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25. Utopische Ideen

- Elenas POV -

Mit offenem Mund saß ich Harry gegenüber. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein, dass er nun eine solche Frage stellte und damit den Fokus, der eigentlich auf seiner Zukunft und seiner Karriere liegen sollte, wieder auf uns, oder besser gesagt auf mich lenkte.

Mit trockenem Mund versuchte ich dennoch seinem bohrendem Blick standzuhalten und eine vernünfigte Antwort über die Lippen zu bringen.
„Du bist.. Du bist eben Harry."
Die Bezeichnung „Harry" stand in unseren Universen vermutlich für Einiges, allerdings auch für sehr Verschiedenes.

Harry teilte sich immer wieder ein in den „wahren, alten" und den „neuen Harry", während er für mich schlichtweg für Ruhe, Ehrlichkeit, Vertrauen und ein rundum unbekanntes, aber positives Gefühl stand.

Ich hatte ihn schrecklich gern für das, was er in mir auslöste, sobald er in der Nähe war. Er zog mich nahezu magisch an und ich wusste, dass diese Emotionen nicht von Freundschaft zeugten.
Allerdings hatte ich mich bereits mit dem Gedanken angefreundet, ihm diese Gefühle niemals zu gestehen und stattdessen brav für mich zu behalten.

Doch möglicherweise hatte ich mich offensichtlicher verhalten als erhofft, denn Harry sah mich wieder auf eine Art und Weise an, als würde er längst wissen, wieviel ich für ihn fühlte. Sein Blick war eine stumme Aufforderung, es endlich über die Lippen zu bringen.
Und wann, wenn nicht jetzt?
Er hatte mir eben auch so viele herzerwärmende Dinge gesagt. Ich musste es ihm nur gleich tun.

Auch wenn sich vielleicht viel zwischen uns ändern mochte, wenn ich Harry erst einmal in meine wahren Gefühle einweihen würde - verworrener wie im Moment konnte es ohnehin nicht werden.
Er würde meine Gefühle zwar sicherlich nicht erwidern, aber Harry war auch niemand, der einen bloßstellen oder verletzen wollte.
Bestimmt wollte er bloß Gewissheit und mir dieses Geständnis von den Schultern nehmen, um dann die Situation zwischen uns sachlich zu entschärfen.

„Ich bin tatsächlich Harry, da stimme ich dir zu", riss er mich wieder leicht schmunzelnd aus meinen Gedanken und forderte mich mit seinen Augen auf, weiterzusprechen.

Resigniert ließ ich mich ein Stück weiter in den ledernen Sessel sinken, stets unter Harrys Beobachtung.
Ich musste es einfach hinter mich bringen. Alles war im Moment besser als diese Unsicherheit gerade eben.
„Was tust du mir mit deinen mitternächtlichen Besuchen bloß an?", seufzte ich schließlich und versuchte seinem Blick auszuweichen.

„Du weißt es doch ganz genau. Ich mag dich - sehr sogar. Ich hab dich viel zu gern in meiner Nähe und ich genieße dieses Gefühl bei dir viel mehr als dass es gesund für mich wäre."

Es waren im Gegensatz zu Harrys Ansprache zwar nicht viele Worte, doch  trotzdem schienen sie unsagbar viel in Harry zu bewegen. Seine Augen blitzten kurz auf, sein Körper gewann wieder an Spannung und sein Oberkörper lehnte sich noch ein Stück weiter nach vorne zu mir, als er mich ansah und seine Mundwinkel nach oben zuckten.

„Woher denkst du soll ich das wissen, wenn du es nie sagst? Der Vorteil des Menschen ist sie Sprache, Elena. Direkte Kommunikation - die sollten wir wohl öfters mal nutzen", lächelte er mich erleichtert an, bevor er seinen Kopf schief legte und mich genauer musterte. „Ist was?"

In diesem Moment brannte mir sicherlich nicht nur eine Sicherung durch, was bei Harrys instensivem Blick auch kein Wunder war.
Diese Situation zwischen uns brachte mich einfach um den Verstand, ebenso wie dieses ständige Auf und Ab.
Und ehe ich mich verstah, stand ich auch schon aufgebracht auf den Beinen.

„Dein Ernst? Natürlich ist was!", blaffte ich Harry an und lief ziellos in kleinen Schritten durch das Hotelzimmer, verfolgt von Harrys Blick.
„Es kann doch nicht sein, dass wir immer wieder solche emotionale Ausbrüche haben und diese dann mit der Zeit wieder völlig unter den Teppich kehren! Ich hab dir gerade gesagt, dass ich dich gern hab. Sehr gern! Genau genommen hab ich mich wohl schon in dich verliebt, als du mir zum ersten Mal gestanden hast, wie es tatsächlich in dir aussieht und mir gezeigt hast, wer du wirklich bist. Also bin ich wohl einfach selber Schuld, ich hätte damals direkt wieder kündigen sollen. Aber stattdessen hab ich mich in die utopische Idee verrannt, dass ich dir auf Umwegen vielleicht helfen könnte - durch Modest. Wenn ich allerdings mal ehrlich zu mir bin, wollte ich wohl auch dadurch nur bei dir sein. Es tut mir also leid, ich kenn' mich so naiv selbst nicht. Aber ich bin ohnehin niemals davon ausgegangen, dass wir eines Tages in den Sonnenaufgang reiten, ich weiß dass es nicht geht - so viel Realist steckt dann doch noch in mir. Aber ich hab mir wohl gedacht, dass es einfach werden würde und deine Nähe mich nicht jedes Mal in diesen Ausnahmezustand versetzen würde."

Die Worte sprudelten inzwischen unkontrolliert aus mir heraus und ich hatte längst selbst vergessen, worauf ich überhaupt hinauswollte.
Stattdessen versuchte ich einfach tief durchzuatmen und mich zu beruhigen, während ich mich wieder zurück in Richtung der Sitzecke des Hotelzimmers drehte, um Harry in den Blick zu fassen.

Was ich während meines Monologs nicht bemerkt hatte war, dass Harrys sich inzwischen auch erhoben hatte und nicht unweit von mir gegen den ledernen Sessel, auf dem zuvor ich Platz genommen hatte, lehnte.
Von dort aus hatte er mich still, jedoch mit aufmerksamer, ernster Mine beobachtet und wohl jedes meiner unüberlegten Worte aufgesaugt.

Seufzend sah ich ihn an und fuhr mir einfach resigniert durch das blonde Haar.
Es war mir noch nicht einmal peinlich, immerhin war es Harry - doch trotzdem war es unangenehm, obwohl der Teil, der erleichtert darüber war, dass all meine Emotionen endlich ein Ventil gefunden hatten, überwog.

„Wenn wir all das also bitte ein für allemal aus der Welt schaffen könnten, wäre ich die mehr als dankbar", bat ich ihn.

Ebenso seufzend stieß Harry sich von dem Sessel ab und kam langsam auf mich zu. Mit jedem Schritt, den er auf mich zukam, schlug mein Herz schneller.
Das Trommeln in meiner Brust war unerträglich, als er schließlich direkt vor mir stand.

„Um den Kreis doch noch irgendwie zu schließen: Mir ist egal, was ich für dich bin oder wo ich in deinem Leben stehe, aber ich will, dass du wieder glücklich bist und nicht die Liebe zu Musik verlierst", murmelte ich noch leise vor mich hin, den Blick auf Harrys Brust direkt vor mir gerichtet.
Langsam hob und senkte sie sich unter seinem gleichmäßigen Atem.

Aus dem Nichts hob er plötzlich seine Stimme.
„Ich wünschte, du hättest mich all das schon an unserem ersten gemeinsamen Abend wissen lassen, Elena", sprach er mit ruhiger, sanfter Stimme, als ich spürte, wie er seine Hände zärtlich in meinen Nacken legte.

Ich wagte es kaum ihn anzusehen, doch langsam hob ich doch meinen Kopf, um  in Harrys grüne Augen blicken zu können.
Schon zuvor waren meine Knie weich, doch in diesem Moment hatte ich ernsthafte Sorge, den Halt zu verlieren.

„Du bist nicht naiv, Elena. Nicht naiv, nicht selber Schuld und du hast dich auch in keine utopische Idee verrannt."
Liebevoll strich er mir das blonde Haar aus dem Gesicht, ehe er mich zärtlich etwas näher an sich zog.
„Das Einzige, womit ich tatsächlich nicht dienen kann, ist ein Sonnenuntergang", grinste er leicht und legte seine Stirn sanft gegen meine. „Ich hoffe, dir genügt auch ein einfaches Hotelzimmer, um zusammen zu sein."

Dieser Moment war so wunderschön und gleichzeitig irreal. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren und war im selben Moment so fest mit Harry verankert - es war unbeschreiblich.

Wir küssten uns nicht zum ersten Mal und trotzdem fühlte es sich genau danach an, als er zärtlich und fordernd zugleich seine Lippen auf meine legte.

In diesem Moment war alles vergessen - Harrys Stand in der Öffentlichkeit, die Probleme in der Band, seine Richtungslosigkeit, Modest und allen voran Jeff.
All das spielte in diesem Moment, in dieser Nacht, keine Rolle. Es gab nur Harry und mich.

Wir waren Niemande - Nichts und Niemand störte sich an uns, ebenso wie uns nichts im Wege stand.

Zwei einsame Seelen, die sich gefunden hatten und sich in ihrer Naivität der Utopie, niemals von der Realität eingeholt zu werden, hingaben.
Zumindest für kurze Zeit.

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