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Sechzehn

Ich denke nicht lange nach, als ich den Anruf annehme und mir das Telefon ans Ohr halte, ohne allerdings etwas zu sagen. Ich weiß nicht warum ich das tue und ob es das Richtige ist, aber irgendetwas in mir sagt mir, dass Niall es nicht verdient hat, einfach abgewiesen zu werden. Anders, als das bei meinen Eltern der Fall ist.

Mein Herz klopft mir bis zum Hals, als ich noch immer schweigend das Handy an mein Ohr drücke.

„Vicky?", höre ich Niall unsicher fragen.

Ich weiß nicht woher diese Unsicherheit von seiner Seite herrührt. Ob er sich vielleicht nur fragt, ob ich wirklich am Telefon bin, oder ob er Angst vor meiner Reaktion auf seinen Anruf hat. Es ist lange her, dass ich ihn so erlebt habe und mir wird bewusst, dass ich diese menschliche Seite an ihm vermisst habe.

Ganz leise antworte ich mit einem „Ja", um zu zeigen, dass ich am Telefon bin und fast im gleichen Moment stößt Niall angestrengt Luft aus, um sie gleich darauf erneut schwer einzuatmen.

„Vicky ich weiß gar nicht was ich sagen soll", beginnt er zu stammeln, während ich wieder schweige.

Nachdem Niall zu begreifen scheint, dass ich nicht vorhabe das Wort zu ergreifen, herrscht erneut angespannte Stille an beiden Enden der Leitung.

„Ich wollte fragen, ob es dir gut geht und wissen, wo du jetzt bist", seine Fragen formuliert er vorsichtig, fast so, als hätte er Angst etwas Falsches zu sagen.

Ich schlucke, bevor ich ihm lediglich sage, dass es mir den Umständen entsprechend gut ginge. Wo ich allerdings bin, das beantworte ich nicht. Ich habe keine Angst, dass Niall mich hier finden wird, oder gar verfolgen würde. Solch ein Verhalten traue ich ihm nicht zu. Mir geht es nur um Mel. Wenn mein Vater mitbekommt, dass sie mich bei sich aufgenommen hat, dann ist sie ihren Job los und dafür möchte ich nicht die Verantwortung tragen. Es muss nicht noch jemand wegen mir arbeitslos sein.

Als erneut eine gefühlte Ewigkeit Stille herrscht und auch Niall nicht zu wissen scheint, was er sagen möchte oder sich vielleicht nicht traut, frage ich ihn geradeheraus, ob er noch etwas sagen will, da ich ansonsten auflegen würde, um das Telefonat zu beenden.

„Vicky, bitte ich möchte dich sehen, um mich richtig bei dir zu entschuldigen", hält Niall mich allerdings von meinem Vorhaben ab.

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist."

„Gib mir bitte diese Chance. Ich habe so viel falsch gemacht, lass es mich gut machen", fleht Niall und sowohl die verzweifelte Bitte, als auch die Traurigkeit in seiner Stimme lassen mich innehalten.

Wie ich auch schon seinen Anruf nicht ablehnen konnte, gerate ich auch jetzt in ein Dilemma. Niall hat in den letzten Wochen eine Seite an sich gezeigt, die mir ehrlich Angst gemacht hat. Doch all die Jahre davor war er immer mein Halt gewesen. Er war die Person, die immer für mich da gewesen ist und die dafür gesorgt hat, dass ich auch an Tagen lächeln konnte, an denen es eigentlich nichts gab, was mich zum Lachen gebracht hat.

„Wann?", frage ich schließlich und Niall stößt einen überraschten Laut aus, als habe er im Grunde nicht wirklich daran geglaubt, dass ich zusagen würde.

Schlussendlich haben wir uns für den nächsten Tag in einem kleinen Café in Berlin Mitte verabredet. Ein öffentlicher Ort, der nicht selten auch Anlaufpunkt vieler Touristen ist. Niall hatte diesen Ort vorgeschlagen, da er zuvor noch ein Geschäftsessen in der Nähe hätte und anschließend direkt dorthin kommen würde, um sich mit mir zu treffen.

Mit einer Sonnenbrille auf der Nase sitze ich eine viertel Stunde vor der vereinbarten Zeit an einem kleinen Tisch im Außenbereich der Lokalität. Vor mir ein Milchkaffee, in dem ich immer wieder mit dem Löffel herumrühre, nur damit meine Finger etwas zu tun haben. Nervosität macht sich in mir bereit. Im Sekundenabstand blicke ich mich verstohlen um, da mich das Gefühl beschleicht beobachtet zu werden. Doch ich kann nichts Verdächtiges entdecken. Die anderen Gäste müssen schon glauben, dass ich eine psychische Störung habe.

Ich wühle in meiner Handtasche nach meinem Handy. Noch bevor ich mich auf den Weg hierher gemacht habe, war ich bei meinem Netzanbieter und habe mir eine neue Telefonnummer zugelegt. Bisher hat diese Nummer nur Mel und sonst niemand, auch weil ich nicht weiß, wem ich sie im Moment noch geben sollte. Irgendwie macht mir das nur einmal mehr wieder richtig bewusst, wie alleine ich eigentlich bin. Aus diesem Grund möchte ich auch Niall nicht einfach fallen lassen. Er bedeutet mir als Mensch einfach zu viel, als dass ich den Kontakt auf diese Weise einfach enden lassen könnte.

Ich weiß nicht genau, was ich von diesem Treffen erwarten soll. Aber ich hoffe, dass ich für mich einen Abschluss finden kann, egal was am Ende dabei rauskommt. Wie der genau aussehen wird, ob mit oder ohne Niall weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass dieses Treffen für mich wichtig ist und ich glaube, dass es Niall nicht anders gehen wird als mir.

Als ich das nächste Mal aufblicke, sehe ich Niall gerade über die Straße gehen und zielstrebig unseren Treffpunkt ansteuern. In seinem hellbraunen Anzug mit dem blütenweißen Hemd darunter, bei welchem die ersten Knöpfe offenstehen; und der passenden stylischen Sonnenbrille, sieht er wie immer gut aus.

Während er am Rand der Tische stehen bleibt und die Sonnenbrille hebt, um nach mir Ausschau zu halten, zieht er automatisch die Blicke von zwei Frauen an einem anderen Tisch auf sich. Niall und meine Blicke treffen sich, dennoch setzt er sich nicht sofort in Bewegung. Ich hebe zögerlich den Arm, um ihm zu verdeutlichen, dass ich ihn gesehen habe, auch wenn das völlig unnötig ist. Doch dann bahnt er sich einen Weg zwischen den Tischen zu mir. Immer unter den neugierigen Blicken der hübschen Mädels. Als er sich auf den Stuhl mir gegenüber niederlässt und ich noch ein letztes Mal zu den Frauen sehe, treffen mich ihre Blicke, die Bände sprechen. Wenn die Beiden wüssten, dass es ganz anders ist, als es zwischen mir und Niall scheint, dann würden sie mich nicht so ansehen, als hätte ich ihnen ihr Spielzeug weggenommen.

Ich lasse ihre giftigen Blicke in meine Richtung links liegen und sehe nun mein Gegenüber zum ersten Mal direkt an. Dieser ist gerade dabei, seine Sonnenbrille vor sich auf den Tisch zu legen, als der Kellner auftaucht, um sich zu erkundigen, ob Niall schon wüsste, was er trinken möchte. Niall bestellt sich eine Tasse schwarzen Kaffee, so wie er ihn am liebsten trinkt. Derweil setze auch ich meine Sonnenbrille ab, da dies dem Gesprächspartner gegenüber höflicher ist.

Als der Kellner fort ist, hebt Niall seinen Blick und zum ersten Mal schaue ich ihm richtig in die Augen. Das sonst so strahlende Blau wirkt matt, fast leblos. Zusätzlich sieht er müde aus und seine Haut ist auffällig blass. Niall war immer dynamisch, lebensfroh und stets für einen Spaß zu haben. Nun allerdings sitzt er zusammengesunken vor mir und meidet den direkten Blickkontakt, während er schweigt.

Haltsuchend klammere ich mich an meine Kaffeetasse. Da ich Angst habe, dass meine Stimme versagen könnte, räuspere ich mich einmal leise, bevor ich Niall frage, wie es ihm gehe. Schon fast erschrocken sieht er mich an, als könnte er nicht glauben, dass ich es bin, die dieses Gespräch eröffnet.

„Das ist egal", antwortet er nur, um mir gleich darauf dieselbe Frage zu stellen. Dabei wandern seine Augen suchend über mein Gesicht und ich ahne, warum dies der Fall ist.

„Mir geht es gut. Keine Sorge", versuche ich seine Bedenken zu beseitigen und streiche unwillkürlich mit den Fingerspitzen über meine Wange, wo Nialls Hand mich getroffen hat. Es sind keine sichtbaren Spuren zurückgeblieben.

Der Kellner erscheint erneut und mit einem höflichen Gruß stellt er die Bestellung meines Tischpartners ab. Wir beide sehen ihm nach, als er sich abwendet. Fast so, als würden wir uns beide wünschen, dass er uns nicht alleine lässt.

„Vicky, es tut mir so verdammt leid, was passiert ist. Dass ich mich wie ein eifersüchtiges Arschloch aufgeführt habe und dich wie meinen Besitz behandelt habe", beginnt Niall sich zu entschuldigen und schüttelt dabei immer wieder mit dem Kopf, als könnte er selbst nicht glauben, was passiert ist.

Ich merke, wie ihm die Stimme zu versagen droht, während er sich für die Ohrfeige entschuldigt und als ich das verräterische, feuchte Glitzern in seinen Augen erkennen kann, greife ich reflexartig nach seiner Hand, welche auf dem Tisch ruht und halte sie fest.

„Niall wir haben beide Fehler gemacht. Ich will nicht mehr über das nachdenken, was passiert ist. Ich will dich einfach nur nicht als meinen Freund verlieren."

Ich weiß, dass viele meine Entscheidung nicht verstehen würden, wenn sie die Geschehnisse zwischen Niall und mir kennen würden. Aber das war eben nicht der Niall den ich kenne. Wir sind beide in etwas hineingezogen worden, für das wir eigentlich nie geschaffen waren und diese Situation ist schlussendlich einfach eskaliert, weil ich daraus ausgebrochen bin und dabei habe ich seine Gefühle verletzt.

Niall sieht auf unsere Hände und nickt dann langsam, während er seine andere Hand auf meiner platziert.

„Ich musste erst begreifen, dass ich auch genau das will. Ich dachte immer, das nur wir zusammengehören. Deswegen konnte ich auch nicht akzeptieren, dass du einen Anderen haben wolltest."

Niall redet ohne Punkt und Komma. Fast so, als würde er alles, was ihm auf der Seele lastet, loswerden wollen. Auch, als ich ihm sage, dass ich ihn verstehe, hört er nicht auf, sondern bittet mich, ihn ausreden zu lassen. Also höre ich ihm zu und mit jedem Wort, mit jedem Satz, scheint es ihm besser zu gehen. Seine Augen wirken wacher, seine Mimik entspannter und immer mehr erkenne ich meinen besten Freund in ihm wieder.

„Nachdem ich dir diese Ohrfeige verpasst habe und du gegangen bist, da habe ich erst begriffen, was aus mir geworden ist. Ich konnte mich selbst nicht mehr ertragen. Immer wieder habe ich versucht dich zu erreichen, weil ich mich entschuldigen wollte, weil ich es musste, aber auch weil ich dich vermisse. Vicky ich vermisse dich als meine beste Freundin, die du immer warst. Ich liebe dich zwar, aber ich habe begriffen, dass du es nicht auf dieselbe Art tust, und dich dazu zwingen zu wollen, ist sinnlos und macht jemanden aus mir, der ich nicht sein möchte. Ich will einfach nur für dich da sein. Ich will meine beste Freundin zurück, der ich meine Geheimnisse anvertrauen kann und das schon seit dem Kindergarten."

Und als Niall alles gesagt hat, was er sagen wollte schweigt er, um erleichtert auszuatmen. Eine tonnenschwere Last scheint von seinen Schultern genommen zu werden. Ohne lange nachzudenken stehe ich auf und bleibe vor ihm stehen.

„Darf ich dich umarmen?", frage ich nur, um Niall völlig perplex nicken zu sehen.

Seine Arme um meinen Oberkörper geschlungen und die Wärme, welche er ausstrahlt, lässt auch mich erleichtert ausatmen. Es fühlt sich richtig an. Es fühlt sich nach einer Verbindung unter engen Freunden an. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Mir ist bewusst, dass Mel mich fragen wird, ob ich alle Tassen im Schrank hätte, weil ich ihm verzeihe. Aber ich bin der Meinung, dass jeder Fehler macht und wenn man diese ernsthaft bereut, so wie es bei Niall der Fall ist, dann sollte man auch verzeihen können. Zumal ich nicht unschuldig an der ganzen Misere bin. Wäre ich schon vor längerer Zeit ehrlich zu Niall gewesen, dann hätte es nie so weit kommen müssen.

Nachdem wir wieder auf unseren Plätzen sitzen, ist die Stimmung zwischen uns gelöster. Niall erzählt mir, dass meine Schwester Elena nach mir gefragt habe, als sie miteinander gesprochen hätten. Sie hätte sich erkundigt, ob es zwischen mir und ihm noch Hoffnung gäbe, aber Niall hat wohl Klartext gesprochen. Was das bedeutet, hake ich nicht nach. Auch, weil ich keine Lust habe, mich über meine Familie zu unterhalten und das begreift Niall recht schnell und so wechselt er zu meiner Erleichterung das Thema.

„Wie geht es bei dir jetzt weiter?"

Kurz mustere ich ihn. Überlege, was ich alles erzählen soll, ob ich alles erzählen kann. Nialls Blick ist offen und interessiert und so vertraue ich ihm an, dass ich im Augenblick bei Melanie wohne. Mir aber so schnell wie möglich etwas Neues suchen muss.

„Ich kann dir einen Makler empfehlen", bietet Niall seine Hilfe an, da er aus beruflichen Gründen genug Kontakte zu Personen hat, die sich auf dem Immobilienmarkt auskennen.

Ich winke nur ab. „Ne lass mal gut sein. Ich will das alleine schaffen. Es wird Zeit, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehme und außerdem werde ich mir wohl kaum deinen Makler leisten können", erkläre ich mit einem Lächeln.

Ich habe zwar einige Ersparnisse, aber an das meiste Geld komme ich nicht so leicht ran, da dies angelegt ist und das, was ich flüssig habe, will ich nicht mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen, da ich nicht weiß, wie lange ich davon zehren muss.

Mein Freund nickt verständnisvoll und nimmt einen Schluck von seinem mittlerweile kalten Kaffee. Er verzieht das Gesicht, was mich nicht verwundert, da er seinen Kaffee so noch nie mochte. Angewidert schiebt er die Tasse von sich weg, woraufhin ich schmunzeln muss.

„Hast du nicht vielleicht vor zurück nach...", will Niall beginnen, als wir plötzlich unterbrochen werden.

„Na sieh mal einer an, wer da ist. Die verlorene Tochter."

Mir rutscht beinah meine Tasse aus den Fingern, als ich direkt in das perfekt geschminkte, aber äußerst wütenden Gesicht meiner Mutter starre.



Und mit einem (für meine Verhältnisse, in der letzten Zeit) langen Kapitel verabschiede ich mich in den Urlaub.

Aber vorher habe ich noch ein paar Fragen...

Würdet ihr Niall verzeihen?

Glaubt ihr Niall mein es ernst?

Und wie kommt Vickys Mutter plötzlich dahin?

Bitte vergesst das Sternchen nicht und habt eine schöne Woche. :)

Anni

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