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06. Früher Instrumente gespielt, heute instrumentalisiert

- Harrys POV -

Stumm starrte ich vor mich hin und achtete verloren auf meinen Atem. Selbst er, das Zeichen dafür, dass ich am Leben war, war inzwischen so müde geworden.           
Seufzend schloss ich die Augen und ließ mich tief in das schwarze Ledersofa des Backstage-Bereichs dieser TV-Show sinken, während ich versuchte Nialls und Liams leere Unterhaltung an mir abprallen zu lassen.
Ich wusste nicht, was in den letzten Monaten mit mir passiert war, doch etwas in mir hatte sich ganz enorm verändert.

Bisher hatte ich es geschafft, mir einzureden, dass es schon bald wieder gut werden würde, doch seit einiger Zeit schlug selbst das fehl. Und das Schlimmste dabei war, dass ich ganz genau wusste, dass ich so anders sein könnte – so viel, viel besser. Ich trug so vieles in mir, doch im Moment war ich vollkommen ausgelaugt, überfordert.            
Ich fehlte mir selbst so sehr, ich wusste zweitweise noch nicht einmal mehr, wer ich war. 

Und das, obwohl nahezu jeder meinen Namen kannte – Harry Styles.   
Die Welt stand mir offen mit all ihren Toren, doch anstatt zu wählen und mein Leben, diesen Erfolg, zu genießen, stand ich wie angewurzelt davor. Wurzeln, die mir keinen Halt gaben, sondern mich zu verschlingen drohten und keinen Schritt mehr zuließen.   
Ich hatte solche Angst, dass ich mich niemals wieder rühren könnte, doch dann, wenn ich es am wenigsten erwartet hatte, kam wieder neuer Mut in mein Leben – in Form einer jungen Frau.

Diese Branche hatte mich lahmgelegt. Je höher das Podest wurde, auf das man mich in der Öffentlichkeit stellte, desto weiter entfernte ich mich von mir selbst, denn mein wahres, innerstes Ich blieb dort am Boden zurück.

Ich liebte die Musik und die Tatsache, dass ich damit Menschen erreichte und etwas in ihnen bewegte. Das war auch der Grund, weshalb ich mir all das immer noch antat.
Allerdings ging es in diesem Job schon lange nicht mehr bloß um die Musik.

Ich liebte die Instrumente und melodische Stimmen, doch alles darum herum, was das Management sonst tat, um uns zu vermarkten, ging nicht einher mit dem, woran ich glaubte.
Inzwischen waren wir die Instrumente, mit denen Modest hantierte.
Ich hoffte inständig, dass durch die bevorstehende Tour wieder die Euphorie und die Leidenschaft für die Musik überwiegen würde, doch selbst diese Hoffnung war in letzter Zeit erschreckend klein gewesen.

Ich glaube der Moment, in dem ich schließlich Elena begegnet war, war der Moment, in dem ich es gewagt hatte, seit einer gefühlten Ewigkeit wieder dieses blinde Urvertrauen zuzulassen, ohne Angst, etwas zu verlieren. Sie hatte mich angesehen und war bei mir, physisch und seelisch. Es war verrückt.
Obwohl ich niemals allein war – sei es die Security oder die Jungs, irgendjemand war immer bei mir – hatte ich an dem Abend, an dem mir Elena in die Augen gesehen hatte, zum ersten Mal wieder Hoffnung, dass alles wieder gut werden würde.

Sie war so anders als die Menschen, die mir in der Branche, der ich meinen Erfolg zu verdanken hatte, sonst begegneten. So frisch, so unverbraucht und auch noch so naiv.
Schon bei unserer letzten Begegnung hatte sie mir alleine durch die Aura, die sie umgab mehr entlockt, als mir lieb war. Und doch hatte es sich so unheimlich erleichternd angefühlt, meine Gedanken mit ihr zu teilen.


„Sag mal, pennst du?", riss mich Nialls Stimme aus den Gedanken und sofort spürte ich einen leichten Tritt gegen mein Bein.
Müde öffnete ich die Augen wieder, ließ meinen Kopf aber angestrengt in den Nacken fallen und sank noch ein Stück tiefer in die schwarze Ledercouch.
„Solltest du nicht eigentlich etwas euphorischer sein? Du weißt, wer hier in Kürze aufschlagen wird", sah mich mein irischer Bandkollege tadelnd an und stand aufrecht vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt.

Er hatte recht, heute war es endlich so weit – Licht am Ende des Tunnels.
Ich hatte zum ersten Mal meinen Einfluss auf Modest genutzt und einige Strippen gezogen, um Elena in meine Nähe zu schaffen. Ich wollte sie hier bei mir haben.
Die Promo-Tour war zwar schon angelaufen und die Jungs und ich waren bereits bei einigen TV-Interviews gewesen, doch heute war der erste Tag, an dem auch Elena hier bei uns sein würde.

„Wenn du das arme Ding schon den Wölfen zum Fraß vorwirfst und ihr Leben versaust, dann solltest du dich wenigstens auch darüber freuen, wenn es so weit ist", mischte sich nun auch Louis vom anderen Ende des Sofas beiläufig ein und hob kurz seinen Blick von seinem Handy.
Ich hörte seine scharfe Kritik im Unterton. Er hatte mehrfach betont, für wie egoistisch er mich in diesem Fall hielt, als ich ihnen allen erzählt hatte, dass ich Modests Praktikantin zu uns holen wollte, obwohl wir alle dieselbe Meinung über unser Management und deren Mitarbeiter teilten.

Wir waren uns einig, dass jeder, der sich ihnen anschloss, schon bald verloren war, doch in Elenas Fall war das etwas anders. Ich hoffte, sie zu beschützen und ihr die Augen öffnen zu können, solange ich sie in meiner Nähe hatte – obwohl mein Handeln natürlich auch nicht ganz uneigennützig war.

Natürlich machte ich mir Vorwürfe, dass ich Elena nun doch noch tiefer in diese seelenlose Branche gezogen hatte, obwohl sie so schützenswert war, dass ich sie am Liebsten in weiter Ferne davon gewusst hätte. Doch die Hoffnung, dass mir ihre Anwesenheit guttun würde und sie möglicherweise doch etwas verändern konnte, hatte überwogen.

Vielleicht konnten wir ja einander gut tun. Sie konnte in mir wieder diesen alten Harry, den ich so sehr vermisste, wecken und ich konnte sie davor bewahren, den vernebelten Blick unseres Managements zu übernehmen.

Zwar hatte ich Zweifel, doch es waren leise Zweifel. Diejenigen, die überhört werden konnten, solange man ihnen keine Beachtung, keinen Glauben schenkte.
Die Stimme, die mir zurief, dass mich Elenas Gegenwart ein Stück retten konnte, war lauter.

Im Moment lag ich noch hier im Backstage-Bereich, wartend auf dem Sofa, doch ich wusste, dass, sobald sie durch diese Türe trat, mein Herz einen anderen Takt schlagen würde.
Es schlug wieder schneller, ich war wieder lebendiger, und das obwohl Elena nicht das geringste tat. Sie war bloß da, so wie an diesem einen Abend. Und seither war sie nicht mehr aus meinen Gedanken verschwunden.

„Sie will diesen Job, also tu ich ihr genau genommen was Gutes", verteidigte ich mich Louis gegenüber, doch dieser starrte bloß wenig überzeugt zurück auf sein Handy.
„Reds dir meinetwegen ein", murmelte er und zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Aber dann beschwer dich auch nicht, wenn sie genauso wird, wie ihre neuen Kollegen."

„Jetzt lass ihn doch mal", schaltete sich dieses Mal Liam ein, bevor ich meine Stimme erneut erheben konnte und stellte entschlossen seine Wasserflasche auf den Boden. „Danken wir lieber dem Herrn, dass es anscheinend doch noch eine Frau gibt, die ihn beeindruckt. Ich dachte schon, das würden wir nicht mehr erleben", lachte Liam und sofort stimmte Niall bestens amüsiert mit ein.
„Nicht mehr lange und ich hätte dir Tinder runtergeladen."

„Das ist wahr", nickte auch der Blonde grinsend. „Mach sie meinetwegen zu unserem neuen fünften Mitglied, Hauptsache du bekommst auch mal dein Glück. Das hättest du dir verdient."
Nun musste auch ich unwillkürlich lächeln und schloss leise lachend die Augen.
Diese Jungs kannten mich, ob sie wollten oder nicht, immer noch am Besten, nachdem wir so unglaublich viel Zeit miteinander verbracht und so vieles erlebt hatten.
Dass sie mir immer wieder zeigten, dass ich scheinbar doch ein guter Mensch war, war mir unheimlich viel wert und schenkte mir zumindest wieder ein wenig Zutrauen in mich selbst.

„Obwohl sie ihren Job vielleicht nicht allzu gut macht", redete Liam weiter und warf einen flüchtigen Blick auf die Wanduhr des Backstage-Bereichs. „So sehr hat sich Jeff ja noch nie verspätet."
„Vielleicht hat er noch nen Jetlag und hat verschlafen", zuckte ich unwissend mit den Schultern und sah einmal kurz in die Runde.

Sofort brachen wir allesamt in schallendes Gelächter aus.
Natürlich waren weder Jetlag, noch Verschlafen überhaupt Optionen für Modest-Mitarbeiter. Nicht für die Manager selbst und auch nicht für das PR-Team.
Eher würde Jeff sich und seine Kollegen mit Ritalin vollpumpen, als auch nur einmal zu versagen, egal wie menschlich es wäre. Besonders wenn er hier in den USA mit uns arbeitete, war er ganz besonders eifrig bei der Sache.

Bloß wenige Augenblicke später schlug bereits die schwere Türe des Backstage-Bereichs auf und gefolgt von Paul und zwei weiteren Securities, trat Jeff vollkommen abgehetzt vor uns.
Und da war auch sie. Zögerlich betrat Elena den Raum und sah sich unsicher um, während Jeff sich ihr hektisch zuwandte.


„Wir sind unheimlich spät dran. Ich klär das alles kurz alleine, bleiben Sie bitte hier", wies er sie an.
Verstehend nickte sie, bevor sie ihren Blick schließlich durch den Raum schweifen ließ und mich, Louis, Liam und Niall ausmachte.
Ehe wir uns versahen, war Jeff bereits wieder davongerauscht, vermutlich zu den Verantwortlichen der TV-Show und hatte Elena damit alleine bei uns und vereinzeltem Personal zurückgelassen.

Auch wenn Jetlag eigentlich nichts war, was man den Modest-Mitarbeitern ansah, stand Elena die Umstellung doch ins Gesicht geschrieben. Und trotzdem sah sie so wunderschön aus.
Wie gesagt – ich wusste eben, dass sie nicht zu diesen seelenlosen Menschen passte.

Wie angewurzelt blieb sie bei der Türe stehen und starrte uns für einen Moment bloß stumm an. Ich wusste, dass ihr Blick vorallem mir galt. Auch wenn ich es noch nicht einschätzen konnte, ahnte ich, dass auch in ihr etwas bewegte.
Ohne es zu wollen oder kontrollieren zu können, zeigte sich plötzlich ein selbstsicheres, offenes Lächeln auf meinen Lippen, als ich sie zu uns winkte.

In diesem kurzen Augenblick, als sie auf uns zukam, war ich mir so unbestreitbar sicher, das Richtige getan zu haben. Es fühlte sich richtig an, dass sie hier war.

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