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wimpern und bruderschaftstrinken ও || 9

Und jetzt sitze ich doch vor Eliyas. Und mit vor Eliyas meine ich wirklich direkt vor ihm, zwischen unsere Nasen würde vielleicht noch ein Pfannkuchen passen.

Seine Augen spiegeln sein aufrichtiges, aber irgendwie stoned wirkenes Lächeln wieder. Wirklich nüchtern ist er meines Wissens nach ohnehin nicht mehr...

Eliyas zieht die Nase auf seine niedliche Art kraus und bewegt seinen Kopf einen kleinen Ruck nach vorne, sodass unsere Nasen sich kurz berühren. Dann zieht er sich sofort wieder zurück und zwinkert.

Ein kurzes, atemloses Kichern schlüpft wie von selbst über meine Lippen, doch gleichzeitig ist dies der Moment, in dem ich begreife, was hier los ist.
Eliyas unternimmt Annäherungsversuche. Im betrunkenen Zustand. Und ich bin auch angetrunken. Aber weniger. Also trage ich mehr oder weniger die Verantwortung, dass nichts passiert, was ihn später in Verlegenheit oder Wut treibt.

Neben meiner Irritation und nebenbei schwelenden Wut, liegt ein Walross auf meinem Herzen und drückt es zusammen. Was hat dieser Junge nur an sich, was mich und mein Herz so berührt?

Mit schweren Herzen nehme ich ein wenig Abstand von Eliyas, ziehe die Reißleine. Problem: an dieser Leine - oder eher Faden - scheint auf der anderen Seite ein Walross draufzusitzen, sodass es fast schon mit körperlicher Anstrengung verbunden ist, mich von Eliyas Augen und seinem geschwungenen Lippen loszureißen.

Ich atme tief durch und bohre meine Zehen in die Sohle meiner Chucks. Würde mich nicht wundern, wenn ich später Löcher in meinen Socken hätte.
Wieder etwas gesammelt beiße ich mir auf die Lippe und schaue wieder zu Eliyas zurück, der mich von oben herab mustert.

"Du hast schöne Wimpern", sagt Eliyas und grinst mich an.
"Ähm.. danke?", erwidere ich etwas perplex.

"Ich würde sogar sagen, du hast die schönsten Wimpern, die ich jeee gesehen hab", fügt er mit einem expressiven Wimpernklimpern noch hinzu und jetzt kann ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Eliyas, der Typ, der mich heute Nachmittag noch angebrüllt hat, weil ich angeblich mit ihm flirten würde, begeht nun selbst diese in seinen Augen anscheinende Straftat.
Es ist einfach eine verdammte Gefühlsachterbahn.

Ich begebe mich aus meiner Rolle als amüsierter, aber geschmeichelter Beobachter heraus und sogleich beginnt mein Magen irgendwie zu flattern. Auf so eine warme Art, als wäre darin Popcorn, dass im Warmen aufpoppt.
Das Walross verschwindet und wird durch eben erwähnte Maiskörner ersetzt.

"Abgesehen natürlich von meinen Wimpern. Die sind auch toll, besonders mit Masc-", mit dem panisch-erschrockenem Rehblick, den ich schon viel zu oft in der kurzen Zeit, in der wir uns kennen gesehen hab, bricht er den Satz ab. "Mit meiner Augenfarbe meine ich"

"Du hast wirklich schöne Wimpern", gebe ich zu und nehme mir jetzt einfach mal das Recht heraus, ehrlich zu sein. Was Eliyas kann, darf ich auch.
Und ihm scheint es anscheinend egal zu sein, wenn er mich verletzt.
Nur auf seinen abgebrochenen Satz gehe ich nicht ein. Wenn es ihm unangenehm ist, dann brauch ich gar nicht erst versuchen, ihn im betrunkenen Zustand davon zu überzeugen, dass es okay ist, sich als Junge zu schminken.

Auf mein Kompliment hin lächelt Eliyas mich an. Dann hebt er den Arm und winkt die Barfrau in unsere Richtung. Die blonde Frau kommt zu uns und sieht uns fragend an. Ihr Blick wandert von Eliyas zu mir und sie mustert mich interessiert.

Ich lächele sie an, woraufhin sie mir selbstbewusst zuzwinkert. "Okay, ihr zwei, was wollt ihr denn haben?"
Eliyas räuspert sich, dann lehnt er sich zurück und verschränkt locker die Arme vor der Brust. Mit leicht zusammengekniffenen Augen und schiefgelegtem Kopf ordert er zwei Bier.
"Du auch?", fragt Lisette, wie mir das Namensschild der jungen Frau auf der dunklen Bluse verrät.

"Ich glaube, das zweite Bier ist für mich", sage ich und Eliyas nickt inbrünstig zustimmend, immer noch mit locker verschränkten Armen.

"Okay, ich wollte nur nochmal fragen... Weil er ja nur bestellt hast, ich wusste nicht ob du vielleicht was anderes willst", erklärt sie sich und klemmt sich eine Haarsträhne zurück in ihren Dutt.

"Nein, alles gut", sage ich. "Aber danke der Nachfrage."
"Gerne", sie grinst mich an, dann nickt sie Eliyas zu und ist auch schon wieder in der Menge verschwunden.

Ich blicke ihr kurz nach und verfolge, wie die Haarsträhne sich am nächsten Tisch wieder aus dem Dutt löst.

"Du bist nervig, wenn du angeflirtet wirst", zerrt Eliyas raue Stimme mich aus meiner Beobachtung. Er sitzt immer noch in der gleichen Position da und starrt mich an. Nur seine Unterlippe hat sich etwas vorgeschoben und seine Stirn runzelt sich leicht.

'Und du bist niedlich, wenn du eifersüchtig bist', denke ich, wage es aber aus offensichtlichen Gründen nicht laut auszusprechen.
"Du siehst alt aus", entgegne ich nur und deute auf seine Stirnfalten. Mit einem perplexen Lachen glättet er sie wieder und auch seine berechnende Miene verschwindet und geht über in eine entspanntere.

"Ich sehe gar nicht alt aus!", protestiert Eliyas und streicht sich eine Haarsträhne, die aus seiner flauschigen Wuschelfrisur gepurzelt ist, wieder zurück. Dann zieht er sie demonstrativ wieder zurück und zeigt sie mir. "Siehst du, ist nicht grau! Wenn schon sind deine Haare grau!", tönt er und deutet auf meine hellblonden Haare.

"Pff, wenn meine Haare schon grau wären, säße ich jetzt nicht hier, sondern glücklich in einem gemütlichen Haus auf einem Sofa mit meinen Enkelkindern. Und ich hätte schon ein erfülltes Leben als Vater, Lehrer, Freund und Ehemann geführt."
Und da sind wir schon wieder beim Thema Sinn des Lebens, wir drehen uns im Kreis.

"Ach ja, du studierst ja auf Lehramt", greift er den einzigen Aspekt meines Lebens auf, der gefühlsmäßig nicht allzu unangenehm für ihn werden könnte. "Was nochmal?"

"Bio, Chemie und Sport, also so ziemlich das Gegenteil von deinem kunstwissenschaftlichen Krams, hat Fanny erzählt", antworte ich.

"Wenigstens hast du dann aber einen gesicherten Job als Beamter...", gibt er zu bedenken und stützt sich mit dem Ellenbogen auf dem Tresen ab.

"Was in etwa stellst du dir zum Leben denn später so als Kunstwissenschaftler vor?", frage ich ihn interessiert.
"Eine Parkbank", entgegnet er zynisch.
"Und wenn es regnet?", frage ich ihn auf seinen Galgenhumor hin.
"Ganz simpel unter der Parkbank", frotzelt er.

Heiser lache ich. Der Herr hat also doch Humor.

"Aber honestly, als Beruf peile ich nicht mal Kunstwissenschaftler, sondern eher Künstler an." Er deutet auf eine ziemlich krass filigrane Rose auf seinem Arm, die in einen grazilen Schmetterlingsflügel übergeht, welcher als Körper ein Semikolon hat.
Was kenne ich denn bitte so viele talentierte Menschen?!

Ich beuge mich etwas hinab und starre auf seinen Unterarm, der auf seinem Bein liegt. Und merke dann, wie verdammt awkward das gerade ist.
Ich schnelle wieder nach oben und plötzlich ist mein Gesicht wieder viel zu nah vor dem von Eliyas.

"Wow, das ist.. das ist echt mega gut", stottere ich mir das Lob zusammen. Schnell nehme ich einen Schluck aus meinem absolut ekelhaften Bier, denn unter Eliyas' glühendem Blick konnte ich kaum atmen, geschweige denn ein Wort herauskriegen.
Warum.. warum guckt er mich so an?

Meine Wangen glühen, Eliyas' auch. Seine dunklen Augen machen mich ganz wuschig, weshalb ich kurz die meinen schließe.
Als ich sie wieder öffne, ist Eliyas noch näher, unsere Nasen berühren sich wieder.

"Du hast mein Bier getrunken. "
Und mit einem unausgesprochenen, aber viel zu eindeutig mitschwingendem Ich hole es mir zurück, lehnt er sich nach vorne und legt seine Lippen auf meine.
Seine. fucking. Lippen.
Der gleiche Typ, der mich vorhin noch des Flirtens beschuldigt hat! Der sich wegen meines Pridearmbands von mir weggedreht hat! Eliyas, der mir schon von Anfang an den Kopf verdreht hat und mir lauter Fragezeichen in selbigen reinballert.
Der küsst mich gerade! Dessen Lippen berühren meine!
Und ich küsse zurück. Keine Ahnung, wann ich das bewusst entschieden habe, aber anscheinend ist mein Körper meinen Gedanken um einiges voraus. Meine Gefühle sind ohnehin schon komplett abgehängt und drehen sich noch irgendwo im ersten Looping der Achterbahn herum.

Der Kuss vertieft sich und Eliyas legt seine Hand auf meine Schulter. Das nehme ich als Anlass, meinen Daumen über seine Wange tanzen zu lassen und meine restlichen Finger etwas in seinen Haaren kraulen zu lassen.
Irgendwann wird der Kuss dringlicher und Eliyas krallt sich in meinem Shirt fest und-

"Leutee - was zur blutigen Hölle macht ihr da?", lallt Henry uns entgegen. Er kommt durch die Menge angetorkelt und schmeißt sich auf den Barhocker neben uns. "Bruderschaftstrinken? Darf ich mitmachen?"

.: come on, when u know, u know :.

[nicht wundern guys, ich hab die kapitelüberschriften alle geändert, weil der song nicht genug lines für alle kapitel hat]

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