Secrets
Hey,
hoffe euch geht es allen gut🥰
Ich freu mich schon sehr auf morgen, das Kapitel wird toll🤭
All the love ~ L xx
《♡》
Nach unserem Gespräch, verschwinde ich mit einer tiefen Falte auf der Stirn in mein Zimmer.
Meine Gedanken drehen sich hauptsächlich um das, was Harry zu mir gesagt hat und vor allem was für Gefühle das in mir ausgelöst hat. Er vertraut mir und irgendwie macht es mich glücklich. Dieses warme, schöne Gefühl ist es, was mich nachdenklich stimmt. Mein Verhalten in seiner nähe ist sehr...komisch. Es wirkt fast schon so, als würde sich ganz langsam Gefühle für ihn entwickeln. Was absurd wäre. Ich habe mir geschworen mich nie wieder zu verlieben und dieses Versprechen an mich selbst, werde ich auch nicht für einen dahergelaufen Lockenkopf ändern.
Attraktiv ist er und das ich ihn auch anziehend finde, kann ich nach Gestern nun wirklich nicht mehr leugnen. Aber mehr als sexuelle Anziehung? Niemals.
Unruhig tippe ich mit meinem Kugelschreiber immer wieder auf das Blatt vor mir. Ich bin etwas abwesend und lasse die Geschehnisse der letzten Woche durch meinen Kopf gehen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ich Harry anders behandle als meine anderen Freunde. Ich bin einfach mehr ich selbst und denke weniger über mein Verhalten nach als sonst, jedenfalls wenn er bei mir ist. Sobald ich allein bin überanalysiere ich alles was ich getan oder gesagt habe. Aber wenigstens für den Moment, verlangsamt er meine Gedanken ein wenig. Fast ein bisschen so wie bei der Musik.
Auch habe ich mich noch Niemandem so schnell geöffnet nach der Sache mit Jacob. Selbst bei Logan hat es etwas gedauert. Mit Harry zu reden fällt mir so leicht und dabei reden wir eigentlich meisten über ernstere Themen, was ich eigentlich hasse. Irgendwie interessiert mich seine Sichtweise auf verschiedene Dinge.
Ich seufze als mein Magen sich meldet und ich nach meinem Handy greife.
Das Mittagessen ist schon längst überfällig, weshalb ich mich von meinem Stuhl erhebe und mein Zimmer verlasse. Auf dem Weg in die Küche fällt mein Blick automatisch auf Harrys Zimmertüre. Es ist so, als würde sie meine Augen förmlich anziehen. Ich zögere etwas. Harry hat bestimmt auch noch nichts gegessen und es ist nicht gut, wenn er eine Mahlzeit auslässt. Nachdem ich mich selbst überwunden habe, laufe ich quer durch das Wohnzimmer, zu seiner Zimmertüre und klopfe kurz an, bevor ich die Tür öffne.
Harry sieht mich von seinem Bett aus perplex an und versucht etwas verzweifelt etwas unter einem Kissen zu verstecken. Er sitzt im Schneidersitz da, seine Haare hat er nach wie vor ihm Dutt und drückt das Kissen vor sich auf die Bettdecke.
Sein Blick ist ängstlich und das ist es, was mich verwundert.
"Was ist?" ,fragt Harry verunsichert und sieht nicht wirklich glücklich darüber aus, dass ich in seinem Zimmer bin. Normalerweise gehe ich immer sofort, wenn ich merke, dass ich unerwünscht bin, aber ich habe gesehen, was Harry versucht unter dem Kissen zu verstecken. Die Tatsache, dass er es vor mir verheimlichen will und es ihm unangenehm ist, beunruhigt mich. Das, was ich gesehen habe, ist absolut nicht etwas, wofür man sich schämen sollte und ich bin mir nicht ganz sicher, ob Harry das weiß.
"Was hast du da?" ,frage ich und ignoriere seine Frage zuvor mit voller Absicht. Langsam laufe ich zu ihm. Harrys Hände krallen sich förmlich in das Kissen. Seine Augen verlassen mein Gesicht nicht eine Sekunde, während ich mich im Gegenüber setze. das Kissen liegt zwischen uns.
"Nichts."
Ich hebe eine Augenbraue hoch. Er lügt, das ist offensichtlich, aber warum?
Meine Hand legt sich um sein Handgelenk, doch bevor ich seine Griff um das Kissen lösen kann, stoppt er mich panisch.
"Jeder hat seine Geheimnisse Louis. Das hier ist meins, also bitte respektiere, dass ich es noch nicht mit dir teilen möchte." Seine Wangen färben sich rot und sein Blick ist gesenkt. Ihm ist es tastsächlich peinlich. Ich hatte so ein ähnliches Gespräch mit Logan. Es ist schwer dem andern Mut zu machen, aber ich will nicht locker lassen. Ich will ihm zumindest meine Sicht der Dinge mitteilen.
Wie hat Harry es noch gleich gesagt? Gib vertrauen und du bekommst es? Irgendwie so. Meine Augen gleiten Harrys Gesichtskonturen entlang. Ich seufze.
"Ich weiß, dass klingt jetzt etwas verrückt oder komisch, aber bei unserem ersten Treffen wurde irgendwann mal erwähnt, dass ich nicht gern Unterwäsche trage" ,fange ich langsam an und merke wie meine Wangen erhitzen. "Ehm also das stimmt nicht so ganz. Ich habe nicht wirklich etwas gegen Unterwäsche, nur halt gegen also männliche? Deswegen trage ich lieber keine, bevor ich halt, äh ja."
Mein Kopf muss mittlerweile hochrot sein und ich hoffe wirklich, dass es kein Fehler war, ihm das gerade anzuvertrauen. Ich sehe Harry erst an, nachdem ich meinen Mund geschlossen habe. Es kommt sowieso nicht mehr als stottern dabei raus.
Er lächelt leicht.
"Du trägst also lieber Frauenunterwäsche?"
Mein Gesicht fühlt sich so heiß an wie noch nie. Mir ist das alles sehr unangenehm, weshalb ich meinen Blick auch wieder gesenkt habe. Ich räuspere mich.
"Ich fühle mich wohler darin, aber nachdem ich einmal erwischt wurde, meide ich es eher. "
Mein Gesicht verzieht sich bei dem Gedanken an diesen Moment. Ich wollte noch nie so sehr verschwinden, wie in dieser Situation. Es war so unangenehm und es hat wirklich lange gedauert meine alten Freunde davon zu überzeugen, dass ich keine Unterwäsche mehr hatte und deshalb eine von Lottie genommen habe. Was ich niemals tun würde, aber sie haben es mir zum Glück geglaubt und ich war wieder normal in ihren Augen.
"Aber ich bin hetero, nur weil ich Boxershorts nicht leiden kann, heißt das noch lange nicht, dass ich schwul, bi, pan-"
"Kleidung definiert weder dein Geschlecht noch deine Sexualität" ,unterbricht Harry mein nervöses Gestammel und lächelt mir sanft zu. Ich bin ziemlich erleichtert darüber, dass er nicht mehr jede Gelegenheit nutzt um meine Sexualität anzuzweifeln. Es hilft tatsächlich ein bisschen, dass er nicht mehr so sehr darauf beharrt. Ich fühle mich dadurch wohler in seiner Nähe.
"Nagellack auch nicht" ,sage ich schließlich und sehe Harry an, dass ich einen wunden Punkt getroffen habe.
"Du hast ihn gesehen oder?" ,fragt Harry seufzend und lässt das Kissen langsam los, als ich nicke. Vorsichtig ziehe ich es von den zwei Nagellackfläschchen, lasse den Lockenkopf vor mir aber nicht aus den Augen. Harry ist sichtlich nervös, weshalb ich mir einfach seine Hand nehme und nach dem roten Nagellack greife.
"Was tust du da?" ,fragt Harry verwirrt, als ich einfach anfange das Rot auf dem Nagel seines Daumens zu verteilen. Als nächstes öffne ich den schwarzen Nagellack und mache bei seinem Zeigefinger weiter. "Ich lackier dir deine Fingernägel, wonach sieht es denn aus?" ,frage ich mit einem Lächeln und will weiter machen, als mir auffällt, dass ich wegen ihm den falschen Nagel angemalt habe. Ich wollte ein abwechselndes Muster, habe aber wegen Harry jetzt zwei mal schwarz hintereinander gemacht.
"Mach doch die beiden restlichen einfach rot und an der anderen Hand, machst du es dann anders rum" ,schlägt Harry kleinlaut vor, als er meine Unzufriedenheit bemerkt.
Mit diesem Lösungsvorschlag gebe ich mich zufrieden und mache weiter. Als ich bei dem Zeigefinger seiner rechten Hand angekommen bin, räuspert er sich unsicher. "Warum tust du das Louis?"
Ich sehe einen Moment von seinen Fingern hoch in seine grünen Augen, die mich verständnislos, aber auch unsicher ansehen. "Ich möchte dir zeigen, dass Nagellack kein Geheimnis sein sollte. Es muss dir nicht peinlich oder unangenehm sein, vor allem nicht in unserer Wohnung. Gerade in den eigenen vier Wänden sollte man die Möglichkeit haben, sich auszuleben. Logan hat auch Probleme damit weißt du. Er trägt zwar mittlerweile schwarzen Nagellack, aber an etwas buntes traut er sich noch nicht ran. Ihm ist es unangenehm als Mann bunten Nagellack zu tragen, weil die Gesellschaft in manchen Dingen noch nicht so weit ist. Es ist nur ein bisschen Farbe auf den Nägeln, ich verstehe überhaupt nicht wo deren Problem liegt."
Harry ist etwas sprachlos, weshalb ich schmunzeln muss und mich wieder auf seine Finger konzentriere, die ich mit meiner anderen Hand festhalte. Als ich fertig bin, lasse ich seine Hand los und betrachte Lächelnd meine Arbeit.
"Ich finde Nagellack steht dir" ,sage ich und sehe dabei zu wie sich dieses mal Harrys Wangen rot färben. Die ganze Situation überfordert ihn und er weiß denke ich nicht, wie er das alles einordnen soll. Er sieht stirnrunzelnd auf seine lackierten Nägel und erst jetzt kommt mir, dass ich ihn gerade vielleicht zu etwas gezwungen habe, zu dem er noch nicht bereit war. Andererseits ist das nur Nagellack, wenn er sich zu unwohl damit fühlt, kann er ihn einfach wieder wegmachen. Ich wollte ihm mit der Geste nur zeigen, dass ich ihn unterstütze.
Mir kommt eine weitere Idee, wie ich ihm vielleicht ein besseres Gefühl geben kann. Konzentriert lackiere ich den Nagel von meinem kleinen Finger mit der roten Farbe, an meiner anderen Hand mache ich das selbe nur in schwarz.
Zufrieden lege ich die verschlossenen Fläschchen wieder auf das Bett zwischen uns und sehe meinem Gegenüber in die Augen.
"Ich habe dir das mit der Unterwäsche nur erzählt, weil ich dachte, dass du dich dann wohler fühlst über deinen Nagellack zu sprechen" ,kommt es ungefragt von mir, nachdem wir uns ein paar Minuten still angestarrt haben. Harry fängt an leicht zu Lächeln. Es ist ein kleines, unsicheres, eins ohne Grübchen, aber dennoch so umwerfend wie immer.
"Danke Louis und ich verspreche dir, dass ich es für mich behalten werden."
"Und ich verspreche, dass ich die anderen Jungs boxe, wenn sie etwas gegen deinen Nagellack sagen" ,entgegne ich mit einem Schmunzeln und halte ihm meinem kleinen Finger hin. Harry versteht was ich vor habe und schmunzelt, als er seinen kleinen, schwarzlackierten Finger mit meinem kleinen, rotlackierten Finger verhakt.
Wir sehen uns dabei in die Augen. Ein warmes Gefühl breitet sich wieder in mir aus und mein Lächeln wird noch breiter.
Ich liebe dieses Gefühl.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro