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Dreißig

Erschrocken sehe ich zur Tür. Im gleichen Moment gibt Niall ein Grummeln von sich. Als ich allerdings seinem schlafenden Körper einen Blick zuwerfe, greift er lediglich nach einem Stück der Decke und zieht sich diese hoch bis zum Kinn. Vermutlich wird er bis zum Morgen seinen Alkoholrausch ausschlafen müssen.

Wieder klopft es gegen die Zimmertür. Dieses Mal jedoch etwas energischer. Ich stöhne genervt und mache mich auf dem Weg zur Tür, bevor ich diese öffne, werfe ich noch einen Blick in den Spiegel und überprüfe, ob man mir womöglich ansehen kann, was gerade passiert ist. Meine Haare sind zwar unordentlich, aber das könnte man auch dem Umstand zuschreiben, dass ich vielleicht schon im Bett gelegen habe.

„Hallo? Öffnen Sie bitte die Tür", meldet sich erneut die weibliche, mir unbekannte Stimme vor der Tür.

Bevor sie noch ein weiteres Mal die Gelegenheit bekommt zu klopfen, öffne ich die Tür. Allerdings nur soweit, dass es der rundlichen Serviceangestellten in ihrer adretten Uniform nicht möglich ist, einen Blick in das Zimmer zu werfen.

Mit einem gekünstelten Gähnen, erkundige ich mich bei ihr, warum sie denn mitten in der Nacht klopfen würde und ob es ein Problem gäbe. Augenblicklich nimmt sie eine professionelle Haltung an, in dem sie die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sich für die nächtliche Störung entschuldigt, mir aber gleichzeitig erklärt, dass es eine Beschwerde per Telefon an der Rezeption gegeben habe.

„Was für eine Beschwerde?", erkundige ich mich skeptisch.

„Die Gäste ein Stockwerk tiefer haben ein lautes Poltern vernommen", erhalte ich als Antwort, während mein Gegenüber unauffällig versucht, an mir vorbei ins Zimmer sehen zu können.

Ich ziehe die Tür noch ein Stück weiter zu und antworte ahnungslos, dass ich nichts gehört hätte. Innerlich hoffe ich, dass die Angestellte von Niall aufgibt und mich endlich wieder alleine lässt.

„Es kam wohl direkt aus ihrem Zimmer", forscht die Frau weiter nach und sieht mich prüfend an.

„Hier ist alles in Ordnung", antworte ich direkt und lege eine gewisse Strenge in meine Stimme.

Ich möchte die Tür nun endlich schließen und frage aus diesem Grund, ob sie mich denn nun schlafen lassen würde. Doch sie scheint noch immer nicht aufgeben zu wollen und erkundigt sich nun direkt nach Niall.

„Geht es Mister Horan gut?"

„Natürlich geht es ihm gut", antworte ich prompt und als ich bemerken, wie sie skeptisch ihre rechte Augenbraue in die Höhe zieht, möchte ich beinahe aus der Haut fahren.

„Was ist, wollen Sie ihren Chef unbedingt beim Schlafen sehen?", fahre ich die Angestellte angriffslustig an.

„Nein, ich wollte doch nur...", will sie sich entschuldigen, aber meine Geduld nach diesem Tag ist nun aufgebraucht.

„Er schläft nackt", lüge ich und erkenne amüsiert, wie der älteren Dame die Schamesröte ins Gesicht steigt.

Nun scheint auch mein Gegenüber endlich zu bemerken, dass ich keine Lust mehr habe, mich zu unterhalten. Noch einmal entschuldigt sie sich und wünscht mir eine „Gute Nacht". Ich nicke lediglich, als ich die Tür schließe.

Die angestaute Luft verlässt meine Lungen. Jetzt, wo ich die ältere Dame so unhöflich fortgeschickt habe, tut es mir bereits leid und ich frage mich, ob ich mit meiner Lüge darüber, dass Niall nackt schlafen würde, nicht zu weit gegangen bin. Ich kann einfach nur hoffen, dass ich nicht an eine dieser Tratschtanten in einem Team geraten bin und dieses pikante Gerücht nun die Runde unter der Belegschaft macht. Schon alleine weil ich nicht weiß, wie Niall dann reagieren würde, wenn er davon Wind bekommt. Früher hätte er vermutlich lauthals gelacht, aber jetzt, in Anbetracht der letzten Tage, bin ich mir in diesem Punkt nicht mehr sicher.

Vor dem Bett mit dem schlafenden Niall darin bleibe ich unschlüssig stehen. Ich hatte wirklich vor, ihm von dem Kuss zwischen mir und Harry zu erzählen, wollte somit für klare Verhältnisse sorgen. Doch nun weiß ich nicht einmal mehr, ob ich mich neben ihn ins Bett legen möchte.

Was ist, wenn er im Verlauf der nächsten Stunden erneut wach wird und sein Vorhaben noch immer nicht vergessen hat? Ich kann nicht mehr mit Niall schlafen. Nicht, weil ich mich vor ihm ekeln würde, sondern einzig aus dem Grund, weil es falsch wäre. Ich habe ihm im Grunde lange genug etwas vorgespielt und das muss aufhören. Ganz davon abgesehen, dass sich unsere Beziehung in eine gefährliche Richtung entwickelt und bevor noch mehr kaputt geht zwischen uns und es nicht mal mehr eine gute Perspektive für eine Freundschaft irgendwann geben kann, muss ein Schlussstrich gezogen werden.

Niall gibt ein tiefes Schnarchen von sich und ich werde so aus meinen Gedanken gerissen. Da sich in dem Zimmer nicht viele andere Möglichkeiten bieten, als auf dem Bett zu schlafen und ich eine Liege am Pool nicht in Betracht ziehe, lege ich mich schließlich doch neben Niall. Allerdings achte ich bewusst darauf, dass der größtmögliche Abstand zwischen uns herrscht, zusätzlich dient eines der Kopfkissen als Barriere.

Ich wälze mich eine gefühlte Ewigkeit von der einen auf die andere Seite, kurz bevor ich dann in einen ruhelosen Schlaf abdrifte, frage ich mich, ob Niall sich am nächsten Morgen an die Geschehnisse von heute Abend erinnern kann.

Als ich am nächsten Tag aufwache, muss ich zu meiner Verwunderung feststellen, dass die Bettseite, auf welcher Niall liegen sollte schon leer ist. Statt ihm liegt auf dem Kopfkissen ein Zettel. Ich wische mir über die müden Augen, während ich nach dem kleinen Papier greife. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass er mich wecken würde, damit wir gemeinsam Frühstücken, auch weil sich vielleicht dann eine Gelegenheit für das Gespräch geboten hätte.

Ich habe heute früh ein Meeting, da morgen die Sternebewertung des Hotels ansteht. Ich weiß nicht, wann ich heute Abend zurück sein werde.

Die Nachricht ist für Nialls Verhältnisse ungewöhnlich sachlich formuliert und liest sich fast wie ein Memo. Die Hotelbewertung, habe ich völlig verdrängt und in diesem Moment bin ich froh, dass es gestern Abend doch nicht zu einem klärenden Gespräch zwischen Niall und mir gekommen ist. Sicherlich hätte sich das sonst auf sein Gemüt niedergeschlagen und somit auf seine Arbeit. Jetzt ist es erstmal wichtig, dass er sich auf die bevorstehende Bewertung konzentrieren kann. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, oder gemacht werden, sollte schlussendlich etwas bei dieser Vergabe schieflaufen.

Es ist bereits fast Mittag als ich endlich mein Zimmer verlasse. Das Frühstück habe ich bereits verpasst, aber das ist nicht weiter schlimm, ich kann auch unterwegs etwas essen.

Kurz habe ich darüber nachgedacht, ob ich versuchen soll Harry zu erreichen und mich mit ihm zutreffen. Doch schlussendlich habe ich mich dagegen entschieden, da er mich sonst als aufdringlich empfinde könnte. Außerdem möchte ich warten, bis ich endlich mit Niall sprechen konnte und Harry meinte ja ohnehin, er hätte ebenfalls etwas zu klären. Ich frage mich, ob er mit seinem Vorhaben schon weiter ist als ich.

Ebenfalls verspüre ich keine Lust den ganzen Tag im Hotel rumzulungern. Aus einer Laune heraus und aufgrund der Google-Suchanfrage der „Top 10 Sehenswürdigkeiten auf Teneriffa" entscheide ich mich schließlich dazu, mit einem Taxi zum Loro Parque zu fahren.

Ich hatte über diesen Park schon einmal eine Dokumentation im Fernsehen gesehen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von solchen Einrichtungen, die Shows mit Tieren anbieten, aber ich möchte einfach etwas spazieren und mich ablenken. In der Hoffnung, dass die Zeit so etwas schneller vergeht, bis ich endlich die Gelegenheit habe, mich mit Niall zu unterhalten. Ich habe mich für morgen Abend entschieden, vielleicht bei einem Abendessen in einem Restaurant. Am besten außerhalb des Hotels. Vielleicht hilft uns eine fremde Atmosphäre und der Umstand, dass wir uns in der Öffentlichkeit befinden würden dabei, um das alles nicht in einem Kleinkrieg ausbrechen zu lassen. Weiterhin klammere ich mich an die Hoffnung, dass Niall, wenn er mir in Ruhe zuhören würde, einsehen kann, dass es zwischen uns, so wie es bisher lief, keinen Sinn mehr macht.

Als ich mir meinen ersten Snack des Tages in dem Tierpark gönne, setze ich mich etwas abseits des Imbisses auf eine Bank. Dieser Ort ist eine typische Touristenattraktion, wie ich bereits hätte vermuten können. Es ist eine Sehenswürdigkeit, die vor allem von Familien und Paaren mit Kinder besucht wird. Derweil ich in mein Sandwich beiße, beobachte ich eine Frau dabei, wie sie sich gleichzeitig um ihr schreiendes Baby und ihren vielleicht fünfjährigen Bengel, der schreiend und völlig aufgedreht mit einem Stock in der Hand im Kreis läuft, bemüht. Der dazugehörige Vater steht in dieser Zeit am Imbiss an, um etwas zu Essen für seine Familie zu besorgen. Erneut muss ich feststellen, dass ich nicht das Bedürfnis verspüre, ein Kind zu bekommen. Ganz im Gegenteil. Solche Situationen, auch wenn man den Eltern keinen Vorwurf machen kann, zeigen mir, dass ich mich absolut nicht bereit für diesen Schritt fühle und vermutlich nie fühlen werde. Ein weiterer Grund, warum ich Niall ziehen lassen muss. Er möchte unbedingt Kinder und dafür sollte er auch die richtige Frau an seiner Seite haben, die in diesem Punkt dieselben Ansichten hat, wie er.

Ich streife noch eine Zeit lang ziellos durch den Park, meide allerdings die großangekündigte Orca-Show. Stattdessen genieße ich die herrliche Flora und Fauna in dem riesigen Gewächshaus, welches gleichzeitig auch als Vogelvoliere für unzählige verschiedene Arten dient. Das weitläufige Gehege gaukelt einem gekonnt vor, man würde sich mitten im Urwald befinden und so vergesse ich sogar für einen Moment, dass ich mich in einem Tierpark befinde.

Als ich am Abend wieder das Hotel erreiche und die Lobby betrete sehe ich Niall am Empfang stehen und sich mit einem seiner Angestellten unterhalten. Gerade als ich zu ihm gehen möchte, um ihm wenigstens einen schönen Abend zu wünschen, dreht Niall sich in meine Richtung. Doch zu meiner Verwunderung tut er so, als würde er mich nicht sehen. Schnell wendet er sich ab und verschwindet durch eine Tür, auf der steht, dass sie nur vom Personal betreten werden darf. Natürlich könnte ich ihm folgen, aber dass er mir aus dem Weg geht, wirft mich jedoch so aus der Bahn, dass ich mich ebenfalls völlig perplex abwende und Richtung Poolbar verschwinde.

Suchend blicke ich mich um und hoffe, dass ich Louis irgendwo entdecken kann. Ich habe das Bedürfnis, mich mit einem vertrauten Gesicht zu unterhalten, aber ich werde nicht fündig und so verschwinde ich relativ schnell auf mein Zimmer.

Ich bestelle mir einen kleinen Salat zum Abendbrot und während ich lustlos in diesem herumstochere, überlege ich warum Niall mir vorhin ausgewichen ist.

Erinnert er sich an gestern Abend, weiß er, dass ich mit ihm reden wollte und ahnt daher bereits, dass dies kein erfreuliches Gespräch werden kann. Bei all den Streitigkeiten, die bisher zwischen uns vorgefallen sind, liegt dieser Gedanke sicherlich nahe. Hat Niall also Angst davor, was ich ihm sagen könnte. Oder aber, erinnert er sich daran, dass er gestern Abend nicht bereit war, ein „Nein" von mir zu akzeptieren? Schämt er sich dafür und will mir nun nicht mehr unter die Augen treten. Obwohl diese Situation unangenehm und falsch gleichermaßen war, so weiß ich auch, dass der Alkohol dafür gesorgt hat, dass Niall sich so verhalten hat.

Frustriert über diese verfahrene Situation greife ich zum Telefon und wähle die Nummer der Rezeption. Der netten Stimme am anderen Ende teile ich mit, wer ich bin und dass ich gerne mit Niall sprechen würde. Allerdings werde ich nach einer kleinen Pause, in welcher sie mich bittet, in der Leitung zu warten, höflich abgewiesen mit dem Hinweis, dass Mister Horan sich in einer wichtigen Besprechung befinden würde. Ohne zu diskutieren lege ich auf, auch wenn ich glaube, dass es sich bei dieser Aussage um eine klare Lüge handelt.

Ich entscheide, dass es sich nicht lohnt heute Abend auf Niall zu warten. Die Vermutung, dass er nicht auftauchen wird, drängt sich mir auf und bestätigt sich, als ich am nächsten Morgen aufwache und seine Bettseite so aussieht, als wäre sie unberührt.

Fast schon ärgere ich mich darüber, aber da am heutigen Tag die Hotelbewertung ansteht ermahne ich mich ruhig zu bleiben und bis zum Abend zu warten. Sollte Niall mich dann allerdings noch immer ignorieren, werde ich mich nicht abwimmeln lassen. Zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich alles richtig machen und meine Entscheidung vertreten, dazu bin ich fest entschlossen und das werde ich durchziehen. Ich muss es einfach, schon alleine, weil ich es Harry schuldig bin.

Meine Entschlossenheit gerät allerdings gehörig ins Wanken, als ich mich am späten Abend auf dem Weg zur Rezeption mache. Die Sternbewertung muss längst vorbei sein und so ist es an der Zeit Niall zu suchen. Doch ich muss mich nicht einmal an sein Personal wenden, um ihn zu finden. Stattdessen sehe ich ihn mit dem Rücken zu den Fahrstühlen am Empfang stehen. Jedoch ist nicht das der Grund, warum mein Wille, die Dinge, welche in meinem Leben schieflaufen, anzugehen wie ein Kartenhaus zusammenbricht. Sondern die Tatsache, dass Niall dort nicht alleine steht. Im Gegenteil. Freudig begrüßt er in diesem Moment meine Eltern.


Und hier ist es das Freitagsupdate mit eienm Tag Verspätung. :D

Bitte das Sternchen nicht vergessen und genießt euer Wochenende.

Anni


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