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Es ist Vorbei

Tief atmete Roman ein, ehe er nach vorne ans Rednerpult ging. Mit zitternden Händen holte er seinen Schmierzettel heraus und schaute auf diesen. Dann aber packte er ihn wieder in seine Tasche, rückte seine Brille gerade und blickte auf den Sarg neben sich.

"Ich hatte einen Text vorbereitet", sagte Roman, "doch irgendwie passt das alles nicht. Eine Beerdigung sollte nicht für die Person sein, die verstorben ist, sondern für die Personen, die geblieben sind. Es sollte den anderen Menschen Mut und Hoffnung geben, dass man sich wieder sehen wird."
Roman versuchte zu lächeln, doch Tränen liefen über seine Wange. Er musste sich selber auch Mut machen, auch wenn es keine Hoffnung mehr gab. Er blickte auf den Sarg neben sich und auf die Bilder und Blumen.

"Julian, ihm hätte diese ganze Feier wahrscheinlich gar nicht gefallen. Er hasste es traurig zu sein, lieber hätte er versucht uns alle aufzuheitern. Aber die Lilien hätten ihm gefallen. Bei uns im der Wohnung musste immer ein Blumenstrauß stehen. Die Wohnung war ihm erst dann lebenswert."
Roman versuchte den Kloß in seinem Hals runter zu schlucken.
"Ich sollte mich glücklich schätzen, so viel Zeit mit Julian gehabt zu haben. Und doch wünschte ich mir viel viel mehr Zeit mit ihm verbracht zu haben."

"Ihn plötzlich totkrank um Bett liegen zu sehen, nichts mehr machen zu können", flüsterte Roman nun, "war das schlimmste. Ich hatte mir gewünscht, ich könnte die Zeit anhalten und Julian die Krankheit nehmen. Ihn heilen und gesund machen. Doch dem war nicht so, niemand hat das zaubern gelernt."
Roman biss sich feste auf die Lippen und nicht laut aufschluchzen zu müssen. Noch musste er stark sein, für Julians Familie, für ihre gesamte Familie. Für ihre Tochter Elina, die ihren Teddybären fest umschlossen hatte und sich bei Romans Mutter in den Arm kuschelte.

"Irgendwann", hauchte Roman zum Schluss nur noch, "sehen wir uns wieder, Julian."

Schnell ging Roman nun wieder auf seinen Platz zurück und nahm seine kleine Tochter in den Arm. Sie war Julian und sein größter Schatz.
Elina hatte jeden ihrer Tage verschönert und besser gemacht. Vor allem Julian hatte die Kleine geliebt und sie hatte ihn vergöttert.
Als Julian so krank wurde, litt auch Elina darunter. Sie durfte immer weniger zu Julian und musste dafür immer länger bei entweder Julians oder Romans Eltern bleiben. Jetzt ohne Julian, war es für Roman nicht einfach, aber es musste es für seine Tochter schaffen.

Der Pastor beendete seine Andacht und die Sargträger gingen nach vorne. Es wäre Irrsinn, wenn Roman jetzt nach vorne laufen würde und sie aufhalten würde. Julian würde nicht wieder kommen. Und doch hatte Roman das Verlangen, es zu tun. Er wollte seinen Freund da raus holen, ihn wieder im Arm halten.
Weit vorne am Trauerzug ging Roman mit Elina im Arm. Sie war mit ihren fünf Jahren wahrscheinlich noch zu jung, um zu verstehen, was passierte. Aber trotz alle dem, blieb sie ruhig und kuschelte sich an Roman. Sie fragte auch nicht nach ihrem Papi.

Als der Sarg in die Erde gelassen wurde, gingen die Gäste am Loch vorbei und verabschiedeten sich auf ihre Weise von Julian.
Ganz zum Schluss gingen Roman und Elina hin. Vorsichtig setzte Roman die Kleine auf den Boden ab und reichte ihr eine Rose.
"Du kannst Papi jetzt ein letztes Mal Tschüss sagen, mein Engelchen", flüsterte Roman und ließ ein Rosenblatt fallen.
"Ist Papi da unten?", fragte Elina leise. Ihr Vater überlegte etwas, dann erklärte er ihr: "Ja mein Schatz. Papi ist jetzt da unten. Doch er ist auch hier."
Damit tippte er auf Elinas Brust, da wo ihr Herz ist.
"Er ist in deinem Herz und natürlich in deinem Kopf. Papi hat dich unglaublich lieb, Elina und er wird für immer bei dir bleiben. So wie ich auch."
"Ich vermisse Papi, Papa", flüsterte Elina und kuschelte sich an Romans Brust. Dieser gab ihr einen Kuss auf den Kopf und flüsterte: "Ich ihn auch, mein Schatz."

Nach und nach gingen die anderen Gäste alle zur der Halle, in der es Kaffee und Kuchen gab. Nur Roman und Elina blieben zurück. Beide brauchten Zeit, sich zu verabschieden.
Roman hatte angefangen, Elina Geschichten über Julian zu erzählen, Geschichten, darüber, wie sie sich kennenlernten, was für Abenteuer sie erlebt hatten und welche Hürden zu meistern waren. Natürlich übertrieb Roman immer wieder, erzählte von Drachen, die sie erlegt und Prinzessinnen, die sie gerettet hatten.
Elina war glücklich und lachte, und jedes Mal, wenn Julian in Romans Geschichte auftauchte, begannen ihre Augen im gleichen braun zu strahlen, wie die ihres Vaters.

"Roman?", hörte dieser irgendwann seine Mutter hinter sich. Sie und Julians Mutter kamen zu ihnen. Roman schaute nur fragend auf.
"Elina, möchtest du mit mir mitkommen? Ich kann dir Bilder von deinem Papi zeigen, da war er so alt wie du jetzt", fragte Julians Mutter die Kleine. Strahlend nickte Elina und vorsichtig übergab Roman seine Tochter an seine Schwiegermutter. Er nickte ihr dankbar zu, während sie sich langsam von Grab entfernte.

"Der Anfang ist das schwerste."
Sanft zog Romans Mutter ihren Sohn in die Arme. Nun begann dieser zu weinen. All die angestauten Tränen konnten endlich geweint werden.
"Er fehlt mir so", hauchte Roman, als die Tränen versiegten.
"Ich weiß, mein Schatz. Und leider wird es auch erstmal nicht besser. Ich wünschte, ich könnte dir Tipps geben, aber ich weiß es selber nicht."
"Mama, es tut so weh. Er war wirklich alles für mich und jetzt... Er ist einfach nicht mehr da."
Vorsichtig holte die Mutter einen Brief aus ihrer Tasche und gab ihn Roman: "Ich sollte ihn dir von Julian geben."
Roman nahm ihn an und die Tränen begannen wieder über seine Wangen zu laufen. Er setzte sich auf den Boden neben dem Grab, um so nah wie möglich bei Julian zu sein. Dann öffnete er den Brief und begann zu lesen.

Mein liebster Romü,
Es fällt mir unglaublich schwer diese Zeilen hier für dich zu schreiben. Und ich wünschte, ich müsse das nicht tun. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass das Leben hier vergänglich ist. Und leider ist meins bald am Ende.
Aber Romü, mit dir war mein Leben perfekt und ich hätte es mir nie besser ausmalen können. Diese 20 Jahre mit dir fühlten sich wie tausend an und jeden einzelnen Tag habe ich in vollen Zügen genossen. Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung waren, wenn wegen dem Fußball mehrere tausend Kilometer uns trennten, haben wir nie die Hoffnung verloren, dass es irgendwann besser laufen würde. Und es lief besser. Ich durfte dein Mann werden, wir durften ein Kind haben.
Ich werde von oben auf Elina und dich aufpassen und euch beschützen.

Roman Bürki, ich liebe dich. Ich liebe dich unglaublich doll. Und deswegen habe ich eine Bitte: Werde wieder glücklich.
Mein Leben ist vielleicht vorbei, deins aber noch lange nicht. Ich wünsche mir nichts mehr, als das du und Elina glücklich seid.

In Liebe
Dein Julian

Tränen liefen unaufhörlich Roman über die Wange, doch er atmete tief durch. Er drückte Julians Brief an seine Brust und stand wenn auch ein bisschen zitternd auf.
"Ich liebe dich auch, Julian. Für immer und ewig."
Er ließ eine Rose in die Tiefe auf den Sarg fallen, drehte sich dann um und lief vom Friedhof.

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