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Einundvierzig

Zurück im Hotel ist die Zeit mittlerweile so weit vorangeschritten, dass wir direkt zum Frisur gehen. Nur noch zwei Stunden, dann treffen wir uns mit den Männern zum Abendessen wieder.

Diese hundertzwanzig Minuten ziehen erneut rasant an mir vorbei und alles um mich herum passiert einfach so, als wäre ich nur eine unbeteiligte Zuschauerin. Meine kurze, aber heftige Panikattacke von vor wenigen Stunden wird nicht mehr angesprochen, stattdessen werkeln fremde Hände in meinen Haaren nach den Anweisungen meiner Mutter. Bis ich anschließend perfekt geschminkt, frisiert und gekleidet die Terrasse des Restaurants betrete, wo das Abendessen stattfinden soll.

Das servierte Menü ist wie zu erwarten hervorragend und dennoch bekomme ich kaum einen Bissen runter. Ich traue mich nicht, es noch einmal zu riskieren, dass ich mich übergeben muss. So begnüge ich mich also damit, von jedem Gang nur wenige Bisse zu nehmen und anschließend die Reste so zu zerkleinern und unauffällig auf meinem Teller zu platzieren, dass es am Ende aussieht, als hätte ich mehr als nur drei Bissen pro Gang runtergewürgt.

Die Tischgespräche plätschern vor sich hin und jeder tut tatsächlich so, als würde er nicht wissen, was als Nächstes passieren würde. Hätte ich meine Gefühle und Empfindungen nicht wie so häufig rigoros in mir zurückgedrängt, dann würde ich vermutlich aufspringen und alle anschreien, dass diese ganze Scharade hier lächerlich ist. Doch leider bin ich besser darin bei alldem mitzuspielen, als mich dagegen aufzulehnen.

Bevor wir nach dem Dessert zu einem angeblichen Absacker an die Poolbar gehen, verschwinde ich gemeinsam mit meiner Mutter, nachdem ich erklärt habe, dass ich noch einmal zur Toilette müsse, auf eben dieser. Keinen Schritt kann ich alleine machen.

Sobald wir die Waschräume betreten haben, nimmt mich meine Mutter noch einmal zur Seite, um eindringlich auf mich einzureden.

„Viktoria, hör gefälligst auf, das arme Mäuschen zu spielen", beginnt sie und erhebt ermahnend den Finger, als ich fragen möchte, was sie denn damit sagen möchte.

„Du wirst uns das nicht versauen. In etwa einer halben Stunde wird Niall um deine Hand anhalten und du wirst so begeistert „Ja" sagen, wie es sich für diesen Anlass gehört. Ich warne dich, wenn du uns lächerlich machst, dann Gnade dir Gott."

Und bevor ich auch nur Luft holen könnte, um etwas zu erwidern, wendet sie sich mit einer theatralischen Geste ab und verschwindet in einer der Kabinen.

Mir bleibt die Luft erneut weg und ich halte es keine Sekunde länger in diesem Badezimmer so nahe mit der Frau, die mir eigentlich ähnlich sein sollte und mich verstehen sollte, aus. Schnell verlasse ich die Räumlichkeiten, um auf den Flur zu warten. Weiter traue ich mich nicht, da die Drohung meiner Mutter mehr als deutlich war, sollte ich mich nicht an die Regeln halten.

„Vicky, endlich erwische ich dich alleine", höre ich es plötzlich hinter mir und auch ohne mich in die Richtung, aus der die männliche Stimme kommt, wenden muss, weiß ich dass es Louis ist, der hinter mir steht.

„Bitte geh einfach weiter", flehe ich nur und es fällt mir unheimlich schwer, das Zittern in meinen Worten zu unterdrücken.

Doch Louis kommt dieser Aufforderung nicht nach. Stattdessen drängt er sich in mein Blickfeld und es ist mir kaum möglich seinem besorgten Blick auszuweichen.

„Stimmt es, dass du heute einen Antrag von Mister Horan erhalten wirst?", erkundigt er sich, als würde er die Antwort nicht bereits kennen.

Ich nicke nur stumm und sehe auf meine neuen Schuhe hinab.

„Liebst du ihn?", forscht er weiter nach und als ich nicht antworte, entgegnet er einfach nur, dass er sich das schon gedacht hat.

Ich beiße mir schmerzhaft auf die Lippen und drücke mich immer weiter gegen die Wand hinter mir. Die Situation ist mir mehr als unangenehm und ich möchte am liebsten im Erdboden versinken.

„Du wirst ablehnen, oder?"

Bevor ich mich zurückhalten kann, frage ich, warum ich das tun sollte? Nun hebe ich doch leicht die Lider und sehe wie Louis mich zweifelnd ansieht.

„Vielleicht wegen ... ", beginnt der junge Mann, wird allerdings im nächsten Moment durch das plötzliche Erscheinen meiner Mutter unterbrochen.

„Was ist denn hier los?", erkundigt sich diese sogleich skeptisch und schenkt Louis einen abschätzigen Blick.

Erschrocken wandern meine Augen zwischen den beiden Parteien hin und her. Bevor meine Mutter irgendwelche falschen Schlüsse aus dem Ganzen ziehen kann, erkläre ich ihr, dass Louis sich nur erkundigt hat, ob alles zu meiner Zufriedenheit ist, weil ich alleine auf dem Flur gewartet habe.

An dem prüfenden Blick, welchen meine Mutter daraufhin ein weiteres Mal zwischen uns wandern lässt, sehe ich, dass sie noch immer misstrauisch ist, dennoch nimmt sie meine Erklärung mit einem herablassenden Nicken zur Kenntnis und wendet sich anschließend großspurig ab, um den Weg Richtung Pool einzuschlagen.

Ich schalte nicht schnell genug und bevor ich meiner Mutter folgen kann, greift Louis nach meinem Handgelenk.

„Begehe keinen Fehler, den du am Ende bereuen wirst", ermahnt er mich ernst und wendet sich anschließend ab, um in die entgegensetze Richtung zu verschwinden.

Gleich darauf höre ich meine Mutter ungeduldig meinen Namen rufen. Schnellen Schrittes schließe ich zu ihr auf, die warnenden Worte von Louis noch immer in meinen Ohren.

Wie kommt er dazu, mich zu fragen, ob ich Niall liebe und mich zu warnen, dass ich keinen Fehler machen soll? Im Grunde ist er doch ein Fremder für mich und was es bedeutet mich gegen Niall zu entscheiden, bin ich in der Theorie unzählige Male durchgegangen und immer wieder landen meine Gedanken bei meinem Bruder und seinem Schicksal. Wenn ich mich für Niall entscheide, dann entscheide ich mich für den sicheren Weg. Und wenn dieser ganze Urlaub nur endlich ein Ende hat, dann finden Niall und ich vielleicht auch wieder einen Weg zurück zu unserem alten Miteinander. An diese Hoffnung klammere ich mich wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring.

Als ich am Poolbereich ankomme, trifft mich beinahe der Schlag. Unzählige Kerzen und Lichter schwimmen auf dem Wasser. Alle weiteren Lichter sind ausgeschaltet und auf der Bühne, auf welcher sonst jeden Abend eine Band auftritt, steht ein großes Piano, an welchem ein Mann sitzt und eine romantische Melodie spielt. Lediglich die Sterne und der Mond, sowie die vielen Kerzen, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln, spenden ein schummriges Licht.

Eine Spur aus bunten Blütenblättern zeigt mir den Weg, welchen ich folgen soll. Am Ende des Pfades steht Niall in einem schicken, aber dennoch legeren Anzug und wartet mit verschränkten Armen hinter dem Rücken auf meine Ankunft.

Doch ich stehe weiterhin wie angewurzelt an Ort und Stelle, bis meine Mutter mir schmerzhaft in den Rücken pickst und mich somit auffordert, mich endlich in Bewegung zu setzen.

„Jetzt geh schon und denk an meine Worte", raunt sie mir zu und drückt mir gleichzeitig einen Kuss auf die Wange, damit alle unbeteiligten Außenstehende glauben, sie hätte mir ein paar liebevolle Worte zugeflüstert, die mir Mut machen sollen.

Langsam setze ich mich schließlich in Bewegung, immer drauf bedacht, dass meine Knie, welche mit jedem Schritt weicher werden, nicht nachgeben und ich schlussendlich noch mit einem lauten Platschen im Schwimmbecken lande.

Aus den Augenwinkel nehme ich wahr, dass sämtliche Blicke der anwesenden Hotelgäste und Angestellten auf mich gerichtet sind. Einige stehen sogar auf den Balkons ihrer Zimmer und sehen sich das ganze Spektakel von oben an. Ich höre leises Flüstern, als ich an den Anwesenden vorbeigehe, doch es klingt nur wie ein Rauschen und die Worte dringen nicht zu mir durch.

Obwohl ich so langsam voranschreite, wie es mir möglich ist, stehe ich plötzlich vor Niall. Seine blauen Augen wandern über meine Person und in dem wenigen Licht, welches hier herrscht, erscheinen seine Gesichtszüge, die ich in den letzten Tagen nur ernst, streng und fremd erlebt habe, wieder weich und bekannt. Fast schon liebevoll sieht er mich an, während er mir seine Hand hinhält und mich somit stumm dazu animiert diese zu ergreifen.

Man hört nur die leise Melodie, welche noch immer von dem Pianisten gespielt wird und das Rauschen des Meeres, welches sich nur wenige Meter tiefer hinter Niall befindet.

Kaum in der Lage mich zu bewegen und völlig eingenommen von dem was hier grade geschieht, sehe ich mich nicht im Stande zu handeln. Niall hingegen scheint noch immer ganz Herr der Lage zu sein. In einer fließenden Bewegung greift er nach meiner linken Hand und geht gleichzeitig vor mir in die Knie. Jedes Klischee wird erfüllt. Sogleich sieht er mich von unten herab ehrfürchtig an – so, als wäre ich wirklich die einzige Frau, für die er jemals in die Knie gehen würde. Vielleicht bin ich das sogar.

Seine Worte, welche er an mich richtet und laut genug spricht, damit sie jeder hören kann, bestehen aus Erinnerungen, wie wir uns kennengelernt haben, liebevollen Komplimenten. Dabei streicht sein Daumen unaufhörlich über meinen eiskalten Handrücken und schließlich stellt er die Frage.

„Viktoria Altenstein, willst du meine Frau werden?"

Hoffnung und ein unheimliches Funkeln glimmen in seinen blauen Augen und es ist nun an mir, meine Rolle in diesem Stück perfekt zu spielen. Mit stolzgeschwellter Brust präsentiert er mir einen Brillantring in einer schwarzen Samtbox, der sicherlich ein kleines Vermögen wert ist.

Tränen rollen über meine Wangen. Allerdings vergieße ich diese nicht vor Glück, sondern weil ich weiß, dass ich keine Wahl habe und mich dem Ganzen beugen muss. Der goldene Käfig, in dem ich lebe, wird mit meinem Jawort, das ich Niall geben muss noch ein zusätzliches Schloss erhalten.

Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick schweifen. Hin zu dem dunklen Meer, dass ich nur durch das Rauschen erahne und weiter zu der Treppe, die direkt von hier oben nach unten zum Strand führt und dort sehe ich abseits und unbeachtet von allen Harry stehen.

Seine grünen Augen sehen mich direkt an.

Und wie es weiter geht erfahrt ihr im zweiten Teil der Opposing-Reihe ...

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