein Freund und ich will dich. Komm schon", erklärt er mir bestimmt und reibt seine Mitte an meinem nackten Oberschenkel, um mir durch den Stoff der Hose, sein Verlangen deutlich zu demonstrieren.

Gleich darauf liegen seine Lippen auf meinen und Niall versucht unbarmherzig seine Zunge in meinem Mund zu schieben. Ich kann nicht anders - mir wird schlecht. Wieder versuche ich Niall von mir wegzudrücken und mit einem klaren „Nein" zu verdeutlichen, dass er im Augenblick wirklich gegen meinen Willen handelt. Doch auch diesen Versuch scheint er durch sein Verlangen und die Promille, welche seine Gedanken vernebeln nicht für voll zu nehmen.

Angst überkommt mich, dass dieses Szenario, welches sich hier gerade abspielt, eine völlig falsche Richtung annimmt. Nialls kalte Hände wandern ungeachtet meiner Abneigung unaufhörlich meinen Oberkörper nach oben, bis er meine Brüste erreicht. Das ist für mich zu viel und somit stoße Niall, mit einer bisher ungewohnten Kraft, von mir weg.

Der Alkohol in seinem Blut und wohl auch die Verwunderung über meine rüde Anfuhr sind vermutlich schuld daran, dass er nach hinten stolpert und über seine eigenen Füße fällt. Niall ist nicht in der Lage seinen Sturz abzufangen und landet mit einem lauten Rums auf dem, zum Glück weichen Teppich, vor unserem großzügigen Bett.

Ich hingegen laufe schnell ins Bad und verschließe die Tür hinter mir, bevor Niall erneut auf die Beine kommen kann und sein Vorhaben weiter in die Tat umsetzen will.

Während ich versuche meinen wilden Herzschlag aufgrund des Adrenalins, welches mein Körper ausgestoßen hat, zu beruhigen, lausche ich an der Tür, ob Niall Anstalten macht, mir zu folgen. Es herrscht Stille und ich werde merklich ruhiger.

Ich fühle mich schmutzig und vor allem auf meiner Zunge kann ich den faden Alkoholgeschmack noch immer schmecken. Wie besessen beginne ich mir die Zähne zu putzen und den Geschmack, sowie die Erinnerung an das eben Geschehene von mir zu waschen.

Noch nie habe ich Niall derart betrunken erlebt. Schon gar nicht, wenn er von einem Geschäftsessen zurückgekommen ist. Auch, dass er mich zum Sex drängen will, ist neu und macht mir Angst.

Nachdem ich das Gefühl habe, den widerlichen Geschmack aus meinem Mund verbannt zu haben, lausche ich noch einmal an der Tür. Noch immer kann ich kein Geräusch hören. Das ungute Gefühl, Niall könnte sich bei seinem Sturz etwas getan haben, sucht mich heim.

Leise öffne ich die Badezimmertür und spähe durch den Spalt in Richtung Zimmer. Erleichterung ergreift mich als ich tiefe Atemzüge hören kann. Dennoch bleibe ich weiterhin auf der Hut und gehe auf Zehenspitzen auf Nialls ruhendem Körper auf dem Boden zu.

Sein Mund ist leicht geöffnet und ich habe die Vermutung, dass er eingeschlafen ist. Um dies zu überprüfen stupse ich ihn sanft mit meinem Fuß an. Daraufhin erhalte ich keine Reaktion des am Bodenliegenden. Ich beuge mich zu Niall nach unten und drehe behutsam seinen Kopf hin und her, um zu überprüfen, ob er sich trotzdem verletzt hat. Auch hier kann ich nichts erkennen.

Unschlüssig was ich nun tun soll, hocke ich neben ihm und mustere den am bodenliegenden Mann. Jetzt wo er so tief und ruhig schläft erinnert er mich wieder an meinen engsten Vertrauten, wie ich ihn kenne. Seine Züge sind entspannt und sein Gesicht wirkt dadurch jünger und freundlicher. Vorsichtig nehmen ich die Brille von seiner Nase, welche er heute Abend getragen hat.

Ich beschließe, dass ich Niall nicht auf dem Boden schlafen lassen kann und bemühe mich unter großer Anstrengung ihn auf das Bett zu bugsieren. Natürlich kann er mir nicht helfen, da er sich in einem fast schon komatösen Schlaf zu befinden scheint.

Die Schweißperlen stehen mir auf der Stirn, als ich ihn schließlich mit der dünnen Decke zudecke, nachdem ich Niall auch die Schuhe und die Hose ausgezogen habe.

Grade als ich glaube, dass der Abend nicht mehr schlimmer werden kann, klopft es an der Zimmertür und eine Stimme erkundigt sich, ob alles in Ordnung sei.



Tja, was nun?

Vergesst bitte nicht das Sternchen am Ende. <3

Ob es Freitag mit dem Update klappt kann ich nicht versprechen, aber für diese Woche plane ich schon noch ein weiteres Kapitel. Drückt die Daumen. :)

Anni

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro