Vierzehn
AUS und VORBEI! - Verlobung von Niall Horan und Viktoria Altenstein gelöst.
Lange Zeit galten Niall Horan (29) und Viktoria Altenstein (28) in der Highsociety als das Traumpaar schlechthin. Beide stammen aus erfolgsverwöhnten Familien und die bevorstehende Hochzeit, welche noch in diesem Jahr geplant war, sollte den Aufstieg der Familien unaufhaltsam machen. Die Einladungen wurden bereits verschickt.
Doch nun der Schock, bereits vor wenigen Tagen ließ Niall Horan über den Pressesprecher seiner Firma verkünden, dass die Verlobung aufgelöst sei und die Hochzeit nicht stattfinden würde. Als Grund werden unüberbrückbare Differenzen zwischen dem einstigen Traumpaar angegeben. Sie hätten sich aber im Guten getrennt.
Doch wie wir von einem nahestehenden Freund der Beiden erfahren haben, soll es schon eine ganze Weile zwischen den Beiden gekriselt haben. Gerüchte machen den Umlauf, dass Viktoria sich etwas Jüngers gesucht hat. Das Pikante an der Geschichte, es soll einer der Angestellten ihres langjährigen Partners sein, den sie bei einem Urlaub auf der wunderschönen kanarischen Insel Teneriffa kennen und lieben gelernt haben soll.
Wir fragten bei den Beteiligten nach, doch zu einer Stellungnahme zeigte sich Niall Horan nicht bereit und Viktoria Altenstein scheint seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt.
Ist sie vielleicht bereits zur ihrem neuen Liebhaber geflüchtet?
Belege für diese Vermutung gibt es nicht. Sicher ist nur das einstige Traumpaar, welches sich bereits seit Kindertagen kennt, ist Geschichte.
Mir wird gleichzeitig heiß und kalt, nachdem ich den Artikel in der neusten Ausgabe des Skeeters gelesen habe. Das Papier knistert bedrohlich, weil meine steifen Finger dieses immer fester umklammern. Nur mit Mühe kann ich ein Zittern unterdrücken, als ich bemerke wie die Wut über das Geschriebene die Kontrolle übernimmt.
„Harry?", zögerlich tritt Louis noch einen Schritt näher und will mir die Zeitung aus der Hand nehmen.
Bevor er allerdings die Gelegenheit dazu bekommt, nehme ich dieses Schmierenblatt und zerrisse es wütend. Meine Kollegin möchte lautstark protestieren, doch mein wütender Blick lässt sie verstummen. Ich will verhindern, dass auch die anderen Kollegen den Artikel in die Finger bekommen.
„Woher kennen diese Aasgeier die ganzen Details?", fluche ich.
Mein Blick wandert automatisch zu meiner ehemaligen Kollegin, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass Louis mit der Presse geredet hat. Zu dieser Sorte „enger Bekannter", wie es die Regenbogenpresse gerne ausdrückt gehört er nicht. Außerdem ist mir durchaus bewusst, dass es, nachdem mir überraschend gekündigt wurde, Gerüchte unter den Angestellten gegeben hat.
„Ich hab ganz sicher nichts gesagt", verteidigt sich die kleine Frau.
Ich gebe mich allerdings noch immer nicht zufrieden und will von ihr wissen, wer getratscht hat. Wer sich getraut hat, hinter meinem Rücken über mich und Victoria zu reden und es am Ende so aussehen zu lassen, als würden wir eine heimliche Affäre haben. Als wäre ich ihr schmutziges Geheimnis.
Louis legt mir beschwichtigend die Hand auf die Schulter, doch ich schüttle diese nur vehement von mir, da ich nicht bereit bin meine Wut über diesen scheiß Artikel und die Situation im Allgemeinen aufzugeben. Aufgebracht wandern meine Finger durch meine Haare. In mir tobt es, ich bin verdammt wütend im Moment. Meine Atmung habe ich nur schwer unter Kontrolle. Niemals hätte ich mich auf Viktoria einlassen dürfen. Die Frau vom Chef, scheiße im Grunde war ja klar, dass das Ärger geben würde, aber ich hab das Offensichtliche versucht zu ignoriert.
„So eine verfluchte Scheiße", mache ich meinem Ärger Luft und die junge Frau mit im Raum zuckt erschrocken zusammen, um im nächsten Moment einen Sicherheitsabstand zu mir einzunehmen, indem sie sich von Louis und mir entfernt und sich ihrem Spind zuwendet.
„Harry jetzt beruhig dich doch mal", versucht Louis weiter mein erhitztes Gemüt abzukühlen.
Beruhigen soll ich mich, der spinnt doch. Schließlich bin ich es, über den in der Zeitung berichtet wird und nicht Louis, also soll er verdammt nochmal die Klappe halten und das sage ich ihm auch. Doch Louis tut mir den Gefallen nicht und will mir erneut eine Predigt darüber halten, dass ich Vicky nicht einfach so aufgeben könne, schon gar nicht nachdem die Verlobung scheinbar geplatzt sei.
„Louis was ich kann und was nicht, das ist noch immer meine Entscheidung. Also lass mich verdammt nochmal endlich in Ruhe."
Mit diesen Worten mache ich auf den Absatz kehrt und verlasse den Pausenraum. Mein Kumpel versucht nicht, mich aufzuhalten und darüber bin ich erleichtert, denn im Augenblick kann ich seine Moralpredigten nicht mehr ertragen. Im Grunde kann ich niemanden ertragen, am wenigstens mich selbst.
Zum Glück begegnet mir sonst niemand meiner ehemaligen Kollegen, als ich das Hotelgrundstück wutentbrannt verlasse. Nun stehe ich unschlüssig am Straßenrand. Nach Hause möchte ich nicht, weil ich weiß, dass mir dort nur die Decke auf den Kopf fallen wird. Planlos laufe ich einfach los, versunken in trüben Gedanken und ohne ein Ziel folge ich der Straße.
Erst in der Dämmerung erreiche ich den Strand. Schon aus der Ferne kann ich das tägliche Lagerfeuer flackern sehen. Den gesamten Tag bin ich unterwegs gewesen, habe irgendwann den Weg abseits der üblichen Straßen in den Nationalpark gesucht. Ich wollte alleine sein, Ruhe finden, doch das Gedankenkarussel in meinem Kopf schien andere Pläne zu haben. Die grünen Augen, das rote Haar, ihr Lächeln, ihr Geruch, die Wärme ihrer Haut alles verfolgt mich und es tut verdammt weh. Ich will sie vergessen, will mein altes sorgenfreies Leben zurück. Doch das ist mir nicht vergönnt. Den ganzen Tag auf den Beinen zu sein, hat mir nichts gebracht. Ich sehe mich nicht mal im Stande zu erfassen, was es genau ist, dass mich Vicky nicht vergessen lässt. Was sie so anders macht, als die anderen Frauen, mit denen ich bereits etwas hatte.
Erschöpft und mit schmerzenden Beinen lasse ich mich ein gutes Stück abseits meiner Freunde am Strand nieder. Müde kicke ich die zertretene Chuck von meinen Füßen und halte meine wundgelaufenen Füße in das angenehme kühle Nass des Meeres. In seichten Wellen rauscht das Wasser immer wieder über meine Beine hinweg. Schwerfällig lege ich meinen Oberkörper auf den feuchten Sand nieder, während hämmernde Kopfschmerzen sich in diesem Moment bemerkbar machen. Sicherlich, weil ich den gesamten Tag und die letzte Nacht auf den Beinen gewesen bin. Mit den Fingern massiere ich die Schläfen und seufze genervt, als dies nicht den erwünschten Erfolg bringt und die Kopfschmerzen nur noch schlimmer zu werden scheinen.
„Anstrengender Tag?", höre ich plötzlich Louis neben mir fragen.
Ich öffne die Augen einen Spalt breit. Mit ernster Miene mustert Louis mich und hält mir wortlos eine Flasche Wasser hin, welche ich ihm dankbar mit einem schwachen Lächeln abnehme.
Ich setze mich auf, öffne die Flasche und stürze gierig die Hälfte des Inhalts mit einem Mal meine trockene Kehle hinab. Die Kopfschmerzen werden augenblicklich weniger und rücken etwas in den Hintergrund.
„Wie soll es jetzt weitergehen?", ergreift Louis erneut das Wort und ich habe augenblicklich, das Gefühl die Kopfschmerzen würden wieder stärker werden.
Ich setze die Flasche ab und wische mir mit dem Handrücken über den Mund. Bevor ich Louis genervt frage, ob er mich nicht endlich damit in Ruhe lassen könne. Dieser schüttelt allerdings nur den Kopf und erklärt mir, dass er nicht länger ansehen könne, wie sein bester Freund leidet, dass er es allerdings mit seinen Fragen nicht besser macht, scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen.
Ich verdrehe die Augen und erkläre ihm, dass ich damit schon klarkommen würde, wenn er mich nicht immer wieder an Vicky erinnern würde.
„Das sehe ich", entgegnet Louis nur und schenkt mir einen ungläubigen Blick. „Du trinkst, obwohl du das nicht tun solltest, hast bedeutungslosen Sex und bist den ganzen Tag unterwegs."
„Bedeutungslosen Sex hatte ich auch früher schon", versuche ich mich zu verteidigen, weiß allerdings nicht, was ich gegen die anderen Argumente anbringen soll und schweige daher besser.
„Hm, aber danach hast du nicht ausgesehen wie ein geprügelter Hund. Man Harry, hör auf dir etwas vorzumachen. Wovor hast du denn Angst?"
Ich vermeide es, ihn anzusehen, grabe stattdessen meine Zehen in den nassen Sand, um die immer höher kochende Anspannung in mir zu unterbinden. Louis weiß ganz genau, warum ich mich nicht wieder so angreifbar machen will. Er ist der einzige Mensch, der meine Geschichte kennt.
„Sie ist nicht dein Vater", spricht er direkt den dunkelsten Fleck in meiner Vergangenheit an. „Vicky würde dir niemals so etwas antun", beteuert er, fast so als würde er sie schon jahrelang kennen.
„Wäre auch besser so, sonst wäre das mein Todesurteil", scherze ich müde, auch wenn jedes Wort ernst gemeint ist.
Kurz zuckt ein Lächeln über Louis Züge, doch gleich darauf verschwindet es wieder, als er mich fragt, was ich denn zu verlieren hätte.
Ich gehe nicht auf diese Frage ein, antworte stattdessen nur, dass Viktoria und ich viel zu verschieden seien, als dass es zwischen uns funktionieren könnte.
„Kannst du dir wirklich vorstellen, dass Viktoria hierher passt, mit ihrem Stand in der Gesellschaft?", frage ich Louis und mache eine allumfassende Geste, um zu verdeutlichen, was ich meine.
Louis folgt meiner Geste, um mich dann erneut wieder direkt anzusehen.
„Man sagt doch Gegensätze ziehen sich an", antwortet er lapidar.
Ich allerdings bleibe völlig ernst und antworte daraufhin nur, dass zwei so gegensätzliche Welten wie die, in der ich und Viktoria leben nicht zusammenpassen würde – niemals.
„Ich will sie einfach vergessen und diese Sache hinter mir lassen. Also bitte Louis, mach es mir nicht so schwer", flehe ich meinen besten Freund erschöpft an.
Besorgt mustert er meine Person. Sein Blick wandert über meine staubige Kleidung, bis hinauf zu meinen mittlerweile schlaff hinab hängenden Locken und bleibt dann auf meinen vermutlich müden Gesichtszügen ruhen. Dann scheint er eine Entscheidung zu treffen.
Ein knappes Nicken, bevor Louis mir erklärt, dass er mich zufriedenlassen werde, auch wenn er nicht glaube, dass es mir mit dieser Entscheidung gut gehen wird.
„Danke", ist alles was ich sage, bevor ich nach der Wasserflasche und meinen Schuhen greife, um mich auf den Weg ins Bett zu machen.
So, nun wissen wir also, dass nicht eine Frau Schuld an Harrys Verhlaten ist. Habt ihr Ideen, was sein Vater gemacht haben könnte?
Ich danke für eure Unterstützung in Form von Sternchen und Kommentaren. Bitte macht weiter so.
Anni
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