
Mitternachtsgespräche
Hey,
ich habe zur Zeit sehr viel Stress wegen der Schule, weshalb ich einfach nicht dazu komme, auf alle Kommentare zu antworten :(
Lesen tue ich sie, meistens während dem Unterricht👀
Ich hab noch ein paar Kapitel zu schreiben und langsam geht mir mein Vorrat an vorgeschriebenen Kapiteln aus. Ich hoffe nicht, dass es zwischen drin eine Pause geben wird (ich hab noch 4 Kapitel + Epilog zu schreiben), aber falls das passieren sollte, bitte habt Nachsicht, diese Woche ist scheiße stressig für mich :(
Ich denke nicht, dass es zu einer Pause kommt (wenn hält sie eh nur ein paar Tage an), aber falls doch habe ich euch schon mal vorgewarnt😌
Oh oh und wichtig TW: In dem Kapitel geht es über Essstörung. Es wird zwar "nur" darüber geredet, aber ich wollte hiermit sicher gehen, dass sich keiner schlecht fühlt
All the love ~ L xx
《♡》
Stirnrunzel sehe ich auf mein Notizbuch. Es ist mitten in der Nacht und ich sitze im Wohnzimmer an unserem Esstisch. Nach dem Alptraum habe ich es nicht mehr geschafft wieder einzuschlafen, weshalb ich mir einen Tee zur Beruhigung gemacht habe. Jetzt sitze ich wieder an meinem Lied und starre auf die Zeilen, die ich unabhängig voneinander aufgeschrieben habe.
Set fire to history
I been close enough to touch
Nachdenklich starre ich auf alle Zeilen, die ich bisher geschrieben habe und füge zwei davon zusammen.
I been close enough to touch, but I never cared for love
Das fühlt sich richtig so an, weshalb ich es stehen lasse. Schwer seufze ich.
Die frischen Erinnerung sitzen mir immer noch schwer in den Gliedern. In letzter Zeit hat sich meine Einstellung zur Liebe vielleicht ein bisschen verbessert, aber der Traum schwebt momentan über allen positiven Gedanken.
Liebe ist eine Lügengeschichte, sie hält nicht für immer. Der Fakt, dass das ganze 'sich verlieben' von allen immer so sehr romantisiert wird, nervt mich. Niemand spricht über die negativen Dinge einer Beziehung. Wenn man über die Liebe spricht, geht es immer nur um das Verlieben, aber nie um Scheidungen, unerwiderte Liebe oder das Ende einer Beziehung. Jeder betrachtet den Anfang, aber nie das Ende.
It's a tall tale, and it's only hello, hello, no goodbye
Tief im Gedanken kaue ich auf meiner Unterlippe rum. Ich kann es langsam nicht mehr leugnen, dass ich mich in Harry verliebe. Die Gefühle, die sich für ihn langsam immer stärker bemerkbar machen, setzen mich unter Druck. Ich habe mir geschworen mich nie wieder zu verlieben, die Enttäuschung von einer Abweisung, schreckt mich zu sehr von dem Gedanken ab eine Beziehung zu führen. Ein Seufzer verlässt meinen Mund. Ich sehe mich jetzt schon weinend in Logans Armen, weil es wieder nicht gut ausgegangen ist.
I'm breaking my own rules, I'm cryin' like a fool
Es ist zum Heulen. Soll ich meinen Gefühlen nachgeben? Das bedeutet nicht, dass ich sofort über Harry herfallen werde, viel mehr würde ich aufhören alles zu überdenken. Auf der anderen Seite möchte ich so etwas von damals nie wieder erleben. Es war furchtbar, vor allem die Wochen nach dem Vorfall. Wenn es Gott wirklich gibt, warum setzt er uns so einer mentalen Last wie Liebe aus. Ich bin nicht gläubig, aber in der ersten Woche nach Bens Ausraster, habe ich eine Zeit lang gebetet und Gott angefleht, dass er es rückgängig machen soll. Ja es ist lächerlich, aber ich war damals wirklich sehr verzweifelt.
Pour mercy, mercy on me, I'll fall upon my knees
Ein leises Geräusch reißt mich aus meinen Gedanken und ich hebe den Kopf, nur um Harry in seiner Zimmertür stehen zu sehen.
Seine Haare sind komplett zerzaust, er tragt kein Shirt, aber dafür eine kurze Jogginghose. Er sieht mich aus kleinen Augen an, über die er sich jetzt gähnend reibt. Harry streckt sich etwas mit geschlossenen Augen, weshalb ich die Chonce nutze und seine Tattoos betrachte. Ich habe ihn bisher noch nie ohne ein Shirt gesehen. Dass er Tattoos am Arm hat, wusste ich schon, aber die anderen auf seinem Oberkörper sind neu und ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich.
Als er langsam zu mir läuft, bemerke ich den Abdruck seines Kissens auf seiner rechten Wange. Er sieht so verschlafen aus, es ist zu süß.
"'ey" ,murmelt Harry und lässt sich auf den Stuhl neben mich fallen. Ich lächel ihm zu, während ich mein Notizbuch schließe. Er bemerkt es, spricht es aber nicht weiter an. "Hey, warum bist du wach?" ,frage ich neugierig. Harry blinzelt ein paar mal, bevor er mir antwortet. "Ich hab den Wasserkocher vorhin gehört, warum bist du wach?"
"Konnte nicht schlafen, hab an einem Song geschrieben. Sorry für den Wasserkocher." Ich fühle mich wirklich schlecht, dass ich ihn geweckt habe. Immerhin haben wir morgen beide keine Uni, weil Samstag ist.
"Kann ich einen Schluck haben?" ,fragt Harry etwas wacher, als er auf meine Tasse deutet. Ich nicke leicht, weshalb er sich meine Tasse nimmt und es sich gemütlich auf dem Stuhl macht. Lange sitzen wir uns gegenüber und sehen uns gegenseitig in die Augen.
"Du musst nicht antworten, aber ich wollte dich fragen ob es etwas damit auf sich hat, dass du es nicht leiden kannst, wenn Jemand eine Mahlzeit verpasst. Normalerweise würde ich dich einfach nur als Jemanden einschätzen, der Wert auf seine Ernährung legt, aber dafür frisst du dich mit zu viel scheiße voll. Ich vermute einfach, dass da mehr dahinter ist, aber wie schon gesagt, du musst dich dazu nicht äußern" ,versichert Harry mir und nippt etwas an meinem Tee. Seine grünen Augen liegen auf mir. Kurz überlege ich, doch dann gebe ich mir einen Ruck. Ich vertraue ihm. Es beunruhigt mich zwar, aber ich werde versuchen nicht weiter darüber nachzudenken.
"Ich habe zwei Schwestern. Lottie und Fizzy. Lottie ist nur ein Jahr jünger als ich. Mit dreizehn hat sie angefangen immer weniger zu essen. Mir ist es erst wirklich nach zwei Monaten aufgefallen. Ich selbst hatte zu der Zeit eigene Probleme und war zu sehr auf mich selbst fokussiert. Als ich es bemerkt hatte, habe ich zuerst versucht sie darauf anzusprechen. Sie hat abgeblockt. Irgendwann ist Fizzy zu mir gekommen, sie ist drei Jahre jünger als ich, und hat mich gefragt ob mit Lottie alles in Ordnung ist. Selbst sie hatte es bemerkt. Es hat ein paar Gespräche mit Lottie gebraucht, bis ich sie dazu überreden konnte sich Mom anzuvertrauen. Sie hat sofort professionelle Hilfe bekommen und mittlerweile geht es ihr auch wieder gut. Klar, sie hat manchmal immer noch Probleme, aber sie weiß jetzt, dass sie immer zu einem von uns kommen kann und wir sie nicht verurteilen. Wir wollen ihr nur helfen und sie unterstützen. Lottie geht mittlerweile auch ziemlich offen damit um und macht kein Geheimnis um ihre Vergangenheit. Sie ist so eine starke Persönlichkeit, ich respektiere sie mehr als alle anderen."
Ich weiß, dass Lottie kein Problem damit hat, wenn ich darüber rede, sonst hätte ich es Harry nicht anvertraut. Sie meinte, dass ich es den Leuten erzählen kann, denen ich vertraue. Bisher wissen nur Logan und Harry davon.
Ich spüre wie sich eine Hand um meine schließt. Mein Kopf hebt sich an und ich werde sofort von der Blümchenwiese begrüßt. Harry lächelt sanft und streicht mit seinem Daumen über meine Hand. Die Tasse hat er mittlerweile auf dem Tisch vor sich abgestellt. Sein Fokus liegt auf mir.
Meine Augen fangen an zu brennen. Ich kann nicht verhindern, dass mir die Tränen kommen. Die Zeit hat mich damals wirklich mitgenommen. Ich habe mir durchgängig Angst um Lottie gemacht und dachte, dass ihr Körper es jeden Moment nicht mehr mitmachen könnte. Meine Lippen fangen an zu zittern, weil ich versuche die verräterischen Geräusche zurück zuhalten, aber als ich in Harrys Augen sehe, wird mir klar, dass er es weiß. Er sieht die Tränen in meinen Augen. Es hat keinen Sinn mehr sie zurück zu halten, weshalb ich mich einem zweiten Heulkrampf in dieser Nacht ergebe. Nur diese mal bin ich nicht allein in meinem Bett.
Dieses mal habe ich Harry, der mich von dem Stuhl in seine Arme zieht. Ich schmiege meine Wange gegen seinen nackten Brustkorb und schließe meine Augen, während ich die Umarmung erwidere. Auch wenn ich gerade todtraurig bin, kann ich die Schmetterlinge in meinem Bauch nicht unterdrücken.
Harry umarmt mich.
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