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Fünfzehn

Auch als das markante Knattern von Molly bereits nicht mehr zu hören ist, stehe ich noch immer auf der Straße und starre in die Dunkelheit.

Ich soll darüber nachdenken, ob ich mit meinem Leben glücklich bin, hat Harry gesagt und ich weiß nicht genau, was ich von diesem Satz aus seinem Mund halten soll. Er kennt mich doch gar nicht. Wie kann er es also wagen über mich zu urteilen, wenn er mich erst wenige Momente lang erlebt hat.

Es macht mir Angst, dass er mich mit seinen Vermutungen und Fragen so sehr aus der Bahn werfen konnte. Ich hasse mich in diesem Moment selbst dafür, dass ich mich vor diesem Mann nicht unter Kontrolle hatte. Einen winzigen Augenblick lang habe ich nicht aufgepasst und mit meiner Reaktion mehr verraten, als ich es mit Worten je hätte tun können.

Und nun ist es geschehen. Harry ist nicht dumm. Im Gegenteil. Er scheint besonders aufmerksam und emphatisch zu sein. Er wird sich seinen Reim auf all das machen und dann... ja, was tut er dann? Sicherlich wird er sich mit seinem Freund Louis darüber unterhalten. Ein weiterer Angestellter von Niall. Es ist doch nicht unwahrscheinlich, dass es dann noch weiter die Runde macht und am Ende alle hier Bescheid wissen. Getratscht wird immer und überall. Ich kenne das doch selbst nur zu gut von zu Hause.

„Scheiße", fluche ich und möchte mich am liebsten selbst für meine Unbedarftheit, ohrfeigen.

Wie konnte ich nur so dumm sein und mich darauf einlassen. Es stand doch von Anfang an unter keinem guten Stern. Ich hätte mich, wie ich es mir geschworen habe, von diesem Mann fern halten sollen. Es dauert sicherlich nicht lange und dann wird auch Niall davon erfahren, dass seine Freundin mit einem seiner Angestellten essen war.

Und schlagartig werde ich wachgerüttelt. Niall verdammt. Ich brauche keine Uhr, um zu wissen, dass es bereits spät ist. Sicherlich wird er schon auf den Weg zurück sein. Vielleicht macht er sich sogar Sorgen um mich, da er doch glaubt, dass ich mit Kopfschmerzen im Bett liege. Der Gedanke liegt nahe, dass er versucht hat, den Termin schnell über die Bühne zu bringen, um mich nicht zu lange allein zu lassen. Ich dumme Kuh aber hab nichts Besseres zu tun, als mich auf ein Abendessen mit einem seiner Kellner einzulassen.

Etwas aus der Puste, weil ich die Auffahrt zum Hoteleingang beinahe hochgerannt bin, um so schnell wie möglich wieder im Zimmer zu sein, halte ich vor unserer Tür inne und versuche meine Atmung wieder auf eine normale Frequenz zu reduzieren.

Flehend schicke ich noch ein kleines Stoßgebet gegen den Himmel, dass Niall noch nicht zurück ist und schon stecke ich die Schlüsselkarte ins Schloss. Mit einem Surren entriegelt sich die Tür.

Das Zimmer ist dunkel und beinahe möchte ich lachen, weil ich so viel unverschämtes Glück habe. Doch als die Tür hinter mir schwer ist Schloss fällt und ich ein paar Schritte durch den Flur in den Hauptbereich mache, wird plötzlich das Licht eingeschaltet und ich sehe Niall in Anzughose und Hemd auf dem Bett liegen.

Erschrocken greife ich mir an den Brustkorb.

„Niall, du hast mich erschreckt", beschwere ich mich wahrheitsgemäß und bleibe auf der Stelle stehen.

Die Miene meines Freundes ist schwer zu deuten. Seine blauen Augen starren mich durchdringend an, während er sich von dem Bett erhebt und mit langsamen Schritten auf mich zukommt. Fast bin ich versucht, vor ihm zurückzuweichen. Doch das ist natürlich Blödsinn ermahne ich mich selbst. Es ist schließlich nur Niall, auch wenn ich ihn in diesem Moment fast nicht wiedererkenne. Wirkt er sonst immer sehr besonnen, freundlich und liebevoll, so macht er mir im Augenblick etwas Angst. Seine Stimmung kann ich absolut nicht einschätzen.

Nur eine Armlänge von mir entfernt bleibt er schließlich stehen. Noch immer beäugt er mich wie ein Löwe seine Beute. Ich schlucke schwer und mache mich auf ein Donnerwetter gefasst, auch wenn ich dies noch nie von ihm erlebt habe. Allerdings habe ich ihm auch nie einen Grund dafür gegebenen, misstrauisch zu sein.

„Wo warst du?", fragt er mich und seine Stimme ist unheimlich ruhig. Es wirkt fast so, als müsse er sich selbst zurückhalten.

„Essen", antworte ich prompt.

Da es sich bis zu diesem Punkt, um noch keine Lüge meinerseits handelt, kommt mir diese Antwort leicht über die Lippen. Aber natürlich erwarte ich nicht, dass sich Niall mit der Antwort zufriedengeben wird. Schon gar nicht, wenn er sich in solch einer für mich undurchschaubaren Stimmung befindet.

„Alleine?", forscht er nach, woraufhin ich nur nicke, da ich sonst Angst habe, dass mir die Stimme versagt.

Nialls Blick wandert über meine Erscheinung von den Füßen, über das Kleid, bis hoch in mein Gesicht. Dabei stoppen seine Augen sowohl bei meinem noch immer zusammengeknoteten Kleid, wie auch meine durch den Helm völlig durcheinander gebrachten Haare. Scheiße, ich hatte in all der Eile und der Wut über mein dummes Verhalten vergessen den Knoten im Stoff zu lösen und meine Haare wieder etwas in Form zu bringen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht Niall mich an und auch ohne, dass er eine Frage stellt, weiß ich, was er mir sagen möchte. Er glaubt mir nicht, dass ich alleine unterwegs war. Dennoch muss ich versuchen ihn zu überzeugen, damit das Ganze nicht in einer völligen Katastrophe für alle Beteiligten endet. Aus diesem Grund bin ich nun diejenige, die ihm direkt in die Augen sieht. Einfach weil ich hoffe, dass er mir so eher glaubt, als wenn ich seinem Blick ausweichen würde.

„Ich war noch am Strand und bin mit den Füßen durchs Wasser gegangen und ich wollte nicht, dass der Stoff nass wird."

In meinem Kopf klingt diese Erklärung schlüssig und auch Nialls Mimik wirkt etwas sanfter, wenngleich ich noch immer Skepsis erahnen kann.

„Du hast aber nicht hier im Hotel gegessen, oder?", erkundigt er sich und ich ahne bereits, dass er die Antwort kennt.

„Nein, ich hatte keine Lust diesem Harry zu begegnen", lüge ich dreist und hasse mich dafür selbst.

Aber was würde es mir und auch Niall bringen, wenn ich ihm die Wahrheit sage? Es ist nichts weiter passiert und wird ein einmaliger Abend gewesen sein, den ich so schnell wie möglich vergessen möchte. Ich fühle mich schlecht, weil ich meinen Freund anlüge, aber manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nicht die ganze Wahrheit kennt. Es würde ihn nur unnötig verletzten und das hat er absolut nicht verdient.

„Lügst du mich an, Vicky?", erkundigt Niall sich und seine Stimme hat die Härte verloren und wirkt nun fast ängstlich.

Ich überbrücke die Distanz zwischen uns, in dem ich einen Schritt auf ihn zumache. Ohne auf seine Frage einzugehen, greife ich nach seinen Händen, die er bis eben noch in seinen Seiten gestemmt hatte.

„Vertraust du mir nicht mehr?", stelle ich ihm stattdessen die Gegenfrage.

Eine Frage die sich wie Gift auf meiner Zunge anfühlt, da ich sein Vertrauen insbesondere an dem heutigen Abend absolut nicht verdient habe. Es ist lediglich ein hinterhältiger Versuch meinerseits an seine Gefühle für mich zu appellieren. In der Hoffnung, dass ich dann endgültig mit dem Ganzen abschließen kann.

Niall sieht mich an, scheint zu überlegen, während er die Unterlippe zwischen seine Vorderzähne zieht. Ich halte seinem prüfenden Blick stand und warte auf eine Antwort. Seine Hände halte ich noch immer in meinen. Besänftigend lasse ich meine Daumen über seine Handknöchel wandern.

„Doch ich vertraue dir", erlöst er mich schließlich mit seiner Antwort und fügt hinzu, dass er sich Sorgen gemacht hat, weil er dachte, ich würde krank im Bett liegen.

„Ich musste einfach nochmal raus hier und etwas essen. Es tut mir leid, dass ich dich heute nicht begleiten konnte", entschuldige ich mich für mein Fehlen.

Niall zuckt mit den Schultern und erklärt, dass es genauso schlimm war, wie ich es bereits geahnt hätte. Die Freundin des Geschäftspartners ist wohl wirklich eine hohle Nuss und der passende Sugardaddy dazu ein Prolet.

„Aber was tut man nicht alles fürs Geschäft", schließt Niall mit den Erzählungen über sein Abendessen ab.

„Ich hätte ihn viel lieber mit dir verbracht Vicky, so wie wir es geplant hatten."

Seine Arme umschließen meine Taille und Niall sorgt dafür, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passt.

„Ich auch", antworte ich und bin mir in diesem Moment unsicher, ob ich den Mann, der mich umschlungen hält, anlüge, oder wenigstens in diesem Punkt die Wahrheit sage.

Niall lächelt mich an und ein Augenzwinkern später liegen seine Lippen auf meinen. Ich lasse den Kuss zu, auch als er beginnt mit seiner Zunge über meine Unterlippe zu streichen. Niall konnte schon immer gut küssen, aber dennoch frage ich mich zum ersten Mal, ob es sich so anfühlen muss, wenn man den Mann küsst, mit dem man in einer Beziehung ist.

Natürlich regiert man Körper auf seine Berührungen. Sicher weiß er nach all den Jahren, welche Knöpfe er drücken muss, wo er mich küssen, berühren und streicheln muss, damit ich zu Wachs in seinen Händen werde. Aber ist das was Niall in mir auslöst nur die Leidenschaft zwischen zwei Menschen die entsteht, wenn man erregt ist, oder ist das schon die Art Leidenschaft, die man spürt, wenn man den Mensch, mit dem man Sex hat, auch liebt?

Sanft dirigiert mich Niall Richtung Bett und ich lasse mich von ihm leiten. Und obwohl diese Fragen in meinem Kopf umherschwirren, ob es sich so anfühlen muss, lasse ich mich schlussendlich unter Nialls Berührungen fallen und genieße es, dass mein Verstand sich verabschiedet, als ich gemeinsam mit Niall über die Klippe springe. Wenigstens für ein paar Minuten herrscht Frieden in meinem Kopf und ich koste diese nachhallende befriedigende Leere aus.

Mein Kopf ruht auf der Brust von Niall, während er immer wieder besänftigend die Finger durch meine Haare wandern lässt. Wir schweigen beide. Scheinen uns in diesem Augenblick nichts zu sagen zu haben. Mit geschlossenen Augen lausche ich dem Meer draußen. Langsam ergreift mich eine Schwere, die dafür sorgt, dass ich immer mehr in den Schlaf drifte. Doch bevor ich endgültig ins Traumland übergehe, meldet sich noch einmal Niall zu Wort.

„Aber unsere Abmachung bleibt bestehen, oder?"

Etwas verwirrt und noch immer kurz davor einzuschlafen, nuschle ich fast vollkommen unverständlich, von welcher Abmachung er denn spricht.

„Dass du diesem Harry weiterhin versuchst, so gut es geht aus dem Weg zu gehen."

Harrys Name versetzt mir einen Stich und schlagartig ist es vorbei mit der befriedigenden Leere in meinem Kopf.

„Natürlich", antworte ich.

Nialls Liebkosungen in meinem Haar hören auf und ich hebe fragend den Kopf, um ihn ansehen zu können.

„Sonst muss ich echt darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, wenn er sich etwas anderes sucht", überlegt er und in seinen Worten ist keinerlei Ironie, oder Spaß zu erkenne. Er meint sie absolut ernst.

„Übertreibst du nicht etwas?", hake ich überrascht nach und setze mich auf. Die Decke dabei fest an meinen nackten Oberkörper gepresst, da das hier nicht der richtige Moment ist, in dem Niall freien Blick auf meine Brüste hat.

„Ganz und gar nicht. Sich an die Frau seines Chefs ranzumachen ist in meinen Augen unangemessen", antwortete er ernst.

„Aber", will ich ansetzte, ohne eigentlich zu wissen, was ich genau darauf erwidern möchte, doch Niall unterbricht mich ohnehin.

„Nichts aber. Bekomme ich noch einmal mit, wie er dir schöne Augen macht, dann hat er die längste Zeit hier gearbeitet, darüber diskutiere ich nicht weiter."

Mit dieser Ansage lässt Niall mich alleine zurück im Bett, um selbst aufzustehen und ins Badezimmer zu verschwinden.

Fassungslos über so viel Härte sehe ich ihm nach. Das ist etwas, das nicht passieren darf. Mit dem Wissen, dass es meine Schuld wäre, wenn Harry seine Anstellung verliert, könnte ich nicht leben. Zumal er auf mich nicht den Eindruck macht, als dass er in Geld schwimmen würde. Warum sonst sollte er sich gemeinsam mit einem Freund einen Roller kaufen?

Aus diesem Grund beschließe ich für mich, dass ich mich noch ein weiteres Mal unter vier Augen mit Harry treffen werde. Ich muss ihn unbedingt über den Ernst der Lage aufklären, weil es das Richtige ist.

Ob Niall nun wirklich besänftigt ist?

Bitte das Sternchen nicht vergessen, denn in einem Kapitel mir mehr als nur eine handvoll Worten steckt eine Menge Arbeit... ob man es glaubt, oder nicht.

Einen schönen Sonntag euch.

Anni

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