tall stories on the page
Nachdem ich noch für kurze Zeit unsicher stehengeblieben und von einem Fuß auf den anderen gehoben bin, sitze ich nun auf der Couch und kuschle mich in eine der dort liegenden Decken während mein ich auf den Bildschirm meines Handys starre.
Mein Fahrer hatte mich angerufen und daraufhin per SMS bescheidgegeben, dass er ab 07:00 morgen bereit steht, um mich bei Niall abzuholen. Schwach schmunzelnd streiche ich über den Bildschirm und antworte schnell, bevor ich mein Handy wieder sperre und auf Stumm schalte ehe ich es weglege.
Im selben moment betritt Harry das Wohnzimmer, mustert mich kurz bevor er sich zur Küche umdreht und beginnt im Kühlschrank zu kramen. Meine Augen haften einige Minuten auf ihm bevor ich mich losreißen kann und mit meinen Fingern spiele, unsicher ob ich ein Gespräch anfangen, oder ihn in ruhe lassen sollte.
Mein Kopf fährt herum als ein Handy klingelt und Harry mit seinem Handy am Ohr den Raum verlässt. Einerseits schmerzt es, dass er Geheimnisse vor mir hat, andererseits ist das normal wenn man überlegt, dass wir Jahre lang keinen Kontakt hatten. Seufzend kuschle ich mich enger in die Decke und vergrabe meine Nase in dieser, da sie einen angenehmen Duft der note Harry trägt. Wie ein Ball zusammengerollt liege ich in der Stille und sehe mich neugierig im Raum um.
Mir direkt gegenüber steht ein Fernseher auf einem Regal, welches sich über die gesamte breite der Wand erstreckt. Gefüllt sind die Fächer großteils mit haufenweise Büchern bei denen ich mir sicher bin, dass er sie alle gelesen hat. Zwischendrin stehen Bilder, auf den meisten ist er mit Anne oder Gemma, manchmal auch mit anderen Freunden von ihm, hauptsächlich allerdings die beiden zuerst genannten.
Das Bild in der hintersten Ecke jedoch lässt mein Herz ein mal aussetzen: es zeigt ihn und mich vor rund 9 Jahren und wir formen mit unseren Händen ein Herz, strahlen in die Kamera.
Aufgenommen wurde das Bild spontan in irgendeinem Hotelflur, allerdings macht das nichts, denn wir strahlen beide pure Freude aus. Bei der Erinnerung an diesen Moment breitet sich ein angenehmes Kribbeln in meinem Körper aus und ich genieße diesen Zustand bis sich eine große Hand auf meine Schulter legt und ich zusammenzucke.
„Sorry, wollte dich nicht erschrecken Lou.. du hast nur so abwesend gewirkt" rechtfertigt er sich und ich nicke. „Ja ich hab in Erinnerungen geschwebt, alles gut." Den Fakt, dass er mich ‚Lou' genannt hat spreche ich mit Absicht nicht an, um die Situation nicht unangenehm werden zu lassen. „Wie gesagt, wenn du reden willst sag bescheid. Ich hab Nudeln gemacht, die müssten gleich fertig sein." Informiert er mich und ich nicke während der Lockenkopf wieder in die Küche geht und mich und meine Gedanken allein lässt.
Wie von alleine wiederholt sich mein Spitzname aus seinem Mund wie ein Tonband, jedoch keins, welches ich Schrotten will, weil es kaputt ist, nein. Ich könnte es 1000 mal hören un des wäre noch immer überwältigend. „Hier", reißt mich Harry aus den Gedanken und ich nehme ihm schnell den Teller, welchen er mir unter die Nase hält ab.
Nachdem ich mich mühsam aus der Decke geschält und aufgesetzt habe lege ich den Teller in meinem Schoß ab und beginne langsam zu essen. „Das schmeckt gut, danke" murmle ich nach einiger Zeit in die Stille und der Grünäugige Mann neben mir lächelt dankbar, sagt allerdings nichts da er gerade mit kauen beschäftigt ist.
Die Restliche Zeit über sprechen wir nicht, jeder hängt seinen Gedanken nach, allerdings ist die Stille zwischen uns nicht wirklich unangenehm, was mich sehr überrascht, denn wir hatten uns wirklich lange nichts zu sagen und somit eigentlich genug Gesprächsstoff.
Nachdem ich aufgegessen habe lege ich geräuschlos das Besteck in den Teller und stelle diesen möglichst leise auf den Couchtisch vor uns. Ich spüre Harrys Augen genau auf meinem Körper weshalb ich nervös meine Finger knete bis er eine meiner Hände in seine nimmt und mich besorgt mustert.
„Du bist nervös", murmelt er und ich nicke bestätigend. „Warum?" Bohrt er wieder nach und ich seufze frustriert auf.
„Keine Ahnung, vielleicht weil ich nach Jahren wieder vor dir sitze, alles in mir verrückt spielt und ich nicht weiß wie ich mit dir umgehen soll, weil ich nicht weiß wie du zu mir stehst nachdem ich dich wie der letzte Idiot behandelt habe. Nicht zu vergessen dass ich noch immer am Tod meiner Mum und meiner Schwester kaputt gehe und dir gesagt hab dass das einzige was mich zuhause fühlen lässt du bist.." Genervt raufe ich mir die Haare und sehe wieder in seine Augen, welche verdächtig funkeln weshalb ich ihn entschuldigend ansehe: „Tut mir leid Harry ich.."
Er schüttelt energisch den Kopf weshalb ich aufhöre zu sprechen und ihn fragend ansehe. „Louis, ich bin in erster Linie froh dich wieder bei mir zu haben und wie schon gesagt will ich dir sagen dass ich für dich da bin, immerhin waren die beiden auch schon wie Familie für mich. Natürlich ist es komisch auf ein mal so offen von dir zu hören wie du bei mir fühlst aber trotzdem freue ich mich... irgendwie. Wir müssen bald mal ehrlich über alles reden und ich erwarte dass du mir irgendwann sagst warum du dich distanziert hast, aber ich warte trotzdem bis du dazu bereit bist. Lass uns schlafen gehen, es ist spät und du bist müde Lou."
Ein kleines lächeln schleicht sich auf meine Lippen „Lou..", flüstere ich leise vor mich hin, allerdings wird der Lockenkopf neben mir leicht rot. „Tut mir leid, ich.. Gewohnheit, kommt nicht wieder vor" entschuldigt er sich sofort und ich schüttle den Kopf. „Ist schon gut ich war nur etwas überrascht.. es hört sich gut an" gebe ich ehrlich zu woraufhin er erleichtert ausatmet und dann aufsteht.
Unsere Teller bringen wir gemeinsam in seine Küche und räumen sie in seine Spülmaschine woraufhin er mich vorsichtig die Treppen hoch schiebt und eine Tür öffnet. „Hier ist das Gästezimmer, die Decke und Kissen bringe ich dir noch. Willst du zuerst ins Bad? In der Zeit hol ich das eben." Ich nicke nur und laufe dann schnell in das Bad, in welchem ich vor einiger Zeit bereits geduscht habe.
Die Tatsache, dass dort bereits ein Handtuch und eine neue Zahnbürste liegen lässt mich lächeln und ich mache mich schnell fertig, sodass ich wenig später in dem Gästezimmer stehe, wo Harry gerade die Kissen und Bettdecke ablegt. Als er sich umdreht grinse ich und bedanke mich schnell und lege mein Handy schon mal auf das Nachtkästchen. „Danke dass du mich hier übernachten lässt, schlaf gut Hazza" spreche ich leise und schenke ihm ein aufrichtiges lächeln. Er grinst zurück und nickt: „Schlaf du auch gut Lou, bis morgen."
Damit hat er den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen. Leise vornehme ich wie Wasser läuft und etwas später eine Tür ins schloss fällt und somit vollkommene ruhe einkehrt.
Gähnend kuschle ich mich in die Kissen und ziehe die Decke bis zu meinem Kinn, da es ziemlich kühl im Raum ist. Meine Gedanken stelle ich einfach aus, was überraschenderweise gut Funktioniert und ich kann recht mühelos einschlafen.
„Louis?.. Lou!?" Erschrocken setze ich mich auf und blicke einem verschlafenen Harry ins Gesicht. Meine Atmung ist hektisch und auch mein Herz klopft wie wild gegen mein Brustbein. Langsam beruhige ich mich und sehe verängstigt in die grünen Augen meines Gegenübers, welche im Mondlicht nur schwer zu erkennen sind.
Während ich mich verwirrt aufsetze und an das Kopfende des Bettes lehne setzt Harry sich neben mich und ich sehe ihn verwirrt an. Als er diesen Blick sieht erklärt er schnell, dass ich anscheinend geschrien habe und er hergekommen ist um nach mir zu sehen.
„Weißt du noch was du geträumt hast? Und passiert das öfter?" Fragt er vorsichtig und ich streiche mir die Haare aus der Stirn. „Es passiert oft, nicht jede Nacht aber die meisten.. ich weiß nie was ich geträumt hab wenn ich aufwache.." Antworte ich und er nickt verstehend. Nach einiger Zeit der Stille steht er auf, jedoch halte ich ihn fest ehe ich darüber nachdenken kann.
Mit einem Fragenden Ausdruck mustert er mich, versteht dann allerdings und zieht mich vorsichtig aus dem Bett. „Du willst jetzt nicht alleine sein?", fragt er allerdings leise nach und ich schüttle den Kopf: „Ich will bei dir sein" flüstere ich, wobei ich das ‚dir' unbewusst hervorhebe, was meinen Gegenüber schmunzeln lässt.
„Dann lass uns mal ins Schlafzimmer gehen, komm." Murmelt er, während er mich im selben Zug hochhebt. Überrascht quietsche ich und klammere mich geistesgegenwärtig an den jüngeren. In seinem Zimmer angekommen legt er mich im Bett ab und ich klaue mir einfach seine Decke, was er still betrachtet.
Innerlich ringen wir wohl beide mit uns, allerdings kommen wir wohl zum selben Schluss, denn er legt sich einfach neben mich und legt sich unter den rest der Decke, welche ich über lasse.
„Schlaf gut Hazza" murmle ich leise woraufhin er brummt. „Schlaf auch gut Louis" sagt er dann doch noch ehe ich mich auf die Seite, mit dem Rücken zu ihm, drehe und in einen traumlosen schlaf gleite.
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hi
erstmal Entschuldigung, dass ihr so lang auf das Update warten musstet,
aber ich hatte viel auf der Arbeit und Privat zu tun..
Aber es gibt auch gute News.. Ich hab meine Prüfung besser bestanden,
als erwartet. Hab in einem Fachbereich sogar die beste Note des Jahrgangs hehe.
Whatever.
Habt viel spaß beim Lesen, ich denke, es werden mehr bzw. regelmäßigere Updates kommen :)
Ich würde mich sehr über Kommentare freuen!
all the love & have a good one
J xx
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