~67~
Taehyung
Gebannt starre ich auf den Fernseher, an dem mein Lieblingsfilm läuft. Jin und Jimin sitzen jeweils rechts und links neben mir. Wir drei sind gemeinsam in eine warme kuschlige Decke eingewickelt und eine große Schüssel Popcorn steht auf meinem Schoß. Die beiden schauen sich den Film aufmerksam an, während ich es nur anstarre und nicht mitbekomme, was da überhaupt abgeht. Meine Gedanken lenken mich zu sehr davon ab, mich auf die Personen im Film zu konzentrieren.
"Wir müssen mit unseren Fans reden, Hyung. Wir können es nicht länger verheimlichen, dass Jungkook tot ist. Sie haben auch ein Recht es zu wissen", kommt es abwesend von mir, ohne dass ich dabei ein einziges Mal blinzle. Jin schaut mich verblüfft an, während Jimin neben mir halb sterbend hustet.
"Was? Taehyung, geht es dir gut?", fragt Jin. Ich schüttle daraufhin nur den Kopf und senke meinem Kopf, um auf meine Finger, die über dem Rand der Schüssel hängen, zu schauen.
"Trotzdem müssen wir mit ihnen reden, Hyung", murmle ich und stelle die Schüssel auf den kleinen Couchtisch. Ich befreie mich aus der Decke und erhebe mich.
"Wo gehst du jetzt hin?", fragt Jimin, der sich wieder beruhigt hat.
"Zu Namjoon", antworte ich und verlasse das Wohnzimmer. Ich schlendere die Treppen hoch, bis ich am richtigen Stockwerk ankomme. Schnell gehe ich den Flur entlang und klopfe an die Tür von Namjoons Arbeitszimmer. Die Tür wird kurz danach aufgemacht und ein verwirrter Namjoon schaut mich an.
"Was gibt's, Tae?", fragt er und tritt einen Schritt zur Seite, damit ich eintreten kann. Wir setzen uns beide auf die graue Couch.
"Hyung, ich möchte es sagen, dass Jungkook tot ist. Wir können das nicht ewig vor den ganzen Leuten verschweigen. Natürlich, für einige Zeit werden wir Ausreden finden, aber irgendwann wird das nicht mehr so leicht sein. Sie werden misstrauisch sein und dann wird der Tag kommen, wo sie es selber erfahren und sag mir nicht, dass sowas nicht möglich ist. Du weißt selber ganz genau, was alles unsere Fans machen können", rattere ich raus. Namjoon hört mir währenddessen aufmerksam zu und nickt einige Male.
"Und wie können wir es sagen? Also ich meine wir können nicht einfach Einen langen Text posten", sage ich dann leise. Namjoon scheint zu überlegen, dann schaut er mit einem leichten Lächeln zu mir. Cute. Ok, Taehyung, konzentrieren!
"Du könntest es auf Vlive sagen oder wenn du möchtest und schon bereit dafür bist, kann ich den Manager anrufen und ihm sagen, dass wir bereit für die Konzerte sind"
"...Ich denke, dass ich bereit für die Konzerte bin", murmle ich dann. Namjoon nickt und ich stehe auf, um sein Büro zu verlassen.
In meinem Zimmer lege ich mich in mein Bett und kuschle mich in eigentlich Jungkook's Kissen ein. Zwar ist sein Geruch noch da, aber sehr schwach. Ich atme es einfach und schließe meine Augen. Da werde ich auch schon von einer Vibration in meiner Hosentasche unterbrochen. Ich öffne meine Augen wieder und ziehe mein Handy raus.
Unbekannt
Taehyung?
Ich seufze und schließe mein Handy wieder. Ich weiß, dass das nicht Jungkook ist, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass er es doch sein könnte. Mir entflieht ein Lachen und ich schüttle den Kopf.
"So ein Unsinn. Jungkook soll das sein? Wach auf, Taehyung!", sage ich zu mir selbst. Es vibriert nochmal.
Unbekannt
Taehyung, ignorier
mich nicht, bitte...
Ich
Hör auf, mir zu
schreiben.
Was willst du noch
von mir?
Unbekannt
Taehyung, ich habe dich
vermisst. Ich will dich
wieder bei mir haben.
Du musst mir glauben.
Ich
Ich glaube dir aber nicht.
Unbekannt
Sag mir, was ich machen
muss, damit du mir glaubst.
Ich überlege kurz. Wenn ich ihm etwas fragen würde, dann kann es doch sein, dass er ein Pedo ist und alles über Jungkook und mich weiß, also geht das nicht. Wenn ich ein Bild verlange...ich weiß nicht...
Ich
Wenn du wirklich
willst, dass ich
dir glaube, dann
lass uns treffen.
Unbekannt
Treffen? Das geht nicht!
Ich
Ach und wieso nicht?
Unbekannt
Weil ich das nicht kann. Verlange etwas anderes...
Ich
Das ist das Einzige,
was ich von dir will.
Entweder du triffst
dich mit mir oder
ich glaube dir nicht.
Ich würde sagen,
denk darüber nach
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro