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Elf

Beim gemeinsamen Frühstück mit Niall am darauffolgenden Tag blicke ich mich immer wieder verstohlen um. Zu meiner und sicherlich auch zu Nialls Erleichterung scheint Harry heute keine Frühschicht zu haben.

Vermutlich bemerkt mein Tischpartner meine Blicke. Doch dieses Mal scheint er sich entschieden zu haben nichts zu sagen und dafür bin ich ihm ausgesprochen dankbar.

Ich versuche mich auf meinen Obstsalat zu konzentrieren und mich nicht weiter wie eine Schwerverbrecherin auf der Flucht umzusehen. Es fällt mir sichtlich schwer, mich auf das Gespräch mit Niall zu fokussieren. Ich nicke hin und wieder, als er mir davon erzählt, dass es wohl doch noch einige Probleme in den Abläufen im Hintergrund gibt, von denen die Gäste bisher allerdings nichts mitbekommen haben.

Natürlich dauert es nicht lange und auch Niall bemerkt, dass ich nur mit einem Ohr hinhöre.

„Wenn ich dich langweile, dann sag das doch Vicky", holt er mich lachend aus meinen Gedanken und schmunzelt mich über den Tisch hinweg an.

„Du langweilst mich nicht. Ich bin nur irgendwie noch ziemlich müde", erkläre ich und versuche im gleichen Augenblick ein Gähnen zu unterdrücken. Außerdem macht sich ein leichtes Hämmern hinter meiner Stirn bemerkbar.

„Wärst du doch einfach liegen geblieben. Ich hätte es verstanden."

Ich schüttle nur den Kopf und erkläre, dass es für mich selbstverständlich ist, dass ich mit ihm Frühstücke, wenn wir uns schon so recht wenig sehen. Auch gestern kam Niall erst am späten Abend zu uns aufs Zimmer zurück. Völlig erschöpft ist er nur noch unter die Dusche gesprungen, bevor er anschließend recht schnell neben mir eingeschlafen ist.

Ich hingegen konnte mein Gedankenkarussell nicht abstellen und schaltetet gelangweilt durch die Programme im TV. Irgendwann nach Mitternacht habe ich einen Versuch gewagt einzuschlafen. Als ich das letzte Mal auf die Zeitanzeige meines Handys geschaut habe, war bereits eine weitere Stunde ohne Schlaf verstrichen.

„Es tut mir leid, dass ich so wenig Zeit habe. Aber ich hoffe, dass ich in dieser Woche das meiste geregelt bekomme", entschuldigt sich mein Freund erneut.

Auch in diesem Punkt winke ich wiederum ab. Es war von Anfang an klar, dass Niall nicht hier ist um Urlaub zu machen. Aus diesem Grund gibt es für mich auch keinen Anlass mich zu beschweren. Niall wechselt schließlich das Thema und erkundigt sich, was ich für den heutigen Tag geplant habe.

Einen kurzen Moment überlege ich, was ich alleine machen könnte und entschließe mich dafür mit einem Taxi nach Santa Cruz zu fahren, um vielleicht ein bisschen zu shoppen und ein kleines Mitbringsel für Mel zu finden.

„Das klingt nach einer guten Idee, dann siehst du auch mal etwas anderes", unterstütz Niall meinen Vorschlag fast schon ein wenig zu euphorisch.

Ich vermute hinter seiner Begeisterung nicht nur den Gedanken, dass ich etwas von der Insel sehe, sondern auch, dass ich so Harry am besten aus dem Weg gehen kann.

Dieser ist mir auch seit dem gestrigen Treffen am Pool nicht noch einmal begegnet und ich möchte das natürlich gerne beibehalten. Meinem Freund und mir zu liebe.

Wir verabschieden uns nach dem Frühstück voneinander und verabreden uns zum Abendessen. Da es noch recht früh ist, gehe ich zurück auf unser Zimmer und entschließe mich dazu, mich noch einmal hinzulegen, um vielleicht doch noch etwas Schlaf nachzuholen. Ich hoffe, dass ich so meinen immer stärker werdenden Kopfschmerzen entgegenwirken kann.

Zwei Stunden später werde ich wach und brauche einige Sekunden, um zu begreifen, wo ich mich im Augenblick befinde. Obwohl die Klimaanlage läuft herrscht in dem Zimmer eine unerträgliche Hitze. Meine Haare kleben sowohl im Nacken, als auch an der Stirn. Als ich aus dem Bett aufstehe, bemerke ich, wie sich das Zimmer plötzlich zu drehen scheint. Bevor ich den Boden unter den Füßen verlieren kann, stütze ich mich Halt suchend an der Wand ab. Dieses stellt sich als angenehm kühl heraus - eine Wohltat für meine überhitze Haut.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ich unter solch klimatischen Bedingungen gelegentlich mit dem Kreislauf zu kämpfen habe. Nachdem das Zimmer aufgehört hat sich um sich selbst zu drehen, finde ich den Weg ins Badezimmer. Eine kalte Dusche ist genau das, was ich jetzt brauche und mir Linderung verschaffen wird. Das Dröhnen in meinem Kopf ist noch immer präsent.

Kaltes Wasser prasselt literweise auf mich nieder und ich merke wie sich mein Herzschlag zu beruhigen beginnt. Anschließend trinke ich ein großes Glas Mineralwasser und fühle mich bereits wieder ein wenig fitter.

Ich überlege, ob es besser ist, wenn ich doch hierbleibe und mich vielleicht an den Pool lege. Doch dann kommt mir der Kellner in den Sinn. Da ich mir und Niall versprochen habe, Harry so gut es mir möglich ist aus dem Weg zu gehen, ziehe ich mich schlussendlich an, schnappe mir eine große Tasche und lasse über die Rezeption ein Taxi für mich kommen.

Der nette Taxifahrer lässt mich, auf meinen Wunsch hin, mitten in der Hauptstadt der Insel raus. Ich zahle ihm ein großzügiges Trinkgeld und verabschiede mich mit einem Lächeln. Im Auto herrschte aufgrund der Klimatechnik eine angenehme Temperatur, doch als ich aussteige, fühlt es sich im ersten Moment erneut an, als würde ich gegen eine Wand laufen.

Meine erste Anlaufstelle wird ein kleines Café in einer ruhigen Seitenstraße. In diesem möchte ich mir nochmal etwas zu trinken gönnen. Die kleinen Flachbauten in den Straßen, welche in den buntesten Farben gestrichen sind, vermitteln das perfekte Urlaubsfeeling. Dazu stehen immer wieder Palmen und farbenfrohe Blumen vor den Geschäften und Cafés.

Ich bestelle eine kalte Apfelschorle. Das Angebot des Kellners, mir die Mittagskarte zu bringen, lehne ich höflich ab, da ich im Augenblick keinen Hunger habe und das Frühstück auch noch keine Ewigkeit zurückliegt.

Während ich mein kühles Getränk genieße beobachte ich die Menschen, welche immer wieder an dem Café vorbeikommen. Einheimische mischen sich unter die Touristen und sind doch deutlich voneinander zu unterscheiden. Fröhlich schwatzend strahlen die Spanier eine Lebensfreude aus, die ich an manchen Tagen in den Straßen von Berlin vermisse.

Im Urlaub, egal wo ich mich bisher aufgehalten habe, scheinen die Menschen immer lockerer zu sein, als sie es zu Hause sind. Vielleicht liegt dies allerdings auch daran, dass man selbst in alldem Alltags- und Berufsstress, welchem man immerzu ausgesetzt ist, nur selten ein breites Lächeln auf den Lippen trägt und aus diesem Grund seine Umgebung nur grau in grau sieht.

Ich genieße diesen Moment für mich alleine. Ich genieße es, dass mein Handy verstummt ist und ich genieße es, dass ich in den letzten Tagen nichts von meinen Eltern, oder der Arbeit gehört habe.

Nachdem ich das Café verlassen habe, schlendere ich ganz in Ruhe durch die belebten Gassen. Ich suche überwiegend Geschäfte auf, deren Schaufenster nicht bis ins kleinste Detail arrangiert sind. Die ganzen teuren Marken kann ich auch in Berlin auf dem Kuhdamm besuchen.

Im Urlaub allerdings nehme ich mir gerne mal die Zeit außergewöhnliche Dinge zu finden. Natürlich kann sich Gucci, Prada und Co. der Normalverdiener ebenfalls nicht leisten. In den Kreisen, in welchen ich mich allerdings bewege, ist man mit diesen Labels nicht besonders individuell. Schon häufig hatte ich mit meinem Vorgehen Glück eine ortsansässige Designerin zu finden, die wunderschöne und dennoch nicht überteuerte Mode entwirft. So auch dieses Mal.

In einem Schaufenster entdecke ich an einer Puppe, ein Kleid, das mir sofort ins Auge sticht. Enganliegend aus einem festen Stoff, der auch eventuelle Problemzonen perfekt kaschiert, sitzt das Kleid an meinem Körper, als ich die Umkleidekabine verlasse. Die noch recht junge Designerin hebt begeistert den Daumen. Da sie nur gebrochen Englisch spricht, verständigen wir uns mit Händen und Füßen, was überraschend gut funktioniert. Mit meinen Fingern taste ich vorsichtig über die grüne Spitze, welche sich bis zu den Dreiviertelärmeln erstreckt. Am unteren Teil des Kleides, das gut zwei handbreit über den Knien endet sind bunte Blumen aufgenäht.

Ich drehe mich noch ein paar Mal vor dem Spiegel hin und her, bis ich mich mit einem Nicken für das Kleid entscheide. Beim Bezahlen versucht mir die Verkäuferin mit einer Kombination aus komplizierten Gesten, einer strahlenden Mimik, sowie spanischen Wörtern und gebrochenem Englisch klar zu machen, dass es sicherlich auch meinem Mann gefallen wird. Ich nicke höflich und zeige ihr einen Daumen nach oben.

Natürlich kann sie nicht wissen, dass ich einen Partner habe, vermutlich geht sie einfach davon aus, da ich ja bereits ein gewisses Alter erreicht habe. Doch beim Verlassen der Boutique meldet sich die Stimme in meinem Kopf, welche mich auch dazu auffordert Harry nicht aus dem Weg zu gehen, ob dem jungen Kellner denn wohl auch das Kleid gefallen würde. Mit einem Kopfschütteln verbiete ich mir diesen albernen Gedanken. Warum sollte es mich interessieren, was ein fremder Mann über mein Outfit denkt?

Bevor ich mich auf den Weg zurück ins Hotel mache, suche ich noch nach einem Laden, in dem ich etwas für Mel finden kann.

Ein Delikatessengeschäft, welches selbstgemachte Speiseöle, Marmeladen und Gewürzmischungen anbietet, scheint mir das Richtige zu sein. In dem kleinen, recht düsteren Laden herrschen die verschiedensten Gerüche vor, sodass mir erneut schwindlig wird. Auch die rundliche Besitzerin scheint das zu bemerken und hält mir schneller als ich ablehnen kann ein Glas Wasser unter die Nase. Höflich nehme ich einen Schluck, möchte aber eigentlich so schnell wie möglich wieder an die frische Luft, auch wenn mir die Hitze draußen noch immer zu schaffen macht.

Ich erinnere mich daran, dass mir Melanie schon oft erzählt hat, wie gerne sie in ihrer Freizeit kocht und sie das entspannen würde. Also wird sie sicherlich auch ein gutes Olivenöl und eine spanische Gewürzmischung zu schätzen wissen. Schnell entscheide ich mich also für einige Kleinigkeiten und bezahle meinen Einkauf. Zum Abschied bedanke ich mich noch ein weiteres Mal bei der älteren Spanierin für ihre Hilfe.

Die Fahrt zurück ins Hotel dauert aufgrund der vollen Straßen länger als der Hinweg. Immer wieder kontrolliere ich die Zeit auf meiner Armbanduhr, nur um festzustellen, dass ich bereits in zehn Minuten mit Niall verabredet bin.

Ich will ihn nicht warten lassen. Als ich ihm eine Nachricht schicken möchte, muss ich feststellen, dass der Akku meines Handys leer ist. Verdammt ich hatte vergessen es zu laden. Wer weiß, was Niall glaubt, wo ich mich so lange aufhalte. Ich will ihm nicht noch mehr Gründe servieren misstrauisch zu sein.

Als das Taxi endlich vor dem Hoteleingang zum Stehen kommt, springe ich, nachdem ich bezahlt habe fast aus dem Gefährt. Die Tür wird von einem Hotelangestellten geöffnet, den ich nicht weiter beachte. Kurz gerate ich ins Taumeln, da die Kopfschmerzen wieder die Oberhand gewinnen. Dieses Klima scheint mir wirklich nicht zu bekommen.

Bevor ich in den Fahrstuhl steige ruft die Rezeptionistin meinen Namen. Verwundert drehe ich mich in ihre Richtung. Geschäftig kommt die adrette Frau auf mich zu.

„Mister Horan hat das für sie hinterlegt", teilt sie mir höflich mit und überreicht mir ein gefaltetes Stück Papier.

Verwundert bedanke ich mich und falte, während ich den Fahrstuhl betrete den Brief auseinander.

In Nialls großer, gebogener Handschrift steht auf diesem geschrieben:

Vicky,

Ich kann dich auf deinem Handy nicht erreichen. Bitte ruf mich so schnell es dir möglich ist zurück.

Ich hoffe dein Shoppingausflug war erfolgreich.

Niall

Nachdem ich mein Handy endlich an den Strom gesteckt habe und einige Minuten warten musste, bis ich es wieder benutzen kann, wähle ich Nialls Nummer. Seine Nachricht hat mich neugierig gemacht und ich frage mich, was so dringend ist und warum er noch nicht auf unserem Zimmer auf mich gewartet hat.

„Hey Vicky, was war los? Ich habe versucht dich zu erreichen", erkundigt sich Niall sogleich besorgt, nachdem er das Gespräch angenommen hat.

Seine Sorge verwundert mich nicht, da es mehr als ungewöhnlich für mich ist, dass ich auf dem Mobiltelefon nicht zu erreichen bin. Ich erkläre ihm also, dass ich bis eben unterwegs war und mein Akku leer war. Erleichtert höre ich meinen Freund ausatmen, bevor er mich über sein eigentliches Anliegen aufklärt.

„Leider muss ich unser Abendessen absagen. Es ist mir ein Geschäftsessen dazwischengekommen", entschuldigt er sich.

Etwas enttäuscht sage ich ihm, dass es kein Problem ist.

„Aber Vicky, seine Frau ist auch dabei und ich würde mich freuen, wenn du ebenfalls dazustoßen könntest, dann wäre sie nicht so alleine. Allerdings muss ich dir gleich sagen, sie ist etwas jünger als wir", flüstert Niall in den Hörer und ich werde hellhörig.

„Wie viel jünger und wie alt ist dein Geschäftspartner?", erkundige ich mich skeptisch.

Ich höre Niall am andere Ende der Leitung rumdrucksen und ahne bereits die Antwort.

„So knappe zehn Jahre jünger und er ist sicherlich zwanzig Jahre älter als wir."

Innerlich stöhne ich auf. Ich habe absolut keine Lust auf ein steifes Geschäftsessen, auf welchem ich mich mit der Geliebten eines alten Geldsacks unterhalten soll. Auch weiß ich, dass Niall dies genauso wenig mag, aber man kann sich nicht immer seine Partner im Berufsleben aussuchen und aus diesem Grund wird er mich vermutlich auch bitten ihn zu unterstützen.

„Bitte", fleht mein Freund schließlich, als er bemerkt, dass meine Antwort auf sich warten lässt.

Ich allerdings überlege abzusagen, nur würde das auch bedeuten Niall im Stich zu lassen.





Ich wollte euch, bevor meine liebe Betaleserin sich in ihr Abenteuer stürzt noch einmal ein korrigiertes Kapitel gönnen, deswegen tada ein Update :)

Und wird Vicky gehen... oder hat sie besseres zu tun?

Danke für eure Kommentare und Sternchen, die motivieren ungemein.

Anni

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