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23. Zukunftsentscheidungen

- Harrys POV -

„Alles verstanden?", fragte Jeff in die Runde und sah uns warnend an, nachdem er uns den neuen Plan für die kommenden Monate präsentiert hatte und nun verrichteter Dinge wieder sein Zeug zusammenpackte. „Ihr wisst, wie es läuft und wir dürfen Asien nicht vernachlässigen."

Ich lauschte Jeffs Worten nur mehr mit einem Ohr, denn das Wichtigste hatte ich bereits gehört - Modest wollte mehr und damit auch noch den Rest meiner Selbst.
Sie bemühten sich noch nicht einmal darum, uns das Gefühl zu geben, als hätten wir Mitspracherecht oder einen Hauch Selbstbestimmung, stattdessen wurden wir lediglich darüber informiert, wie unser Leben zu laufen hatte.

Im Gegensatz zu meinem Schweigen war Louis weitaus weniger wortkarg zurückgeblieben. Schon die ganze Zeit über war er Jeff aufgebracht ins Wort gefallen und protestierte auch jetzt noch lautstark gegen unser Management.
„Ihr glaubt doch wohl selbst nicht, dass wir bis zum Tourende ohne Pause durchmachen können!", redete er auf ihn ein und bekam dieselbe Antwort wie auch die Male zuvor.

„Es ist nicht eure erste Tour, ihr wisst wie es läuft."
„Ja, ganz genau deswegen", lenkte nun auch Liam ein, dem es zuvor wohl die Sprache verschlagen hatte, nun aber umso verärgerter schien. „Es ist nicht unsere erste Tour, wir sind während der Letzten schon auf dem Zahnfleisch gegangen!"
Überrascht zog Jeff seine Augenbrauen nach oben und richtete seinen Blick jetzt auf Liam.
„Dann würde ich an eurer Stelle mal die ein oder andere Party auslassen, dann arbeitet es sich auch nicht so hart", konterte er schulterzuckend.

An dieser Stelle warf ich Jeff nun doch einen scharfen Blick zu.
Ja, er wusste nicht, wie es in uns aussah und hatte auch kein Interesse daran.
Doch selbst ein ignoranter Mensch wie er musste inzwischen gesehen haben, dass weder Liam noch Louis ihre Partyeskapaden hatten, weil sie dort Spaß hatte und ihren Ruhm genossen.
Es war lediglich ein verzweifelter Versuch, für eine Weile Vergessen zu können, jedes Mal gefolgt von der Erkenntnis, dass es bloß temporär war und jede Feiernacht wieder die Öffentlichkeit nach sich zog.

„Das funktioniert so nicht, Jeff", versuchte sich Liam an etwas vernünftigeren Tönen als Louis, obwohl er sichtlich erregt war und sicherlich am Liebsten aus der Haut gefahren wäre. „Wir können nicht ohne Pause durcharbeiten. Wir sind keine Maschinen."

Jeff sah ihn bloß müde an. „Ihr macht das ja auch nicht umsonst. Für euch fällt mehr als genug ab, also stellt euch nicht so an."
Mit diesen Worten erklärte er das Gespräch für beendet und ließ uns wieder alleine zurück in der großräumigen Garderobe, die eben kurzerhand zum Meetingsraum umfunktioniert wurde.
Die Show, die wir eben auf der Bühne abgeliefert hatten, war vergessen, stattdessen brodelte im Moment in jedem von uns sämtliche Emotionen zwischen Enttäuschung und Wut.

„Denkt der wirklich, dass es hier noch um Geld geht?", keifte Louis vor sich hin und deutete mit dem Arm fassungslos auf die geschlossene Türe, durch die Jeff eben verschwunden war.
Ich wusste, dass er ihm am liebsten gefolgt wäre und ihm gegenüber im Moment vermutlich sogar gerne handgreiflich geworden wäre.
„Er kann nicht von Modest auf uns schließen, seine verdammte Kohle kann er bahalten!"

Während Louis und Liam lautstark vor sich hinschimpften und diskutierten, wie lange man sich diese Art unseres Managements noch bieten lassen musste, hüllten Niall und ich uns in Schweigen.
Nachdenkich warf ich einen Blick auf den Iren, der seinen Gedanken ebenfalls nachzuhängen schien.

Ich kannte Niall und ich wusste, wie sehr er diese Band liebte und für sie brannte - noch ein Stück mehr als wir alle es taten. Er war von Anfang an die personifizierte Euphorie gewesen, er war so aufgeregt und dankbar für alles, was One Direction erleben durfte und hatte jede Minute genossen.
Für ihn musste es besonders schlimm sein, nun mitzuerleben, wie die Freude langsam verloren ging.
Er versuchte zwar krampfhaft daran festzuhalten, doch auch er musste sich irgendwann eingestehen, dass es nicht mehr war wie früher.

„Naja, jetzt lässt es sich auch nicht mehr ändern", seufzte Niall resigniert. Man konnte förmlich spüren, wie unangenehm ihm die Situation war und wie sehr ihn die Spannungen zwischen uns und dem Management belasteten.
„Ganz ehrlich, Leute", knurrte Louis wieder, nach wie vor voll Aggressionen. „Zayn hat das einzig Richtige gemacht. Er hat hingeschmissen, als es alles in die falsche Richtung ging."

Erschrocken sah Niall ihn an und auch mir stand unwillkürlich ein besorgter Ausdruck im Gesicht.
„Was soll das denn heißen?", wollte unser irischer Bandkollege argwöhnisch wissen und musterte Louis skeptisch.
Er musste nichts sagen, ich konnte in seinem Blick bereits lesen, was in ihm vorging.

Louis hatte die Nase zunehmend voll von Modest, von der Band, von der Öffentlichkeit, von seinem ganzen Leben im Rampenlicht. Wir alle hatten zu kämpfen, doch Louis und sein Temperament hatten am meisten an der Einstellung unseres Managements zu knabbern.

Ich hatte oft die Befürchtung gehabt, dass er Zayns Beispiel folgen könnte. Sicherlich hatten wir alle bereits in manchen Situationen mit dem Gedanken gespielt, die Band zu verlassen oder gar dem gesamten Business den Rücken zu kehren, doch ich hatte geahnt, dass Louis sich diese Szenarien bereits um einiges lebhafter ausmalte, als der Rest der Band.

„Ich will damit nur sagen, dass es ewig so weitergehen wird. Sie werden das immer weiter treiben und ich weiß nicht, wieviel ich noch zu leisten in der Lage bin ohne letztendlich vollkommen durchzudrehen", räumte Louis mit ungewohnt ernster Stimme ein.

Ich sah ihn an und hatte das Gefühl, in einen Spiegel zu blicken. Auch er war ortientierungslos, geschwächt und auf eine Art und Weise verloren, bei der man selbst nicht wusste wie man sich selbst wiederfinden sollte.
Wir waren am Ende unserer Kräfte und der Ausblick, den Jeff uns eben gegeben hatte, drückte uns bloß noch weiter nach unten - es war kein Land in Sicht.

Es wäre so leicht gewesen. Wir hätten einfach die Reißleine ziehen können und dem Ganzen ein Ende bereite können - wäre da nicht die Musik, die Bühne und natürlich unsere Fans, die uns dieses Leben und alles, was wir erleben durften, erst ermöglicht hatten.
Sechs Jahre lang hatten sie uns begleitet, uns unterstützt und geliebt. Wir waren es ihnen schuldig, sie nicht zu enttäuschen.

Zudem war ich nun einmal Musiker, ich wollte Musiker sein. Wer konnte mir schon versprechen, dass eine Solokarriere funktionieren würde?
Und außerdem hatte Modest doch auch seine Gründe, dass sie taten, was sie nun einmal taten.
Sie wussten, wie dieses Spiel funktionierte und wir hatten gewusst, worauf wir uns eingelassen hatten. Auch wenn uns das Ausmaß erst jetzt bewusst wurde.

„Alter, sag sowas nicht", hörte ich Nialls unsichere Stimme sagen und landete wieder in der Realität, als ich die leeren Gesichter meiner ehemals so lebensfrohen und lauten Bandkollegen sah.
„Wir haben morgen einen Tag frei. Bestimmt sind wir einfach alle gerade etwas aufgewühlt und morgen legt sich das alles. Morgen können wir immerhin ein wenig zur Ruhe kommen", versuchte er sich daran, auf uns alle einzureden, doch erntete bloß müde Blicke.

„Klar", lachte Liam ironisch auf. „Ein freier Tag ist auch genug für eine komplette Welttournee."
Mit diesen Worten hievte sich Liam wieder auf die Beine und fuhr sich, ebenso wie Louis, stöhnend mit den flachen Händen über sein Gesicht.


Die Stimmung hier war unerträglich und dank Jeffs Planänderungen nun an ihrem Tiefpunkt angelangt.
Ja, wir hatten heute unsere Show in Montreal gespielt und hatten morgen tatsächlich einen Tag frei, soweit Jeff nicht doch noch spontan sämtliche Meetings ansetzen wollte.
Jedoch konnte ein einziger freier Tag, an dem man in der Regel noch nicht einmal einen Fuß vor die Hoteltüre setzten konnte, längst kein Ausgleich für das Leben, das man uns nahm.

Auch der Rückweg zum Hotel, in dem wir in Kanada untergekommen waren, gestaltete sich ähnlich wie die Zeit zuvor - Louis, Liam, Niall und ich schwiegen eisern vor uns hin und hingen melancholisch unseren Gedanken hinterher.
Vermutlich ging in unseren Köpfen ohnehin dasselbe vor, die Frage war bloß, zu welchem Entschluss jeder letztendlich für sich kommen würde.


An Tagen wie diesen wollte ich mich verkriechen und versuchen bei mir selbst zu sein.
Ich zog mich auf direktem Wege auf mein Hotelzimmer zurück, doch anstatt wie üblich noch etwas Euphorie und Adrenalin von der Show im Blut zu haben, drehten sich meine Gedanken heute wieder um Nichts anderes als die Zukunft und um den Weg, auf dem ich mich bewegte.
Ich wusste längst nicht mehr, wohin er mich führen sollte, ob es zu spät war umzukehren oder ob ich ohne Umschweife auf einen Abgrund zusteuerte.

Ich wollte niemanden enttäuschen und wollte gerne jeden zufriedenstellen, doch am Ende blieb doch immer wieder ich zurück - enttäuscht und keineswegs zufrieden.
Leer starrte ich in die Dunkelheit des Hotelzimmers, das sich ebenso schrecklich fremd anfühlte, wie im Moment auch alles andere in und an mir.

Erst jetzt fiel es mir wie die Schuppen von den Augen. Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich mich jeden elenden Tag genau so gefühlt - machtlos und ziellos.
Und auch jetzt hatten mich diese Zustände wieder so überrollt, dass ich für einen Moment übersehen hatte, dass es auch andere Seiten in meinem Leben gab. Es gab Hoffnung, es gab Freude und es gab Leichtigkeit. All das hatte mir in den letzten Monaten eine einzelne Person geben können, ohne dafür jeglichen Aufwand zu betreiben.

WIe ferngesteuert rappelte ich mich auf die Beine und warf einen beiläufigen Blick auf mein Handydisplay.
Es war 3 Uhr morgens, doch es wäre immerhin nicht das erste Mal, dass ich mitten in der Nacht vor Elenas Hotelzimmertüre aufschlagen würde. Sie musste längst von Modests Änderungen in unserem Terminplan hinsichtlich Japan wissen, immerhin saß sie in Jeffs Boot.

Ich bezweifelte, dass sie seine Entscheidung befürwortet hatte oder dass ich und mein inzwischen wirklich fragwürdiger Geisteszustand ihr egal waren.
Im Moment wollte ich sie schlichtweg gerne in meiner Nähe wissen, ihr in die Augen sehen und auch mit ihr sprechen. Sie war Teil von Modest, sie hatte Macht, auch wenn es ihr noch nicht bewusst war.
Und sie hatte Macht über mich - gewaltige Macht.

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Ihr Lieben!
Ich bin so unheimlich dankbar für all eure Votes und Kommentare und Reads und was es sonst noch so gibt!
Es tut mir leid, dass ich zur Zeit weniger update als gewohnt, aber... ach, das real life :D
Ich komme leider auch kaum zum Lesen, aber das hole ich alles nach - versprochen!
Alles Liebe, ihr Süßen, und vielen vielen Dank ♥♥

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