Jimin x Girl
Wie jeden Dienstag gehe ich um Punkt neun Uhr ins Fitnessstudio. Doch irgendetwas scheint heute anders zu sein. Ich bin mir nicht sicher, was genau anders ist. Die Halle ist wie immer fast leer, der Geruch von Deo liegt wie immer in der Luft - und auf einem Laufband beendet gerade die selbe Person wie immer ihre Runde. Jimin.
Als ich ihn sehe, muss ich lächeln. Er dreht sich um und unsere Blicke treffen sich. Zaghaft winke ich ihm zu. Dann suche ich mir einen Platz ganz in seiner Nähe. Nach einer Weile verlässt der Größere - ja, er ist tatsächlich größer als ich, obwohl er selbst nicht zu den größten Jungen gehört - das Laufband und kommt auf mich zu.
„Hallo" Y/N , begrüßt er mich wie immer und ich unterbrichst mein Training. Er erscheint mir etwas müde, ausgemergelt. Wahrscheinlich ging seine Probe gestern wieder bis spät in die Nacht.
„Hallo", sage ich lächelnd. „Wie geht es dir?"
Er zuckt mit den Schultern. „Gut würde ich sagen."
„Jimin, du brauchst mir nichts vormachen. Ich habe das nicht gefragt, damit du mich anlügst, sondern weil ich wirklich wissen will, wie es dir geht." Ertappt schaut er auf den Boden, antwortet jedoch nicht. Ich seufze, ein wenig enttäuscht, dass er mir scheinbar immer noch nicht genug vertraut, obwohl wir uns jetzt seit vier Monaten kennt. Trotzdem überhöre ich nicht das Grummeln seines Magens. „Ich würde sagen, du fühlst dich hungrig", stelle ich fest.
„Schon, aber ... ich bin auf Diät, wegen dem neuen Konzept."
„Wirklich? Nur wegen dem neuen Konzept?" Auf einmal habe ich das Gefühl, als würde er mir etwas sehr, sehr wichtiges verschweigen. „Jimin, ich kenne dich doch. Was ist los?"
Er setzt ein Lächeln auf. „Nichts! Also, wollen wir jetzt zusammen trainieren oder nicht?"
Ich bin zwar immer noch nicht zufrieden, weiß aber, dass ich nichts aus ihm raus bekommen wirst, was mich, wenn ich ehrlich bin, ziemlich verletzt. Schließlich siehe ich ihn schon seit langem nicht mehr nur als „Freund" an. Für mich ist er viel, viel mehr. „Schön. Dann zeig' mir mal die neue Choreographie und ich werde mein bestes geben um ein gutes Urteil abzugeben."
Er nickt und wir gehen zusammen in den Tanzsaal, der um diese Uhrzeit leer ist. Ich setze mich vor den Spiegel und beobachtest wie Jimin seinen iPod an die Anlage anschließt. Dabei kannst ich meinen Blick nicht von seinem muskulösen Körper abwenden. Entweder bilde ich mir ein das er tatsächlich sehr viel dünner geworden?
„Du bist übrigens die einzige, die das Lied bisher gehört hat", erklärt er und lächelt mich schüchtern an. Wie ich weiß, hat er Wochen gebraucht, um das Lied aufzunehmen und zu produzieren. Bisher hat er mir jedoch nicht verraten, was überhaupt das Thema ist. Deswegen bin ich um so neugieriger, es endlich zu hören. Er drückt den „Play"-Knopf und huscht dann schnell auf seine Position. Er steht still, als die ersten Takte des Songs beginnen. Eine dramatische Violinenmelodie beginnt zu spielen. Eine Gänsehaut überkommt mir, als ich Jimins Stimme hörst. Ich beobachtest, wie Jimin einige sanfte Bewegungen macht. Als das Schlagzeug einsetzt, beginnt die überwältigendste Choreographie, die ich je gesehen hast. Wie in einem Bann beobachte ich jede seiner Bewegungen, während der Text zu mir durchdringt.
„Du weißt es nicht, aber es macht mich fertig, nicht perfekt zu sein ... Ich versuche es weiter, obwohl ich weiß, dass ich nichts gegen dich bin ..."
Das Lied ist viel zu schnell vorbei. Es endet mit den Worten: „Das einzige, das perfekt an mir ist, ist meine Liebe zu dir." Ich halte den Atem an, als Jimin mich bei diesen Worten direkt ansieht - und dann, mit dem letzten Ton zu Boden fällt. Es dauert eine Weile, bis ich mich wieder bewegen kann.
„Jimin, das war ... einfach großartig!", rufe ich und springe auf. „Wirklich, die Choreographie passt super zu dem Lied ... und das Lied ist so eindringlich -" Als ich bemerke, dass Jimin noch immer regungslos am Boden liegt, stocke ich. „Jimin?" Keine Antwort. Mit einem Mal packt mich die Angst. Ich renne auf ihn zu und knie mich neben ihn. Er ist kreidebleich, aber bei Bewusstsein. „Jimin, was ist denn?"
Müde wandern seine Augen zu mir. „Ich fühle mich nicht so gut ..."
„Du bist so blass ... soll ich einen Krankenwagen rufen?" Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, so geschockt bin ich.
„Nein! Nein ... es geht gleich wieder ..."
„Du brauchst Zucker! Wasser! Einfach irgendetwas!" Sofort springe ich auf und renne zu meiner Tasche. Zum Glück habe ich immer Traubenzucker dabei. Ich schnappe mir außerdem eine Banane, auch wenn ich nicht weißt, ob das helfen wird. Als ich wieder bei ihm bisn, helfe ich ihm, sich aufzusetzen und halte ihm dann den Traubenzucker vor die Nase. „Nimm' das. Bitte! Du machst mir Angst ..."
Mit großen Augen sieht er zu mir. Ich versuche, meine Tränen zurückzuhalten. Nach einer Weile nimmt er mir das Stück aus der Hand und schiebt es sich in den Mund. Mit einem Schniefen schäle ich die Banane für ihn und reiche sie ihm anschließend ebenfalls. Nach kurzem Zögern isst er sie schweigend.
„Ich war nicht ehrlich. Es ist nicht nur das Konzept, was mich dazu bringt ... nichts zu essen."
Geschockt starre ich ihn an. „Du isst nichts? Jimin! Weißt du eigentlich, wie gefährlich das ist!"
Gequält sieht er auf seine Hände. „Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun sollte, um perfekt zu sein ..."
„Du willst perfekt sein? Für wen denn bitte? Außerdem bist du perfekt, so wie du bist ... zumindest für mich. Reicht dir das denn nicht?", schluchzte ich und wisch meine Tränen weg.
„Ehrlich?"
Ich sah ihn böse an. „Ja! Du bist wirklich so ein Idiot!"
„Dann ... würdest du also auch mit mir ausgehen, wenn ich nicht so dünn wäre?"
Einen Moment stocke ich. „Natürlich!", rufe ich dann.Und so kam es dann,wir sind ein paar male aus gegangen und sind Schluss endlich zusammen gekommen.
So das wars mal wieder mit dem Os.Danke fürs lesen♥️
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