11 - end
T A M A R A
Ein Gefühl, das ich zuvor noch nie verspürt habe, durchflutete meinen Körper. Es war ein angenehmes Kribbeln und mir wurde warm. Geistesabwesend legte ich meine Hände in Olivers Nacken und verschränkte sie dort miteinander. Meine Daumen vergrub ich in seinem Haar. Er schlang seine Arme um eine Taille und zog meinen Körper an seinen. Es war so surreal, dass das hier wirklich passierte, dass ich es auskostete. Seine Zunge bat um Einlass, den ich ihm gewährte.
Schweratmend lösten wir uns voneinander und ich wandte mein Gesicht ab, damit er nicht sah, dass ich rot anlief.
»Das war perfekt«, hauchte er außer Atem in mein Ohr und bescherte mir eine Gänsehaut. »Ich wollte es dir noch während unserer Schulzeit sagen, aber Fred hat mir angedroht, mich zu häuten, wenn ich dir zu nah käme...«
Ich kicherte leise in mich hinein.
»Ich liebe dich, Tara Lizzy Weasley.«
Und es waren auch diese Worte, die mich eines realisieren ließen. Ich liebte ihn auch. Es war schleichend gekommen, sodass ich es nicht bemerkt hatte. Schon früher hatte ich diese schönen Emotionen in seiner Nähe gemerkt, und jetzt fiel es mir wie ein Schuppen vor die Augen, weshalb.
»I-Ich dich auch...«, flüsterte ich und zog ihn wieder zu mir.
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9 Jahre später
»Fred Weasley-Wood Junior!«, schrie ich. »Du kommst sofort ins Haus und erklärst mir die zerbrochene Fensterscheibe!«
Der kleine rothaarige Junge stürmte zu mir und Oliver in die Küche und umarmte meine Beine aufgrund seiner geringen Größe. Vor acht Jahren hatten wir geheiratet und vor sechs Jahren den kleinen Racker bekommen. Ich hatte seinen Namen gewählt und wie es der Zufall wollte, war er genauso ein Tunichtgut wie mein Bruder es früher war. Jeden Tag aufs Neue stellte ich die Ähnlichkeiten zwischen ihnen beiden fest. Es war, als hätte jemand das Loch in meinem Herzen geflickt.
»Das war Daddy, Mommy«, verteidigte Fred sich. »Er ist schuld.«
»Schatz - hast du mir etwas zu sagen?«, fragte ich Oliver und drehte mich zu ihm um.
»Das... nun ja...« Er kratzte sich am Hinterkopf. »Das waren wir beide... irgendwie... sei uns bitte nicht böse...«
»Wie kann ich euch nur böse sein?«, erwiderte ich lächelnd, hob Fred auf meine Arme und Oliver legte seinen Arm um meine Taille.
Ich war glücklich. Ich hätte nie gedacht, eine solche wundervolle Familie zu haben. Und wenn ich so darüber nachdenke, ist der Tod von Fred nicht mehr das Schlimmste auf der Welt. Zwar wird nichts ihn wieder zurückbringen, doch trotzdem hatte sein Tod etwas gutes an sich. Hätte ich nie versucht mich umzubringen, hätte ich nie beschlossen, mit allem abzuschließen und ich hätte mich auch nie auf Oliver eingelassen.
Danke, Fred, schoss es mir durch den Kopf und ich sah vor meinen Augen meinen Bruder mir frech zwinkern. Ja, ich war glücklich.
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