Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Dreiunddreißig

Zu meiner Erleichterung hat Niall sein angekündigtes Vorhaben, er wolle mir zeigen, wie sehr er mich begehrt, nicht in die Tat umgesetzt. Soviel körperliche Nähe mit ihm hätte mir den Rest gegeben.

Stattdessen ist er irgendwann neben mir eingeschlafen, während ich die ganze Nacht wach liege und an die schwarze Zimmerdecke über mir starre.

Der Mann, welcher nun neben mir friedlich schläft und dabei leise schnarcht, hat sich verändert. Ist zu solch einem Menschen geworden, von dem ich nie geglaubt habe, dass dieses Potenzial in ihm schlummert. Niall hat immer eine Konstante in meinem Leben dargestellt, die mir gezeigt hat, dass es nicht allen Personen in meinem Umfeld nur um Erfolg, Macht und Geld geht.

Warum nur hält er an etwas fest, dass doch offensichtlich kein Sinn macht. Unsere Beziehung, wenn wir denn jemals eine hatten, ist am Ende und dennoch will Niall mich heiraten. Eigentlich lässt er mir keine andere Wahl als „Ja" zu sagen und ich kann nicht anders als ihn dafür zu verachten, dass er die schlimmsten Geschütze überhaupt in Form meiner Eltern auffährt. Er weiß genau, dass ich mich gegen sie nicht wehren kann. Schon gar nicht, wenn ich keinen Rückhalt habe.

Ich bin schwach und verdammt, ich weiß das auch. Ich möchte mich von alldem lossagen, aber irgendetwas hält mich zurück. Es ist mir nicht möglich einfach zu sagen, ich gehe. In einer Nacht und Nebelaktion zu verschwinden und mich nie wieder umzudrehen. Das würde am Ende bedeuten, dass ich alles verlieren würde, was mich ausmacht. Meinen Job, meine Familie, mein gewohntes Umfeld und auch Niall. Es liegt mir, obwohl es mir eigentlich nicht gut tut, etwas an diesen Menschen und Dingen.

Nach achtundzwanzig Jahren kann man doch nicht erwarten, dass man einfach einen Break macht und bei null anfängt. Ich kann es zumindest nicht, dafür bin ich nicht der Typ. Niemand wird das wohl verstehen können und ich kann es nicht einmal erklären. Ich weiß nur, dass es leider so ist.

Als ich bemerke, dass es draußen bereits hell wird und Nialls Atmung weniger tief ist, er somit vermutlich bald wach wird, schließe ich die Augen und tue zumindest so, als würde ich schlafen. Zu groß ist die Angst, dass er sonst doch wieder zurück auf sein Vorhaben kommt, oder er anderweitig die Nähe zu mir sucht.

Irgendwann dann klingelt Nialls Wecker. Ich lasse weiterhin die Augen geschlossen, auch als ich bemerke, wie er sich zu mir dreht und ich spüren kann, dass er mich mustert. Früher hätte er mich mit einem Kuss geweckt, jetzt lässt er auch das zum Glück bleiben. Stattdessen steht er auf und teilt mir mit, vielleicht weil er ahnt, dass ich wach bin, dass wir in einer Stunde beim Frühstück sein müssen.

Die Badezimmertür schließt sich geräuschvoll und ich öffne die Augen. Mein Kopf dröhnt und mein Magen ist flau. Ich glaube kaum, dass ich essen kann. Womöglich auch besser, jetzt wo meine Mutter da ist und mich ohnehin bei jedem Bissen genau beobachten wird.

Als ich hören kann, dass die Dusche abgestellt wird, stehe ich auf und suche mir ein paar Sachen zusammen, um diese gleich nach dem Duschen noch direkt im Badezimmer, ohne dass Niall mir dabei zusehen kann, anziehen zu können.

Dieser hingegen kommt nur mit einem Handtuch um den Hüften gewickelt aus dem Badezimmer. Schnell stehe ich auf und möchte ebenfalls den Waschraum aufsuchen. Aber Niall hält mich auf, indem er mich an meinem Arm zurückhält und fragt, ob ich ihm nicht einen „Guten Morgen" wünschen möchte.

Da ich nicht widersprechen will, murmle ich ein Guten-Morgen-Gruß und hoffe, dass dieser ausreicht. Aber Niall schüttelt nur mit einem falschen Lächeln auf den Lippen den Kopf und deutet auf seine Wange. Ich werde stocksteif und als Niall sich auffordernd räuspert gebe ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, welchen er mit einem simplen „Geht doch" kommentiert. Er ist frisch rasiert und durftet nach dem After Shave, welches ich ihm zu seinem letzten Geburtstag geschenkt habe.

So schnell es mir möglich ist, flüchte ich ins Badezimmer. Die Tür fliegt hinter mir zu und den Schlüssel drehe ich im Schloss herum, um ungestört zu sein.

Ein Blick in den Spiegel zeigt mir eine Frau, die ich eigentlich nicht sein will. Ich finde mich selbst schon fast eklig und verabscheue mich dafür, dass ich mich nicht wehren kann. Mir wird schlecht und ehe ich mich versehe, hänge ich mit dem Kopf über den Toilettenbecken und übergebe mich. Anschließend fühle ich mich nur noch abstoßender.

Mit der flachen Hand wische ich mir über die spröden Lippen. Unter der Dusche fließen dann die ersten stummen Tränen, vermischen sich mit dem warmen Wasser, welches mir allerdings heute nicht das Gefühl vermitteln kann, dass mir wärmer wird. In meinem Inneren bin ich wie eingefroren. Mit jeder Träne, welche über die Wangen und anschließend über meinen Körper hinab in den Abfluss sickert, merke ich, wie ich immer mehr abstumpfe. Mich zurückziehe und verschließe und mich letzten Endes dem Ganzen beuge, wie ich es gewohnt bin.

Zwanzig Minuten später stehe ich perfekt geschminkt, die Haare frisiert und adrett angezogen im Flur des Hotelzimmers. Niall würdigt meinen Auftritt mit einem anerkennenden Nicken und ich lächle - eine emotionslose Geste meinerseits.

Der Fahrstuhl kündigt mit einem Ping das Erdgeschoss an und als ich gemeinsam mit Niall das Restaurant betrete und auf den Tisch, an welchem schon meine Eltern sitzen, zu gehen, greift er nach meiner Hand - ich fühle nichts, lasse es geschehen.

Bei der Begrüßung tue ich überrascht und erfreut, spiele die perfekte Tochter, lasse mich kurz von meinen Eltern umarmen, bevor ich neben Niall Platz nehme.

Das Frühstück plätschert dahin. Langweilige Gespräche über Geld, das Business und ich füge mich vollkommen in dieses Szenario mit ein. Etwas Obstsalat, eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse und eine Tasse Tee, alles schmeckt nach nichts und mein Magen fühlt sich weiterhin flau an.

Zu keiner Sekunde wird eine Verlobung erwähnt, stattdessen wird mir die Idee, dass meine Eltern hier erscheinen, als ein Geschenk von Niall verkauft. Alle lächeln, spielen mit, obwohl sie es besser wissen, so auch ich.

Louis erscheint an unserem Platz, bietet uns an Kaffee nachzuschenken. Ich beachte ihn kaum, lehne höflich ab, bemerke seine Blicke, als er sich verwirrt über meine kühle Art ihm Gegenüber entfernt. Es hat so oder so keinen Sinn, es ist besser so, entscheide ich.

Niemand scheint Notiz davon zu nehmen, dass ich diesem Frühstück wie eine leere Hülle beiwohne, oder aber es interessiert schlichtweg keinen. Ich beherrsche diese Rolle nach all den Jahren wohl einfach zu perfekt.

Nialls Finger auf meinem Oberschenkel zeichnen Kreise, auch jetzt fühle ich nichts.

Das Frühstück endet und wir verabreden uns am Pool. Der Tag sickert vor sich hin. Ich gönne mir zwei Cocktails an der Bar. Geschmack egal, ich brauche einfach was zu tun. Meine Mutter erzählt den neusten Tratsch aus Berlin, woraufhin ich wieder nicke und so tue, als würde es mich interessieren. Wirklich hinhören tue ich jedoch nicht. Am liebsten mag sie es ohnehin, sich selbst reden zu hören. Es fällt ihr also nicht auf.

Am Nachmittag verabschiedet sich Niall gemeinsam mit meinem Vater zum Golfen, bevor wir uns beim Abendessen wiedersehen werden. Meine Mutter und ich gönnen uns eine Massage. Entspannung will sich jedoch keine einstellen, mein Kopf ist leer und die Empfindungen liegen auf Eis.

Ich agiere wie eine Marionette, als würde jemand die Fäden ziehen und mich führen. Alles erscheint wie ein böser Traum, in dem ich gefangen bin. Aber da ich nichts mehr zu fühlen vermag, ist es erträglich.

Nach der Massage und vor dem Abendessen ein Cocktail an der Bar gemeinsam mit meiner Mutter. Schick angezogen, hohe Schuhe, ein Kleid, das die Vorzüge präsentiert, wie gewünscht. Meine Mutter plappert wieder und ich starre in mein Glas. Plötzlich bei dem letzten Schluck des Alkohols spüre ich endlich etwas, ein Aufflackern in meinem Innern.

„Ich suche das Glück", flüstere ich fast und starre weiterhin in das leere Glas, in welchem nur noch zwei traurige Eiswürfel dahinschmelzen und die Dekoration aus Minze übriggeblieben ist.

„Wie bitte?", erkundigt sich meine Mutter und ich sehe sie mit verschleiertem Blick an, um zu wiederholen, was ich soeben gesagt habe.

„Was musst du da noch suchen?", lacht sie lediglich und ordert mit einem Fingerschnipsen zwei weitere Drinks für uns.

Ich weiß nicht was ich antworten soll. Dass ich zufrieden sein möchte vielleicht? Dass ich nicht mit Niall glücklich sein kann? Dass es mir schon lange schlecht geht?

Obwohl ich schweige und man somit das Thema fallen lassen könnte, entscheidet sich meine Mutter anders. Nach einem Schluck aus ihrem Glas, wendet sie sich mit dem Hocker in meine Richtung. Ihre Augen wandern zu dem Barkeeper, welcher genug Abstand zu uns hat, um nicht mithören zu können.

„Wehe du versaust das hier", droht meine Mutter streng und ich hebe fragend die Augenbrauen.

„Niall wird dir einen Antrag machen. Was glaubst du wie lange dein Vater und ich darauf gewartet haben? Die Verbindung zu den Horans ist wichtig für unseren Status und du wirst uns das nicht zerstören."

Damit kippt die Fassade und es ist offiziell, dass meine Eltern genauestens darüber informiert sind, warum sie hier sind.

„Du bist glücklich", fährt sie wie selbstverständlich fort und fügt hinzu, dass ich mich wohl nicht beschweren kann, mit solch einem Mann an meiner Seite. Sowohl das Äußerlicher, als auch seine Herkunft machen Niall zu dem perfekten Schwiegersohn.

„Was glaubst du wie glücklich wir waren, als er uns vor eurer spontanen Reise angerufen hat und uns von seinem Vorhaben berichtet hat."

Nun werde ich aufmerksam. Bis eben hatte ich noch geglaubt diese bevorstehende Verlobung wäre eine direkte Folge meines Flirts mit Harry, doch da scheine ich mich geirrt zu haben. Niall hatte das bereits länger geplant. Hat vielleicht gehofft, dass ich mit etwas Abstand zu alldem was mich in Berlin belastet hat, meine Meinung ändern würde und vielleicht hätte ich das auch getan, wäre Harry nicht in mein Leben getreten und hätte mich zum Nachdenken angeregt. Alles lief in wenigen Tagen aus dem Ruder. Ein Antrag, welcher zu Beginn vermutlich wirklich aus Liebe geschehen sollte, ist nun nur noch ein Mittel zum Zweck, um allen zu verdeutlichen, zu wem ich für den Rest meines Lebens gehöre.

Doch ist jetzt noch wichtig, was die Beweggründe sind - eigentlich nicht. Es ist ohnehin beschlossene Sache. Widerworte nicht erwünscht.

„Wir dachten schon, er wäre da genauso dumm eingestellt wie du. Von wegen, er will nicht heiraten und so weiter. Aber zum Glück sieht er die Dinge anders. Realistisch, im Gegensatz zu dir", überlegt meine Mutter laut und ich wende den Blick ab und nehme einen weiteren Schluck aus meinem Glas.

„Was ist?", blafft sie, als sie bemerkt, dass ich zu dem ganzen Thema nichts mehr sagen möchte.

„Es ist alles gut", beteure ich und hoffe, dass sie sich nun wieder dem Klatsch aus Berlin zuwendet.

Was habe ich auch erwartete, als ich angefangen habe zu sprechen. Doch nicht etwas, naiv wie ich bin, dass meine Mutter vielleicht einlenken würde und sagen würde, dass ich nur das tun soll, was mich glücklich macht. Nicht meine Mutter. Für sie zählen andere Werte. Das echte Wohlbefinden ihrer Kinder hatte nie oberste Priorität. Eigentlich ein Armutszeugnis für eine Mutter, aber darum schert sich meine nicht. Solange wie das Bild nach außen hin stimmt und sich niemand das Maul darüber zerreißen kann, wie wenig Liebe in unsere Familie herrscht. Jeder spielt seine Rolle perfekt, sodass keine Zweifel daran bestehen, dass die Familie Altenstein vollkommen ist. Abgesehen von Alex.

„Gut", gibt sie selbstgefällig von sich, bevor sie hinzufügt, dass ich sicherlich nicht so enden will, wie mein Bruder.

Fast falle ich vom Barhocker, aufgrund der plötzlichen Erwähnung Alexanders, seitens meiner Mutter. Sie spricht wirklich nie über ihn, umso verwunderter bin ich, dass sie ihn ausgerechnet jetzt erwähnen muss.

„Was meinst du mit, so enden wie er?", wiederhole ich ihre Worte, obwohl ich mir unsicher bin, ob sie mir überhaupt antworten wird und wenn sie es doch tut, ob ich denn hören will, was sie über Alex zu sagen hat.

Ich habe Ewigkeiten nichts mehr von ihm gehört und habe auch keinen Weg gefunden, wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen. Weiß vielleicht meine Mutter, warum er sich nicht einmal mehr bei mir gemeldet hat.

„Er ist tot", erklärt sie nüchtern, so als würde sie über das Wetter sprechen und nicht über die Tatsache, dass ihr einziger Sohn nicht mehr am Leben ist.

Für mich allerdings bricht in diesem Augenblick eine Welt zusammen.


Scheiße, dass ist ein vermutlich ein weiterer Schlag für Vicky... :( Oder was denkt ihr?

Die Update diese Woche werden auch unregelmäßiger, da es ja am Freitag zu Harry nach Köln geht *-* ABER mindestens eins wird noch kommen, aber ich kann noch nicht sagen an welchem Tag. Sorry!

Bitte vergesst das Sternchen nicht. Danke.

Anni

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro